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Neuenbürg.

Neumanns Geographisches Lexikon des

Deutschen Reichs. Mit Ravensteins Spezialatlas von Deutschland, 30 Städte­pläne, 20 statistischen Karten und mehreren Hundert Abbildungen deutscher Staaten- und Städte-Wappen. Komplett in 40 Lieferungen n 50 L. Leipzig, Biblio­graphisches Institut.

Mit der jetzt erschienenen 40. Lieferung ist diese deutsche Orts- und Landeskunde komplett geworden, und die deutsche Lit- teratur besitzt nun ein Werk mehr, auf das sie, wie Jul. Rodenbcrg sagt, stolz sein darf, nnv um das sie weder die Eng­länder noch die Franzosen mehr zu be­neiden braucht. Denn was nur der billig Denkende über irgend einen Ort zu er­fahren wünscht: genaue Angabe der Lage, Zahl und konfessionelle Zusammensetzung der Bevölkerung, militärische und kirchliche Verhältnisse, Gerichtsstand, Staats- und Gemeindebehörden, öffentliche Berkehrs­anstalten , die verschiedenen daselbst be­triebenen Handels- und Industriezweige, die Art der Bodenbenntzung und den Rein­ertrag des Ackers, oder irgend etwas über eine Provinz oder einen Bezirk, über einen Fluß, See oder Berg alles das findet er darin und zwar durch die praktische lexikalische Form im Nu.

Dazu hat die Verlagshandlung, das muß gesagt werden, das Lexikon muster­haft hergestellt und ans das vortheilhafteste ausgestattet i sie hat nicht blos die Staaten- nnd Städlewappen und die Pläne aller wichtigem Städte mit Namenregistern ein­gefügt, sondern auch den großen, als bestes Kartenwerk bekannten Ravensteinschen Spezialatlas zugegeben, der durch das Vorgesetzte Ortsverzeichnis; und die zahl­reichen angeschlossenen interessanten stati­stischen und wirthschaftlichen Karten und Tabellen besonders werthvoll ist. Daher stimmen ivir gern dem Urthcil der be­rufensten Kenner über das Werk bei: Text und Atlas bilden ein Werk von seltener Schönheit, Reichhaltigkeit und Brauchbar­keit, ein belehrendes Handbuch und prak­tisches Nachschlagebuch, das durch seine ungewöhnliche Billigkeit zugleich den weitesten Kreisen zugänglich ist. Wir sind gewiß, Nenmanns Lexikon wird bald seinen Weg finden in jede Expedition, in Bureau und Kontor, Schule und Haus. Es kann nunmehr in einem oder zwei Bänden ge­bunden, durch jede Buchhandlung bezogen werden.

Nr. 38 des praktischen Wochenblatts, für alle HausfrauenFürs Haus" (Preis vierteljährlich 1 Mark) enthält:

Das Tischdecken. Verschönerung der Gesichtshaut. Brot, Salz und Geld. Geheimmittel. Rückkehr zur Ein­fachheit. Traurige Ehe. Was die Nachtigall sang. Für den Er­werb. Unsere Kinder. Haus­doktor. Hausmittel. Die Wäsche. Für die Küche. Silbenrüthsel.

Fernsprecher. Echo. Briefkasten der Schriststelle. Anzeigen. Probeilummer gratis in allen Buch­handlungen. Notariell beglaubigte Auf­lage 15 000. Wochenspruch:

Wer trocken Brod mit Lust genießt, Dem wird es gut bekommen,

Wer Sorgen hat und Braten ißt,

Dem wird das Mahl nicht frommen.

Kronik.

D e u t s ch l a n d.

Die deutsche Kaiserin hat der Königin Viktoria ihre tiefe Theilnahme für die durch das Unglück in Sunderland in Trauer versetzten Familien ansdrücken lassen.

Aus Gastein meldet dieN.Pr.Pr.": Die am 19. d. inangurirte sogenannte hohe Saison in Wildbad-Gastein begann damit, daß die Badgäste förmlich einge­schneit bei drei Grad Reanmur erwachten.

A u s S ch lesien, 22. Juni. Die Ver­heerungen, welche das Hochwasser in der Provinz verursacht hat, sind überaus be­trübend. So wird derSchles. Ztg." aus Löwenberg geschrieben, daß die Ueber- schwemmnng des am Bober gelegenen Terrains leider die Ausdehnung der un­heilvollen Uebersluthung vom Jahre 1858 erreicht hat. Blühende Fluren, die reichen Erntesegen versprachen, liegen jetzt ver­nichtet da. Durch die fruchtbaren Gemüse­gärten . welche mit Früchten aller Art reich bestanden waren, wälzen sich die gelbbraunen Wellen des Bobers, fort und fort neues Verderben erzeugend.

