kkoiödtzim.

Unser Tuch-, Manufaktur Waren und Aussteuer-Geschäft

befindet sich jetzt in unserer eigenen Behausung

Marktplatz Nr. 7

im ehemaligen Gasthaus zum Schiff.

GedlÄer HrlmM.

Lametta

(Gold- und Silberjäden)

als

Hübschen KHristbcrurn schmuck empfiehlt auch Heuer wieder

Im Verlag von Hermann Risel u. Co.

in Hagen i. W. ist soeben eine Brochure erschienen, die für weitesten Kreise von großem Interesse sein dürfte. Dieselbe betitelt sich: Die deutsche Sozialdemokratie unter dem Ausnahmegesetz, ein Zeit- und Streitbild von Johannes Corvey. Die Kapitel der 10 Bogen umfassenden Schrift haben folgende Ueberschriften: Zur Charak­teristik der Sozialdemokratie. Der Bro- churen- und Zeitungsschmuggel. Der Agitator und die Agitatorenschule. In Reih und Glied. Die Hilfsquellen der Partei. Haussuchungen und Verhaftungen. Die Wahlschlacht. Die Bourgeoissozialisten. Das Merkchen fördert weniger doktrinäre Anschauungen und theoretische Abhandlun­gen zu Tage, als sie vielmehr ein lebendiges Bild der sozialdemokratischen Thätigkeit gewährt, wie sich solche trotz, oder nach der Ansicht des Verfassers, der mit aller Entschiedenheit die Opportunität der Aus­nahmemaßregeln bestreitet, wegen des Sozialistengesetzes abwickelt. Der Autor bringt verblüffende Enthüllungen über die Organisation und das stille, aber um so kräftigere Treiben der Sozialdemokraten, daß man sich versucht fühlt, in demselben einen Hauptagitator der Partei zu ver­muten, der aus irgend einem Umstand das Siegel der Verschwiegenheit bricht. Mit wachsendem Staunen verfolgt man die Angaben des Verfassers über die geheimen Hilfsquellen, die Art und Weise der Agitation und der Verbindungen derRoten." Es wird Niemand die Brochure aus der Hand legen, ohne sie in einem Zuge bis an's Ende durchgelesen zu haben. Der Stil ist kräftig, fast keck und flüssig, die Sprache eine sonderbar ffesselnde. Die Brochure wird, wie selten eine, sensationelles Auf­sehen erregen und zweifellos bei den im Reichstage bevorstehenden Sozialisten­debatten vielfach als schätzbares Material Berücksichtigung finden. Der Preis be­trägt 50 Pfennig.

Nr. 115 des praktischen Wochenblattes für alle HausfrauenFürs Haus" ent­hält:

Ziele nach dem Herzen. Die Krippe.

> Fort mit dem Zopf! Meine Muße­stunden. Die Puppenstube. Die Steck­nadel. Wie Röschen allein das Schnei­dern erlernte. Helft den unversorgten Töchtern! Die Freudenbüchse. Pom­padours. Unzerreißbare Bilderbücher. Christbaumschmuck. Kochbuch. Leichtes und billiges Lichtpausverfahren. Kin- dergedauken. Theater-Besuch. Fünf- Uhr-Thee. Hölzchenspiel. Azaleen aus Stecklingen zu erziehen. Zwiebelpflan­zengruppe. Papageien zu pflegen und zum Sprechen zu bringen. Der Haus­hahn, ein Raubvogel. Gegen das Ge­frieren und Beschlagen von Fenstern. Kartoffeln aufzubewahren. Fischchen zu vertreiben. Vanillenkuchen. Mohn zu mahlen. Schwarzhase. Nüsse zu kandieren. Christbaumkonsekt. Konfekt für Kranke. Gänsebrust zu räuchern. Mohnstollen auf zweierlei Art gefüllt. Küchenzettel. Rätsel. Fernsprecher. Echo. Anzeigen.

