gute Laune der Reisenden und ließ manch' glänzendes Trinkgeld in seiner Tasche kliu- gen; wenn er aber vom Bocksitz des rasselnden Eilwagens herab, mit der hochgc- schwungenen Peitsche in der einen Hand sein stattliches Viergespann regierend, mit der ander» die Trompete an die Lippen hob und in reinen, frischen Klängen das Lied:
„Aennchen von Tharou ist's, die mir gefällt" — durch die Straßen des Stäotchens erschallen ließ, da nickte der griesgrämigste Spießbürger dem schmncken „Schwager" freundlich zn und manch' liebes Mädchenantlitz sah zn ihm auf mit einem Blicke — glänzender als alles Trinkgeld, tFortsetzung folgt.)
Anwendung des Wassers bei der Zubereitung von Thee. Es ist ebenso wichtig, daß der Aufguß des Thees in der richtigen Weise hergestellt werde, als daß man die richtig geeignete Sorte dazu verwende und dem dazu benutzten Wasser anpasse. Eine gute Tasse Thee kann nicht znbereitet werden, ohne Material von genügender Güte und Menge. Aber nie kann ein guter Aufguß gelingen, falls nicht die Zubereitung mit aller Sorgfalt gehandhabt wird, selbst wenn die Sorte an und für sich auch noch so vorzüglich ist: ja, je edler die Theesorte ist, desto mehr leidet sie durch unrichtige Behandlung! Das zarte Aroma, welches das charakteristische Merkmal des feinsten Thees ist und ihnen ihren wahren Werth gibt (besonders bei bestem Lapseng Souchong), geht vollständig verloren, wenn der Aufguß nicht mit Sorgfalt hergestellt wird, oder wenn der Thee gar durch Vanille, Rum rc. „verbessert" wird. Bei geringen Sorten hingegen, bei welchen die Stärke als Hauptsache gilt, ist die Einbuße, wenn auch merklich, doch nicht so bedeutend. Obwohl die verschiedenen Arten des Wassers in Bezug der Wirkung ans den Thee bedeutend variiren, so ist es doch bei jedem Wasser — ob hart oder weich — von der größten Wichtigkeit, daß dasselbe genau in kochendem Zustande verwendet wird. Nur in diesem Zustande wird es seine Kraft beweisen und nur so ein wirklich guter Thee bereitet werden können. Weder vor dem Kochen noch nachher ist das Wasser zu gebrauchen. Eins ist so schädlich wie das andere. Auch Wasser, welches zn lange gekocht hat, liefert keinen guten Thee. Ferner ist es durchaus nothwendig, daß jedesmal frisches, resp. neues Wasser genommen wird, — also nicht solches, welches vielleicht ohne zn kochen schon Stunden lang, ja vielleicht schon seit dem vorhergehenden Tage am Feuer stand, warm ist und aus Sparsamkeitsrücksichten nur zu häufig immer wieder Verwendung findet. Wasser, welches zu lange gekocht hat, verliert damit seine Frische und Auflösungskraft, weil die Luft aus demselben vertrieben ist. Es theilt dem Getränk seinen eigenen faden und abgestandenen Geschmack bei. Ebensowenig eignet sich destillirtes Wasser zum Theeaufguß. Wenn es noth- nwndiger Weise frei von allen Unreinigkeiten ist, so ist es doch auch zu luftarm. Der damit versuchsweise hergestellte Thee ist leicht in der Farbe, schwach, matt und
abgestanden. Nur wenn man diesem Wasser mit einer Luftpumpe wieder Luft zuführt, könnte der damit bereitete Thee schmackhaft sein. Man hört viele Klagen über schlechten Thee und darüber, daß dieselbe Sorte einmal ein gutes, ein anderes Mal ein schlechtes Getränk lieferte und macht dafür den Theeverkäufer verantwortlich, während häufig nur die Art der Zubereitung, resp. das Wasser schuld daran war. Es würde sich deßhalb für die Detailgeschäste empfehlen, entweder den Kunden auf die richtige Zubereitungsweise aufmerksam zu machen oder wie dies in frühcrens'Zciten in England geschah, eine gedruckte Gebrauchsanweisung ans der Emballage anznbringen — und der Thee würde sicher viele neue Verehrer finden, welche sich jetzt unter „Thee" lediglich die zweifelhafte Brühe vorstellen, welche gewöhnlich in Kasfee's unter diesem Namen verabfolgt wird, nachdem sie Stunden lang gekocht und immer wieder aufgekocht worden. Thee-Käufer und -Schmecker in London denken niemals daran, das Wasser eines Kessels zweimal zn benutzen. Vielmehr wird das im Kessel verbleibende kochende Wasser jedesmal fortgegossen und dann neues, resp. kaltes Wasser für die nächste Tasse aufgesetzt.
