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Neuenbürg.

Wir suchen zum Dienst des

Nachtwächters

einen nüchternen zuverlässigen Mann zu sofortigem Eintritt. Ein noch dienst­fähiger Invalide wird bevorzugt. Sich zu melden bei der

Württemb. Jute-Weberei.

Iiöeln, Spruchöücher, Lesebücher I. u. II. Teil, Bibeln, Mbttsche Geschichten, Rechenbücher

von Guth u. von Schönmann u. Scheu, ferner

Schreibhefte, Schiefertafeln und die übrigen Schreibmaterialien empfiehlt Jak. Weeh.

Anmerkung: Liederhefte I. und II. Teil sind längst vergriffen und werden erst im Spät­jahr in neuer Auflage in Stuttgart ausge- _

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Die neueste Behandlung der NettlelSigkelt

(des Dickwerdens) geschieht in der neueren Zeit durch Entziehung aller leicht Fett bildenden Sub­stanzen (Brot, Kuchen, Mehlspeisen, Kartoffeln rc.), sodann darf während des Essens nichts, im Allgemeinen wenig, Bier gar nicht getrunken werden. Bon größter Wichtigkeit für Alle, welche zn Fettansatz neigen, ist es aber, daß sie für tägliche ergiebige Leibesöffnung sorgen und werden hier­zu von den Aerzten die Apotheker R. Brandt's Schweizerpillen (erhältlich 1 in den Apotheken) als das beste Mittel empfohlen, da sie sicher und angenehm wirken. Man achte auf das weiße Kreuz in rotem Feld mit dem Namenszug R. Brandt.

Nr. 195 des praktischen Wochenblattes für alle HausfrauenFürs Haus" (viertel­jährlich nur 1 vkL) enthält:

Bei Unverträglichkeit gedeiht kein Feuer im Haus,

Der Eine bläßt es an, der Andere bläßt es aus.

Parabel. Hausandacht. Reiseregeln. Verbrauch von Gemüsen und Früchten in einem herrschaftlichen Hause während eines Jahres. Sommerfrische und Luftkurorte. Die nächste Pflicht. Kaiser Wilhelm-Spende. Das Männlein in der Uhr. Der Sand­mann. Musikalisches Rätsel. Melodiöse Salonstücke. Mittelschwere Klavierstücke. Vorroi morir. Salat und Eiernctz. Fenster- vorsctzer. Anzucht von Oznorium arZon- temu. Champignonzucht. Praktische Stroh­hüte für Knaben. Keine Vögel auf deu Hüten. Blumen in Schalen, Körbchen oder Gläsern zu ordnen. Blutflecke zu entfernen, Loheflecke. Bänder zu waschen. Früchte einznkochen. Krebse anzurichten. Kochkäse. Gemischtes Gemüse. Einfacher Küchenzettel. Rätsel. Auflösung des zwei­silbigen Rätsels in Nr. 192. Fernsprecher. Echo. Briefkasten der Schriftleitung. An­zeigen.

Die notariell beglaubigte Auflage dieser wirklich empfehlenswerten und dabei über­aus billigen Wochenschrift beträgt 100 000. Prvbenummern versendet jede Buchhandlung sowie die GeschäftsstelleFürs Haus" in Dresden gratis.

mmnlr.

Deutschland.

Die deutsche Wolitik.

Nachdruck verboten.

(Fortsetzung.)

Schon Ende 1875 versuchte Fürst Bismarck im Eisenbahnwesen dem natio­nalen Gedanken zur Herrschaft zu verhelfen und ein R ei chse i s enba hn sh ste m zu schaffen, aber er fand dabei nicht nur bei einzelnen Parteien. sondern auch im Bundesrate bei den Mittelstaaten, Bayern, Württemberg, Baden und Sachsen Wider­spruch, weil letztere befürchteten, durch die Uebertragung ihrer Eisenbahnen an das Reich wesentlich in ihrer politischen Be­deutung herabgemindert zn werden. Es sind daher im Laufe der Zeit nur verschiedene Einzelstaats - Eisenbahnsysteme entstanden, von denen das preußische Staatseiscnbahn- system das bedeutendste ist; es bleibt der Zukunft Vorbehalten, zur weiteren Stärkung der Reichseinheit ein mächtiges, deutsches Reichseisenbahnsystem zu schaffen.Eisen­bahnen," bemerkte einst sehr richtig der Eisenbahnminister Maybach,sind keine politischen, sondern wirtschaftliche und militärische Anstalten; wir fahren konser­vativen Roggen, nationalliberalen Weizen, sezessionistisches Oel, wenn Sie wollen, auch fortschrittliches Petroleum, je mehr, desto lieber!"

