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Jacquardmaschine, 3 Aufbäummaschinen mit Schlichtvorrichtung samt allen Zuge- hörungen.

e. Wcrupccrh:

1 n 79 qm Bauplatz, worauf ein im Bau begriffener massiver Webereianbau von 44,80 m Länge und 20,5 m Breite sich befindet, am untern Sägerweg und südlich von dem Webereigebäude Nr. 230ü.

Das gesamte Anwesen wurde im I. Termin zu 61000 angekauft und ist nun zu Folge Nachgebots zu 62 000 angekauft.

Liebhaber werden mit dem Anfügen zum Erscheinen im Verkaufstermin ein­geladen, daß die oben beschriebene Wasserkraft eine sehr beständige ist.

Zum Zwangsverwalter wurde vom Gemeinderat hier am 16. Juli d. I.

Gemeinderat Hagmayer hier bestimmt, welcher jede gewünschte Auskunft erteilen wird.

Mitglieder der Verkaufskommission sind der Unterzeichnete und Gemcinde- rat Bl eher.

Unbekannte Kaufslustige haben sich über ihre Zahlungsfähigkeit vor der Versteigerung durch Vermögenszeugniffe ihrer Ortsobrigkeit auszuweisen.

Den 1. September 1884.

Der Gemeinderat als Vollstreckungsbehörde.

Vorstand

Stadtschultheiß Bub.

Privatnachrichten.

Blasenschw. etc.

heilt zuverlässig

Jb. Pfister in Ormalingen (Schweiz). Alters- und Geschlechtsangaben erwünscht.

Neuenbürg.

3««« Mark

Pflegschastsgeld werden gegen übliche Sicherheit bis 1. Oktober ausgeliehen.

W. Bauer, Schreiner.

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zum Anschlägen im Verkaufslokal wie zur Mitteilung an den Ortsvorstand verwend­bar, bei Jak. MeeH.

Kronik.

Deutschland.

Aus dem jetzigen Aufenthalte des Kaisers am Rhein ist ein recht be­merkenswerter Zwischenfall zn verzeichnen. Während es der hohe Herr abgelehnt hat, eine Adresse kirchenpolitischen Inhalts, die ihm der münsterländische Adel zu über­reichen gedachte, anzunehmen, wurde von ihm eine Arbeiter-Adresse huldvollst ent­gegengenommen. Dieselbe ist noch auf Schloß Benrath von drei Meistern, resp. Arbeitern, namens 2/1 aller industriellen Arbeiter des Landkreises Düsseldorf überreicht worden und trug 3123 Unterschriften. Die Adresse dankt für das große Wohlwollen, welches der Kaiser dem Arbeiterstand stets entgegen­gebracht habe und von welchem das durch sein persönliches Einschreiten in's Leben gerufene Krankenkassen- und Unsallver- sicherungsgesetz ein glänzender Beweis sei. Der Kaiser, den diese Kundgebung auf's angenehmste berührt hat, erwiederte bei Empfangnahme der Adresse etwa folgendes: Es sei ihm nicht immer vergönnt, Dank zu ernten für die Bestrebungen zum Wohle des Volkes, um so mehr freue es ihn, jetzt einem solchem Danke zu begegnen aus dem Stande, dem er in der gegenwärtigen Zeit eine ganz besondere Fürsorge widme, für dessen Wohl durch die Gesetzgebung schon Wichtiges geschehen sei; er freue sich auch,

daß man anscheinend mit dem einge­schlagenen Wege zufrieden sei; allen könne man es freilich nicht recht machen.

Augsburg, 18. Sept. Wie der Augsb. A.-Ztg. mikgcteilt wird, sind nun­mehr im Bezirke des hiesigen Landgerichts allein 42 Bierbrauer wegen Bierpantscherei in Untersuchung gezogen worden.

Württemberg.

Stuttgart, 24. Sept. S. M. der König und I. M. die Königin sind heute Mittag 1 Uhr von Friedrichshafen hieher zurückgekehrt.

Ihre Majestäten werden über die Dauer des Volksfestes auf etwa acht Tage in Stuttgart Aufenthalt nehmen und ge­denken sodann wieder für einige Zeit nach Friedrichshafen zurückzukehren.

Vermöge Höchster Entschließung vom 23. d. Mts. haben Seine Königliche Majestät die erledigte Kollaborators- stelle an der Realschule in Wildbad dem Kollaborator Offner in Altensteig über­tragen.

Vom Lande wird dem S. M. geschrie­ben : Der Bericht über die Vertrauensmän­nerversammlung derdeutschen Partei hat bei unseren Freunden große Freude erregt, und es ist bei uns die gleiche Wahrnehmung wie in den andern Wahl­kreisen gemacht worden, daß sich das Volk in immer weiteren Kreisen wieder vertrau­ensvoll der Reichsregierung zu- und der Bolkspartei abwendet.

