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^s 33. Amts- Md Anzeigköfalt für dw N zirk Katw, 75. Iahrsaug.

Grjchltut vt««»t»g», L»«ner»t»g» »nd S»m»tag». vt, Murückoogig-bühr »etrllgt im Lytrk und tu nüchster ll«>-bimg 9 Pf«, dt« Zell«, weiter entfernt lL Pf«.

Lamsiag» -en 17. Mär; 1900.

Vierteljährlicher LbonncmemSpret» in der Stadt Mk. 1 19 in» Hau» q-dracht, Mk. l. ls durch die Post bezogen t« Bezirk. Luster S-zirk Mk. t. SS.

Anetliche Nekanutmachnnge«.

Die gemeinschaftlichen Armier

werden in Kenntnis gesetzt, daß mit Genehmigung des K. Eo. Konsistoriums in den Monaten Mai und Juni d«. IS. hier «in sechSwöchrntlichrr Lehrkurs zur Ausbildung vo» Lehreriuue» für weibliche« Handarbeitsunterricht stattfinden soll. Da bis jetzt nur ganz wenige ArbeitSiehrerinnen mit metho- bischer Vorbildung im Bezirk vorhanden sind, so hofft man mit einem solchen Lehrkur« einem Bedürfnis «ntgegenzukommen. Die Kosten für den Kur« werden vom Staat» der NmtSkorporation und den sich beteili­genden Gemeinden gemeinsam getragen.

Diejenigen Gemeinden, welche eine geeignete Person an diesem Lrhrkur« teilnrhmrn lassen wollen, werden hiemit aufgrfordrrt, bi« zum 1. April d«. I«. hierher Anzeige zu erstatten.

Calw, de« 12. März 1900.

K. arm. Oberamt in Schulsachen.

Voelter. Schmid.

Z>re er». 'Pfarrämter?

werden darauf aufmerksam gemacht, daß di« Kirchen- pfleger ohne Verzug neu zu wählen sind, wo di« Wahlperiode mit dem 31. März 1900 abläuft.

K. Dekanatamt. RooS.

Dke Grtsbehördrrr

werden höherer Weisung zufolg« beauftragt, bis 1.

April d. I. zu erheben und zu berichten:

1) wie viele Getreidemühle« sich in ihrem Be­zirk« befinden,

2) wie viele derselben mit Wasserkraft allein, mit Dampf allein oder mit beiderlei Kraft betrieben werden,

3) wie viele der Mühlen zu den Handelsmühlen lKunstmühlen) und wie viele zu den Kunden« Mühlen gehören.

4) ob und wie viele Getreidemühlen im Lauf« der letzten zehn Jahr« (1. Januar 18901900) ganz «ingegangen oder in andere Betriebe ver­wandelt worden und welche Gründe für dies« Wandelung bekannt geworden sind,

5) ob insbesondere während de» genannten Zeit­raum» die Besitzer von Getreidemühlen in Kon­kurs geraten sind, wie viele, und, falls bekannt, au« welchen Ursachen,

6) ob bei den im bemerken Zeitraum stattgchabten Verkäufen von Getreidemühlen ein erheblicherer PreiSrkckgang zu konstatieren war,

7) ob bei den Kundenmühlen im Lauf« der letzte» Jahre ein Rückgang d«S jährlich vermahlen«» Quantum» Frucht bemerkbar war, eventuell in welchem Maß«.

Di« Berichte sind al» portopfl. D.-S. einzu-

sende«.

Calw, den 14. März 1900.

K. Oberamt.

Voelter.

Die Ortsbehörde«

werden hiemit in Kenntnis gesetzt, daß dir Nach- tveisnng über di« Marschgebühruiff« durch Ver­fügung vom 24. Januar d. I. (Reg.-Bl. Nr. 6 E. 100) eine Aenderung erfahren hat.

Die Marfchsesüheenorpuunse», welche di« Gemeindepfleger in Händen haben, sind hienach ab- zuäuder».

Bemerkt wird, daß dies« Gebührenordnung schon früher durch folgende Mimst.-Verfügunzen ab­geändert worden ist:

Verfg. v. 12. »ug. 1887, Reg.-Bl. S. 323.

.21. Februar und 20. Mai 1889,

Reg. Bl. S. 37 und 188.

14. Mai 1890, Reg.-Bl. S. 89.

4. Juli 1895, Reg -Bl. S. 221.

Hievon sollte, soweit dies »och nicht geschehen ist, in den Marichgebührenordsungen geeigneten Ort« am Besten auf dem leeren Titelblatt Vormerkung gemacht werden.

Der Vollzug ist binnen 8 Tage« unter Be­zeichnung als portopfl D.-S. zu berichten.

Calw, den 15. März 1900.

K. Oberamt. Voelter.

Aufforderung

an die Huudebefitzer zur Versteuerung ihrer Hunde auf daS Etaesjahr 1. April 1««« bis 31. März 1901.

In Gemäßheit der Gesetz« vom 8. September 1852 (Reg.-Bl. S. 187) und vom 16. Januar 1874 (Reg.-Bl. E. 79) werden sämtliche Hundebesitzer zur Versteuerung ihrer Hund« auf da» Etattjahr 1. April 1900 bis 31. März 1901 aufgefordert, indem zugleich folgende« bemerkt wird:

1. Von allen im Land« befindlichen Hunde», welch« übe« drei Monate alt sind, ist eine Abgabe zu entrichten, welche 8 für jeden Hund, ohne Unter­schied der Benützung desselben beträgt.