Das Hochwasser im Riesen ge- birge. Aus Hirschberg, 21. Juni, wird dem B. T. berichtet: Langsam beginnen die Flüsse zn fallen, so daß man den un­geheuren Schaden erkennen kann, den das plötzlich hereinbrcchende Hochwasser ange­stiftet hat. Bei der großen territorialen Ausdehnung, die das Unwetter gehabt hat sind doch zehn an die Sudeten grenzende Kreise betroffen worden ist die Zahl der eingestürzten Häuser, Mauern und Brücken Legion. Noch immer treiben Balken, Pfosten, Zäune, Thore, Dachstühle u. dgl. die Flüsse hinunter. Enorm ist der Schaden, den die Landwirthschaft er­litten hat. Tausende von Centnern Heu, auf die man sich so sehr gefreut hatte, ist zum großen Theil verloren. Doppelt schlimm ist das Unglück dadurch geworden, daß viele Lenke davon betroffen wurden, die bereits im vorigen Jahre bei dem Wolkenbruch unersetzlichen Schaden ge­litten hatten. Menschenleben sind, so viel man weiß, sieben zu beklagen.

Pforzhei m. Samstag den 30. Juni Nachm. 2 Uhr wird die Rosen-, Pflan­zen- und Gemüse-Ausstellung des Garten bau-Vereins eröffnet; sie dauert bis Montag den 2. Juli Abends 8 Uhr. Mit der Ausstellung verbunden ist eine

Verloosung von ausgestellten Pflanzen- und Gartengeräthschaften.

Württemberg.

Ulm, 22. Inn. Der Gouverneur der Festung, Generallientenant v. Massow wurde durch allerhöchste Kabinetsordre Sr. Maj. des Kaisers von der Stellung als Gouverneur der Festung Ulm ent­bunden und zum Gouverneur der Festung Straßburg i. E. ernannt.

Tübingen, 22. Juni. Am Dienstag Abend fand für de» neuen mit Führung des Straßburger Regiments beauftragten seitherigen Kommandeur des hiesigen Ba­taillons, Oberstlieutenant v. Sarwey, so­wie den gleichzeitig nach Heilbrvnn ab­gehenden Hauptmann v. Fischer-Wcickers- thal eine Abschicdsfeier statt. Man wünscht und hofft, daß die Wahl des Nachfolgers eine ebenso glückliche sein möge, als die der beiden Vorgänger gewesen ist.

Am 19. und 20. Juni feierte der württ. Hauptverei» der Gnstav-Adols Stiftung in Ludwigsbnrg sein 40. Jahres fest. Wie ein alter lieber Bekannter zog er in die gastliche Stadt ein.

Wie dasN. Tagbl." hört, sind die Gebr. Walker beauftragt, für den StephanS- dom in Wien eine Orgel herzustellen, welche 90 klingende Register hat. Der Kontrakt wurde bereits abgeschlossen; das pracht­volle Orgelwerk dürfte ans 70 000 zu stehen kommen. Die großartige Orgel für die Stadt Riga wird in der nächsten Zeit vollendet werden.

O e st e r r e i ch.

Wien, 21. Juni. Der Mörder der Frau Böheim ist nunmehr in Person des früheren Schriftsetzerlehrling Franz Zbor- nig, welcher in demselben Hause von Frau Böheim wohnte und zwar in der Nähe des Kellers, festgestellt worden. Bei der Verhaftung des Zbvrnig fand man am Mittelfinger der linken Hand Ver­letzungen, außerdem an beiden Händen Hautabschürfungen und Risse. Die Ge­richtsärzte und Polizei-Bezirksürzte er­klärten, daß die Wunde am Mittelfinger der linken Hand eine etwa drei Tage alte Bißwunde ist. Der Mörder hat be­reits ein umfassendes Geständnis; abge­legt.

Ausland.

In Belgien tobt der erbitterte Kampf um die Staatsschulen, deren Berechtigung die Ultramontanen neben den sogenannten freien (klerikalen) Schulen nicht aner­kennen wollen.

Milyt'llkii.

Gebrochene Kerzen.

Novelle aus dem Kriege von 1870.

Von Alfred Steffens.

(Fortsetzung).

Der Lakai ging nach einer demüthigen Verbeugung hinaus.

Der Lieutenant", wandte sich der Graf wieder zum Pater,verdient eine exemplarische Strafe, daß er es wagt, die Ehre meines Hauses durch seine abend­lichen Besuche zu besudeln, und diese soll er erhalten. Meine Tochter aber will ich