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Nr. 102 des praktischen Wochenblattes für alle HausfrauenFürs Haus" enthält:

Der Mann von Verstand. Schutz den Feldblumen. Der Werkzeug­kasten. Die Launische. Amerika­nische Obstdarre. Laßt das, Ihr jungen Mädchen! Wildleder gegen das Aufliegen. Wie wir unsere Dienst­boten für treue Dienste belohnen können. Japanesischer Wandschmuck. Die Hausbibliothek. Hausgarten im September. Kindergedanken. Kinderstrümpse. Duette. Lie­der sür eine Singstimme. Das Baden nach dem Essen. Mittel gegen Stechmücken. Ohrlöcher. Decke aus Seidenfleckchen. Teppich aus * Stoffresten. Das Haar zu schonen. Patentheizung. Hühnerfedern. Bettfedern zu reinigen. Gas in Ser Küche. Rote Flecken aus hellgrüner Seide zu entfernen. Pyro-gallis- Flecken aus Marmor. Marmor von Teerflecken zu reinigen. Mittel gegen kalte Füße. Kitt für gesprungene eiserne Gefäße. Entfernen von Wasscr- flecken aus schwarz lackierten chinesi­schen Gegenständen. Fleckigwerden der Stoffe beim Färben zu verhüten. Baumwollene Sachen zu reinigen. Eau de Colgne selbst herzustellen. Korkstöpfel. Behandlung der Kuh- und Pferdehaare. Fettflecke aus Tapeten. Vergolden und Ver­silbern von Korbwarcn. Krugs Universal-Waschpulver. Heidelbeeren als Kompot. Brombeeren - Geloe. Gelee von schwarzen Johannis­beeren. Preiselbeeren mit Birnen einzukochen. Schnell bereitete Re­moulade. Verschiedene Früchte ein­zulegen. Einfache Art, Eier für den Winter aufzubewahren. Kräuter- Essig. Ravigotte-Essig. Senf- Essig. Gurken in Zucker. Grüne Bohnen einzulegen. Schichttorte Einfacher Küchenzettel. Rätsel. Fernsprecher. Echo. Der Markt. Anzeigen.

Probenummer gratis in allen Buch-I Handlungen. Preis vierteljährlich l c,lL I

Notariell beglaubigte Auflage 40,000.

Wochenspruch:

Gesund an Leib und Seele sein,

Das ist der Quell des Lebens,

Es strömt dann Lust durch Mark und Bein,

Die Lust des tapfern Strebens.

Kronik.

Deutschland.

Ein Wort über das Vagabuudenwesen.

(Schluß.)

Aber das möchte immer noch hingehen; viel schlimmer ist es, daß das Vagabun­denwesen dem Lande eine ganze Menge nützlicher Arbeitskräfte entzieht und daß weiter dasselbe zu einem großen Teile sür die Verbrecherzünfte neue Rekruten erzieht und somit den Gefängnissen und Zucht­häusern neue Jnsaßen zuführt. Denn das Bcttlerwesen hat ja seine Umwandlung, von Stufe zu Stufe geht es abwärts; aus dem Bettler und Landstreicher wird erst ein Dieb, dann ein Brandstifter, Räu­ber und Raubmörder und daneben sind auch dem Landstreichertum die allermeisten jener scheußlichen Verbrechen gegen wehr­lose Frauen und Kinder auf's Kerbholz zu setzen, die sich gerade in unserer Zeit in so schreckenerregender Weise vermehrt haben.