2. Steuerpflichtig ist der Inhaber de« Hunde». Wer in dem Etat-»ah» * Apnl 1899 bi« 31. März 1900 einen Hund versteuert hat, und denselben i» der Zeit vom 1. bis 15 April 1990, beziehungs­weise, da der 15. April 1999 ei« Sonntag, uud der 19. April 1999 (Ostermontag) em bürgerlicher Feiertag ist, btS IV. April 1999 reicht abmeldet, bat die Steuer von demselben für das Etatsjahr 1. April 1900 bis 31. Mäiz 1901 fortzuratrichtrn, wenn er gleich am 1. April 1900 keinen Hund mehr besitzt.

3. Auf den 1. April 1900 haben nur diejenigen Steuerpflichtizen Anzeige zu machen, welche aru 1« April einen Hund von steuerpflichtigem Alter besitzen, ohne schon in dem Vorjahre einen Hund angezrigt und versteuert zu haben, sowie di jenigen, welche am 1. Aprrl mehr steuerpfl ch ige Hunde besitzen, als sie in dem Vorjahre angezeigt und versteuert haben. (Anmeldung). Diese Anzeige ist spätestens bi» 15. April, beziehungsweise in diesem Jahr bi» 17. April zu mach n Wer am 1. April einen in dem Vorjahr versteuerten Hund n cht mehr hat und auch

^ Vl. N chd uck «e:bot<».

Der Advokatenbauer.

Kriminalroman von Dieterich Th «den.

(Fortsetzung.)

Oldekop fuhr fort: Nicht« I Der eine war ehrenwert, aber eine Schlafmütze und ist von dir übertölpelt worden, der andere schwört falsch, weil er in seine Tasche geschwindelt hatte. Dein Alibib-wii» rst nicht gelungen, du hast daS Bild gemalt!

Pardon, der Mann, der absolut daS Bild gemalt haben soll, bin ich. Da» Bild ist da, der Mord ist geschehen und da ein anderer Urheber nicht bekannt ist, bin ich'».

Ich überlasse die Bewertung der staatSanwaltschaftlichen Logik den Ge­schworenen, muß mich aber noch gegen einen Zeugen wenden, den die StaatSan- schaft in der Verhandlung gegen mich auSzuspielen bemüht war.

Der Zeuge ist Beamter, Kriminalbeamter. Er soll im Ruf« der Tüchtig­keit stehen, woher mag der Himmel wissen.

Der Herr beliebte einen Mummenschanz bei mir zu inscenieren, sich unter , falschem Namen und falscher Vorspiegelung in mein Hau» zu schleichen und in heuchlerischer Komödie mich aufs Glatteis zu führen. Ich bin nicht dazu be­rufen, die amtliche Tüchtigkeit de» Herrn Mttkamp-Grotthu» zu certificieren. DaS eine Zeugnis kann ich ihm aber nicht vorenthalten, daß er di« Rolle ty­pischer Beschränktheit gut gespielt hat, so gut, daß er dadurch meinen Spott herausfordert«, daß er mich dadurch geradezu reizte, ihm einen regelrechten Bären aufzubinden. Ich Hab« ihm rin drastrscheS Beispiel von richterlichem Irren er­zählt, da» ich einmal irgendwo gehört oder gelesen hatte, und dann an einen zweite» erörtert, wie die irrende Justiz allerdings nicht immer durch eigene

Schwäche sondern auch durch die weiten Gewissen der Streitenden aus falsche W«ae und zu rechtSverk- hrten Entscheidungen verführt werde. Ich will der Fin­digkeit deS v.-rehrten Herrn nicht zu nahe treten; aber ich kann Nicht verschweigen, daß er meines BedünkmS die Rolle der Beschränktheit allzu naturgetreu gespielt und mich thaisächlich nicht verstanden hat!"

Der P> äsident erteilte eine Rüge.

Sie bessern Ihre Lage nicht, wenn Eie immer wieder mit Angriffen kommen I"

Der Angeklagte schloß mit kalter Energie:

An m-iner Lage ist nichts zu bess-rn und nichts zu verschlechtern. Sie ist klar wie der Tag, und ich brauche nicht einmal an das RechtSbewußtsein und die Intelligenz der Geschworenen zu appellieren. Es giebt für sie nur rin Verdikt, und daS heißt: Nicht schuldig!"

Der Staatsanwalt erging sich in heftiger Erwiderung, der Verteidiger ant­wortete geschmeidig.

Oldekop schwieg verächtlich.

Der Präsident stellte die Hauptfragen:

Ist der Angeklagte schuldig, za Reickendorf am 28. Oktober den Bauern­gutsbesitzer HanS Oldekop vorsätzlich und mit Ueberlegung getötet zu haben?

Ist der Angeklagte schuldig, sich durch Vorspiegelung falscher Thatsachen von Frau Anna Wichbrrn zu Hamburg einen rechtswidrigen Vermögensvorteil verschafft zu haben?

Der Verteidiger regt« zur zweiten Hauptfrage die Nebenfrage nach Zu­billigung mildernder Umstände an.

Sie wurde acceptiert.

Der Vorsitzende erteilte die RechtSbelrhrung, und die Geschworenen zogen sich in da« BeratungSzimmrr zurück.

lieber den Angeklagten war eine mit eiserner Willenskraft gesuchte, starr wirkend« Ruh« gekommen, die sich über alle im Sitzungszimmer Anwesenden au«»