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X Calmbach. X

8 Zur Feier unserer Hochzeit

am Ostermontag den 6. April d. I. im Kasthaus zumWären" dahier

erlauben wir uns Verwandte, Freunde und Bekannte freundlichst einzu­laden.

Hlirdokf Kcrupp, Sattler. Ghvisticrne Schanz.

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Zur Feier unserer

Kochzeit

erlauben wir uns alle Verwandte, Freunde und Bekannte auf kommenden

Ostermontag den 6. April

freundlichst eiuzuladen.

Wir bitten dies statt persönlicher Einladung anzunehmen.

Friedrich Dittus, Schuhmacher,

Sohn des Friedrich Dittus, Schuhmacher.

Marie Pfrommer,

Tochter des Jakob Pfrommer, Bäckers.

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/ Werkmeister. VornLterrioUt lrei. I

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Neuenbürg.

Gesangbücher

neue Ausgabe in dauerhaften Leder-Ein­bänden sind vorrätig bei

G. Knödel,

Buchbinder.

Neuenbürg.

Herkauf.

Wegen Aufgabe der Ziegelei verkaufe ich am Ostermontag mittags 2 Uhr zwei sehr gute fehlerfreie Pferde (Braunen) 7 und 4 Jahre alt.

Auch einen sprnngfähigen Farren (Gelbscheck.) habe zu verkaufen.

Wilh. Bogt zur Ziegelhütte.

Nwnik-

Deutschland.

Tausende der mannigfachsten Spenden und tausende von Grüßen und Glückwunsch- Telegrammen sind dem Reichskanzler FürstenBismarckzu seinem siebzigsten Geburtstage zugegangen, so auch äußerlich Zeugnis ablegend von der mächtigen Teil­ahme, welchedasdeutscheVolk andem Ehren­tage seines großen Staatsmannes für ihn dargelegt hat. Das vornehmste Geschenk, welches den Geburtstagstisch des Fürsten Bismarck schmückte, war die Gabe des Kaisers, welche in der nach Zeichnungen

des Heroldamtes angefertigten goldenen Fürstenkrone besteht. Außerdem ist dem Fürsten Bismarck von den kaiserlichen Ma­jestäten im Verein mit den Prinzen und Prinzessinnen des preußischen Königshauses die Kaiserproklamation in Versailles", von Anton Werner gemalt und von einem überaus kostbarem Rahmen umgeben, als gemeinsames Geschenk überreicht worden. Was im klebrigen die in ganz Deutsch­land und auch außerhalb der Grenzen des deutschen Reiches anläßlich des Kanzlers- Jubiläums veranstalteten Festlichkeiten an- belaugt, so häufen sich die Berichte über dieselbe derartig an, daß eine Wiedergabe auch nur einzelner Berichte unmöglich er­scheint. Erfreulich ist aber, daß von allen Seiten berichtet werden konnte, wie die Festlichkeiten in gehobenster Stimmung der Teilnehmer und getragen von echt patriotischer Begeisterung verlaufen sind. In der Haupt- und Residenzstadt Berlin selbst eröfsuetc die Reihe der eigentlichen öffentlichen Akte der Bismarckfeier der Festzug der Kriegervereine Berlins und seiner Umgebung am Dienstag nachmittag, welcher sich zu einer wahrhaft großartigen Ovation gestaltete. 80 Kriegervereine mit zusammen 3600 Mitgliedern bildeten den imposanten Zug, welcher vor dem Reichs­kanzler-Palais Aufstellung nahm. Eine glänzende Fortsetzung der Kundgebungen der Kriegervereine bildete am Abend des genannten Tages der Fackelzug, an wel­chem gegen 10 000 Personen, darunter 7000 Fackelträger, teilnahmcn. Die Pracht und die Zusammenstellung des Zuges zu schildern, ist leider an dieser Stelle un­möglich und mir müssen deshalb auf die betreffenden Spezialberichte der Berliner Blätter verweisen. Am Mittwoch, deni eigentlichen Festtage, wurde dem Kanzler