Zwei hungrige Handwcrks- burschen kamen in ein Dorf, wo ein katholischer Pfarrer war, der, wie sie wußten, einen guten Tisch führte. „Freund", sagte der Erste, „dort werden wir nichts bekommen, wenn er erführt, daß wir evangelisch sind; ich sage ihm, ich wäre katholisch". „Mach' wie Du willst", ent- gegnete der Andere; „ich sage ihm die Wahrheit". — Wie gesagt, so gethan. Sie klopften beim Pfarrer an und trugen ihr Anliegen vor. Er stellte mit ihnen ein Examen an und fragte sie auch nach ihrem Bekenntniß, worauf Beide antworteten, wie sie sich's vorgenommen. Darauf hieß er sie warten und ging in's Hans zurück. Nach einer Weile kam er wieder mit zwei Tellern, auf deren einem eine gebratene Ente, ans dem andern ein
wenig Reis lag. „Freund", sagte er zu Dem, der sich für katholisch ansgab, „heut' ist Fasttag, da gibt es für Dich nichts Anderes; aber Du, Ketzer", wandte er sich zu dem Andern, „für Dich gilt kein Fasten, Du magst immerhin Fleisch essen."
W eih n a chtsw ü n sche Ein bekannter Humorist, der seine Typen gern ans dem Kinderleben holt, erklärte kürzlich, daß jedes Kind beim Herannahen der Weihnachtsfeiertage unfehlbar die Eigenart seiner Nationalität verrüth. Fragst du einen kleinen Franzosen, was er sich wünscht, so antwortet er selbstverständlich: „Eine Trommel." Der kleine Engländer bittet dich um ein Schiff, das deutsche Kind ersehnt ein Buch, während das Kleine, das Wien zur Vaterstadt hat, sicher in beredten Worten das Verlangen nach — einem Hanswurst ausspricht.
Eine ebenso originelle wie praktische Einrichtung, um Käuferinnen anzulocken, hat eine große Manufactur- Waaren-Firma in Chicago getroffen. Sie hat einen sogenannten „Imneb Oountor" für Damen eingeführt, an welchem die Käuferinnen Kaffee, Kuchen und Austern- suppe frei erhalten, wenn sie Maaren im Werthe von 1 Dollar kaufen. Das Buffet soll den ganzen Tag über recht lebhaft frequentirt sein.
Sehr diplomatisch. Richter: „Hofbauer, ist eS wahr, was Sie gesagt haben: Ihr Nachbar der Oedbauer, sei ein schäbiger Lump und ein Betrüger?" — Hofbauer: „Wahr ist's schon, aber g'sagt ha' ich's nicht."
Sonderbares Jagdvergnügen, (zu seinem eben des Wegs kommenden Freunde, welcher bis auf die Flinte vollständige Waidmannsrüstung trägt): „Wohin, Freund? Du wirst doch nicht ohne Flinte auf die Jagd gehen wollen?"
L. : „Ach was! wozu soll ich denn das Gewehr auch noch Herumschleppen — ich treffe ja doch nichts!" (Bet. a. Schw.)
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Redaktion, Dru.t und Berlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.