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Mit sriauter,>dsii Lumericuugsii, aixUavetiscimm Vocaimiairs llllä vervoiiirommneter itusspraciieiieseiciiouiiA des LiiZiiscire» uud Itaiielliscden. LsruusgeZebsu mid rediZirt von

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ZpracLuirteMc/lt.

VorLü^üciists »ad virüsamste Iliilsmiltei i>oi ILrierrniiig obiZer drei Spraciien, llamsutiicii tür das Lsibsisiudrum uud bei Voriiersiterig aut lixamiaa ^iiisäkriA-Vreiviliigs) suZisicü unriisbelltlste und erloixrsicUsts Irani;., enZi. u. itai. Oeetüre xurliebunZ und lin- tsrimilunZ clnrek dis besondere LinricütunZ dieser dournais sciwn bei den vescüeidensten Xeunknissen in srsprisssiicUstsr Weise vsrvsudbar. Oründun§ des Inrerprtzts, 1. duni 1877; lies luterpretsr, I. dan. 1878 und des itaiisnisclrsn Intsrprsts, I.dun. 1880, Iuba.it der >1rei dvuruaie vöiiiZ verseUisdvn: VaZssAeseiiicilts, populärvissensciiaktiicüs und vsrmiscdte L.u 1 süt 2 e, gedisZsns Lkovsiien, interessante krocsssc eto.; ferner entiräit ssds Llummsr siusu deutseiisn ^.rtilrei mit iVumerirullZsn xum llebersst^eu in die betr. L^raciie, dessen mustsrgiitiZs OsbsriraZunZ biernnl sur ävibstcorrsetur in der näciisten Hummer t'olZt. WöcirentiicU eins Hummer. tzuartaixrsis ^edss der drei dournais, bei der kost, dem Üneb- bandei oder direct, nur 2 LI. (1 il. 20 irr. ö. W., 3 Ir. etc.), kreis eines einzelnen Llonsts direct 70 kk. (40 irr. ö. W., 1 kr. etc.) Inserats (a 25 kk. die 4spaitige kstitnsiis) bei der veiteu über Zans vsutscbiand, Oesterrsicb-OnZarn und das Zustand sieb erstrecken­den Verbreitung von erkoigreiebstsr Wirkung, krobeunmmorn ä IS kk. per kx. kranco su belieben von der

in der da^sr. NIlLi.xpfLU.

Nr. 38 der Allgemeinen Ausgabe der S ozi a l - Co r resp o n d cn z" (heraus­gegeben von vr. Victor Böhmert in Dres­den) enthält: Die Ausstellung für Kinder­fürsorge in Weimar. Vom 6. Deutschen Schriftstellertag. Das fünfundzwanzig- jührige Jubiläum der deutschen Genossen­schaft in Weimar. Brief eines Pfarrers über die Trunksucht. Die preußischen Sartassen. Soziales.Arbeiterverhält­nisse. Die Gewinntheilung der Thüringer Griffelmacher. Eine Arbeiterbank. Cultnrarbeiten an Sand- und Moorboden. Obst als Mittel zur Bekämpfung der Trunksucht.

Kronik.

Deutschland.

EinemFürst Bismarcks über­seeische Politik und der Deutsche Reichstag" überschriebenen Aufsatze der zu Buenos Aires erscheinenden deutschen La Plata-Zeitung vom 6. v. M. entnehmen wir folgende Sätze:Der deutsche Reichs­kanzler erscheint das Vorrecht zu besitzen, durch ein offenes Wort im richtigen Augen­blicke plötzlich wie ein blendender Licht­strahl die bis dahin dunkel gebliebenen Teile seiner großartigen Politik zu er­leuchten. Er, der die Schule der Kaunitz, Metternich, Talleyrand und der anderen großen Schauspieler-Diplomaten in die Rumpelkammer geworfen hat, bleibt in mancher Beziehung doch ein verschlossenes Buch, auf dessen Seiten die Welt nur in den Augenblicken lesen kann, wo es ihm gefällt, sie ihr zu öffnen. Das große, nie verrückte Ziel seiner Politik war aber von Anfang an und ist bis aus den heutigen Tag die Größe, die Macht und Wohlfahrt Deutschlands. Nie­mand konnte bis vor Kurzem wissen, wie der Reichskanzler über die gegenwärtig so mächtig sich regenden Kolonialbestrebungen mehrerer vaterländischer Vereine und Pri­vaten denke. Seine Erklärungen zur Dampfersubventionsfrage und der damit im Zusammenhänge stehenden überseeischen Politik haben die Ungewißheit zerstreut. Von allem, was bisher über diese letztere, für Deutschlands ganze Zukunft enorm wichtigen Frage gesagt oder geschrieben worden ist, trifft nichts so sehr den Nagel auf den Kopf, wie die kurze, klare und

Aie Expedition.

