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Prämiirt Wien 1873 höchste Auszeichnung Ehrendiplom, tzannstatt 1858 silberne Medaille.

Die

Ltilienspiiiilmi v. Weberei

von

Wilh. Jul. Münster

Zzaiersöronn-Ireudenstadt

Prämiirt Saris 1867 goldene Medaille. Htottweit 1864 bronzene Medaille.

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Albrrt Hummel, Neuenbürg. Gg. Burger, Birkenfeld.

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Scrk. Meeb-

(Zur Reichstagswahl.) Einsender ds. hat beide Wahlversammlungen in Neuen­bürg besucht und ist dabei mit Interesse den Ausführungen sowohl der beiden Redner der sog.Bolkspartei" als auch des bisherigen Abgeordneten Sta elin ge­folgt. Die sachlichen Berichte hierüber waren in diesen Blättern zu lesen und es möchte daher Schreiber ds. sich nur dar­auf beschränken, einen ihm hauptsächlich in die Augen springenden Punkt, der sich im Verlaus einer von Hrn Staelin be­antworteten Interpellation ergeben hat, den Wählern vorzusühren. Es ist der Punkt bezüglich der Diätenlosigkeit unserer Reichtstagsabgeordneten. Während näm­lich die Volkspartei die Gewährung der Diäten anstrebt, betont der Vertreter der nationalen und konservativen Partei, Hr. Staelin, ausdrücklich bei Beantwortung der fraglichen Interpellation, daß er, weil er auch für die Zukunft der Reichsverfassung getreu bleiben werde, nicht für Diäten stimmen könne, weil gerade in der Reichs­verfassung die Diätenlosigkeit ausgesprochen sei. Die Volkspartei glaubt also, indem sie gleichzeitig behauptet und verspricht auf dem Boden der Reichsverfassung zu stehen und von jeher gestanden zu sein, daß sich auch in diesem Punkt eine Agita­tion gegen die Diätenlosigkeit wohl hie- mit vereinigen lasse, steht also in der Thal in offenbarem Widerspruch mit der Reichsverfassung und mit den sie aufrecht­haltenden Vertretern. Zu welchem Schlüsse muß nun der nüchtern Urteilende in seinen Betrachtungen angesichts nur dieses einen Beispiels gelangen. Ein gewissen­hafter Wähler wird daher zweifelhafte Punkte vor seiner Entscheidung prüfen. Auch ein Mann aus dem Volke.

Kronik.

Deutschland.

Mit einer erhebenden Feier hat der diesjährige Herb staufenthalt unseres Kaisers in Süddeutschland seinen erhebenden Abschluß gefunden, indem Kaiser Wilhelm am Dienstag der goldenen Hoch­zeit des fürstlich hohenzollern'schen Paares in Sigmaringen beiwohnte. Die nahen Bande, welche den Fürsten Karl Anton von Hohenzollern mit dem deutschen Kaiser­hause verknüpfen, verliehen der seltenen Feier an und für sich schon eine besondere Bedeutung.

Berlin, 21. Okt. Der Reichstag wird wahrscheinlich auf den 18. Novbr. einberufen werden. Der endgiltige Be­schluß über den Termin soll im nächsten Ministerrat unter dem Vorsitz Bismarcks gefaßt werden.

Berlin. Die über die Zucker- Industrie hereingebrochene Krisis hat eine Versammlung der deutschen Rübenzuckerfabrikanten veranlaßt, welche gestern in Berlin tagte und sich mit Mitteln beschäftigte, um einer weiteren Verschärfung der Krisis entgegenzu arbeiten und die Anbahnung normaler Zustände herbcizuführen. Die Zuckerkrisis ist eine sehr ernste, da sie sich keineswegs allein auf Deutschland beschränkt, während die einheimische Industrie für reichlich zwei Dritttheile des produzirten Zuckers Käufer­in: Auslande suchen muß und durch das gleichzeitig dringende Angebot aus anderen Ländern den auswärtigen Markt über­lastet findet. (F. I.)

