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hat das Ehrenkreuz und eine erhöhte Pension.
Ein todbringendes Gebiß. Sonntag Abend promenirte in der Kronprinzgasse in Pest eine elegant gekleidete Frau. Vor dem Cafe Schöja strauchelte dieselbe plötzlich, sie war auf eine Orangenschale getreten. Zwei Herren, welche des Weges gingen, eilten der Dame zu Hilfe, doch konnten sie es nicht verhindern, daß sie im nächsten Augenblick zu Boden stürzte. Man hob die Unbekannte auf, deren Gesicht sich zu entfärben begann. Der Arzt Dr. Löry, welcher zufällig des Weges kam, eilte auf die Frau zu, die mit einem Male zu röcheln ansing und wenige Sekunden später in den Armen der Umstehenden ihren Geist aufgab. Dr. Löry öffnete den Mund der Toten und bemerkte einzelne Stücke eines künstlichen Zahngebisses aus dem Schlund hervorragen. Der Arzt entfernte wohl einige Zahnpartien, der größte Teil des Gebisses hatte sich aber in Folge des Falles von den Kiefern losgelöst und war in die Luftröhre hinabgerutscht, was den Erstickungstod der bedauernswerten Frau zur Folge hatte. Die Leiche wurde in das Rochusspital gebracht. Die Identität der so eigentümlich ums Leben Gekommenen wurde später durch ihren Gatten festgestellt.
Im Theater. Ein biederer Landmann kommt in die Stadt und besucht mit seiner Ehehälfte das Theater. Er betrachtet sich den Theaterraum mit Bewunderung und ist entzückt über die schöne Musik, die dem zu gebenden Stück voraus- giug. Als sich der Vorhang erhebt, erblickt er ein Mädchen und einen jungen Mann auf der Bühne, welche etwas ge- heimnißvoll mit einander sprechen. Da wendet sich der gute Bauer zu seinem Weib mit den Worten: „Komm', Weib, jetz' gange mer, schö' ischt's do herinne, und d' Musik ischt au' schö' g'wä, aber was dia zwoi dort mit einander ausz'mache habet, sell goht uns nix a'." — (V. a. Schw.)
Die empfehlenswerte Heilmethode. Ich habe mich zur Bekämpfung meines Uebels erst der allopatischen Methode bedient, dann der homöopatischen, schließlich nahm ich meine Zuflucht zur Sympathie, da aber alles nichts helfen wollte, faßte ich eine Antipathie gegen alle Heilmittel — und seitdem bin ich gesund geworden.
Im Gerichtssaal. Richter (zu einem Wilderer, der ein reumütiges Geständnis ablegt): „Sie sehen also ein, daß Sie gefehlt haben?" — Wilderer: „Jo freilich, des Hab' i jo glei' g'sagt, daß i nix tröffe Hab', aber Sie habet's mir jo net 'glaubt!" (S. a. Schw.)
Arm und arm ist zweierlei. Wundarzt: „So, jetz' können Sie die Binde weglassen, Ihr Arm ist vollständig geheilt. Mein Honorar beträgt zehn Mark." — Patient: „Was: Sie habet jo in d' Zeitung ei'rücke lasse, daß Sie „Arme" unentgeltlich behandeln!" (V. a. Schw.)
Zu viel wird's nie! Arzt: Sie dürfen mir nur ja nicht zu viel Bier trinken. — Patient: Kanu mir gar nicht passieren, ich krieg nie genug, geschweige denn zu viel.
Neue Conjngation. Lehrer: Con- jugicre mir ein Wort! Schüler: May, Mayer, am Meisten!
Etwas für die Küche.
Als in der Praxis erprobte Kochrezepte dürften die folgenden, der Zeitschrift „Für's Haus" entnommen, zu empfehlen sein:
Kuchen von Buchweizeumchl.
10 Eigelb werden mit 250 g feinem Zucker schäumig gerührt, dazu Gewürz: Nelken, Zimt und Cardamom nach Geschmack. Dann gut 125 § Buchweizenmehl und zuletzt den steifen Schnee der 10 Eier dazugegeben und in einer hergerichteten Form in nicht zu großer Hitze gebacken.
Waffel-Rezept.
2 Tassenköpfe saure Sahne, 8 Eidotter, 125 Z Mehl, 60 § zerlassene Butter, ebensoviel Zucker, wird tüchtig zusammen gequirlt, zuletzt kommt der Schnee der Weiß- Eier dazu. Das Backen selbst. wird als bekannt vorausgesetzt.
