Die Feier des 25jährigen Bestehens des Turnvereins Neuenbürg verbunden mit dem Gauturnfest.

I.

Gut Heil sei unser Gruß und herzlicher Willkomm,

Dem der in Ehren hält das Frisch, Frei, Fröhlich, Fromm!

In das Jahr der Vereinigung der deutschen Turnerschaft" 1860 fiel auch, nach früheren vergeblichen Versuchen, die Gründung des hiesigen gegenwärtig be­stehenden Turnvereins. Mit Recht durfte der Jubilar einen Rückblick werfen auf das '/i Jahrhundert und seinen Tag festlich begehen. In Würdigung dessen und in freundnachbarlicher. Uebereinstimmung teilte mit ihm der Gauverband die Freude über den Erfolg zielbewußten Strebens in redlicher, oft mühevoller Arbeit. Die Stadt, ihre Vereine u. Einwohnerschaft, das Gute erkennend, standen heute gerne zu Gevatter. Wenn wir auch nicht so großes bieten können, wie in dem schönen Dresden kürzlich geleistet wurde, u. wir uns auf unsere bescheidenen Mittel beschränken mußten, so ging dem wenigeren an Herzlichkeit nichts ab. DemvonderNaturunsererGegend verliehenen Schmuck wurde in den Straßen und an Gebäuden in etwas nachgeholfen, Flaggen in den deutschen, Landes- und städtischen Farben eing§fügt. und die Fest­dekoration war zum Gruße fertig; die lachende Sonne ermutigte, und heitere Lüfte waren willkommenes Orchester. Kräftige Böllersalven und Produktionen einer leistungsfähigen Musikkapelle kündeten den Beginn der Feier. Nachdem die zahlreichen auswärtigen Vereine bewill- kommt waren, begann der Festzug, von der Bahnhof-Slraße aus in programmgemäßer Ordnung ansehnlich sich entwickelnd, seinen Rundgang durch die Stadt, überall freund­lichste begrüßt. Das Ziel war der Turn­platz zu frischer, fröhlicher Arbeit und friedlichem Wettkampfe, wo heute im turnerischen Spiel vor prüfendem Auge manches mit Fleiß zu betrachten, zu er­lernen und für die fortschreitende Zukunft dem frommen Zwecke dienstbar zu machen war. Nach Ankunft auf dem Festplatze machen wir nun eine kleine Pause, um zu warten der Dinge, die da kommen sollten.

Oesterreich.

Die Begegnung zwischen den Kaisern von Rußland und von Oesterreich, welche am 24., 25. und 26. August in Kremsier stattfindet, werden auch beide Kaiserinnen, wahrscheinlich auch Kronprinz Rudolf beiwohnen.

Schweiz.

Bern, 4. Aug. Der Gesamtverlust der Gotthardtunnel-Uuternehmung Favre stellt sich endgiltig auf 5 822 839 Frs. heraus. Wenn auch die an der Unter­nehmung beteiligten Kapitalisten den Ver­lust werden ertragen können, so ist doch die Tochter Favres, Frau Hava in Paris, welche alles verloren hat, sehr zu be­dauern und man hofft, daß die Gotthard- bahn-Gesellschaft, eingedenk der großen Verdienste ihres Vaters, nicht knauserig sein werde.

Ausland.

In der Kirche des Dorfes Masone bei Genua schlug am letzten Sonntag während des Nachmittagsgottesdieustes der Blitz ein. Die Kirche war dicht gefüllt. 5 Per­sonen waren auf der Stelle tot; etliche 30 sind verletzt, zumeist an den Beinen.

Miszellen.