Die Zolltarifgesetzgebung ist ebenfalls dem nationalen Gedanken durch den Reichs­kanzler dienstbar gemacht worden. Ganz abgesehen dovon, daß der Zolltarif gegen­über der auf die Küstengebiete hauptsächlich berechneten Freihandelspolitik vermittelnd mit der schutzzöllnerischen Richtung Mittel­und Süddeutschlands paktierte, lag in ihm der erste Schritt zum näheren Anschluß der Zollgebiete der Hansastädte an das deutsche Reich; die eigentlichen Handels­emporien an der Küste gehören natürgemäß in das Reichsgebiet hinein. Napoleon I. fragte einst eine Deputation aus Marseille, welche die Freihafenstellung zurück erbat, ob sie denn Fremdlinge in Frankreich werden möchten. Daß Fürst Bismarck selbst Monopolen freundlich gesinnt ist, mag daraus erklärt sein, daß ihm jedes Mittel recht ist, welches Reservatrechte beseitigt und einheitliche Zustände im Reiche schafft.

So erschienen ihm Matrikularumlagen, wie Verteilungen von Ueberschüsfen aus Reichseinnahmen an die Einzelstaaten, große Reichsschulden und Reichssteuern im verklärenden Lichte der Einigung des Reiches in großen, gemeinsamen Interessen. Lieber ist ihm das Reich als fröhlicher Geber, wie sein Ausspruch beweist:Das Reich darf nicht länger Kostgänger bei den Einzelstaaten sein."

Obwohl Fürst Bismarck der konserva­tiven Partei angehörte, hat er sich doch stets gegen einParteiregiment" verwahrt; er betonte, daß die Regierung über den Parteien stehe. Daß er für seine Ziele die Majoritäten nahm? wo er sie fand, kann ihm vom parlamentarischen Gesichts­punkte am wenigsten zum Vorwurf ge­macht werden. Bedauerlich ist es jeden­falls, daß ihm bisher nicht gelang, seinen Licblingsgedanken, die Schöpfung einer starken Mittelpartei, zu verwirklichen. Die

geschichtliche Thatsache, daß die schönsten. Erfolge der Reichsgesctzgebung erzielt wur­den, als die konservative Regierung mit der liberalen Majorität des Volkes Kom­promisse schloß, sollte doch darauf Hinweisen, daß die Wahlparolemit Bismarck" auch für die Liberalen, vor Allem aber für das Wohl des Reiches richtiger ist als der Rufwider Bismarck!"

(Fortsetzung folgt.)

Die Schweiz und Deutschland schloffen eine Uebercinkunft betreffend die Eheschließung der beiderseitigen Staats­angehörigen.

Berlin, 25. Juni. Heute vormittag um 10 Uhr fand in der feierlich geschmück­ten Hedwigskirche eine Totenmesse für den verstorbenen König Ludwig II. statt.

Berlin, 25. Juni. (Reichstag.) Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete Präs. v. Wedel! dem st Könige Ludwig von Bayern einen Nachruf, worin der Redner hervorhob, das deutsche Volk werde nie vergessen, welche großen Dienste der verstorbene König in schwerer Zeit dem Baterlande geleistet.

Württemberg.

Der Staatsanz vom 26. Juni bringt eine Verfügung des Ministeriums des Innern, betr. die diesjährige Feier des landwirtschaftlichen Hauptfestes in Cann st a t t, welches am Dienstag den 28. September d. I. - auf dem Wasen bei Cannstatt abgehalten wird. Bei demselben findet eine Preisverteilung für Pferde, Rindvieh, Schafe und Schweine an würtem- bergische Züchter, eine Ausstellung der prämierten Pferde, des prämierten Rind­viehs, von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten, von Obst, Trauben und anderen landwirtschaftlichen Produkten, endlich ein Pferde-Wettrcnnen statt.

Behufs besserer Vorbereitung der No­tariatskandidaten fürdieniedereJustizdienst- prufung wird auch im Laufe des nächsten Winterhalbjahres ein voraussichtlich am 15. September d. I. beginnender und vier oder je nach Umständen sünf Monate dauernder Unterrichtskurs in Stuttgart ab­gehalten werden. Diejenigen Notariats­kandidaten, welche an dem nächsten Unter­richtskurs teilnchmen wollen, werden hiemit aufgefordert, ihre diesfälligen Gesuche unter Beischluß einer Nationalliste, einer Bürger­rechts-Urkunde, eines gemeinderätlichen Zeugnisses über Vermögen, Leumund und etwaige Vorstrafen, ferner der nach dem Vorstehenden weiter erforderlichen Belege sowie unter näherer Angabe ihres Mili­tärverhältnisses bis zum 10. Juli d. I. bei dem Justizministerium einzureichen.

Aus dem Rechenschaftsbericht des Württ. Schwarz wald-Vereins (Bezirksverein Stuttgart) entnehmen wir, daß für Fuß­wege und Wegzciger in den Bezirken Freudenstadt, Neuenbürg und Calw 280^ verausgabt sind. Von den demnächst zur Verfügung stehenden 530 sollen Bei­träge für Fußwege in den Bezirken Altcn- steig, Calw, Neuenbürg und Oberndorf ä 50 ^ bewilligt werden. Schutzhüllen sind von der Zuflucht nach dem Ruh- stein (Freudenstadt-Achern) für 270 cU errichtet und Aussichtspunkte hergcstellt worden. Ende des Sommers ist noch ein

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