Stuttgart, 25. Sept. Heute abend 6 Uhr wird die hier in Garnison liegende Infanterie wieder in die gewohnten Ver­hältnisse zurückkehren.

Stuttgart, 23. Sept. Die Regie­rung beabsichtigt, der Kammer einen Ge­setzentwurf, betreffend die Besteuerung des innerhalb Württembergs erzeugten Brannt­weins, zugehen zu lassen, der seine Ein­bringung sowohl der Erwägung, daß der Branntwein in unserem Lande viel zu ge­ring besteuert ist, verdankt, als auch dem Umstande, daß man durch die Besteuerung dem bedenklich überhandnehmenden Brannt­weingenuß steuern will. Das Gesetz soll also neben der finanziellen auch eine sittliche Wirkung ausüben. Was die finanzielle Seite anbelangt, so wird nach dem Gesetze vom 21. August 1865 nur derjenige im Inland bereitete Branntwein von einer Steuer betroffen, bei welchem Malz zur

Verwendung kommt. Uebergangssteuer und Kleinverkaufsteuer mitgerechnet, bezog der Staat nach dem Ausweise des letzten Jahres nur eine Bruttoeinnahme von 510,860 M. aus dem Branntwein. Der trotz unserer großen Weinproduction, trotz des colossalen Bierquantums, das bei uns gebraut wird, überhandnehmende Consum von Branntwein ist auf die Billigkeit des Schnapses zurückzuführen. Was die Sätze der neuen Steuer anbelangt, so sol­len sich dieselben denjenigen, welche im Ge­biete der norddeutschen Branntweinsteuer­gemeinschaft bestehen, anschließen.

Stuttgart Im Schaufenster von Hofjuwelier Ed. Föhr ist der von Sr. Maj. dem Könige für das Cannstatter Rennen gestiftete Ehrenpreis ausgestellt. In dem Atelier geht in den nächsten Tagen auch der von Sr. Maj. dem deutschen Kaiser für das große Armee-Jagdrennen in Ba­den-Baden gestiftete Kaiserpreis fertigge­stellt hervor. Wie man hört, ist der 30. Oktober als Tag der Enthüllung des König Wilhelm Denkmals von Hofer fest­gestellt, als der Tag, an welchem König Wilhelm vor 68 Jahren den Thron bestieg. Derselbe Tag ist auch der Todestag König Friedrichs.

Cannstatt. Vom Volksfestplatze. Während im vergangenen Jahre der in vollem Maaße gelungene Versuch eines Privatvolksfestes geboten war, feiert das Land Heuer wieder ein Staatsvolksfest. Die Festtribüne mit der Ehrensäule prangt wieder auf dem Platze; davor ist das Zelt für den königl. Hof errichtet. Das letztere ist fertig; die erste der Vollendung ganz nahe gerückt. Die Einteilung des Platzes ist die gewohnte und erprobte. (S. M.)

Tübingen. Bei den Schwurgerichts­sitzungen des 3. Quartals, welche am 30. September beginnen und am 9. Oktober endigen, kommen zurVerhandlung 11 Straf­sachen: 1 wegen Tötung, 1 wegen ver­suchten Totschlags, 3 wegen erschwerter Unterschlagung, 1 wegen Brandstiftung, 1 wegen Widerstands gegen die Staats­gewalt, 1 wegen Meineids, 2 wegen be­trügt. Bankerutts, 1 wegen Verbrechens gegen die Sittlichkeit.

Eßlingen, 24. Sept. Am verflos­senen Montag sind einem Arbeiter 1000 gestohlen worden. Dem bis jetzt noch unermittelten Dieb scheint das Gewissen keine Ruhe gelassen zu haben, denn heute früh ist die gestohlene Summe im Souter­rain des Arbeiters aufgefunden worden.

(Schw. M.)

Ein bedauerlicher Unglücksfall ereig­nete sich letzten Samstag in Mittelweiler bei Alfdorf. Die Schwester des Bauern Klink wollte Dung vom Stall hinauswer- fen. Eben ging die Bäuerin vorbei und ein Zinken der Gabel traf sie so unglück­lich in das rechte Auge und weiter in das Gehirn, daß dieselbe nach wenigen Stunden starb.

Aus dem Fränkischen, 23. Sept. Am vergangenen Freitag ist in Wemding der Stadel des Posthalters, welcher schon jahrelang als baufällig bekannt war und an dem angesichts des drohenden Einsturzes eine Reparatur vorgenommen werden sollte, eingestürzt, wobei der Posthalter, der Zim­mermeister, ein 6 Jahre altes Kind, sowie 3 Pferde und 1 Kuh erschlagen wurden.