Der Komponist des Liedes:Was ist des Deutschen Vaterland", Gustav Reichardt, ist am 19. Oktober im 87. Lebensjahre in Berlin gestorben. Derselbe wurde am 13. Nov. 1797 zu Schwarsow bei Demmin (iu Vorpommern) geboren. Er entstammte einer Predigerfamilie. Schon im neunten Jahre konnte er als Geiger und Klavierspieler in Konzerten auftreten. Die Komposition von E. M. Arndt's Was ist des Deutschen Vaterland?" hat bekanntlich die weiteste Verbreitung ge­funden. Zu seinen glücklichst inspirierten Liedern gehörtDas Bild der Rose." Diese beiden musikalischen Schöpfungen allein werden hinreichen, seinen Namen

für alle Zeiten im Gedächtnis des deutschen Volkes zu erhalten.

(Fertige Häuser für Angra Pequenaj sind gegenwärtig in Berlin zu sehen. Die für die neue deutsche ColonieAngra Pequena in Aussicht genommenen eisernen Factorei- und Wohnungsgebäude werden auf Bestel­lung des Herrn Lüderitz gegenwärtig in einer hiesigen Bauanstalt für Eisenkonstruk­tionen hergestcllt.

(Ist der Ankauf eines Retourbillets ein Betrug.) In Krefelder Blättern wurde s. Z. ein Retourbillet nach Berlin zum Kauf angeboten. Gegen den Ver­käufer und Käufer wurde Anklage, und zwar gegen den Letzteren wegen Betrugs­versuches und gegen den Elfteren wegen Verleitung zu demselben erhoben. Die Eisenbahnverwaltung war nämlich durch die fragliche Annonce aufmerksam geworden und bewirkte, daß das Billet konfiszirt wurde. Der Ankäufer mußte sich ein neues Billet lösen. Das Schöffengericht in Krefeld sprach beide Beschuldigte frei, und der Staatsanwalt legte hiergegen Berufung ein, welche am 10. d. vor der Strafkammer in Düsseldorf verworfen wurde.

Hagen in Wests., 19. Okt. In dem Kolvnialwaren-Geschäfte von Vogel brach, höchst wahrscheinlich im Keller, Feuer aus, das sich so schnell über die eine Seite des Hauses verbreitete, daß die Eheleute Vogel, deren 17jährige Tochter, der 11jährige Sohn, die betagte, ans Besuch anwesende Schwiegermutter und ein Kind wahrscheinlich in dem Qualme erstickt sind, ehe das Feuer an sie herangekommen war. In demselben Hause, auf der andern Seite, befand sich das Weißwaaren-Ge- schäft von C. Elsbach. Diese Familie ist nur dadurch vom Tode gerettet worden, daß ein Kind aufschric und Nahrung verlangte. Zwei junge, in dem Geschäfte beschäftigt gewesene Damen sind ebenfalls zu Tode gekommen. Das Dienstmädchen hat sich durch einen Sprung aus dem Fenster des dritten Stockes gerettet. Als die Feuerwehr ankam, stand bereits das ganze Haus in Flammen, Niemand ahnte, daß sich noch Leute darin befänden. Die Familie Vogel, die ganz vernichtet ist, glaubte man bei Verwandten. Die acht Leichen sind ans dem Schutte hervorgeholt.

Straßburg, 16. Okt. Die kirchliche Oberbehörde der Kirche augsburgischer Kon­fession hat für das diesjährige Reformations­fest einen zeitgemäßen Text gewählt, dem auch die politischen Parteien etwas ablernen können:Die Worte des Apostels Paulus Galater 4, IS:So ihr euch aber unter einander beißet nnd verzehret, so sehet zu, daß ihr nicht von einander aufgerieben werdet."

Aus Lothringen, 12. Okt. Neben den Wölfen ist es hauptsächlich das Schwarzwild, das in unserem Bezirke immer noch in größerer Anzahl vorhanden ist. Seitens der Forstbchörden hat man gleich nach dem Uebergang Elsaß-Loth­ringens an Deutschland Anordnungen ge­troffen, um eine Verminderung herbeizu- führcn. Es wurden denn auch beispiels­weise in der Zeit von 1. Mai 1871 bis 30. April 1872 404, 1873 gar 791 und 1874 285 Wildschweine erlegt. Wenn gleichwohl die Zahl dieser schädlichen Tiere