K ö f e n.

Nachdem die Erweiterung meines Anwesens namentlich der Anbau eines neuen großen Saales fertig gestellt worden, bringe ich den geehrten Bewohnern der Stadt Neuenbürg und Umgegend, sowie geehrten Vereinen und (Gesellschaften zu Ausflügen mein

Gasthaus mit Gartcumirthschaft

in empfehlende Erinnerung. Für gute Speisen und Getränke ist jederzeit bestens ge­sorgt und ladet zu zahlreichem Besuche ergebenst ein

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Carl Wacker, Weber.

Nr. 40 des praktischen Wochenblatts, für alle HausfrauenFürs Haus" (Preis vierteljährlich 1 Mark) enthält :

Der Hausgarten im Juli. Eigen­sinn. Verschlossene Borräthe. Ans meinem Pensionsleben. Was gehört zu einem guten Gastmahl? Vom Brief­stil. Wie Kandidat Maus Pastor und Ehemann wurde. Für den Erwerb. Unsere Kinder. Hansdoktvr. Haus­mittel. Hausthiere. Die Wäsche. Für die Küche. Silbenräthsel. Fern­sprecher. Echo. Briefkasten der Schriftstelle. Anzeigen.

Probenummer gratis in allen Buch­handlungen. Notariell beglaubigte Auf­lage 15 000. Wochenspruch:

Wem Gott will rechte Gunst erweisen, Den schickt er in die weite Welt;

Dem will er seine Wunder zeigen In Berg und Thal und Wald und Feld.

Kronik.

Deutschland.

Berlin, 6. Juli. Eine gestrige Ver­sammlung hervorragender Persönlichkeiten im Bürgersaale des Nathhauses beschloß die Errichtung eines Lutherdenkmals in Berlin, genehmigte einen an die evange­lische Bürgerschaft Berlins zu richtenden Aufruf zu Sammlungen und betraute eine aus allen Berufskreisen und Parteirich­tungen bestehende Kommission mit den weiteren Schritten. Der betreffende Auf­ruf soll unterzeichnet werden n. A. von hervorragenden Geistlichen, von Moltke, Madai und anderen höheren Beamten rc.

Berlin. Die außergewöhnliche Hitze erzeugt auch einen außergewöhnlichen Durst. Die Art und Weise, wie man den letzten

zu löschen bemüht ist, dürfte in vielen Fällen der Gesundheit nichts weniger als zuträglich sein, man beobachtet Personen, die in Schweiß gebadet und überhitzt, das kalte Naß in einem Zuge hinunterstürzen. Unter Anderen: ist die falsche Ansicht ver­breitet, daß Selterwasser in eiskaltem Zu­stande, seines Kohlensänregehaltcs wegen, dem überhitzten Organismus nicht schadet. Zn spät erst wird man durch Eintritt eines Lungen- oder Magenkatarrhs eines Besseren belehrt. MitBier ans Eis" wird womöglich noch mehr gesündigt und während der Huudstage wird der Keim zu unzähligen Krankheiten gelegt. Eis­gekühlte Getränke löschen den Durst nur momentan, befördern aber hinterher die TranSspiration ungemein. Bessere Dienste leistet lauwarm genossener Kaffee. Der Mann der schwieligen Faust weiß das sehr gut und versäumt es in jetziger Zeit nicht, ein Kännchen mit Kaffee zur Arbeit mit- zunehmen. Derselbe bildet sein einziges Getränk bei der Hitze und schlägt den durch körperliche Anstrengungen noch er­höhten Durst nieder.

Ein Akt ultramontaner Unduldsamkeit wird aus Hannover gemeldet: Als näm­lich die für die Ferienkolonien ausge­wählten Kinder abreisen sollten, sollen dortige Kapläne (oder einer?) die katho­lischen Kinver mit dem Bemerken von der Theilnahme an dieser herrlichen humanen Einrichtung abgehalten haben, indem sie erklärten, daß katholische Kinder nur an Orte gesandt werden dürften, an welchen sich eine unvermischte katholische Bevölkerung befinde. Daß das Comitö, für die Ferienkolonien darauf nicht Rück­sicht nehmen kann, liegt auf der Hand; maßgebend für die Wahl waren nur sanitäre Gründe. Es sollen daraufhin von den 30 katholischen Kindern, welche sich in der Zahl der auSerwählten kränk liehen Kinder befanden, 29 zurückgeblieben sein. Nur in einem Falle erklärte der Vater, daß er den Geboten des Kaplans nicht folgen werde, und dies Kind ist mit in die Ferienkolonie gereist. Einen Com- inentar zu diesem Vorgehen zu machen, ist gewiß sehr überflüssig

