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Kronik.

Deutschland.

Zum Jahresschluß" lautet die Ueberschrift eines Artikels in der neuesten Provinzial-Korrespondenz". In dem­selben heißt es: Das Einvernehmen ver­führenden Mächte des Welttheils ist nicht nur nicht erschüttert, sondern um neue Bürgschaften bereichert worden; das Ver­trauen des Auslandes zur Friedlichkeit der deutschen Politik und zur Friedenstendenz der von ihr geschlossenen Verbindungen ist allenthalben gekräftigt. Die große Zahl der während des Sommers und Herbstes stattgehabten Begegnungen von gekrönten Häuptern trug wesentlich dazu bei, den Ausblicken die politische Zukunft des Welt­theils zn erhellen. Der Artikel gedenkt sodann der spanischen und italienischen Reise des deutschen Kronprinzen, welche wesentlich dazu bcigetragcn hat, durch sein Erscheinen den Glauben an die Friedens- Mission des deutschen Volkes bis über die Pyrenäen und Alpen hinaus mächtig zn fördern. Um eine Lösung von bestimmten Aufgaben der Politik habe cs sich in den von dem Kronprinzen besuchten Ländern .nicht gehandelt; eben darum werde es mit hoher Befriedigung erfüllen, daß der Kron­prinz überall eine Aufnahme gefunden hat, welche dafür bürgt, daß die Samm­lung der Kräfte des deutschen Volkes von den Freunden des Friedens und der Ord­nung anerkannt und ihrer wahren Be­deutung nach gewürdigt wird.

Frankfurt a. M., 29. Dez. Es ist ein schöner Brauch in unserem Heere, daß

am heiligen Abend den nicht beurlaubten Mannschaften in der Kaserne durch Ge­schenke und ermunternde Ansprachen eine kleine Freude bereitet wird. So geschah es auch in unserer Kaserne. Jeder Kom­pagnie wurden von ihremHauptmann theils nützliche, theils werthvolle Geschenke für Unteroffiziere und Mannschaften überreicht und dabei hervorgchoben, daß es den Intentionen unseres höchsten Kriegsherrn und Kaisers entspreche, jedem seiner Sol­daten eine kleine Weihnachtsfreude zu be­reiten. Unter der Mahnung zur Kamerad­schaft und zum Zusammenhalt in Kriegs­und Friedenszeiten schlossen die erhebenden Feierlichkeiten der einzelnen Kompagnien.

(Fr. J-l

lieber den Doppelmord in Köln wird von dort weiter unterm 27. Dezbr. berichtet: Der Polizei ist es noch nicht gelungen, irgend einen Anhaltspunkt zn finden, welcher zur Ermittelung des Thäters führen könnte. Bon einem Raubmord kann wohl kaum die Rede sein, da sich im Laden noch einige 60 gvlöene Uhren befanden und fernerhin in der Theke baares Geld von über 100 Der Gedanke an einen Racheakt will ebenfalls nicht aufkommcn, weil der ermordete Sohn sowohl als auch die Mutter als fleißige friedfertige Leute in der Nachbarschaft be­kannt sind.

Pforzheim, 29. Dez. Ein gräß­liches Unglück wiverfuhr heute Vormittag einem fleißigen Zimmergesellen, der mit der Ausbesserung eines Wasserrads unter­halb des Theaterbrückchens beschäftigt war. Derselbe wurde von einer Schaufel er­griffen und so schlimm zugcrichtet, daß er schwerlich mit dem Leben davon kommen wird. (Pf. B.)

Württemberg.

Stuttgart, 29. Dez Die Frage der Fortführung derHolzgärte n ist in der Kammer wiederholt zur Sprache ge­kommen. Der sogen. Holzgarten hat unr­einen Sinn für größere Städte, wo die Räume so beengt sind, daß die Borraths­kammern für Holz immer mehr znsammen- schrumpfen. In dieser Richtung kommt natürlich Stuttgart in erster Linie in Be­tracht. Mit der städtischen Beschüftigungs- anstalt, die im Bürgerspital begonnen wurde, hat sich in den weiten Räumen der ehemaligen Gasfabrik allmühlig eine so beträchtliche Anstalt herausgebildet, daß sie vollkommen im Stande ist, für manche Kreise das Bedürfnis; in weit höherem Grade zu erfüllen, als cs der wirkliche Holzgartcn vermag. Beweis dafür ist,

daß'in einer Saison 6000 Raummeter- Holz umgesetzt werden. Der Verkehr in dieser Anstalt ist von Jahr zu Jahr- steigend. (S. M.)

Stuttgart, 28. Dez. Die Heilung des bei dem Raubmordanfalle in der Kron­prinzstraße verwundeten Bankier Heil­bronne r ist so weit vorangeschritten, daß er schon vor einigen Tagen den Katharinen­hospital verlassen und nach Hause zurück- kehrcn konnte. Sein Geschäft hat er noch nicht wieder eröffnet. Der andere Ver­letzte dagegen, Oettinger, ist immer noch nicht außer Lebensgefahr. (St.-Anz.)

* Dobel, 28. Dez. Während der erste Feiertag in üblicher Weise ruhig und würdig verlief, brachte der Stephansfcier- tag in unser Stillleben eine bedeutende Unterbrechung. Der hiesige Liedeckranz feierte nämlich Heuer zum erstenmal eine Christbaumfeier. Nachdem vorher viele schöne Lieder vorgetragen worden sind, fand eine Berloosung statt, welche manchen Spaß bereitete und ging jedes der An­wesenden mit der Ucbcrzengung einen wirklich schönen Abend erlebt zn haben wohlbefriedigt nach Hanse. Möge unser Licderkranz uns bald wieder mit seinen Aufwartungen erfreuen!

Neuenbürg, 30. Dez. Wem die Tage vom 27.29. Dezbr. v. I., welche in Folge des Hochwassers für das Enz- thal Schreckenstage gewesen, in Erinnerung getreten sind, der blickt wohl mit dank­barem Gefühl nach Oben, dag wir Heuer verschont geblieben und das Enzthal in damaligen: weitverbreiteten Naturereigniß bei weitem noch nicht zu den von ver Wucht der zerstörenden Gewässer am schwersten betroffenen Gegenden zu zählen war.

Schweiz.

Zürich, 28. Dez. Allenthalben in der Schweiz rüstet man sich zu der auf den 6. Januar 1884 angesetzten Feier des 400jährigen Geburtstags des Reformators , Zwingli.

MisMen.

Aas Kreuz.

Kriminalgeschichte von I. D. H. Temme.

In einer alten berußten Bedienten­stube, die durch eine Oellampe trübe er­hellt wurde, saßen drei Menschen an einem Tische um die Lampe herum. Zwei von ihnen waren Knechte des Hauses, kräftige, stämmige, träge Burschen. Sic spielten Karten. Ihren zur Seite strickte eine alte Magd.

Um hohes Geld spielten die beiden Burschen nicht; nur Kupferpfennige gingen zwischen ihnen umher: selten verirrte sich ein Silbergroschen unter sie. Der Eine hatte aber zuletzt alles Kupfer, das auf dem Tische war, und ein halbes Dutzend Silbergroschen dazu.

Der Andere fluchte.

Hole Dich der Teufel mit Deinem unverschämten Glück."

Der Gewinner lachte frech.

Die alte Magd aber sah von ihrem Strickstrumpfe auf.

Ihr solltet Euch schämen, so zu fluchen