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der Ebene praktisch verwendet werden könne. Wildbad (1500), Enzklösterle, Gompelschener, Urnagold (2696) Besen­feld, Schönengründ lea. 1700). Freuden­stadt (2426), Kniebis - Alexanderschanze (3244), Griesbach, Petersthal, Oppenau (1934), Oberkirch, Renchen, Oos. Die eingeklainmcrten Zahlen bezeichnen die Höhe über Meer in bad. Fuß, die Ge­samtentfernung beträgt 118 Kilometer und wurde in ca. 8'/» Stunden Fahrzeit zu­rückgelegt. An zwei Stellen mußte abge­stiegen werden, um eine kurze Strecke zu schieben und zwar nicht beim Bergauf-, sondern beim Bergabfahren nach Schönen- grnnd, wo die Straße zu abschüssig wurde und auf ebener Straße beim Poppelthal­see, wo hoher Sand die Fahrt verhinderte.

(Pf. B.)

Der Pforzheimcr Turn-Verein begeht am nächsten Sontag 16. August sein 25jähriges Jubiläum. Der Verein, stets einer eifrigen Pflege der Turnsache beflissen, darf mit hoher Befriedigung auf die Vergangenheit zurückblicken und ver­dient allgemeine Teilnahme an seinem Ehrentage, der nach dem Programm ein festlicher und was die Hebungen betriffr ein besonders interessanter zu werden ver­spricht.

Württemberg.

Das Reg.Bl. Nr. 35 vom 13. Aug. enthält eine Verfügung der Ministerien des Innern und der Finanzen vom 6. Aug., betr. die bevorstehende Volkszählung am 1. Dez. 1885. Die getroffenen Anord­nungen stimmen im Wesentlichen mit den bei der letzten Zählung erlassenen Be­stimmungen überein.

Durch mutvolle und aufopfernde Thätig- keit haben sich ausgezeichnet bei dem am 19. Mai d. I. in Rothenbach vorge- kommencn Brandfall die Feuerwehr des Holzschneidewerks Rothenbach, sowie die freiwilligen Feuerwehren von Neuenbürg und Höfen. Diese Feuerwehren werden für ihre Dienstleistungen vom Ministerium des Innern öffentlich belobt.

Auch der Firma Schiedmayer und Söhne, K. Hofpianofortefabrik in Stutt­gart, wurde, wie man uns mitteilt, auf der Internationalen Ausstellung zu Ant­werpen für ihre Flügel und Pianinos die höchste Auszeichnung, das Ehrendiplom zuerkannt.

DieEßlinger Ztg." berichtet:Der Firma Emil Keßler ist von der Stadt Padua ein Terrain von 42 000 Quadrat­metern im Werte von etwa 100 000 Lire überlassen, daß die genannte Firma das Terrain mit einer Lokomotivfabrik bebaut. Der Fabrik soll auf 10 Jahre eine Be­stellung von 30 Lokomotiven per Jahr seitens derAdriatischen Eiscnbahngesell- schaft und von 5 Lokomotiven per Jahr seitens derSocieta Vineta" garantiert werden.

Der Württemb. Landes-Feuerwehrver- band veröffentlicht im Staatsanzeiger vom 13. August die Tagesordnung für die Delegirtenversammlung am 22. August in Heilbronn.

Die Herren W. Pfitzer fim., Stuttgart, sowie Franz Büchner, München-Lindau, sind als deutsche Preisrichter zu einer großen Blumen- und Pflanzenausstellung

nach London berufen und im Begriffe, dahin abzureiseu.

Stuttgart, 13. Aug. Von Sr. H. dem Prinzen Hermann zu Sachsen- Weimar ist, wie wir hören, an den Haus­hofmeister desselben gestern Nachm, von Jülich den 12. Aug. ein Telegr. eingelaufen, das von einem bedauerlichen Unglücksfall Kunde gibt, von welchem Prinz Bernhard von Sachsen-Weimar bei den Rennen zu Jülich am 9. Aug. betroffen wurde. Das Telegramm lautet:Prinz Bernhard bei Rennen sehr gefährlich gestürzt, Verletzung des Gesichts und Rückens. Zustand ernst, aber augenblicklich nicht lebensgefährlich." S. H. Prinz Hermann und I. K. H. die Prinzessin Auguste haben sich sofort nach Jülich begeben, von wo aus das Telegr. hierher gesendet wurde. (S. M.)

Stuttgart, lieber die bevorstebenden Herbstübungen, die mit dem Kaisermanöver schließen, erfahren wir: Se. Mas. der Kaiser trifft voraussichtlich am Freitag den 18. Sept. abends hier ein. Am darauf­folgenden Samstag wird große Kaiser­parade stattfinden. Am Sonntag 20. d. M. werden, wie anzunehmen, dem Kaiser Festlichkeiten bereitet. Am Montag, Diens­tag und Mittwoch 21. bis 23. einschließ­lich sind Manöver des Korps westlich von Stuttgart an beiden Ufern der Glems, mit 2 Biwaks des ganzen Armeekorps. Der Kaiser wird nach den bis jetzt ge­troffenen Anordnungen 5 volle Tage in der schwäb. Hauptstadt verweilen. In seinem Gefolge werden sich zahlreiche fremd­ländische Offiziere befinden. Das Regiments­exerzieren beginnt zuerst bei der Ulmer Garnison und zwar am 13. d. M. Am kommenden Samstag trifft die Ar­tillerie von ihren Schießübungen im Lager bei Griesheim wieder in der Heimat ein; desgleichen kehren an diesem Tage die Pioniere von den großen Pontonier-Ueb- ungen bei Harburg nach Ulm zurück.

