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zusehen, und da er fürchtet, unter polnischem Regiment wieder in die alten, früheren Verhältnisse zurückzufallen, so sträubt er sich mit aller Kraft dagegen und sucht sogar unseren revolutionären Bestrebungen geradezu entgegcnzuwirken. So besteht unser Anhang auf dem Lande außer den Edelleuten fast' nur aus jungen Leuten der dienenden Klasse, die nichts zu verlieren, höchstens — ihrer Ansicht nach — zu ge- winnen haben. Sie werden mir zugeben, meine Herren, daß diese Thatsachen für uns allerdings nicht erfreulich, aber leider faktisch sind."
(Fortsetzung folgt.'.
Söhne eines Stammes.
Von einem See-Offfzier.
Am 2. März 1877 lief die deutsche Korvette „Gazelle" auf ihrer Reise nach der syrischen Küste die Sudabai auf Kreta an. Der Aufenthalt in der schönen, von bewaldeten Höhen umsäumten Bucht war nicht so angenehm, als man erwartet hatte. Wegen der revolutionären Kundgebung der Kretenser war von der türkischen Regierung der Belagerungszustand über die Insel verhängt worden; an der Küste entlang standen, kaum einen Steinwurf entfernt, Doppelposten, und in der Bai lag ein türkisches Fahrzeug, bereit, den Hafen mit Torpedos zu blokieren. Auch auf dem Lande sah es keineswegs gemütlich aus, denn wohin man blickte, wimmelte es von türkischen Soldaten, die zur Unterdrückung des zu erwartenden Aufstandes hier konzentriert waren, und Baschi-Bozuks sowohl, wieTscherkessen sind keine angenehme Gesellschafter. Für die Besatzung der „Gazelle" war es daher ein freudiges Ereignis, als eines Tages ein Kriegsschiff unter rotweißer Flagge hereingedampfl kam, die österreichische Korvette „Donau". Kaum war der übliche Salut gewechselt, so wurde ein reger Bootverkchr zwischen den Schiffen eröffnet, die Kommandanten be suchten sich gegenseitig, später auch die Ossiziere, nur die Mannschaften blieben sich noch fremd. Doch auch diese sollten bekannt miteinander werden, wenn auch auf etwas sonderbare Art.
Es war, wie gesagt, zu Anfang März. In den blühenden Thälern der Insel grünten bereits die Platanen und reiften die Orangen, auf den Bergen aber lag noch eine tiefe Schneedecke, die sich in der Nacht zuweilen bedenklich vergrößerte, so daß sie nur »och ein schmaler, grüner Saum vom Meeresufer trennte. Dabei fegten kalte Winde durch die Bergschluchten, so unverhofft und heftig, daß man Tag und Nacht bereit siin mußte. Kette zu stecken oder noch einen Anker fallen zu lassen.
Eines Abends war das Wetter besonders drohend, der wachthabende Offizier der „Gazelle" warf besorgte Blicke nach den schwarzen Wolken, die von den Bergen herunterhingen, und überzeugte sich öfter durch Beobachtung der Lotleine, ob das Schiff nicht treibe. Allerdings wäre dies nicht jo sehr schlimm gewesen, denn er hatte freies Fahrwasser hinter sich, wogegen ihm die „Donau", wenn ihre Anker
nicht festhielten, unbedingt auf den Leib treiben mußte, denn sic lag gerade voraus.
(Fortsetzung folgt.)
Ueber
Kirchengesang und Kirchenmusik.