von weisester staatsmännischer Voraussicht zeugende Darlegung des Fürsten Bismarck. Wir Deutschen hier am La Plata dürfen wohl der Dampfersubventionsfrage, als als auch der Angra-Pequena-Angelegenheit gegenüber als vollkommen unparteiisch gelten. Nicht also um eine oratio pro ckomo zu schreiben, sondern um den Reg­ungen unseres deutsch-patriotischen Gefühls Ausdruck zu verleihen, haben wir die Feder ergriffen. Für uns sowohl, wie für alle unsere Landsleute im In- und Auslande ist es von allerhöchster Wichtigkeit, daß das deutsche Volk endlich einmal zum klaren Bewußtsein darüber gelange, wie engherzig, kleinlich und un­patriotisch die Opposition ist, welche man dem Fürsten Bismarck von Seiten der Herren Richter, Kapp, Bamberger u. Gen. in dieser, wie in allen anderen Fragen der überseeischen Politik macht. Man hätte glauben sollen, daß die große Vorsicht und weise Mäßig­ung, welche nach des Reichskanzlers eigenen Erklärungen dem von ihm geplanten System der transozeanischen Unternehmungen zu Grunde liegt, auch den skrupulösesten Steuer­zahler befriedigen und den am meisten mißtrauischsten Fortschrittler hätte ent­waffnen müssen, denn dieses System bringt nicht allein den Staat nicht in die Lage, große Opfer für die aus eigener Initiative thatkräftigcr Unternehmer entstandenen Ansiedlungen bringen zu müssen, sondern es beruht auch auf eminent freisinnigen Prinzipien und bietet dabei dem deutsch­korporativen Geiste ein weites Thätigkeits- feld. Doch wenn uns nicht alles täuscht, so dürften die HerrenFreisinnigen" dies­mal die Rechnung ohne den Wirt, d. h. ohne den gesunden Sinn des deutschen Volkes, der deutschen Wähler, gemacht haben. Ebenso allgemeinen Beifall, wie die Bismarck'schen Erklärungen bezüglich der überseeischen Politik des Reiches aller­orten finden werden, wo Deutsche wohnen, die das Herz auf dem rechten Fleck haben, ebenso allgemein wird das Verdam­mungsurteil sein, welches man daheim, wie hier in der Fremde über das Ge­baren derjenigen fällt, welche auch das Beste bekämpfen, nur weil cs von einem politischen Gegner kommt, der so unendlich hoch über die Pygmäengestalten hinausragt. Inzwischen aber protestieren

wir, als das Organ einer zwar nu­merisch kleinen, aber im Welthandel eine nicht unwichtige Rolle spielenden deut­schen Kolonie, mit aller Energie gegen die kurzsichtige und den Interessen aller Deutschen im Auslande schnurstracks zuwiderlaufende Manier, mit welcher die Herren Richter, Kapp, Bamberger u. Gen. die überseeische Politik unseres großen Staatsmannes lahm zu legen versuchen. Wir sind fest überzeugt, hiermit im Sinne unseres ganzen Handelsstandes gesprochen zu haben, der mit seltener Einmütigkeit in dieser Frage auf Seite des Fürsten Bismarck stehen wird.

Fürst Bismarck wird im nächsten Jahre sein fünfzigjähriges Jubiläum als Staatsdiener begehen. Im Juni 1835 trat er nämlich als Auskultator am Ber­liner Stadtgericht ein. Nur wenige Mo­nate später wird, so Gott will, das fünf­undzwanzigjährige Regierungs-Jubiläum Kaiser Wilhelms begangen werden, snäm- lich am 2. Januar 1886. Beide Feste dürften sich menschlichem Ermessen nach in großartigster Weise unter Beteiligung der gesamten Nation vollziehen.

Der Reichskanzler Fürst Bismarck, welcher bereits die höchsten russischen Or­densdekorationen besitzt, hat gelegentlich der Monarchenbegegnung von Skierniewice das lebensgroße Bildnis des Kaisers von Rußland von diesem als Geschenk erhalten.

Die kaiserliche Ordre betreffend den Termin für die Reichstagswahlen am 28. Oktober ist datiert vom 18. Sept. und zu Schloß Benrath gegeben. Bon einer Auflösung des Reichstags ist Ab­stand genommen, da das Mandat des jetzigen am 27. Oktober, also einen Tag vor den Wahlen, abläust.

Unter den Vorlagen, die den neuen Reichstag sicher erwarten, ist die Post­dampfersubvention.

Eisenach, 20. Sept. Zu der Ge­neralversammlung des deutschen Kolonial­vereins sind Fürst Hohenlohe-Langenburg, Graf Frankenburg Miguel, Thormählen, Fabri, Jantzen und viele andere bereits eingetroffen. Heute abend findet eine Vor­beratung des Gesamtvorstandes statt. Zu der morgen stattfindenden Hauptversamm­lung wird der großherzogl. Hof erwartet.

Eisenach, 21. Sept. Die General- Versammlung des Deutschen Kolonial- Vereins wurde heute vormittag 11'/- Uhr durch den Fürsten Hohenlohe-Langenburg eröffnet. Aus allen Teilen Deutschlands waren zahlreiche Delegierte erschienen. Unter den Anwesenden befanden sich u. A. Vice-Admiral Bätsch, Lüderitz (Bremen), Wörmann, Dr. Jantzen, Kaufmann Thor­mählen, Brohm (Faktorei Bageida), Ahlers (Samaragesellschaft), Rohlfs, Paulus (syri­sche Templerkolonie), Veye (Südbrasilien), Oberbürgermeister Dr. Miguel, v. Ben­nigsen. Nach Eröffnung der Sitzung legte der Präsident folgende zwei Resolutionen vor: 1) Die Versammlung, die früheren Erklärungen des Präsidiums billigend, be­grüßt die in Westafrika ergriffenen Maß­regeln, in denen sie freudig das Eintreten Deutschlands in die Reihe der koloni­satorische Ziele verfolgenden Völker er­kennt, und spricht die Erwartung aus, daß die Reichsregierung bei weiterem Vorgehen