Instruktion, Uebmgs-Vorschriften und Signale
für die Feuerwehren des Hberamtsbezirks Ueuenbürg.
(Fortsetzung und Schluß von Nr. 156 .)
3. Commando.
Fangt an! (Spritze los.)
Die Spritze wird in Thätigkeit gesetzt und zwar mit dem Druckbaum auf der Deichselseite zuerst abwärts.
(Zu jeder Spritze gehört eine Ablösungsmannschaft.)
Dieselbe ist 1 m hinter der Pumpmannschaft so aufzustellen, daß auf das Commando löst ab, die Ablösung ohne Unterbrechung der Arbeit erfolgen kann. Die Ablösung geschieht folgendermaßen: Die Pumpmannschaft an den Druckstangeu macht auf 1) eine Viertelswendung rechts rückwärts, indem sie die rechte Hand von den Druckstangen losläßt; — die Ablösung eine Viertelswendung rechts vorwärts und greift mit der rechten Hand an die Druckstangen, — auf 2) läßt die erstere die Druckstange mit der linken los und die letztere faßt mit der linken Hand an dieselbe. Die nun abgelöste Mannschaft tritt 1 m zurück, bis das Commando „löst ab" wieder gegeben wird, worauf sich die Ablösung wie oben vollzieht u. s. f.
Sollte eine Schlauchverlängerung während des Pumpens nöthig werden, so gibt der Rohrführer das Signal „Wasser abstellen" (Aufhören zu pumpen) und dann „Schlauchverlängerung", worauf die Steiger die Schlauchhacken entfernen, und, wenn der Schlauch in Ordnung ist, wieder anlegen.
Die Verlängerung geschieht unten (bei vollem Schlauch unter Anwendung der Schlauchzange). Wenn der Schlauch an- und eingeschraubt ist, gibt der Commandirende das Signal „Schlauchverlängerung", worauf derselbe nach oben gezogen wird. Erst wenn Alles in Ordnung ist, wird auf das Signal „Wasser bei" oder „Wasser pumpen" weiter gepumpt.
4 Commando.
Fertig zum Abmarsch!
Die Druckstangen werden abgenommen und an ihren Ort gebracht, die Deichsel eingesetzt, die Schläuche abgeschraubt und versorgt.
L. Die 2rLdrige Abprotzspritze.
1. Commando.
Bedienungsmannschaft neben die Spritze rechts und links um! marsch!
(wie bei Commando 1.)
5. Commando.
An die Ketten — marsch!
Die Bedienungsmannschaft ergreift dieselben und zieht die Spritze an die befohlene Stelle.
Commando hiefür sind: Vorwärts (rückwärts) — marsch! Rechts (links) schwenkt — marsch! Der Spritzencommandcmt gibt zugleich mit der Hand die Richtung der Bewegung an.
6. Commando.
Spritze fertig!
wie VIII., 2. Commando.
7. Commando.
Fangt an (Spritze los)!
wie VIII., 3. Commando.
8. Commando.
Fertig zum Aufprotzen!
wie VIII., 4. Commando.
Von 1 und 10 wird der Protzkarren geholt und rückwärts gegen die vordere Seite der Spritze geschoben, 2 und 9 nehmen Stellung hinter der Spritze bei den Schleppketten 4 und 7 heben an den vorderen Handgriffen den Schlitten in die Höhe und bringen die Spritze in schiefe Stellung.
1 und 10 heben die Deichsel des Spritzenkarrens in Schulterhöhe und ichieben diesen unter den Schlitten, I hängt die Abprotzkette an den Deichselhacken und zieht stramm an. 4 tritt mit dem linken und 7 mit dem rechten Fuß auf die unteren Felgen der Räder und halten solche fest.
9. Commando.
Protzt — auf!
2 und 9 heben an den Hinteren Handgriffen, unterstützt von 4 und 7, in die Höhe, während 10. unterstützt von 3 u. 8 die Deichsel niederzieht, bis solche den Boden berührt, wodurch der Schlitten auf dem Protzkasten sich vorwärts in die auf demselben angebrachte Agraffe schiebt, 9 versorgt den Protznagel, 2 den Vorstecker. Die Druckstangen und Saugschläuche werden von 3 und 5 auf der rechten und von 6 und 8 auf der linken Seite befestigt
2. Commando.
Fertig zum Abprotzen!
1 ergreift die Abprotzkette und hängt dieselbe an den auf der Deichsel angebrachten Haken ein, 10 hebt die Deichsel vom Boden und hält sie wagrecht, 2 löst den Vorstecker des Protzennagels, 9 hält den Protzennagel am Griff, zieht solchen vom Borstrecker befreit heraus und stellt sich hinter die Spritze. Sind Druckstangen und Saugschläuche vor dem Abprotzen zu entfernen, so wird dieses von 3 und 5 auf der rechten, von 6 und 8 auf der linken Seite besorgt, 4 tritt mit dem linken und 7 mit dem rechten Fuß je auf die unteren Felgen des Rades und halten solches fest.
3 Commando.
Protzt ab!
10, von 1 unterstützt, hebt die Deichsel langsam bis zur Schulterhöhe, 2 und 9 fassen rück- und seitwärts den Spritzenkasten und verhindern das rasche Ueberstürzen des Gewichts nach rückwärts, indem sie am Wasserkasten, oder einer sonst geeigneten Stelle kräftig sich entgegenstellen, bis der Hintere Theil des Protzkarrens auf dem Boden aufsitzt, jetzt greifen 4 mit der rechten und 7 mit der linken Hand nach den Handgriffen am Schlitten der Spritze und halten solche in ihrer schiefen Stellung.
4. Commando.
Protzkarren marsch!
1 löst die Protzkette, legt solche auf den Schlitten und unterstützt 10 beim Wegführen des Protzkarrens, 4 und 7 stellen den Schlitten langsam aus den Boden.
(Bemerkung.) Soll die abgeprotzte Maschine an eine andere Stelle gebracht werden, so geschieht dies bei kurzer Entfernung mittelst Ziehen an den Protzketten und den Schleppketten.
IX. Kydranten.
Zur Bedienung eines Hydranten gehören in der Regel 6 Mann, welche von 1 bis 6 numerirt, sich in Front gegen und hinter dem Hydranten aufstellen. Auf das
1. Commando
Hydrant fertig!
ergreift Nr. 1 die Deckelschlüssel und hebt den Deckel ab, Nr. 2 öffnet mit dem Hydrantenschlüsfel den Hydranten und läßt daS Wasser einige Sekunden überströmen, damit Sand und sonstiger Unrath beseitigt wird; alsdann schließt Nr. 2 den Hydranten, Nr. 3 schraubt hierauf den Hydrantenstock fest. Nr. 1 macht den Steg fest, Nr. 4 bis 6 schrauben die Schläuche an und legen solche aus.
Auf das
2. Commando
Wasser!
wird der Hydrant geöffnet.
3. Commando.
Schließt den Hydranten!
Der Hydrant wird zugedreht, im übrigen bleibt alles in demselben Zustand.
4. Commando.
Fertig zum Abmarsch!
Schlüssel und Stock werden aufgehoben, der Deckel aufgelegt und die Geräthe zur Hand genommen.
Die Signale
sind die bei den Freiwilligen Feuerwehren von Calmbach, Dobel, Höfen und Wildbad eingeführten.
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.