Probenummer gratis in allen Buch­handlungen und der GeschäftsstelleFürs Haus" in Dresden-N.Preis viertel­jährlich 1 »lL Notariell beglaubigte Aus­lage 70,000. Wochenspruch:

O brich den Faden nicht der Freund­schaft rasch entzwei!

Wird er auch neu geknüpft, ein Knoten bleibt dabei.

Kronik.

Deutschland.

Von unserer Kriegsmarine.

II.

Auf kaiserlichen k,Befehl erfolgte da­mals eine Verstärkung der in den ost­asiatischen Gewässern stationierten Kriegs­schiffe. Die bereitwillige Gewährung der von deutscher Seite erhobenen Entschädig­ungsansprüche seitens der chinesischen Re­gierung gestattete im August 1876 die Auflösung des Geschwaders. Als gleich­zeitig mit jenen Vorkommnissen im fernen Osten die Ermordung des deutschen Kon­suls in Salonichi und die Bedrohung der dort lebenden Deutschen eine flagrante Verletzung völkerrechtlicher Interessen in sich schloß, begab sich eine aus den größ­ten und stärkest bewehrten Panzerschiffen gebildete Flottenabteilung nach jenem Platz, um Leben und Eigentum der be­drängten Reichsangehörigen unter den Schutz ihrer Flagge zu nehmen und den dort lebenden Glaubensgenossen Beistand

gegen Vergewaltigung zu bringen. Der sogleich aus dem Mittclmeer uach Salonichi entsandten KorvetteMedusa" folgte zu­nächst das schnell in Dienst gestellte Ka­nonenbootKomet"; das unter Befehl des damaligen Kontre-Admirals Bätsch gestellte Panzergeschwader traf dann nach 35tägiger Reise glücklich am Orte seiner Bestimmung ein und erfüllte seinen Zweck der Erlangung einer Genugthuung voll­ständig. In Folge der Erregung, welche die Ereignisse des russisch-türkischen Krieges im Jahre 1877 unter der muhame- danischen Bevölkerung in Syrien gegen die in Palästina ansässigen deutschen Templergemeinden erzeugt hatten, ward nach den Küsten von Syrien ein schnell ausgerüstetes Geschwader gesandt. Als Deutschland im Frühjahr 1878 mit dem Staate Nicaragua in einen Konflikt ge­raten war, genügte das Erscheinen eines nur aus drei Korvetten zusammengesetzten Geschwaders an den Küsten jenes Staates, um die Regierung desselben zu bestimmen, Genugthuung für die Nichtachtung zu geben, mit welcher sich dieselbe einer Ver­letzung völkerrechtlich allgemein anerkann­ter Pflichten schuldig gemacht hatte. Fer­ner haben noch in vielen Fällen einzelne deutsche Kriegsschiffe deutscher Staats­bürger Ehre, Leben und Eigentum ge­schützt und nun sind auch vier der tüch­tigsten deutschen Kriegskorvetten, welche die stolzen NamenBismarck",Moltke", Gneisenau" undAriadne" tragen, nach den Gewässern von Südwestafrika ausge­laufen um den dort in Angriff genom­menen deutschen Kolonialgründungen Schutz zu gewähren.

DieNat.-Lib. Korr." erläßt folgen­den Ruf an die Wähler:Nach dem, was wir gestern im Reichstag erlebt, wäre es jetzt Sache des Volkes, zu sprechen. Möch­ten in den nächsten Tagen und Wochen die Wähler allenthalben zusammentreten und Zeugnis ablegen. ob sie die Hand­lungsweise wirklich billigen. Namentlich an die Wähler deutsch-freisinniger Abge­ordneter richten wir die Aufforderung, unter sich Rats zu pflegen, ob sie damit einverstanden find, daß eine deutsch-frei­sinnig-ultramontane Mehrheit dem Fürsten Bismarck die Mittel zur genügenden Fort­führung der Geschäfte verweigert. Aus Sparsamkeit! und in demselben Augen­blick, wo der Reichstag diese Lappalie verweigert, verlangt er rund eine Million