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Schmidt ». Günther's Leipziger Jllu- strirte Jagdzeitung 1884 Nr. 7, herausgegeben vom Königl. Oberförster Nitz sch e enthält folgende Artikel:
Der neue Entwurf zu einer Jagdordnung in Preußen. Von K. Ä. v. Schulenburg. — Zwei Nimrode wider Willen. Van G. Cogho. — Die neue Jagdordnnng für Preußen im Herrenhause. — Illustration: Der geprellte Reinecke. — Inserate.
Die Jllustrirte Jagdzeitung von Schmidt L Günther in Leipzig erscheint am 1. und 15. des Monats und kostet bei den Buchhandlungen halbjährlich ^ 3. Bei den Postanstalten vierteljährlich 1-50.
Kronik.
Deutschland.
Das Personal der Berliner Postanstalten zählte während der Weihnachtszeit insgesammt 6383 Köpfe. Zur Ausführung der Fahrten waren täglich 985 Pferde erforderlich.
Der Violinist O. Schill aus Pforzheim, Zögling der Stuttgarter Musikschule, hat unlängst die Stelle eines Professors der Musik an der Universität Syracuse, Staat New-Iork, erhalten.
Der Socialist Kumitfch. Die „Züricher Post" will wissen, daß die deutsche Regierung bei der Schweiz Reklamationen erhoben habe, wegen des Stuttgarter Raubmörders Kumitsch, welcher sich in St. Gallen längere Zeit aufgehalten und dort unter den Anarchisten eine Rolle gespielt hat.
Württemberg.
Der deutsche Kriegerverein Stuttgart, der größte militärische Verein Württembergs, begeht heute im Fest- faale der Liederhalle sein XII. Stiftungsfest, und hat eine Anzahl hervorragender Persönlichkeiten zu demselben sein Erscheinen zugesagt.
Donnerstag Abend wurde auf dem Bahnhof Eßlingen der der dortigen Bahnhofverwaltung zugetheilte Volontär Hering aus Stuttgart beim Ueberschreiten eines Geleises von einer Lokomotive überfahren und getödtet.
Ebingen, 3. Jan. Der Sylvesterabend hatte diesmal in unserer Gemeinde ein sehr schlimmes Unglück im Gefolge; ein hiesiger Bürger in mittleren Jahren, dem man keinerlei Leichtsinn oder Unbesonnenheit vorwerfen kann, wollte seinen Kindern durch Schießen eine Freude machen. Ec nahm sein scharf geladenes Gewehr auf die Straße, unversehens ging's ihm los und die Kugel traf eine an ihrem Fenster stehende Nachbarin derart, daß ihr der Unterkiefer zerschmettert wurde. Der
unglückliche Schütze stellte sich sofort dem Gericht. (S. M.)
Miszellen.
Aas Kreuz.
Krimiimlgeschichte von I. D. H. Temme.
(Fortsetzung.)
„Ich wußte nicht, was er sagte, was er wollte. Jetzt kommt mir ein schlimmer Gedanke. Wenn er den Burschen, den Adolph, mit seiner Mutter hierher bestellt hätte? Vor vier oder fünf Tagen sah ich ihn schreiben. Als dann der Joachim zur Stadt fuhr, gab er ihm ein Briefchen mit. Ich hatte kein Arg damals, und sah und fragte nicht weiter danach. Wenn der Brief an die Menschen gewesen wäre! Das Gemeine Weib und ihr Sohn, hier Herren, das wäre ein großes Unglück! Und die armen Verwandten, die er sein Lebenlang bestohlen und betrogen hat, nun um Alles gebracht!
„Noch ist es nicht so weit, Daniel, sagte die alte Magd. Aber ich wollte auch, daß der Herr Paul wieder da wäre."
„Und dann: sagte der Diener, wie plötzlich erschrocken. Könnte es dann nicht recht ein Unglück geben? Wenn jene Menschen wirklich hier wären, und er träfe sie! Der junge Herr ist heftig." —
„Aber wir wissen ja gar nicht, wo sie hin sind, Daniel. Wo sollten sie sich auch verborgen halten?"
„Gott weiß, wo er ihnen geschrieben hat."
„Fragen wir den Joachim nach dem Brief."
„Er kann nicht lesen."
„So warten wir ab, was kommt, und geben nur Acht. Und der junge Herr, er ist zwar heftig und er hat heißes Blut, aber er ist brav und hat Gott vor Angen, und dann wird er ja hoffentlich auch seine Tante mitbringen und der liebe Gott wird wenigstens ihn vor Unglück bewahren, wenn auch ein Unglück noch heute Nacht hier geschehen muß, Daniel."