Gegen Krankheiten, die ihre Ursache in Störungen des Blutkreislaufes haben.

empfiehlt, wie die Fundgrube berichtet, ein hervorragender Lehrer der Physiologie, Prof. Or. Oertel an der Münchener Hoch­schule, das Bergsteigen. Derselbe stellt den Grundsatz auf, daß bei den gedachten Störungen in erster Linie auf Verminder­ung der Flüssigkeitsmenge im Körper hin­gewirkt werden müsse, und was einerseits erzielt werden könne durch eine vermin­derte Flüssigkeitsaufnahme und anderseits durch Vermehrung der Wafferausscheid- ungen. Geben wir dem berühmten Ge­lehrten selbst das Wort. In seinemHand­buch der Allge. Therapie der Kreislaufs­störungen" sagt er:

Wenn wir die durch die verschiedenen Methoden der Wasserentziehung des Kör­pers erhaltenen Gewichtsverluste neben einander stellen, so weisen die Versuche, bei welchen eine Vermehrung der Waffer- abgabe des Körpers durch Bergsteigen er­zielt wurde, die höchsten Zahlen auf. Schon bei mittlerer Arbeitsleistung, der Ersteigung einer Höhe von 360 Meter über die Thalsohle wurden Gewichtsverluste notiert, wie sie in zwei anderen Versuchs­reihen durch römisch-irische Bäder und Dampfbäder nicht erreicht wurden." In weiterer Deduktion führt der Verfasser ans, daß beim Bergsteigen gerade jene Be­wegungen stattfinden, welche die Tüchtigkeit des Kreislaufes steigern: Für die Kräftig­ung des Herzmuskels haben wir nur die Gymnastik als einziges Mittel und ihre Ausführung besteht in der Anregung kräftiger Kontraktionen desselben durch Bewegung, teils in der Ebene, vorzüglich aber durch Besteigung größerer Höhen.

(Einfaches Desinfektionsmittel.s Um

Miasmen (Ansteckungs- und Seuchenstoffe)

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zu zerstören, die sich besonders in der warmen Jahreszeit über gewissen Gruben und Ablagerungsorten bilden, wendet man gegenwärtig in der Regel Desinfektions­mittel an, die durch ihren Geruch mehr oder weniger unangenehm die Nerven be­rühren. Nachstehendes von derFdgr." veröffentlichtes Mittel kann nicht genug empfohlen werden und besitzt ausgezeichnete desinfizierende Eigenschaften, ohne nur im geringsten zu riechen. Man vermische 1 Ir feingestoßenes Eisenvitriol mit 1 lr Gips; beide Mittel sind billig in jedem Material- ladcn zu kaufen. Diese Mischung bringt man in Gefäß, z. B in einen Eimer, in welchen man nach und nach 5 I zum Sieden gebrachtes Regen- oder Flußwasser unter beständigem Umrühren eingießt. Nachdem diese Lösung etwa 5 Minuten lang um­gerührt worden ist, gießt man sie in die Grube oder an den Ort, wo man des­infizieren will. Außerdem ist auch noch das Aufstreuen von trockener Erde, von Steinkohlen- oder Holzasche zu empfehlen, um Ansteckungsstoffc unschädlich zu machen und den Exkrementen den Geruch zu be­nehmen.

(Jagdscheine in Preußen und Sachsen.) In Preußen ist die Zahl der Jagdscheine vom 1. August 1883 bis dahin 1884 auf 164 623 gestiegen, seit fünf Jahren um 10 000, seit zehn Jahren um 30000. Merkwürdig ist es, daß die Zahl der Jagdliebhaber in den östlichen Provinzen abnahm, während sie in den westlichen zu­nahm. Die deutsche Jägerei kommt schon allmählich in Verruf. So z. B. meint die Oestr. Forstztg.", daß es dem Wilde am wenigsten schaden wird, daß in Preußen schon auf 170 Einwohner ein Jagdschein kommt, denn 75 Proz. seien Lottoschützen, die auf 100 Patronen erst einen Treffer machen. Im Königreiche Sachsen, wo ein Jagdschein 12 kostet, kommt erst auf 350 Menschen ein Jagdscheininhaber und vermehrt sich die Ausgabe der Jagdscheine nicht; in Sachsen werden unentgeltliche Jagdscheine nicht ausgegeben, in Preußen dagegen ca. 6000.

Auflösung des Rätsels in Nr. 126.

Trost.

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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.