Daß die Pflege des evangelischen Kirchengesanges in Deutschland geraume Zeit hindurch gründlich verwahrlost wurde nnd, abgesehen von vereinzeltenAnsnahmen, noch heute wird, ist eine bekannte und vielbeklagte Thatsache, beklagt nicht blos von Freunden der Kunst, noch mehr von Jedem, der es mit dem Gottesdienst ehrlich meint und wenigstens eine Ahnung hat von der Macht der Töne über empfängliche Gemüter. Denn so störend und tadelnswert in diesem auch ein Ueber- wuchern des Tonwesens wäre, so wurde doch seit jeher von allen Kulturvölkern gesühlel und geahnet, daß eine ernste, einfache edle Musik die Menschensecle erheben und zur Andacht stimmen kann. Die alten Hebräer hatten ihre Tempelmusik, die frühesten Christengemeinden ihren Chorgesang, zuerst meist ohne Begleitung, seltener mit der Harfe und anderen Instrumenten, Zu Karl des Großen Zeit kam die Orgel in Gebrauch, aber erst im 17. Jahrhundert erkannte man sie allgemeiner als das für den Gotstsdieiist geeignetste Tonwerkzeug nächst der Menschenstimme/ Dank der majestätischen, feierlichen Gleichmäßigkeit, Leidenschaftslosigkeit und reichen Fülle ihres Tons. Wie innig Luther seiner lieben musicm zugethan war, wie oft und angelegentlich er sie den Glaubensgenossen aus Herz legte, ist weltbekannt. Zahllose Kirchenlieder, Oratorien, Kantaten wurden nun gedichtet und komponiert, weit und breit erklang es von gutem, zum Teil trefflichem Kirchenchor und Orgelspiel, Allmählich, entsprechend dem Verfall des Glaubens, schwand der Sinn für das geistliche Lied, zumal in den größeren Städten; in die kirchlichen Tondichtungen brachen weltliche, opernhafte Elemente ein, leichtfertig aufgeschürzte Melodien und buhlerischer Jnstrumentalputz entwürdigte die heiligen Räume. Von Leipzig ging der Ruf aus: zurück zu den alten Meistern, fand aber nur schwachen Wiederhall. Neue Classikcr sind in unserem künstlerisch unfruchtbaren Zeitalter nicht zu erwarten. Deren bedarf es aber auch nicht, unser Besitz an herrlichen geistlichen Tondichtungen ist unerschöpflich, der Choralschatz ver deutschen evangelischen Kirche überwiegt den Besitz aller anderen Nationen und Konfessionen znsammengenommen. Wohl also könnte und sollte endlich allgemeiner darauf hingearbeitet werden, daß der Kirchengesang aus seinem Aschen- brödeltum erlöst, demnächst auch das Orgelspiel gehoben werde. Einige Kantoren und Organisten zu besolden, vermögen freilich nur größere Städte, in Stadt und Land sollte aber doch mindestens das Notdürftige und Mögliche in dieser Richtung geschehen.
Vergangenen Herbst wurde zu Nürnberg der vierte deutsche evangelische Kirchengesang-Vereinstag abgehalten. Seminarinspektor Zahn-Aldorf erörterte, wie die kirchenmusikalijche Bildung der Organisten
zu beschaffen sein sollte. wie sie ist M wie sie zu verbessern wäre, und Professor Zimmer-Königsberg sprach über diejenige der evangelischen Geistlichen. Wir mötz ten beide inhaltsreiche Vorträge (gedrch erschienen in Hildburghausen bei Gadotz der Aufmerksamkeit empfehlen. Nchi darauf einzugehen ist hier nicht der Lu, Warme, beherzigenswerte Worte sazi auch Frau Spitta im „Ev. Gemeindebs, s. Rhein!, und Wests." von Pieper, st Februar über den Gegenstand: Der Hötz Punkt des gottesdienstlichen Gebetes ist st wenn die Gemeinde ihre Stimme zu Goi! erhebt." Im freien Gebet könne das Nitz geschehen. denn gemeinsames Sprecht» mache, schlecht eingeübt, einen verworencn, gut eingeübt einen kalten, maschinenartige» Eindruck. Die himmelanhebende Gewalt des gemeinsamen Gebetliedes, voll seliger Festfreude und ernster Beugung, voll männlichen Mutes und Gottvertrmieist voll Sehnsucht nach Gemeinschaft mit Gott und gewisser Hoffnung des ewige» Lebens" wird dann beredt gepriesen und gefordert, daß Wort und Melodie geistigst Eigentum der Gemeinde sei, während man jetzt meistens die Blicke peinlich an de» Gesangbüchern kleben sehe, und die Öhren sich bemühen, dem Organisten die mck- kannte Melodien abzuhören, falls man noch nicht zu vornehm geworden sei, mil- znsingen. Die Schläfrigkeit oder technisch Unfähigkeit vieler Organisten trage auch mit die Schuld. Erst nachdem es mit alledem besser geworden, könne der Gottesdienst durch Anwendung reicherer Mitte! der Tonkunst verklärt werden.
sGefrorene Eier werden wieder brauchbar gemachtj, wenn man sie in frischst Brunnenwasser legt, in welchem ein Löffel Kochsalz aufgelöst wurde.
Auflösung des Rätsels in Nr. 4V.
Persien.
Buchstaben-Rätsel.
1
2
3
4
5
L
L
N
0
V
k
II
L
Die leeren Felder sind so auszufüllen, daß die erste, dritte und fünfte senkrechte Reihe je den Namen eines deutschen Dich ters bildet.
Die wagrechten sollen bezeichnen m anderer Reihenfolge:
1) eine Naturerscheinung,
2) einen geometrischen Begriff,
3) eine Stadt in Portugal,
4) eine Sängerin,
5) einen Mann von Adel.
k. >V.
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.
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derjenigen Gemeinde Krankenkasse im Si vom 15. Juni 18k eingeschriebene Hilf werden daraus aufi von den Kassenvvr über die Mitglieder heits- und Sterbefä (Kalenderjahr) und für das Jahr 1886 spätestens bis zr in doppelter Ausfe sichtsdehörde vorzule wird auf die Minist 1884 (Reg.-Bl. S. Beilagen hingewiese Den 13. März
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