Der alte Diener ging.
Schicke Sie die Knechte zu Bett, Christine, sagte er noch im Gehen. Es kann hier wirklich Allerlei passiren. Sie brauchen nicht zu wissen, was es ist, sie sind noch fremde Menschen im Hause. Wir sind hier alt geworden."
Die Magd kehrte in die Bedientenstube zurück.
Die beiden Knechte, die nicht mehr spielten, waren schläfrig geworden.
„Ihr könnt zu Bette gehen, sagte ihnen die Magd. Es ist schon spät."
Sie standen auf.
„Joachim, sagte die Magd dem Einen doch noch, Ihr habt vor ein paar Tagen einen Brief mit zur Post genommen. An wen war er?"
„Ich kann nicht lesen, Christine."
„Wo habt Ihr ihn gelassen?"
„Ich habe ihn an die Post abgegeben."
Die Knechte gingen.
Die Magd blieb in tiefem Nachdenken. Es mochten ihr wohl noch schwerere Gedanken kommen als vorher.
Sie wurde darin unterbrochen.
Sie hörte draußen das Geräusch eines rollenden Wagens.
Der junge Herr. Ob er die Baronin mitgebracht hat?
Sie horchte.
Die Bedientenstube, in der sie war, lag zu ebener Erde, nach dem Schloßhose hin; auf diesen führten die Fenster. An den Fenstern mußte Alles vorüber, was von dem äußern Hosthore nach dem Schloßportal ging.
Draußen vor dem Thore hörte sie den Wagen.
Sie stellte sich an das Fenster, um ihn an- und vorbeikommen zu sehen.
Aber die Nacht war dunkel; auf dem Hofe war kein Licht.
Der Wagen fuhr rasch an den Fenstern vorbei.
Er hielt an dem Schloßportal.
Was dort geschah, konnte man in der Bedientenstube gar nicht mehr sehen.
Die Magd meinte nur, Jemanden aussteigen zu hören; ob es mehrere Personen seien, blieb ihr ungewiß.
Der Wagen wurde nach der andern Seite zur Remise gefahren.
Die alte Christine hatte auf Alles mit gespannter Aufmerksamkeit gelauscht.
Und warum klopft mir das Herz dabei? mußte sie sich selbst fragen. Ist denn da das Unglück in das Haus eingezogen, von dem die Thiere in den Bäumen krächzten? Gar der Mord? Gott sei bei uns! Der junge Herr ist so brav, und die Schwester, die arme Mathilde, war immer so weichherzig und so unglücklich! Ja, ja, und durch wen war sie so unglücklich? Hat dieser alte, barmherzige Mann, der bald vor seinen höchsten Richter treten muß, nicht sie Alle unglücklich gemacht?
Sie stand noch eine Weile horchend am Fenster.
Sie hörte nichts mehr. Wer in dem Wagen gekommen war, mußte m das Schloß gegangen sein.
Sie setzte sich wieder an den Tisch. Zu dem Gebetbuchs konnte sie auch jetzt nicht wieder langen.
Sie hing ihren Gedanken still nach.
Sie hatte lange so gesessen.
Sie vernahm einen raschen Schritt.
Die Thür der Stube wurde geöffnet.
Der alte Daniel trat ein.
Er sah ängstlich, bestürzt aus.
„Was gibt es, Daniel?" rief sie.
„Ein Unglück, Christine!"
„Ich sagte es ja. Er stirbt."
„Ich saß bei dem alten Herrn. Er lag in seinem Lehnstuhle. Er schlummerte unruhig. Er stöhnte; der Athem war ihm schwer. Da hörte ich einen Wagen auf den Hof fahren. Er hatte ihn auch gehört, in seinem unruhigen, halben Schlafe. Er wachte auf.
„Wer kommt da? fragte er."
„Wahrscheinlich der junge Herr, sagte ich.
„Ich wollte ihn vorbereiten auf das, was kommen mußte.
„Der Paul? sagte er. Wo ist der Bursch gewesen?
„Er wollte die Frau Baronin Brand holen.
„Was? fuhr er auf. Was soll die hier? Was will die hier?"
„Sie wollte Euer Gnaden besuchen."
„Besuchen? Ich will ihren Besuch nicht. Wirf sie zum Hause hinaus."