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zieht, auch an der Wurzel des Zahnes und der schlimme Zahn ist schließlich los­gelöst. ohne daß der Patient dabei irgend einen Schmerz aushalten muß und ist in 4 oder 5 Tagen von demselben vollkommen befreit.

Auflösung der Sonnet-Charade in Nr. 200

B allstaat.

nadel im Tuch und die langen schneeweißen Haare mitten vom Scheitel schlicht nieder gekämmt. Er trug einen weißen Schnurr­bart. sonst war sein Gesicht glatt rasiert und eine tiefe und lange Narbe an der rechten Backe, auch ein paar ziemlich hohe Ordensbänder im Knopfloch und an der Brust, was ihm jedesmal eine ehrfurchts­volle Verbeugung des Geheimen Regier­ungsrats zuzog. Sonst schien er nur spär­lich mit den übrigen Gästen zu verkehren und hatte die Ehre, die ihm der Geheime Regierungsrat persönlich angeboren, an der Spitze der Tafel zu präsidieren rundweg, wenn auch sehr höflich, abgelehnt.

(Fortsetzung folgt..

Der Gänsebraten.

Der Herr Doktor Merkel wird eines Morgens vom Herrn Oberamtmann zu einer delikaten Gans geladen. Dieser, kein Freund von einem solchen Braten, wird fuchsteufelswild und verwünscht in seinem Zorne alle Gänse und den Herrn Oberamtmann, sagt aber doch zu, denn mit dem Herrn Oberamtmann wollte er's nicht verderben, zudem waren sie auch sonst ganz gut mitemander. Kurz darauf erscheint der Forstgehülfe und überreicht dem Doktor eine Einladung des Herrn Oberförsters zu einem famosen Wild­schweinsbraten."Fatal," denkt sich der Doktor,gerade mein Lieblingsgericht!" Nur mit Widerwillen und ärgerlich, daß er dem Oberamtmann seine Zusage ge­geben, kann er sich entschließen, auf den guten Bissen zu verzichten. Es ver­geht keine halbe Stunde, so kommt der Rentamtsadjunkt und sagt in verbindlich­ster Rede, wie sehr sich der Herr Rent­meister freuen würde, wenn der Herr Doktor ihm die Ehre erweisen wollte, heute Mittagganz vorzügliche Forellen" mit ihm zu verspeisen. Der Herr Doktor ist wütend, daß er auch auf diese seine Lieb­lingsspeise wegen derverwünschten Gans" verzichten muß, und läßt sich entschuldigen. Kaum war der Adjunkt zur Thüre hin­aus, als der Diener des Herrn Kassierer erscheint und dem Herrn Doktor eine Ein­ladung auf eineTour delikater Krammets- vögel" überbringt." Das hat noch ge­fehlt! Krammetsvögel! Ein Leckerbissen, den der Doktor um 12 Uhr nachts vom Dache heruntergeholt hätte! Kaum Herr seines Zornes verflucht er den heutigen Tag, an dem sich alles gegen ihn ver­schworen zu haben scheint und lehnt auch diese Einladung unter verbindlichem Dank ab. Mittlerweile war es 11 Uhr ge­worden. Der Herr Doktor nahm Stock und Hut und macht sich auf den Weg Da kriechen ihm auf einmal diedelikaten Krammetsvögeln" über den Magen; schnell entschlossen läßt er in seinem Zorn und Hunger dem Herrn Oberamtmann ab- sagen und geht den Krammetsvögeln nach. Als er zum Kassierer kommt, erfährt er, der Herr Kassierer sei eben weggefahren, da der Herr Doktor habe absagen lassen, werde aber heute Abend insKreuz" kommen. Unwillig geht er fort, und be- giebt sich auf gut Glück zum Rentmeister. Ja, der Herr Rentmeister", sagt man dort,habe die Forellen abbestellt und sei ' zum Oberamtmann gegangen, der vor

seiner Viertelstunde dagewesen und ihn zu einer Gans eingeladen habe; abends werde er insKreuz" gehen."Nun, ein Wildschwein ist auch nicht zu verachten!" tröstet sich der Doktor und macht sich auf den Weg zum Oberförster. Aber auch der ist nicht zu Haus und hat nur hinter­lassen , daß er am Abend insKreuz" komme.Hol Euch alle der Schinder!" ruft der Doktor aus, ganz dunkelblau im Gesicht vor lauter Gift und Galle.Jetzt kann ich nicht einmal mehr zum Oberamt­mann gehen und zu Haus krieg ich auch nichts!" Am Abend begrüßten ihn die vier Schelme imKreuz" mit schallen­dem Gelächter.