(S. M.)

Stuttgart, 13. August. In ge- meinschaftl. Sitzung des Gemeinderats und des Bürgerausschusses wurde beschlossen, die Nationalfeier am 2. k. M. ähnlich wie in den Vorjahren mit Feier in der Stifts­kirche re. zu veranstalten. Aus Mitgliedern der bürgerlichen Kollegien wird ein Konnte gebildet, dem sich weitere hiesige Einwohner wie früher anschließen werden.

Kirchentellinsfurth, 8. Aug. Das Dienstmädchen des Waldhornwirts wollte eine Erdöllampe auffüllen und unterließ es, die Flamme vorher auszulöschen. Sic überfüllte die Lampe, und das Ocl fing Feuer, wobei das 4jährige Töchterlein des Waldhornwirts so schreckliche Brandwunden erhielt, daß es denselben heute Nacht er­legen ist.

Bei der am 2. d. Mts. in der Kirche in Unterwachingen stattgefundenen Primizfeier eines Priesters verletzte sich beim Heimzuge aus der Kirche der dortige Küfer H. beim Losschießen der Böller, so daß ihm die Hand abgcnommen werden mußte. Der Verunglückte ist unter gräß­lichen Schmerzen seinen Wunden erlegen und hinterläßt 13 Kinder.

Am Bartholomäusfeiertag (24. Aug.) findet in Wildberg ein Kirchengesang­fest statt. Mit demselben wird ein feier­licher, liturgischer Gottesdienst verbunden.

Die Lehrergesangvereine des Bezirks wer­den Männerchöre und die Kirchengesang­vereine von Altensteig, Nagold, Rohrdorf und Wildberg eine Reihe gemischter Chöre vortragcn. Alle Liebhaber religiöser Musik werden zur Teilnahme freundlichst einge­laden.

In Schramberg wird gegenwärtig eine Turnhalle mit einem Aufwand von 11000 erbaut.

Nagold. Der hiesige Militär- und Veteranen-Berein hielt am Sonntag den 9. d. M. zur Gedächtnisfeier der Schlacht bei Wörth eine zahlreich besuchte Plenar- Bersammlung. Hwbei kam auch das Pro­gramm für den am 30. August hier ab­zuhaltenden Bezirkskriegertag zur Beratung und fand eine einstimmige Aufnahme; eben­so wurden die vom Ausschuß verfaßten Satzungen für den Nagoldgau-Verein der Versammlung zur Kenntnis gebracht und fanden solche volle Zustimmung.

Nagold, 9. Aug. Die im Bezirke sehr verbreitete Schweinezüchterei verau- laßte den landw. Bczirksvcrein zum Auf­kauf einer besseren Rasse von Zuchtschweinen behufs der Versteigerung an die Schweine­züchter des Bezirks.

Calw, 12. August Gestern Abend war Feuer gemeldet worden von Altheng- stett. Bei Ankunft unserer Feuerwehr waren bereits 5 Gebäude, wobei 2 Wohn­häuser und 3 Scheuern in sich zusammen­gestürzt, ein weiteres Wohngebäude brannte vollständig aus, dasselbe wurde vollends niedergerissen. Das Pfarrhaus, neben welchem ein dicht angedautes Gebäude ganz niedergebrannt ist, wurde stark mit­genommen. Der Schaden an demselben ist bedeutend. Ein weiteres Gebäude, eine Scheune, ist mit viel Wasser gerettet worden.

Hl Von der Pfinz, 12. Aug. In der Nacht vom 11./12. d. M. wurde in dem badischen Nachbarorte Weiler ein nicht unbedeutender Diebstahl ver­übt. Als der dortige Gastwirtzum Rößle" am heutigen Morgen sein parterre befind­liches Wirtschaftslokal betrat, machte er die unliebsame Wahrnehmung, daß sich ein unwillkommener Gast während der Nacht Eintritt in das Wirtszimmer verschafft hatte. Derselbe suchte seinen Weg durch ein nicht ganz verschlossenes Fenster; der Dieb machte sich in dem anstoßenden unverschlossenen Lokal unter Anwendung von Messern und Metzgerstahl als Brechwerkzeuge an die Geldkasse und entwendete einen Beutel mit ca. 100 e/kL' bestehend in Gold und Silber und etwa 40 kleiner Münze, ferner eine Ankeruhr, 3 neue, noch ungebrauchte Hemden, ein paar Strümpfe und ein paar noch ziemlich neue Mannszugstiefel. Der Dieb nahm denselben Weg wieder durchs Fenster retour, seine gerade nicht schlechten Zugstiefeln als Angedenken seines Besuchs im Hofe zurücklassend und entledigte sich des mitgenommenen Geldschublädchens in der Pfinz gegen Ellmendingen. Obwohl er nicht wenige S.rüchhölzchen zu seiner unsanbern Arbeit gebraucht hatte, scheint er zum Glück des Bestohlenen einen in einer liegengclassenen Brieftasche befind­lichen Hundertmarkschein bei seinem Ge­schäfte vergessen zu haben. Anhaltspunkte zu Ermittlung de? Diebes sind vorerst nicht vorhanden.