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Ansprache des hochgeschätzten Herrn Vor­redners gestatten Sie mir wohl, meine verehrten Herren und lieben Freunde, nur wenige Worte an Sie zu richten. Nur wenige Worte, denn wie wäre es mir möglich, in dieser schönen Stunde Ihnen Alles das in Worten auszudrücken, was eben jetzt durch meine Seele zieht, darum nur wenige Worte. Sie haben mich, Verehrteste, aus Anlaß meines 40jährigen Dienstjubiläums mit einem mehr als pracht­vollen Geschenk bedacht, Sie haben mir in der wunderschön ausgestatteten Begleit- Adresse Ihre treuherzigsten Glückwünsche bei dieser Gelegenheit kundgegeben. Daß Sie mich hiedurch ebenso überrascht als erfreut haben, brauche ich Sie nicht erst zu versichern. Ueberrascht, wie hätte ich mir je träumen lassen, daß Sie meiner und meines Jubiläums gedächten? Er­freut, denn wie sollte einen Lehrer eine solche Kundgebung seitens ehemaliger Schüler, nunmehr gereifter und in Ehren und Wür­den stehender Männer nicht im tiefsten Innern erheben, erfreuen und entzücken? Aber noch ein anderes Gefühl machte sich geltend: das Gefühl der Beschämung. Auch hievon darf, ja muß ich sprechen. Als mir vor etwas mehr als 40 Jahren die Lehrerstelle der damals neu gegründeten hiesigen Realschule durch königliche Huld übertragen wurde, war ich von dem Ideal unserer Realschule völlig hingenommen und begeistert übernahm ich den Unterricht und die Erziehung der mir anvertrauten Jugend; immerdar war ich eingedenk der, vielleicht zu weit gehenden Hoffnungen, welche Wild­bad bezüglich der neuen Bildungsstätte hegte. Wohl setzte ich dies Zeugnis darf ich mir, ohne unbescheiden zu sein, wohl geben alle meine Kräfte zum Ge­deihen und Blühen der neuen Anstalt ein; von kühnem Wollen war ich stets durch­drungen; aber ach! das Vollbringen blieb gar oft hinter dem Wollen allzusehr zurück; niemand erkennt dies besser, als ich selber, und eben deßhalb übermannte mich auch das Gefühl der Beschämung, als Ihr wert­volles Geschenk bei mir eintraf. Wenn Sie nun trotzdem mein Wirken während meines 18 jährigen Aufenthalts hier ein sehr ersprießliches" nennen, so verdanke ich dies neben Ihrer mehr als liebe­vollen Nachsicht einzig dem Beistände und Segen dessen, ohne den keine mensch­liche Arbeit gerät. Darum allererst dem Herrn Dank und Ehre, der mir bis zur Stunde durchgeholfen hat. Aber auch Ihnen, verehrteste Herren und lieben Freunde, sowie den in weiter Ferne weilen­den Gebern, spreche ich ticfgerührten Herzens meinen wärmsten Dank aus für die ebenso sinnigen als innigen Beweise Ihrer bewährten Liebe zu mir und Ihrer aufrichtigen Anhänglichkeit an mich und meine Frau. Sie haben mich so hoch be­glückt, daß ich nicht vermag, dieses Glück zu schildern. Sie haben meinem Lebens­abend einen Schmuck verliehen, der auch mit meinem letzten Atemzuge nicht er­bleichen wird. Ebenso wenig wird aber auch meine Dankbarkeit gegen Sie für solch wohlthuenden Vorgang in mir erlöschen, meine Liebe zu Ihnen sich mindern, meine Anhänglichkeit an Sie, an die Stadt Wildbad aufhören. Und indem ich meine Dankbarkeit gegen Sie Alle nochmals kund­

gebe, trinke ich auf das beständige Wohl­ergehen unserer Stadt. Wildbad lebe hoch!" Der gestiftete Pokal, welchen Herr Ziegler mitgebracht hatte, machte fleißig die Tafelrunde und für jeden der Anwesenden hatte der alte liebe Herr einige freundliche Worte. Herr Dr. C. Haußmann juu. schilderte sovann die Thätigkeit des verdienten Herrn, zugleich sein Bedauern aussprechend, daß es Wild­bad nicht vergönnt war, diesen trefflichen Lehrer immer hier zu behalten und endete mit einem begeistert aufgeuommcneu Hoch auf den tüchtigen Lehrer und seine Gattin. Ehre dem Jubilar und seinen Schülern!"

Das landw. Gaufest in Nagold.

i.

