316

Zwei neumelkige

Gaifen

und ein Junges sind zu verkaufen im

Pfarrhaus Feldrennach.

1,0086 a. 1 UM

des

Württemö. Kunstgeiveröe-Dereins

(Ziehung am 20. Mai) noch eine kleine Partie zu haben bei

I. Meeh.

Nr. 83 des praktischen Wochenblattes für alle HausfrauenFürs Haus" (Preis vierteljährlich 1 Mark) enthält:

Liebenswürdigkeit. Ein Stein des Anstoßes.Kaltwasferseife. Deutsche Tracht. lieber Asthma. Haus­wirtschaftlicher Kalender für Mai. Reise-Damen. Majolikamalereien. Vom Essen Haushaltungs­bücher. Schnell berankendes Schling­gewächs. ^.Lpitlisti-g. olatior Baumringe oder Klebgürtel. Aus­rottung des wilden Meerettig. Regenwürmer aus Topfpflanzen zu entfernen. Kanarienvögel. Ge­strickte Gardinen. Kaffeemaschine. Gasölkocher. Zentralheizung. Gutes Mittel, um Goldrahmen aufzufrischen. Stoffe schwarz zu färben. Stoffe aufzufrischen. Wäscheschrank. Feine Wäsche. Für die Küche. Charade. Fern­sprecher. Echo. Briefkasten der Schriftstelle. Der Markt. An­zeigen.

Probenummer gratis in allen Buch­handlungen. Notariell beglaubigte Aus­lage 30,000. Wochenspruch:

Ein Haus gleicht einem Buch, der Ein­band ist die Wand;

O dichte, Mensch, hinein den Inhalt mit Verstand.

Aronik.

Deutschland.

Das Recht auf Arbeit.

(Schluß.)

Wir müssen uns hier in die bittere Praxis des Lebens versetzen, um das Recht auf Arbeit zu würdigen. Was soll aus den arbeitslosen Menschen, einerlei ob sie aus eigener Schuld oder wegen Stockung in den Geschäften arbeits- und brodlos geworden sind, werden? Jedermann weiß es aus Erfahrung, daß solche Leute an­fangen zu betteln und zu vagabundieren, manche von ihnen greifen auch zum Ver­brechen. Staat und Gesellschaft haben also ohnedies schon ihre große Plage mit den arbeits- nnd brotlosen Menschen. Ist es da nicht klüger und wohl auch humaner allen denjenigen, welche arbeits- und brotlos geworden sind, von Rechtswegen Gelegen­heit zu Arbeit und Brot zu geben. Wegen der Lösung dieser Frage braucht man nun aber noch lange an keinen ungeheuerlichen Staatssozialismus zu denken, dem Rechte auf Arbeit kann vielmehr durch einfache und begrenzte Art Genüge geschehen. Die Staats- und Gemeindebehörden brauche»

ja nur nach Maßgabe ihrer Bezirke zu­nächst eine Anzahl Beschüftigungs- und Arbeitsstellen für Arbeitslose offen zu halten, ferner kann ja auch der Staat durch die Provinzialverbände die schon hier und dort errichteten Arbeitcrkolonien, die sich fast nur mit Landwirtschaft, Gärt­nerei nnd Meliorationen zu beschäftigen haben, zu obligatorischen Institutionen er­heben. Bei dem Rechte ans Arbeit soll es sich eben nicht in erster Linie um eine, schließlich alle Grenzen übersteigende Staatsunterstütznng für alle, sich als arbeitslos meldenden Staatsangehörigen, sondern um ein minimales Unterkommen arbeits- und brotloser Personen gegen eine entsprechende Arbeitsleistung handeln und natürlich auch nur so lauge bis der Betreffende anderweitig Stellung und Brot erhalten hat. In einem solchen Projekte geben Staat und Gemeinden nicht die Unterstützung, sondern nur die Gelegen­heit und Beihilfe zur Selbsthilfe aller brotlosen Arbeiter, welchen als Korrektiv gegen sozialdemokratische Utopien die Pflicht zur Arbeit" zur Seite steht.

Berlin. Der Reichstag ist am 16. Mai in die Pfingstferien gegangen nachdem er noch am 15. das Dynamit- gesetz erledigt hat.

Pforzheim. Auf dem am 18. Mai in Berlin stattfindenden national­liberalen Parteitag wird nach dem Beob. Pforzheim durch Hru. Prof. Dr. v. Freyhold vertreten sein.

Württemberg.

Stuttgart, 16.Mai. ScineMaje- stät der König ist heute früh halb fünf Uhr nebst Gefolge mittelst Extrazugs wieder hier eingetroffen.

Höchstderselbe hat Stresa nach einem vom herrlichsten Wetter begünstigten Auf­enthalt von beinahe 14 Tagen letzten Mittwoch Abend verlassen, die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in Luino zu­gebracht und ist von da in Einer Fahrt über den Gotthard, Zürich, Schaffhausen und Jmmendingen hieher gereist.