Die Stadt Frankfurt gibt, obwohl größtcnthcils gepflastert, für die Straßen- begicßung ganz bedeutende Summen aus. Im April wurden an 16 Gießtagen 3312 Fässer, im Mai an 27 Gießtagen 6782

Fässer, un Jnm an 28 Gießtagen 6424 Fässer anSgegosseu, wofür nahezu 10,000 -,/L verausgabt wurden.

Der Großherzog von Baden hat für das in Eisenach zu errichtende Luther- Denkmal 500 UL gespendet. In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag brannte in Gen gen buch die mechanische Sägerei von Tcnbert nieder.

Am 4. Juli ist die Gegend von Bruch­sal abermals von Hageischlag heimgesucht worden. Namentlich hat die nahezu reife Gerste sehr gelitten.

Aus der Pfalz vernimmt man häufiger als anS anderen Gegenden von großen Spende» vermöglicher Bürger. Ein neues Beispiel dieser Art melden Pfälzer Blätter. Ein ungenannter Pfälzer Bürger hat zur Erbauung des Protestations-Domes in Speyer die Summe von 200,000 UL her- gegeben.

Die Edelmetallindustrie Pforzheims.

Unter dieser Rubrik gibt das Fr. I. mit Bezug an den in diesen Tagen aus­gegebenen Jahresbericht der Handelskammer für den Amtsbezirk Pforzheim für das Jahr 1882 als ergänzendes Pendant eine interessante Mittheilung dieses Zweigs der Pforzheimer Industrie nach seiner kommerziellen und merkantilen Seite, unter Zugrundlegung statistischer Notizen, die eine Besserung der wirthschastlichen Lage auf diesem Gebiete wieder erkennen lassen. Es heißt darin u. A.:

In die Klagen über den zunehmenden, den Geschäftsgang in der Mannfaktnr- branche hemmenden Hausirhandel stimmt auch die Handelskammer von Pforzheim ein. Namentlich haben Detailreisende aus Bayern, Hessen und Württemberg, deren Zahl sich im verflossenen Berichtsjahre ver­doppelt hat, die Stadt aufgesucht, und die Kundschaft solcher Weise für sich,auszu­beuten gewußt, daß ein Reisender mehrere Male auf 8 bis 10 Tage zu verweilen hatte, um sein Guthaben für die abgelaufene Saison einzukassieren.

Pforzheim ist wohl unbestritten der erste Platz Deutschlands für die Bijouterie- Fabrikation; nicht weniger als 392 Fabriken mit 4694 Arbeitern sind darin beschäftigt. Dazu kommen noch 212 Hilfs- geschüfte mit 453 Arbeitern. Es finden also 5555 Leute in diesem Geschäftszweige ihren Verdienst. Als ein beherzigendes Moment für unsere Europamüden bemerkt der Bericht, daß sowohl die in Amerika verbliebenen als die entmischt zurückge­kehrten Arbeiter, welche übrigens hier mühelos ein Unterkommen fanden, darin einstimmig waren, daß den hohen Löhnen jenseits des Oceans auch ein entsprechen­des Mehrerforderniß zum Lebensunterhalt gegenüberstche, und daß die Sicherheit des Erwerbs bei den: rücksichtslosen Verfahren der auswärtigen Industriellen einen Ver­gleich mit den deutschen Verhältnissen ent­schieden nicht aushalten könne.

Deutschlands jährlicher Verbrauch an Gold beträgt nach Southers Berechnung 11,760 Kilogramm, sein Verbrauch an Silber 75,000 Klg., davon verarbeitet Pforzheim 4000 rcsp. 6000 Klg. in: Durch­schnitt der letzten Jahre. Speziell im letzten Berichtsjahre sind verkauft worden für 11 , 820 , 000 -4L Gold und für 930,000