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findet dauernde Steile bei Bernhard Wunsch in Ettlingen, Baden.

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Kronik.

Deutschland.

Wie diePost" erfährt, werden von deutschen Offizieren den großen französi­schen Herbstmanövcrn beiwohnen: Der K. württ. Oberst-Lieutenant und Chef des Stabes III. Armeekorps, Frhr. v. Falkcn- stein, und der erste Adjutant des Chefs drs Generalstabes der Armee, Major v. Gvßlcr, ü in suite des 1. Hessischen Husareu-Regiments Nr. 13.

Der Königl. würtrcmb. Oberstlieute­nant Freiherr v. Roder, L In suite des Gcneralstabs, wurde von dem Kommando zur Dienstleistung als etatsmässiger Stabs­offizier bei dem ostpreußischeu Dragoner- Regiment Nr. 10, behufs Rückkehr nach Württemberg, entbunden.

Bei einem Brande, der dieser Tage in F r ankf u rt statthatte, griffen die Flam­men mit solcher Heftigkeit um sich, daß die Schläfer, etwa 20 Personen, nur mit dem Hemd bekleidet, sich über die brennende Stiege zu retten vermochten. Aus der Verwirrung erklärt sich wohl, daß ein kleines Kind zurückgelasscn wurde, dessen verzweifelnde Blatter auf der Straße hcr- umlief und nach dem Kinde schrie. Ohne sich einen Augenblick zu besinnen, ergriff einer der Anwesenden ein Frauenkleid, durchnäßte es, warf es über sich und drang, in jeder Hand einen gefüllten Wasscreimer mitnchmend, in das Haus ein. Nach wenigen bangen Minuten erschien er, im Arme ein etwa 8 Monate altes Kind haltend, das er aus einem bereits bren­nenden Zimmer gerettet hatte und nun der weinenden Mutter stillschweigend über­gab. Den Dankesworten entzog sich der hochherzige Mann durch rasche Entfernung. Die Thal spricht für sich selbst.

Main z. Der Verkehr auf dem Rhein liegt nahezu vollständig darnieder, und es kann momentan zu ganz außerordentlich

niedrigem Preise befrachtet werden. So wird augenblicklich Getreide von Rotterdam nach Mainz oder Gustavsburg zu lO/s -46 per 40 Ctr. befördert. (F. I.)

Straßburg, 28. Juni. Die Er­öffnung unseres neuen, prachtvollen Bahn­hofs, der wohl augenblicklich der groß­artigste und schönste in Deutschland ist, soll nun, nachdem der Termin wiederholt verschoben werden mußte, bestimmt am 15. August stattfindcn.

Bruchsal, 28. Juni. Ein neues Bild des herrlichen Stromerlebens boten gestern Abend zwölf zu allgemeinem Auf­sehen in Reih und Glied und militärischem Schritt durch die Straßen ziehende, durch­aus anständig gekleidete Handwerksburschen. Vor dem Nathhause wurde Halt gemacht und ein Parlamentär zu dem Pfleger des Bettelvereins geschickt. Letzterer war in der glücklichen Lage, für alle zwölf (worunter Schreiner, Schneider, Tapezierer, Schmiede und Schlosser waren) bei hiesigen Meistern Arbeit Nachweisen zu können. Damit war jedoch den Herrn Stromern, die sich auf ein Stadtgeschcnk gespitzt hatten, wenig gedient; kurz entschlossen, formirten sie sich wieder und zogen in der gleich strammen Haltung, in der sie gekommen, zum Durlacher Thor hinaus.

In Baden-Baden ist gegenwärtig ein von einem Ausländer verübter groß­artiger Betrug Hauptgegcnstand der Unter­haltung. Bor einiger Zeit erschien näm­lich dort der angebliche Bevollmächtigte eines ausländischen Fürsten, der beab­sichtige, sich dort einen Palast zu bauen. Die Pläne wurden bestellt, die Bauar­beiten in Akkord vergeben und mit dem Bau auch begonnen. Besagter Bevoll­mächtigter aber hatte die Vorsicht so weit getrieben, daß er sich von den einzelnen Bauunternehmern Kautionen in erheblichem Betrage leisten ließ, mit denen er nun verduftet ist! Die Leute wandten sich nach Paris, von wo aber die Nachricht kam, daß man dort den Namen Derschan, so nannte sich der Erzgauner, nicht kenne; hingegen von Petersburg traf auf eine Anfrage die Nachricht ein, Derschau sei ein heruntergekommenes Subjekt ohne jeg­liche Mittel. Der Gauner hat bereits das Weite gesucht. Die Kautionssumme betrug etwa 30 000 -46

