320

Kaardtgeöirgsweine.

Naturreine weiße und rote Haardt weine eigener Kelterung, fein, mild und blumig, offeriere von ^ 60 resp. 80 pr. 100 Liter an.

Probekiste 10 Fl. sortiert 12.

Spezielle Preisliste srnnco.

H. Schartiger, Heidelberg.

Nencnbür g.

Wegen andauernder Kränklichkeit setze ich meinen

Kausanteit

mit Metzgerei-Einrichtung, Wirtschafts- Gerätschaften nebst ca. 1 Morg. Baufcld in den Hagenwiesen und ein Brtl. Garten am Schloßberg aus freier Hand dem Ver­kauf aus.

Etwaige Kaufsliebhaber können späte­stens bis 26. d. M. bei E. Rück zur alten Post in Unterhandlung treten.

KarT Wagner Wtw.

Q

«

d

s

s

virsots

Post-Dampfschiffahrt

Sambm-g- ttavi'v-

^MKk'l'KA.

Nach ^SW-VorK jeden Mittrvoch u. Sonntag von LtLilldurs und

von t'Isvi'S jeden Dienstag

mit Deutschen Dampfschiffen der

MNL-LllMgNkjM

kgoNM-LoM-KkMM

^ugU8l Sollen, Samburg.

L2

L

-S

Auskunft und Ueberfahrtsverträge bei W. G. Blaich in Neuenbürg.

Kronik.

Deutschland.

Berlin, 18. Mai. Im Saale deS Architektenhauses wurde heute Mittag der nationalliberale Parteitag eröffnet. War der Neustadter Tag eine glänzende Kund­gebung für das lebendige Fortwirken des Nationalliberalismus im Süden und Süd­westen Deutschlands, so bildet der heutige allgemeine deutsche Parteitag die feierliche Bestätigung des Programms, als die nn- verrückbaree Basis festgelegt haben. Die Erklärung des heutigen Parteitages hat folgenden Wortlaut:

Die nationalliberale Partei hält an der Grundlage des Programmes vom 29. Mai 1881 fest: Sie steht in unverbrüch­licher Treue zu Kaiser und Reich, sowie zu der ungeschmälerten Aufrechterhaltung der durch die Reichsverfassung verbürgten Rechte der Volksvertretung. Sie wahrt ihre volle Selbstständigkeit und Unab­hängigkeit nach allen Richtungen hin; die Verschmelzung mit anderen Parteien ist bei der gegenwärtigen Lage der Verhält­nisse ausgeschlossen. Sie begrüßt mit leb­hafter Befriedigung die auf dem Boden jenes Programmes stehende Heidelberger Kundgebung der süddeutschen Parteige­nossen vom 23. März d. I. Sie erblickt

in derselben und in dem Anklange, welchen die Erklärung in den weitesten Kreisen gefunden, den erfreulichen Beweis für das in der Partei mit neuer Kraft erwachte politische Leben und für die Entschieden­heit und Energie, mit welcher die Partei­genossen in die Bewegung für die bevor­stehenden Reichstagswahlen einzutreteu ent­schlossen sind. Mit den Nationalliberalen Süddeutschlands teilt die Partei die Ueber- zeugung, daß die Aufrechterhaltung des Gesetzes gegen'die gemeingefährlichen Be­strebungen der Sozialdemokratie zur Zeit noch eine Notwendigkeit war. Umsomehr erachten sie es aber für geboten, die Reichsrcgierung in ihren auf die Ver­besserung der sozialen Lage der arbeitenden Klassen gerichteten Bestrebungen, vorbe­haltlich einer sorgfältigen Prüfung der einzelnen Maßregeln, mit allen Kräften zu unterstützen. Sie wird vor allem dafür eintreten, daß das Unfallversicherungsgesetz noch im Lause dieser Session zu Stande kommt. Sie erwartet seitens der Ge­sinnungsgenossen in allen Teilen Deutsch­lands die gleiche Entschiedenheit und jene den Gegensatz örtlicher Interessen über­windende Einigkeit, welche den Erfolg ver­bürgt. Sie fordert aller Orten die Partei­genossen auf, sich zu sammeln und bei den bevorstehenden Wahlen mit voller Hin­gebung ihre politische Pflicht zu erfüllen.

<Fr. I.)

Der Bundesrat hat heute die Vorlage wegen der Dampfcrlinie angenommen. Der entscheidende Satz im ersten Para­graphen ermächtigt nunmehr den Reichs­kanzler, die Einrichtung und Unterhaltung von regelmäßigen Postdampfschiffverbind- ungeu zwischen Deutschland einerseits und Ostasien, beziehungsweise Au­stralien andererseits auf die Dauer bis zu fünfzehn Jahren an geeignete Privat­unternehmer zu übertragen.