(Eine interessante Wahlschuurre) aus den letzten englischen Wahlen erregt in England viel Heiterkeit. Die hübsche und junge Lady Randolph Churchill, Gemahlin des Ministers für Indien, traf jüngst bei einem Diner mit einem Wähler des Wahldistrikts Westminster zusammen, den sie srug, für wen er stimmen werde, woraus er erwiederte, er habe noch nicht darüber entschieden.O, dann stimmen Sie doch für Mr. Burdett-Coutts," bat die Lady. Das kann ich nicht versprechen," erwiederte der Wähler,aber wenn man mir dasselbe thäte, was früher die um Stimmen werben­den Damen mit den Wählern in West­minster thaten, so würde ich möglicherweise für ihn stimmen." (Früher pflegten Damen nämlich mitunter dem Wähler für seine Stimme einen Kuß zu geben.)O, ich bin Ihnen sehr verbunden," erwiederte Lady C. lächelnd,ich werd's der Ba­ronin sofort mitteilen!" (Die Baronin Burdett-Coutts ist bekanntlich eine hohe Siebzigerin.)

sEin jeder sei sein eigener Zahnarzt.) Erst vor kurzem sind zwei sinnreiche Me­thoden empfohlen worden, nach welcher einen man jedes Zahnweh heilen oder lindern kann, nach der andern aber einen schlimmen Zahn ausziehen kann. In dem ersten Falle nimmt man ein Stück Zink, das man an die eine Seite des ange­griffenen Gaumens hält, während man dasselbe an der anderen Seite desselben mit einem Stück Silber, etwa einer Silber­münze, macht. Wenn man nun die Rän­der beider Metalle zusammen in Berührung bringt und dadurch ein kleiner Strom Elektrizität erzeugt wird, läßt das Zahn­weh sofort nach. Im zweiten Falle nimmt man ein kleines viereckiges Stück Gummi (Jndia Rubber) bohrt mitten ein Loch durch und steckt das Gummistück so auf den Zahn, daß es den obern Teil der Zahnwurzel berührt. Das Gummiftück zieht, indem es sich allmählich zusammen­

Bei gegenwärtiger Geschäftszeit und zum herrannahenden Jahreswechsel eignet sich

der Grrzthnler

zur wirksamsten Verbreitung von Anzeigen aller Art. Erfahrungsgemäs stnden Inserate in einem nicht alltäglich erscheinen­den Blatte mehr Beachtung als in Blättern, in denen sie alltäglich durch neue verdrängt werden oder in der Masse verschwinden. Auch kommt es für wirksamen Erfolg der Anzeigen nicht immer auf die Quantität sondern auch auf den geeigneten Leserkreis und die Qualität der Leser an. Wir bitten die geehrten Inserenten, sich von dem Nutzen der Veröffentlichungen durch Proben zu überzeugen und des Enzthälers dabei freundlich zu gedenken.

Red, u. Verlag des Enzthälers.

EjMnng M Almut««!

auf den

Knzthäker

für das erste Quartal 1886.

Die geehrten Abonnenten sind freund- lichst gebeten, ihre Bestellungen zeitig zu I machen, hier bei der Redaktion, auswärts bei den Nächstliegenden Postämtern, um Unterbrechungen möglichst zu vermeiden.

Die Versendung des Enzthälers ge­schieht gemäß des in Württemberg in Wirksamkeit getretenen Gesetzes über das Postwesen, wie nach auswärts so auch im Oberamtsbezirk durch die K- Postanstalten. Die geehrten Leser wollen deshalb ihre Bestellungen immer unmittelbar bei ihren Postämtern machen, wo solche täglich an­genommen, auch durch die Postboten be­sorgt werden.

Der Preis des Blattes ist in Neuen­bürg vierteljährlich 1(L 10 L, monatlich 40 L, durch die Post im Oberamtsverkehr vierteljährlich 1 ^ 25 monatlich 45 auswärts vierteljährl. 1 ^ 45 ^Z, monatlich 50 L, wie bisher ohne weitere Kosten.

Bekanntmachungen der verschiedensten Art ist durch den Enzthäler unbestritten der beste Erfolg im Bezirk gesichert.

Einrückungspreis die Zeile oder deren Raum 10 bei Redaktionsauskunft Zu­schlag 20

H«ächio» ». Httlsg äes Anrtliältt-r.

Calw. Notizen über Preis und Gewicht der verschiedenen Getreidegaltungen

nach dem Schrannen-Ergrbniß vom 9. Dezember 1885.

Quantum

Gattung

Gewicht per Simri

hoch

Preis per Simri

höchstes

mittleres

niederstes

ster

mittlerer

niederster

Pfd.

Pfd.

Pfd.

Simri

Kernen .

32

32

31

2

91

2

78

2

68

Dinkel .

19

18

18

1

19

1

10

1

08

Haber .

20

19

19

1

26

1

10

98

Roggen .

.!

e,

Gerste .

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.