die nationale Ehrengabe von dem Zentral- Komite für die Bismarckspende, oder viel­mehr die hierauf bezügliche Urkunde über­reicht. Das Komite, gefü hrt vom Herzog v. Ratibor, hob in seiner Anrede hervor, daß ebenso wie der Kanzler die dem Reiche verlorenen Lande wiedergewonnen, das Konnte es für seine Pflicht gehalten habe, auch den ihm vor 50 Jahren verlorenen Stammsitz der Familie wiederzugeben. Fürst Bismarck, über diese Gabe offen­bar sehr erfreut, nahm, wie er sich aus­drückte. das Geschenk als ein besonders liebes dankbar an. Gerade aus den Händen des deutschen Volkes sein väterliches Gut znrückzuerhalten, habe für ihn den aller­höchsten Wert. In welcher Weise die ihm zu einer wohlthätigen Stiftung über­wiesene Summe zu verwenden sei, darüber werde er Sr. Majestät Vortrag halten. Er sei noch nicht entschlossen, zu welchem Zwecke. Am Vormittag brachte der Bundes­rat unter Führung des bahr. Minister­präsidenten v. Lutz dem Fürsten Reichs­kanzler seine Glückwünsche dar; in der Ansprache ist gesagt:Ew. Durchlaucht! In allen deutschen Landen ist heute Fest­lag! Die Nation gedenkt in gehobener Stimmung und herzlicher Teilnahme des Reichskanzlers. Sie feiert ein Familienfest mit Ihnen, der Sie als der ersten einer den Gedanken des neuen deutschen Reiches gefaßt und unserem erhabenen Kaiser mit weisem Rate beigcstanden, als es die Einigung der deutschen Fürsten und Völker zu achtunggebietendem Alldeutschland galt."

DasFrank. I." schreibt u. A.: Wie überall, wo es gilt, dem Volke ein leuchten­des Beispiel der Hingabe an die nationale Idee, au die nationalen Pflichten zu geben, Kaiser Wilhelm voransteht, so trat er auch heute, umgeben von sämtlichen Prinzen des königlichen Hauses der Hohenzollern, an die Spitze der Glückwünschendcn, welche dem Reichskanzler den Zoll der Dankbar­keit für sein unermüdliches Wirken im Dienste des Vaterlandes darbringen wollten. Unbeschreiblicher Jubel begrüßte den Kaiser aus der Mitte der Volksmassen, welche vom Palais bis zum Heim des Kanzlers dicht geschaart standen, auf der Fahrt zum Fürsten Bismarck. Dieser eilte seinem kaiserlichen Herrn entgegen, allerhöchst- welcher ihn umarmte und dreimal küßte. Keiner der Zeugen dieses gewiß historisch denkwürdigen Momentes wird sich der tiesen Rührung haben entziehen können, welche in dieser Form des Ausdrucks des kaiserlichen Dankes lag. Man möchte sagen, das deutsche Volk hat seinem Kanzler durch seinen Kaiser den Dankeskuß auf die Stirne gedrückt.

Berlin, 1. April. Die Morgen­blätter feiern den Reichskanzler in sym- patischen Festartikeln, auch die Blätter der Opposition stimmen darin ein. Die Bossische Ztg." z. B. sagt: Sittlich hoch stelle ihn über alle, mit denen eine Ver­gleichung naheläge, sein angestrengter Eifer, den Frieden zu erhalten. DasBerliner Tagebl." schreibt: Die treueste Pflicht­erfüllung gegen seinen Kaiser und König und gegen die Nation sei der rote Faden, der sich durch sein gesamtes Handeln hin­durchziehe. Der Bismarcktag sei ein Ehren­tag und Freudentag für alle, bei denen das vaterländische Gefühl stärker sei, als