Die deutsch-freisinnige Fraktion hat in einer Sitzung beschlossen, eine ablehnende Haltung gegenüber der Snbventionsvor- lage einzunehmen.

Aus Hamburg wird der Köln. Z. folgender Vorfall erzählt:Ein junger Hamburger, der die besten Empfehlungen besitzt, reist nach Havre, um dort An­stellung zu finden. Es gelingt ihm auch, von der dortigen Firma Roubau fils als Volontär angenommen zu werden, kaum aber erfährt das Personal, daß es einen Deutschen als Kollegen begrüßen soll, so läßt es dem Chef durch den Prokuristen Erklärung abgeben, mit keinem Deutschen zusammen arbeiten zu wollen. Diesem Begehren hat der Chef nachgegeben und den kaum angestellten Volontär wieder entlassen."

Mit jedem Tage gewinnt der jetzt in Leipzig sich abspielende Prozeß Kraszewski an Interesse und Bedeutung. Während man Anfangs geglaubt hatte, daß es sich nur um ganz geringfügige Vergehen handle, erkennt man im Laufe der Verhandlungen, wie cs sich hier um bei weitem wichtigere Dinge handelt; ja es wird sogar immer wahrscheinlicher, daß sich an diesen Prozeß eine ganze Reihe internationaler Compli- kationen knüpfen werden. (Man sollte es kaum für glaublich halten, daß es in Deutschland solch traurige Kreaturen gibt,

die um schnöden Judaslohn ihr Vaterland verraten.)

Die Plaidoyers im Prozeß Kras- zweski-Hcntsch sind am Freitag zu Ende geführt worden. Der Staatsanwalt beantragte am Schlüsse seiner Rede, in welcher er die Anklage in allen Punkten aufrecht erhielt, gegen Hentsche eine Zucht­hausstrafe von 10 Jahren und 10 Jahre Ehrverlust, gegen Kraszewski die Hälfte dieser Strafe. Die Verkündigung des Ur­teils erfolgt den 20. Mai.

Württemberg.

Bon den acht Handels- und Gewerbe­kammern, beziehungsweise von der Zentral­stelle für die Landwirtschaft sind gemäß der K. Verordnung vom 20. Mürz 1881, betreffend die Bildung eines Beirats der Berkehrsanstalten, 16 Mitglieder des Bei­rats der Berkehrsanstalten und 16 Ersatzmänner derselben gewählt wor­den, darunter sind:

I. An Vertretern des Handels und der Gewerbe:

Ernst Ludwig Wagner, Sägwerksbesitzcr

in Ernstmühl OA. Calw.

Ersatzmann: Karl Frey, Holzhündler in Schwarzenberg, OA. Freuden- stadt.

II. An Vertretern der Landwirtschaft: Oekonomierat Burkhardt in Rottweil.

Ersatzmann: Horlacher, Gutsbesitzer in Calw.

Vom 20. Mai d. Js. an, an welchem Tag der Fahrplan der K. Württ. Eisen­bahnen sür den Svmmerdienst 1884 in Wirksamkeit tritt, kommen zufolge der Ent­schließung des K. Ministeriums der aus­wärtigen Angelegenheiten, Abteilung für die Verkehrsanstalteu, vom 12. d. Mts. die Postverbindungen des Landes in der Weise und mit den Kurszeitcn zur Aus­führung, welche in der neu im Druck aus- gegebenenUebersicht der K. Württ. Post­verbindungen vom Mai 20. 1884 an" enthalten sind.

Diese Postverbindungs-Uebersicht wird an jedem Postschalter angeschlagen und kann bei den Pvstanstalten um 20 be­zogen werden.

Nach denselben kommen n c u zur Aus­führung :

Vom 20. Mai bis 30. September d. I. je einschließlich

zweite tägliche Personenpostcn zwi­schen Gernsbach und Schömnttnzach über Weisenbach und Forbach.

Vom 20. Mai bis 15. September d. I. je einschließlich

zweite tägliche Personenposten zwi­schen Ettlingen und Herrenalb über Marxzell;

zweite tägliche Personenposten zwi­schen Herrenalb unb Neuenbürg über Marxzell;

tägliche Personenposten zwischen Gernsbach und Herrenalb über Loffenau an Stelle der inso- lange unterbleibenden Postboten­fahrten

sowie

zweite und dritte tägliche Personen­posten zwischen Ort und Bahn­station Teinach.

Die Art der Benützung der Eisenbahn­züge zur Postbesörderung ist aus der