Das am letzten Samstag den 20. Sept. in Nagold abgehaltene landwirt­schaftliche Gaufest der O.A.Bczirke Calw, Freudeustadt, Nagold u. Neuenbürg ist, verschiedenen Berichten zufolge, ein in jeder Beziehung schönes, gelungenes Fest gewesen, was allseitig mit Befriedig­ung anerkannt wird. Hunderte von Be­suchern zogen in die festlich geschmückte Stadt und in den mit einer Ehrenpforte sinnig dekorierten Festplatz (Stadtgarten) ein. Um '/-IO Uhr waren sämtliche zur Konkurrenz beigebrachte Tiere: 27 Farren, 17 Kühe, 43 Kalbeln, 5 Eber und 14 Mutterschweine, aufgestellt und keine ge­ringe Aufgabe war es für die Preisrichter die preiswürdigsten Tiere auszuwählen. Der Bezirk Neuenbürg hatte hiezu nur, wohl hauptsächlich der größeren Ent- ferung vom Festort wegen 1 Kuh und 3 Kalbeln augemeldet, für erstere erhielt aber Ehr. Bischer von Conweiler den I. Preis mit 40 vkL; für je eine Kalbel Chrn. Widmayer von Kapfenhardt den III. und Johs. Regelmann von Engelsbraud den IX. Preis. In der Turnhalle waren landwirtschaftliche Pro­dukte aller Art: prächtige Sorten Obst, Trauben, Hopfen, Kürbisse, edle Kastanien, Welschkorn, Kraut und die verschiedensten Gartenerzeugnisse ausgestellt. Für je circa 70 Obst-Sorten wurde wiederum Vincenz Weiß in Ottenhausen mit einem I. und die Kollektivausstellung des Schultheißen Oechsle in Loffenau mit einem III. Preise ausgezeichnet. Ebenso zeigte sich n. A. die Baumzucht durch Hrn. Weiß in Ottenhausen vertreten und auch die Weidenkultur in Walddorf, Nagold und Rohrdorf fehlte nicht. Die Bienenwirtschaft war durch Bienenkästen, Honig, Wachs, Waben, Schleudermaschine rc. veranschaulicht. Mit der Gesamtaus­stellung verbunden waren allerhand Acker­geräte, Strvhschneid- und Dreschmaschinen, Obstmühlen u. -Pressen, Gülleupumpen rc.

Nach Ankunft des Festzugs, dem sechs Paare ländlicher Trachten von Sulz, be­sonders stramme Gestalten, voranschritten, hielt der Vorstand des landw. Bezirksver­eins Nagold, Hr. Oberamtmann Güntner, die Festrede, in welcher er den Fortschritt auf dem Gebiete der Landwirtschaft er- örtete und den Segen der Arbeit hervor­hob. Mit einem dreimaligen Hoch auf die Landwirtschaft schloß die Rede, worauf die Preisvcrteilung folgte. Bei dem sich anreihenden Festmahl von 130 Ge­decken im Gasthof zur Post fehlte es an

Toasten nicht. Sie galten Sr. Majestät dem König, ausgebracht von dem Vorstand des X. Gauverbauds, Hrn. Oberamtmann Flaxland, Sr. Exzell, dem Hrn. Minister v. Holder von Hrn. Obcramtmann Ba- mes in Freudenstadt, der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft von Hrn. Ober- amtmanu Nestle in Neuenbürg, der Stadt­gemeinde Nagold von Hrn. Sekr. Horlacher, den 4 Vereinsvorständeu von Hrn. Stadt­schultheiß Bub in Neuenbürg, dem Sekr. Horlacher von Hrn. Oberamtmann Günt­ner in Nagold rc. rc. Ein fröhliches Publikum belebte bis zum Abend noch den Festplatz und die Festtribüne ward zum Tanzplatz für die 6 munteren Paare von Sulz; auch sonstiges tanzlustiges Volk konnte den Klängen der Calwer Stadtmusik nicht widerstehen.

Der Berichterstatter desC. W.Bl." bemerkt u. A. am Schluß: Die Berechtigung dieser nicht allzu häufig wiederkehrenden, mit bedeutenderen Mitteln ausgeftatteten landw. Gaufeste ist durch dieses wohl ge­lungene Nagolder Fest aufs Neue dem Zweifel entrückt worden, da die Konkurrenz verschiedener Bezirke von ungemein be­lebendem Einfluß auf den Eifer der Tier­züchter ist, deren Blick an solchen Tagen außerordentlich geschärft wird.

Stuttgart, 23. Sept. Kartoffel,- Obst - u. Krautmarkt. Leonhardsplatz: 700 Säcke Kartoffeln ü 2 50 ^ bis

2 80 pr. Ztr. Wilhelmplatz: 1000

Säcke Mostobst ä 4 80 L bis 5 ^

pr. Ztr. Marktplatz: 2000 Stück Filder- kraut a 10 bis 15 v/L pr. 100 St.

Oesterreich.

Wien, 20. Septbr. Der Anarchist Anton Kämmerer, vom Kriegsgericht verurteilt, wurde heute morgen 5'/2 Uhr durch den Strang hingerichtet. Kämmerer gehörte seit langer Zeit der sozialistischen Arbeiterpartei radikalster Richtung an, wurde bei der Zürcher Anarchisten-Kon- fcrcnz mit Stellmacher bekannt und be­teiligte sich bei den Mordthaten und Raub­anfällen in Straßburg, Stuttgart und Wien, wo er endlich am 22. Februar durch die Polizei-Organe, gegen welche er sich widersetzte und dieselben verwundete, eingebracht wurde. Jedes Reucgefühl über seine grauenvolle Thaten an den vielen unschuldigen Opfern wilder Mord- und Raublust ist ihm völlig fremd geblieben.

Wieder ist der Technik ein bedeutsamer Erfolg geworden: wie durch die unweg­samen Schlünde des St. Gotthard, so braust jetzt auch durch den Arlberg-Tunnel das eiserne Dampfroß und vermittelt den Verkehr der Nationen. Die Feierlichkeiten aus Anlaß der Eröffnung der Arlberg- b a h n fanden in Gegenwart des Kaisers Franz Josef statt.

Schweiz.

Bern, 22. Sept. Gestern nachmit­tag entgleiste auf der Brücke bei Morteau (Station der Linie Morteau-Locle) ein Personenzug von 19 Personenwagen. Der erste der Wagen fiel über den vier Meter hohen Damm, ein anderer drang teilweise m den vorhergehenden ein. Eine Dame blieb tot. Ein Reisender wurde schwer und sieben Reisende leicht verletzt.