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WforzHeim

Grosser Ausrerlmuf.

Aus der Konkursmasse des Kaufmann WilV. Wivk, Inhaber der Firma Kebr. Wirk in WforZheim findet in der Behausung westliche Carl-Friedrichs- straße Nr. 48 am künftigen

Donnerstag den 23. Oktober d. I.

von vormittags 9 Uhr an

und die folgenden Tage großer Ausverkauf zum Ankaufspreis des reichen

Tuch- und Buckskinlagers

in den neuesten Dessins statt, wozu ich ein verehrliches auswärtiges Publikum er­gebenst einlade.

Der Konkursverwalter

Adolph Haberstroh, Geschäftsagent.

Lkhmltr»gs-Mmill»re

neuer Form bei

Icrc. Meeh.

Ein gutes Mittel gegen Kopfschmerzen.

Der Unterzeichnete bekundet dankend, daß die von Herrn Apotheker Brandt bezogenen Schweizer­pillen denselben von seinem langjährigen Magen­krampf befreiten. Meine Frau litt ebenfalls stets an heftigen Kopfschmerzen und Blutandrang zum Kopf und schon nach dem Gebrauch der ersten Schachtel hörten die Kopfschmerzen auf. Gelsenkirchen, den 26. 1. 1884. Theod. Trilling.

Man achte beim Ankauf genau darauf, daß jede Schachtel als Etiquett ein weißes Kreuz in rotem Grund und den Namenszug R. Brandt's trägt. Erhältlich L Schachtel i in den Apo­theken^

Kronik.

Deutschland.

Berlin, 17. Okt. (Neue Dampfer­unterstützungsvorlage.) Es bestätigt sich durchaus, daß die Reichsregierung zu einer möglichst eingehenden und überzeugenden Begründung der Dampfcrunterstützungs- vorlage große Anstrengungen macht. Es ist eine Art von Erhebungen im Gange, welche die Befragung sachverständiger In­teressenten bezweckt und umfassendes gut­achtliches Material in Aussicht stellt.

Braunschweig, 18. Okt. Der Herzog (geb. den 25. April 1806) ist heute Nacht 1'/« Uhr gestorbeu. (Der braunschweigische Thron ist also nunmehr, da der Herzog keine Leibescrben hiuterlüßt und der Herzog von Cumberland, welcher Erbansprüche macht, schwerlich wird zuge­lassen werden, erledigt. Voraussichtlich wird die Regierung an Preußen auf Grund seiner Stellung in Hannover übergehen; zunächst wird wohl der gesetzlich vorgesehene Regent­schaftsrat eingesetzt werden.

Hamburg, 15. Okt. (Wieder eine neue Kolonie.) Der hiesigen Firma Wölber n. Vrohm geht soeben aus Klein- Popo die Nachricht zu, daß die Korvette Leipzig" am 5. September in Porto Seguro (an der Sklavenküste in unmittel­barer Nähe von Kiein-Popo) die deutsche Flagge gehißt und daß sich der König Mensah bereitwillig unter deutschen Schutz gestellt habe. (W.Ldz.)

Pforzheim, 20. Oktober. Heute Mittag 1 Uhr 5 Min. traf der kaiserliche Eßtrazug, welcher Se. Mas. den deutschen Äaiser und dessen Gefolge nach Sigma­ringen brachte, hier ein. Trotzdem aus­drücklich angeordnet war, daß kein Empfang

stattfinde und der Zug hier nur wenige Minuten hielt, um dann über Horb weiter- gcleitct zu werden, hatte sich doch eine unzählige Menschenmenge am Bahnhofe eingefuuden, welche bei der Ein- und Aus­fahrt des Zuges ein tausendstimmiges Hoch anstimmte. Der Kaiser, in Uniform, trat au das Fenster des Salonwagens und dankte, sich verneigend, freundlich für die Ovationen. (Pf. Anz.)

Pforzheim, 17. Okt. Eine auf gestern Abend von dem leitenden Konnte veranstaltete, zahlreich besuchte Versamm­lung der nationalliberalen Reichs­tagswähler hat sich mit Stimmencin- helligkeit für die Wiederwahl des bisheri­gen Abgeordneten für den 9. badischen Reichswahlkreis, A. Klumpp aus Gerns­bach, ausgesprochen. Daß Klumpp auch diesmal wieder obsiegen wird, kann als gesichert betrachtet werden, da eine am Sonntag in Wilferdingen gehaltene Ver­sammlung der konservativen Wähler den Beschluß gefaßt hat, demselben ebenfalls ihre Stimme zu geben. Die von dem konservativen Bezirksausschuß gemachte Veröffentlichung sagt, daß dieser Beschluß nicht als Folge irgend eines Kompromisses, sondern lediglich als Ausdruck des Ver­trauens zu der Persönlichkeit des bisherigen Vertreters des Wahlkreises aufzufassen sei.