Pikanter Belag auf Butterbrot.
Man lasse 2 Heringe 48 Stunden wässern, entgräte dann dieselben und wiege sie ganz sein, ebenso eine große oder zwei kleine Zwiebeln, stoße 8 Pfefferkörner ganz fein, nehme 1 Eßlöffel voll Speiseöl und 1 Eßlöffel voll guten Essig, vermische das Ganze und streiche es auf Butterbrot.
Kraut auf litauische Art.
Drei nicht zu große Weißkrautköpse werden fein geschnitten, 10 Minuten in siedendem Wasser blanchiert, mit dem Schaumlöffel herausgenommen und nach dem Abtropfen mit klein geschnittenen Aepfeln und Butler gedünstet. Währenddem brät man Speck (nach Belieben llg. oder weniger) und KZ. in Würfel geschnittenes Rindfleisch mit fein zerhackten Zwiebeln (das Originalrezept sagt 3) unter öfterem Umrühren bräunlich, thut das Kraut und Us Liter Fleischbrühe (die natürlich dünn sein kann) hinzu, läßt
alles noch gut zugcdeckt weich und braun schmoren und würzt es vor dem Anrichten mit Pfeffer nach Geschmack. Aus I. Webers „Universal-Lexikon der Kostkunst".
Ratten zu vertreiben. Ein Landwirt schreibt, er habe alles mögliche, Fallen, Gift, Meerzwiebeln re., versucht, um diese gefräßigen Gäste in seinen Scheunen und Ställen los zu werden, aber im ganzen ohne wesentlichen Erfolg. Er habe auch, wie man ihm geraten, Theer in die Löcher gegossen, aber die schlauen Burschen hätten darauf nur immer neue Gänge gegraben. Erst als er einige lebendig in Fallen gefangen und die mit Ausnahme des Kopfes ganz mit Theer bestrichenen Tiere wieder in ihre Löcher laufen ließ, entschloß sich die ganze Gesellschaft zum Auszug und sie sind seit 6 Jahren nicht wiedergekehrt.
Bei dem K. Postamt Reuenbürg findet die
Lücke- «nd Packck-Kkftldnnng
während des Sommerdienstes in folgender Weise statt:
In der Richtung nach Pforzheim:
Wt--' 5." Morg. 18 Mitt. 6« Abds.
Schluß;, f. Br. 5.— „ 12.*° Mitt. 5" Nachm,
dto. Pack. 7. - Abds. 12.- Mitt. 5^ „
ZAe: 8.23 Morg. 3.4» Mitt. 8.^ Abds. Schlußzeit ö.— „ 8?- „ 8.3° „
In der Richtung nach Wildbad:
KL-te-' 1VZ6Vorm. Z.^Nchm.IO.lSAbds
Schluß;.f.Br. 9.-° „ l.-° „ g« „
dto. Pack. 9?3 „ 12.—Borm. 7>— „
4.SS Nachm. 7.31 Abds. Schlußzeit 4.^ „ 7?
Briefe «
BaRele:
Schlußz. f. Br. 10.3° dto. Pack. 10?°
Nur Briefe:
Nach Herrenalb:
10.40 Morg. 2.45 Nachm.
2.^
2.3°
HZ? Morg.
Schlußzeit 5. - „
Von Herrenalb:
10.55 Morg. 5.40 Abds.
sViläba<i-^l1eii8t6iS-8o1röli6Ki'üiiä-(krviiil6it8tM.1
aus ^Viickbaä 8tackt . . in Ln/Iclösterle . . .
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Hobia. 5. 45 7. 25
aus ln?kiü8terle . . .
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7. 40
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über 8iinmers1olck ^Itenstein ....
10. —
saus ln/RIösterle . .
"7. 45
in Lesent'elck . . .
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10. —
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aus lesenkelck . . .
Vorm.
4. 10
in 8ebönegrünck . .
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4.50
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lrenckenstaüt . . .
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7.50
aus 8eköninün?aeb
-ü laus 8eIiöii6Arüiick S- !in Lesenkelck ^ laus Lesent'elck . in LnrRIösterle
ans ^ItensteiK . .
über Zinnnerskelll in lu?KIä8terl6
aus Ln?iclöst6rle ,
in IVilckbacl Ltaclt
Vorm. 4. 5
5.— 6.10 7. 10 9.20
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9.15
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8tÄlion-8taiIt. (Lotsuxost.)
au8llleben?.8tackt in lieben?. 8tat.
Vorm.
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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.
Vorm.
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6.50
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6.55
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