blickte, umgeben von alten Büchern und fremdartigen Instrumenten. Zwei- oder dreimal wiederholte Radawan immer lauter seinen Ruf, che seine Gegenwart bemerkt wurde. Endlich sah der Greis auf und frug:
„Mein Sohn, wer bist du?
„Radawan erklärte, das; er ein Bettler sei und das Haus verlassen gefunden habe.
(Fortsetzung folgt.)
Ein niedlicher „Roman zur See".
(Schluß.)
Ihm trug sie ihre Zweifel vor. „Wahl macht Qual", lächelte dcrCapitän; „aber da Sie so unentschieden find, stellen Sie doch Ihre drei Verehrer einmal auf die Probe etwa in ähnlicher Art, wie Penelope cs ihren Freiern gegenüber gethau; — Aber wie denn?" — Nun falls Sie ein kleines Bad nicht scheuen, können Sie ja einmal, wie aus Unvorsichtigkeit, über Bord stürtzen, um zu sehen, welcher von den Dreien Sie aufrichtig genug liebt, um sein Leben an das Ihrige zu wagen. Ich würde zum Bvraus dafür Sorge tragen, daß das Rettungsboot unmittelbar zur Stelle sei und sie von demselben rasch genug aus dem nassen Element befreit würden." — Paula überlegte sich's nicht allzulange. Jung, mnthig, abenteuerlustig wie sie war, wagte sie angesichts ihrer drei Verehrer den kühnen Sprung in die Tiefe und führte, Dank ihrer Bühncn- übung, die Komödie so geschickt aus, daß kein Zuschauer an etwas Anderes als an einen Unfall denken konnte. Alsbald ftürtzten sich zwei der jungen Männer ihr nach. Der Dritte blieb unbeweglich. Während aber Paula von dem Rettungsboote rasch ereilt und in Sicherheit gebracht wurde, gelang cs nur eben zu knapper Noth, die beiden eifrigen Verehrer, die unglücklicherweise nicht schwimmen konnten, noch lebend auf's Trockene zu bringen. Fragend trat Paula abermals vor den Capitän. Da ihrer Zwei sich um ihretwillen in Lebensgefahr begeben hatten, war sic um wenig klüger als zuvor. „Ei was", meinte der Capitän, „ich an ihrer Stelle würde keinen Augenblick im Zweifel sein. Was wollen sie mit einem Menschen anfangeu, der so unbedachtsam ist, ins Wasser zu springen, wenn er nicht einmal schwimmen kann? Solche Phantasten eignen sich nicht dazu, ein junges Wesen, wie Sie sind, durch's Leben zu geleiten." — „Daran mögen sie wohl recht haben," meinte Paula sinnend) „aber was nun thun?" — „Wenn Sie meinem Rath folgen wollen", erwiederte dcrCapitän, „so heirathen Sie..." — „Doch nicht etwa den Dritten?" — „Eben den! Ihn, der sich nicht von der Stelle gerührt hat) den Egoisten!" — Nun was that Paula? Folgte sie dem gegebenen Rathe? — Mit Nichten. Sie beglückte mit ihrer Hand den Capitän und hat es bis jetzt noch nicht bereut.
Zur Erziehung des Heranwachsenden Geschlechts.
(Schluß.)
Es geschieht dies offenbar am besten in der Weise, wie es vor Kurzem der preußische Cultusminister, Herr v. Goßler,
in einem Rescriptc an die Schulbehörden angeregt hat: Durch größere Belebung und allgemcine Aufnahme der Turn- und Spielüb nagen in allen Schulen. Wir sind ja an und für sich diesem Ziele nicht so sehr fern, denn der deutsche Turnvater Jahn hat schon vor zwei Menschenaltern den Grund zu den Körper und Geist veredelnden und kräftigenden Körperübungen und Spielen gelegt, fast an allen Orten und auch in den meisten Schulen Deutschlands wird auch Kraft- und Spieltnrnen gepflegt, aber was diesen Hebungen bei uns noch fehlt, das ist deren allgemeine und veredelte Anwendung als ein durchaus unerläßliches Erziehungsmittel, welches in keinem Schulplane fehlen und unter den Augen unserer Pädagogen, Aerztc und Staatsmänner von Jahr zu Jahr verbessert und vervollkommnet, unsere Jugend gesünder, kräftiger und fröhlicher machen sollte, denn es bedarf gar keines besonderen Beweises, daß jeder Mensch, der als Bürger und Soldat, als Arbeiter und Schaffer im Staate und der Familie seine Aufgaben lösen will, vor allen Dingen eines gesunden Körpers und frohen Gemüths bedarf und diese Güter müssen zumal dem Heranwachsenden Ge- schlcchte zu eigen gemacht werden, weil sie diesem am leichtesten anzuerziehen sind. Vlsns sann in sano corpore ast, sagten aber schon die Alten d. h. in einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder Geist, also hat man doppelte Ursache, die Körpcrkräfte unserer Jugend systematisch zu bilden und sie nicht weit hinter die Ausbildung des Geistes zurückzustellen.
Dem Kirschenbaumbesitzer und Kirschen- verkäuser N. in A. scheinen die Berichte
von da und dort über den heurigen reichen Kirschensegen Kopfzerbrechens zu machen, er glaubt sie nicht im Einklang zu finden mit dem wirklichen Ergebniß und sie für „erloggen" oder irgend welchen Absichten entsprungen halten zu können: Er habe z. B. „Boom", an welche eine Leiter zu stellen sich nicht lohne, und andere anzweifelnde Bemerkungen mehr. Auch die Nachrichten über frühe Blüte, frühe Reife und dergl. wollen dem zweifelnden Thomas „nicht mit rechten Dingen zugehen,» sie seien nur erfunden, um mangelnden Stoff zu ersetzen re. Solche Einreden ändern selbstverständlich nichts an der Sache) es möge dies Eine Beispiel genügen zu zeigen, welch' drollige Kritteleien täglich über ein Blatt ergehen können. Die geneigten Leser werden sich diese erheiternde Anekdote selbst illustriren.
Logisch. Bahnwächter (zu einem Bauer, der auf dem Bahnkörper geht): „Macht, daß ihr da herunterkommt, da oben darf Niemand gehen!" — Bauer: „Darf Niemand gehen? Das fehlte mir noch! Ich Hab eine Karte und hätt' sogar fahren können, wenn ich den Zug nicht versäumt hätt!"
Unsere Kinder. Mehrere kleine Mädchen unterhalten sich über einen künftigen Beruf. Die eine will Schauspielerin, die andere Erzieherin, die dritte Malerin werden. „Und was willst Du werden, Gretchen?" fragen sie die vierte. Gretchen denkt einen Augenblick nach, dann antwortet sie sehr dedigirt: „Eine reiche Wittwe!"
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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.