(Schiv. M.)

Pforzheim, 11. Okt. In welch' energischer Weise die kaiserlich deutschen Konsulate die Interessen deutscher Reichs- angehörigcr im Ausland zu wahren be­strebt sind, soll folgendes zeigen: Einsender hatte ein bereits verloren gegebenes Gut­haben in Griechenland und erhielt von seinem Schuldner auf keinen seiner Briefe Antwort. Da fragte er bei dem deutschen Konsul in Athen an, auf welche Art er zu seinem Guthaben gelangen könne. Nach kürzester Frist traf ein Schreiben ein mit folgendem Inhalt:Unter Bezug auf Ihr gefl. Schreiben vom 10. d. Mts. benach- richtigc ich Euer Wohlgeboren ergebenst,

daß es mir gelungen ist, Herrn.

in.zur Begleichung seiner Schuld

im Betrage von Frcs. . . . durch Aus­stellung eines acceptiertcn Wechsels zu veranlassen. Der kaiserliche Konsul." Der Wechsel lag dem Schreiben bei. Dieser Vorgang, dem wir noch eine ganze Reihe uns bekannter ähnlicher Fälle an die Seite stellen können, zeigt zur Genüge, daß wir heute ganz anders in der Welt dastehen,

als zu jenen traurigen Zeiten, da die deutschen Kleinstaaten noch nicht unter dem Schirme des mächtigen Deutschen Reiches vereinigt waren. Unbegreiflich bleibt uns deshalb, wie Deutsche, die sich deutsch und freisinnig nennen, um trauriger, theoretischer Lehrmeinungen willen dem Schöpfer unserer Macht in feindseliger Opposition gegenüberstehen und dem par­tikularen Sondergeiste noch in aller mög­lichen Gestalt Zugeständnisse machen, nur um die Stimmen der deutschen Reichs- tagswählcr für ihre Fraktion zu gewinnen.

(Pf. B.)

Württemberg.

Im Druck ist erschienen der Bericht der staatsrechtlichen Kommission der Kammer der Abgeordneten, betr. den Staatsbeitrag zwischen Preußen und Württemberg über die Regulierung und Veränderung der Landesgrenze ans den Gemarkungen Detten- see und Nordstetten vom I./2. Juni 1883. (Berichterstatter: v. Lutz.

Bekanntmachung der Centralstelle für die Landwirtschaft, betr. die Beschaffung von Forelleneiern und von Aalbrut für inländische Fischzüchter. Die Ccntralstellc wird auch in diesem Jahr wieder ausge­brütete Forelleneier (Bachforelle) von größeren Brutanstalten beziehen und an inländische Fischzüchtcr gegen Ersatz der Selbstkosten, unter Umständen auch zu er­mäßigtem Preis, direkt versenden lassen. Unter denselben Bedingungen wird sie die Vermittlung von Aalbrut übernehmen. Gesuche mit Angabe der gewünschten Quantität sind längstens bis 1. Dezember d, I. andas Sekretariat der Central- stellc für die Landwirtschaft in Stuttgart" zu richten. In den Gesuchen um Forcllen- Eier ist auch anzugeben, welchen Brut- Apparat der Besteller besitzt. Sollte es der Centralstelle nicht gelingen, die ganze bestellte Gesammtquantität beschaffen zu können, so behält sie sich vor, eine ver­hältnismäßige Ermäßigung der Einzel- bcstellungen einlreten zu lassen.

Stuttgart, 20. Okt. Heute früh 7 Uhr wurde in der üblichen Weise der Beginn der allgemeinen Weinlese, des Herbstes" verkündigt. Die Weinberg­schützen feuerten unter dem Klange der großen Glocke des Stiftskirchenturmes ihre Signalpistolen im Peletonfeuer ab; ihre Schüsse wurden aus Kanonen, Pistolen und Karabinern von allen Höhen herab freudig erwidert. Bei dem herrlichen Stande der Weinberge: Holz, Frucht und Blatt zur Stunde alles gleich gesund, wird der kluge Weingärtner sich mit der Lese nicht beeilen, sondern die Tage auszunützcn suchen, welche der immer noch entwicklungs­fähigen Traube in so hohem Grade zu Gute kommen. (S. M.)

Ulm, 17. Oktbr. Nach demUlmer Tagbl." werden in nächster Woche unter dem Kommando eines Generals etwa 12 hiesige Offiziere eine Generalstabsrcise an- treten. Dieselbe soll sich rechts der Donau bis zur Einmündung der Brenz hinuntcr- ziehen, dort wird das württemb. Gebiet wieder betreten, die Studien werden im Oberamt Heidenhcim in südlicher Richtung fortgesetzt und nach 8 Tagen im hiesigen Festnngsrayon beendigt. (St. Anz.)

ff Illingen, 18. Okt. Herbst­bericht. Verkäufe von 120 bis 135 c/L