Pforzheim, 29. Juni. Wie bereits mitgetheilt, findet Samstag, Sonntag und Montag in den Sälen des schwarzen Adlers eine Ausstellnng vonRosen, Pflanzen und Gemüsen statt. Die ausgestellten Blumen und Blattpflanzen sind von seltener Neppigkeit und Schön­heit und das Arrangement ist ein durch­aus wvhlgelungencs und höchst geschmack volles zn nennen. Nicht nur unsere Handelsgärtner sind auf der Ausstellung mit den Erzeugnissen ihrer Kunst vertreten, auch viele Private wetteifern mit denselben. Der Ausstellung wird jedenfalls von hier und auswärts ein starker Besuch zu Theil. Unser strebsamer Gartenbauverein zeigt bei dieser Gelegenheit wieder, daß er cs in der Blumen- und Pflanzenkultur zu hoher Blüthc gebracht habt. (Pf. B.)

Württemberg.

Heilbronn, 27. Juni. Dem Ver­nehmen nach ist in den letzten Tagen ein

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Schenkwirt!) hier wegen Verheimlichung der in seinem Hause bei einem Familicn- mitgliede ausgebrochenen Pockenkrankheit vom K. Oberamt um 100 gestraft worden. Zur Verhütung der Weiterver­breitung der Krankheit sind die umfassend­sten Maßregeln getroffen.

Nccka r g röning e n , 26. Juni. Am Samstag Nachmittag ereignete sich hier ein großes Unglück. Oekonvm B. war im Begriffe, Heu in der Nähe des Dorfes zu holen. Die Mutter desselben setzte sich mit dem ältesten Kinde, einem 3jährigen Söhnlcin auf den Wagen. Die Ochsen scheuten, ritzen aus und sprangen, ohne daß sie eingehalten werden konnten, quer­feldein. Die Großmutter sammt Kind wurden vom Wagen geworfen und das Kind war auf der Stelle todt.

Heidenheim, 28. Juni. Ein schweres Unglück traf den Besitzer des Gasth. z. Löwen dahier. Beim Einführen eines Heuwagens scheuten die durch die Bremsen ohnehin schon aufgeregten Pferde an einem vorüberfahrenden Eisenbahnzuge, gingen durch und schleppten den Mann eine Strecke weit. Der Wagen ging dem Unglücklichen über die Brust und zerquetschte sie derart, daß er heute Nacht den innerlichen Ver­letzungen erlegen ist.

i Blaub euren, 26. Juni. Ueber die ! Entstehungsursache des Brandes in Asch ist noch keine Gewißheit vorhanden, doch vermuthet man, daß es durch einen Maurer entstand, der rauchend auf einem Dache arbeitete und dessen Pfeife ein Funke entfallen zn sein scheint.

Neuenbürg, 24. Juni. Die Heu­ernte konnte in den letzten Tagen zum größten Theil vollends unter Dach ge­bracht werden und beschleunigt die augen­blicklich günstige Witterung das Einbringen der letzten Reste. Der durchschnittliche Ertrag ist ein reichlicher, die Qualität meist vorzüglich.

N euen b ü r g, 30. Juni. Auf dem heutigen Wochenmarkt wurden Kirschen zu 810 ^ per Pfd. gekauft.

Ausland.

Die asiatische Cholera wüthet im Nieldelta, der ursprüngliche Seuchenheerd hat sich mit rasender Schnelligkeit ausge­dehnt. Außer in Damiettc, wo bereits 180 Cholerafälle vorgekommen sind, hat sich die Seuche in Port Said und dem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt Mansurah gezeigt, und wenn sich bestätigt, daß auch in Rosette, im Westen des Nieldelta, die Cholera ausgebrochen ist, dann wäre Alexandrien unmittelbar bedroht.

Miszellen.

Hebrochene Kerzen.

Novelle aus dem Kriege von I87<>.

Von Alfred Steffens.

(Fortsetzung).

Amsler war mit dem Rapport seines Dieners, den ihn derselbe sofort abstattete, höchst zufrieden, eine Ccntnerlast wich von seinem Herzen, da er die Aussicht erhielt, die Geliebte noch einmal vor seinem Schei­den zu sehen; er schrieb an sie und Fried­rich beförderte den Brief in die Hände Matczeks.