Die Frage, wie diesem am Marke des Volkes zehrenden Uebel abzuhelsen sei, ist schon öfter ventiliert worden, ohne daß es bis jetzt möglich gewesen wäre, durch­greifende Maßregeln ausfindig zu machen. Ein kleiner Anfang zur praktischen Be­kämpfung des Vagabundenwesens ist aller­dings in verschiedenen Landcstcilen durch die Errichtung von Arbeiterkolonien ge­macht worden, aber der enormen Zahl der herumziehenden bettelnden Individuen gegenüber sind diese Einrichtungen nur ein Tropfen auch einen heißen Stein, ganz abgesehen davon, daß die »agieren­den Strolche solche Anstalten wie die Pest meiden. Die Beseitigung des Uebels muß eben auf ganz anderen Grundlagen er­strebt werden. Ein Haupterfordernis ist es, daß das große Publikum seine falsche Mildthätigkeit gegen diearmen Reisen­

den" zur Seite legt, die Zahl derselben würde dann sehr bald zusammenschrumpfen; weiter müßte allen Gemeinden die strengste llcbcrwachung der Herbergen am Herzen liegen, dem Staate endlich Hütte es obzu­liegen, das ganze gegenwärtige Legitima- tionswescn, das noch bedenkliche Lücken anfzuweisen hat, neu zu regeln. Gerade der gegenwärtige ungeregelte Zustand des Legitimationswescns der wandernden Ar­beiter ist ein mächtiger Förderer des Land- streichertums. In großen Massen werden jetzt solche getroffen, die gar keine Legiti­mation Huben oder nur ein die Personen­identität in keiner Weise verbürgendes Arbeitszeugnis. Schließlich werden von allen Polizeiorganen fast tagtäglich Per­sonen mit gefälschten Zeugnissen aufge­griffen. Weiter müßte die Zahl der heut­zutage wie Pilze aus der Erde schießenden Schnapskneipen und Destillationen ent­schieden vermindert werden, denn gerade diese trage» so ungeheuer zur Ausbreitung der Bagabundenzucht bei. Schon eine Bekämpfung desselben auf Grundlage der genannten Punkte würde sicherlich viel dazu beitragen, dieser Landplage Einhalt zu thun, bis dahin werden sich aber der Einzelne, wie die Communen und der Staat mit dem Stromertum in der bis­herigen Weise abfinden müssen.

Die Zusammenkunft der drei Kaiser ist vorüber und die in Skierniwicza zu nur anderthalbtägiger Begegnung vereinig­ten Monarchen Deutschlands, Rußlands und Oesterreichs haben sich wieder zurück in ihre Hauptstädte begeben, aber noch immer beherrscht diese bedeutsame historische Thatsache vollständig die politische Situa­tion. Es kann hier nicht unsere Aufgabe sein, die Unzahl der Einzelheiten der Be­gegnung der drei Kaiser zu schildern, worüber man ein kleines Buch schreiben könnte, wohl heben wir aber als das Wichtigste bei dem historischen Akt hervor, daß die Begegnung der drei Monarchen ihre und ihrer Länder Freundschaft im schönsten Lichte zeigte und ersichtlich ge­rührt in hohem Maße befriedigt die drei Kaiser und ihre höchsten Ratgeber von einander schieden.

Kaiser Wilhelm, der in hoher Befriedigung von der Kaiserbegegnung mit dem Fürsten Bismarck am Mittwoch Abend nach Berlin zurückgekehrt, hat sich am Donnerstag nach Schloß Benrath bei Düsseldorf begeben, um an den Manövern des 7. und 8. Armcecorps teilzunehmen.

Herr von Bennigsen hat auf dem von zahlreichen und hervorragenden Na­tionalen besuchten Parteitage in Hannover letzten Sonntag Worte gesprochen, die jedem deutschen Manne, der in keinem extremen oder partikularistischen Lager steht, sicher imponieren müssen. Herr v. Bennigsen stellte kurzweg als Ziel des Nationalliberalismus die Vereinigung der nationalgesinnten Elemente im Reiche zu Gunsten einer über der Parteitaktik stehen­den nur das Wohl der Gesammtheit im Auge habenden Politik hin. Die gemäßig­ten Liberalen und gemäßigten Konserva­tiven müßten sich zn diesem Zwecke ver­einigen, denn nur auf diese Weise könne im Reichstage eine znverläßige Mehrheit erzielt und der unheilvollen Parteizer-