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Kronik.

Deutschland.

Das Armeeverordnungsblatt veröffentlicht kaiserliche Kabinettsordres über die Hebungen der Ersatzreservisten für das Etatsjahr 1885/86. Danach sind aus der Ersatzreserve 1. Classe einzubernsen: a. Zu einer ersten (lOwöchigen) Uebung: bei der Infanterie 13 158 Manu, bei den Jägern 360 Mann, bei der Fußartillerie 1100 Mann, bei den Pionieren 700 Mann, beim Train 180 Mann, zusammen 15 498 Mann. d. Zu einer zweiten (4wöchigen) Uebung: bei der Infanterie 8 320 Mann, bei den Jägern 280 Mann, bei der Fuß­artillerie 900 Mann, bei den Pionieren 500 Mann, zusammen 10000 Mann, und zwar in erster Linie Mannschaften, welche im Etatsjahre 1884/85 zum ersten Male geübt haben. e. Zu einer dritten (14tägigen) Uebung: bei der Infanterie 7 182 Mann, bei den Jägern 180 Mann, bei der Fußartillerie 704 Mann, bei den Pionieren 434 Mann, zusammen 8 500 Mann, und zwar in erster Linie Mann­schaften, welche im Etatsjahre 1882/83 zum ersten Male geübt haben.

Mannheim, 27. März. Heute nachmittag brach in der Rheinischen Hart­gummiwarenfabrik bei Neckarau in einem der großen Arbeitssäle auf eine bis jetzt noch unaufgeklärte Weise Feuer aus, welches sich mit rasender Schnelligkeit auf das ganze Etablissement ausdehnte und dasselbe im Zeitraum einiger Stunden bei­nahe einäscherte.

Ettlingen, 28. März. Im laufen­den Jahre feiert das hiesige Gorßh. Lehrer­seminar das 50jährige Jubiläum seines Bestehens als selbständige Anstalt.

Pforzheim, 28. März. Die Bis­marckfeier wird am Geburtstag des Kanz­lers selbst, nämlich Mittwoch, den 1. April d. I., in der Turnhalle abgehalten werden. Außer der Feuerwehrkapelle werden etwa 250 Sänger der Gesellschaften Erinnerung,

^ Freundschaft, Liederhalle, Liedertafel, Männergcsangverein und Sängerkranz bei dem Feste Mitwirken und neben Lachners Bismarckhymne, eine von Herrn. Musik­direktor Th. Mohr komponierte Hymne Vorträgen, die von großer Wirkung sein soll. ' (Pf. B.)

Württemberg.

Verfügung des K. Ministeriums der aus­wärtigen Angelegenheiten, Abteilung für Verkehrsanstalten, betreffend die Ausgabe von Arbeiter-Wochenbilleten zur Benützung der Eisenbahn.

Der durch die Bekanntmachung vom 30. September 1882 (Staatsanzeigcr für Württemberg vom 4. Oktober 1882, Nr. 230) eingeführte Zusatz 1 g I zu A 10 des Betriebsreglements für die Eisenbahnen Deutschlands wird mit Wirkung vom 1. April d. I. an durch nachfolgende Be­stimmung ersetzt:

Im innern Verkehr der württb. Staats­eisenbahnen werden nach Bedürfnis an Arbeiter und Arbeiterinnen Wochenbillete ausgegeben, welche während einer Woche täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, je zu einer Hin- und Rückfahrt zwischen zwei Stationen mit allen die III. Wagenklasse führenden, vor 9 Uhr vor. mittags und nach 5 Uhr abends kursieren­den Zügen berechtigen; Schnell- (Kurier-, Eil-) Züge sind von der Benützung aus­geschlossen.

Der Preis solcher Billete stellt sich für sämtliche Fahrten einer Woche bis zu einer einfachen Entfernung von 5 km auf 60 L und für jedes folgende Kilometer auf 10 ^ weiter, so daß z. B. auf 7 km. 80 auf 20 km 2 olL 10 L znr Erhebung kommen.

Die fraglichen Billete, welche die Form der gewöhnlichen Fahrkarten, auf der Vor­derseite außer den sonstigen Angaben die Be­zeichnung „Arbeiter-Wochenbillet" und auf der Rückseite den Aufdruck der Wochen­tage haben, sind nicht übertragbar; sie

werden bei der Ausgabe, die an jedem Wochentage gegen Erlegung der Taxe statt­finden kann, mit dem Datumstempel ver­sehen mit der Wirkung, daß spätestens am siebenten Tage nach der Abstempelung die letztmalige Benützung erfolgen darf.

Coupirt werden die Wochenbillette bei der Hin- und Rückfahrt, das eine Mal vor, das andere Mal hinter dem auf der Rückseite aufgedruckten betreffenden Wochen­tage.

Am letzten Gültigkeitstage wird das Billct bei der Rückfahrt abgenommen.

Das Vorhandensein solcher Wochen­billete wird durch Anschlag an den Billet- schalteru der betreffenden Stationen zur Kenntnis des Publikums gebracht.

Eine Rückvergütung von Fahrgeld bei nur teilweiser Benützung eines Wochen- billets ist ausgeschlossen, auch darf eine Unterbrechung der Fahrt auf Zwischen­stationen nicht stattfinden.

Stuttgart, 26. März 1885.

Der „Allg. Schweizer Ztg." wird aus Men tone unterm 24. März geschrieben: Generalfeldmarschall Moltke besuchte jüngst das württ. Königspaar in Nizza

Stuttgart. Der Pferde markt findet am Montag und Dienstag den 20. und 21. April statt in der Umgebung der Gewerbehalle; die Ledermesse am 23. April.

Ludwigsburg. 25. März. Heute fand hier bei den Baracken des Train­depots die Schlußübung der 2. freiwilligen Sanitätskoloune statt, welche sich als "Nachfolgerin von Nr. 1 in Stuttgart aus 44 Mitgliedern des Kriegervereins gebildet und seit Januar unter Leitung des Herrn Stabsarztes a. D. Dr. Nachtigal an 2 bis 3 Abenden im Fechtsaale der Ulanen-Kaserne ausgebildet hatte.

Weinsberg, 26. März. Der Ar­beiter eines Küfermcisters war damit be­schäftigt, Bierfäßchen auszupichen; als er in eines derselben das siedende Pech ge-