Der Gesundheitszustand des Königs ist im Allgemeinen befriedigend und es ist zu hoffen, daß der Zweck, der mit dem Winteraufenthalt in Italien beabsichtigt war, bei der Fortsetzung der immer noch gebotenen Schonung und Ruhe erreicht werden wird. (St.-Anz.)

Bei der vom 25. April bis 3. Mai d. I. in Tübingen vorgenommenen ersten Forstdienstprüfung ist Moriz Gauß von Neuenbürg für befähigt erkannt und zum Forstreferendär II. Klasse bestellt worden.

Stuttgart, 14. Mai. An dem heutigen Fest der Einweihung des neuen Saalbaues der evang. Gesellschaft nahmen 1000 Personen, Geistliche und Laien von Nah und Fern, Teil.

Stuttgart, 15. Mai. Nach einer Bekanntmachung des evangelischen Kon­sistoriums betr. die zweite Dienstprüfung evangelischer und israelitischer Lehrer findet dieselbe für das Generalat Tübingen am 16. bis 19. Juni statt.

Stuttgart, 16. Mai. Den hiesigen Blätter zufolge hat R.A. Dr. O. v. Wächter einer Deputation der deutschen Partei gegenüber erklärt, eine auf ihn fallende

Wahl zum Abgeordneten hiesiger Stadt anzunehmen.

Stuttgart, 16. Mai. In diesem Jahr hält in hiesiger Stadt der Verein für die Zuckerindustrie des deutschen Reichs seine Generalversammlung ab.

Es sind hiezu etwa 300 Industrielle, Fabrikdirektoren, Großlandwirte u. s. w. aus allen Teilen Deutschlands eingetroffen. Gestern Abend fand die Versammlung der Techniker statt, bei welcher vier Nummern der nicht weniger als 28 Verhandlungs- Gegenstände aufweisenden Tagesordnung beraten wurden. Honte Vormittag um 9 Uhr begann zunächst die beschließende Generalversammlung ihre Verhandlungen. Sofort bei der Eröffnung durch den Prä­sidenten Grafen Hacke begrüßte der Vor­stand der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel, Direktor v. Gau pp, die Versammlung im Namen der Regierung. Derselbe hielt eine mit Beifall aufgc- uommene Ansprache.

Cannstatt, 15. Mai. S. Maj. der König hat, wie durch einen Erlaß des Ministeriums des Innern dem Cannstatter Gemeinderat mitgeteilt wurde, die Ab­haltung des laudwirtschaftl. Haupt- . festes in Cannstatt am Samstag den 27. September nach einem von der K. Zentralstelle vorgelegten erweiterten Pro­gramm, wonach eine Landes - Pferde- prämirung, Vergebung vermehrter und erhöhter Staatspreise für Rindvieh, sowie Ausstellungen der prämirten Pferde und des prämiirten Rindviehs mit dem Feste verbunden werden, genehmigt. lieber die Dauer des Volksfestes ist spätere Be­stimmung Vorbehalten.

Ulm, 15. Mai. Wie die Ulmer Schnellpost mitteilt, hat der Gemeinderat anläßlich der vielfachen, in letzter Zeit bei Verhaftungen vorkommenden Wider­setzungen beschlossen, die Exekutivpolizei mit kleinen, 20 Centimeter langen, mit zwei Blciknöpfen versehenen Totschlägern auszurüsten; dieselbe ist gestern in den Besitz der neuen Waffe gelangt.

Calw. Die hiesige katholische Ge­meinde wird nun auch mit dem Bau ihres Kirchleins, nachdem sie in wenigen Jahren das gesammte Baukapital zumeist mit Hilfe auswärtiger Glaubensgenossen gesammelt hat, beginnen. Der Bau selbst kommt, wie wir hören, auf einen in der Bahn­hofzufahrtsstraße gelegenen Bauplatz zu stehen.

Ausland.

Om eg na, (am Orta-See), 13. Mai. Nach derVoce del Lago Maggiore" ist gestern Nachmittag um 2 Uhr Se. Maj. der König von Württemberg mit hohem Gefolge von Stresa aus unerwartet hier eingetroffen. Der König, welcher inkognito zu reisen wünschte und ganz unerwartet eiutraf, machte auf einem be­reit gehaltenen Schiff einen Ausflug auf dem Orta-See, der ihm wie dem Gefolge sehr gefiel. Es kann aber auch nicht anders sein, schreibt das eben zitierte Blatt, als daß der Besucher der Insel S. Giulio wenn er das entzückende Panorama von Orta mit dem dahinter sich erhebenden Gebirge betrachtet, voll Bewunderung über dieses schöne Stück Erde ist. Gegen 4 Uhr Nachmittags war der König wieder in Omegna, wo ihn schon die Wagen erwarteten