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Seiten eingeschloffensn LancierS war nicht mehr zu denken, und die 600 Mann, dis das englischen Regiment stark war, wurde» bis auf 5 sämtlich niedergeschossen; diese 5 durften abziehsn, um dem General White zu melden, was geschehen war."
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Freistaat.Major Albrecht über den Krieg. Herr v. Bloch, »er Verfasser des dickleibigen Werks „Vom Zukunftskneg", hat bekanntlich grauenhafte Schilderungen von den Folgen entworfen, die ein moderner Krieg haben müßte. Di« „Deutsche Warte" hat nun den Major Albrecht, den Führer der Oranje-Artillerie, um Auskunft ersucht, inwieweit diese Darstellung zutreffend sei. Albrecht, der be, kanntlich vormals der preußischen Garde-Artillerie angehört hatte, antwortete: Kroonstadt, 17. Dez. 1899. Ew. Wohlg. danke ich besten» für da» interessante Schreiben und die beigeschlossenen Zeitungsartikel, die mir beweisen, daß Deutschland zum großen Teil doch auf unserer Seite ist. Wa» ein Nilländer, der ein Deutscher sein will, an ein großes deutsche» Blatt geschrieben hat, das ist alle» Unsinn; der Mensch kann kein ehrlicher Deutsch» sein. Unser hochachrbarer, edler Krüger, den jeder wir einen Vater verehrt, der ihn kennen gelernt hat, und für den ich mich in Stücke hacken lasse, er soll nur ein Gauner sein? Wie kann ein deutscher Mann das geschrieben haben! Lieber Herr, verkünden Sie das aller Welt, daß Krüger der edelste Mensch ist, der heiligste Patriot, wie ihn je dis Sonne sah! Nun ihr« Fragen! Bloch heißt der Mann mit den sechs Bänden? Wissen Sie, wenn alle Menschen so wären, wie Bloch sie sich vorzufieklen scheint, nämlich so dumm, daß sie geradewegs den Kanonen in den Rachen laufen, dann freilich wären wir Transvaal» uud Oranjefreistaatler schon sämtlich nach 8 Tagen tot gew-scn. Aber dis Menschen sind nimmer so dumm, daß sie sich gerade dohin stellen, wo ein Mann grauer Theorie in sechs Bänden sie haben will! Ueber 1000 Sprengstück« soll j'tzt eine Granate liefern! Den Teufel such! Solche Granaten oder Spreng-Geschosse soll mir der Russe nur her- schicken! Was wir haben — na, vorgestern bei Co- lenso, wo wir Bull» „verbullert" haben, haben wir fast gar nicht geschossen —, das will schon manchmal nicht so recht gehorchen; ab» was die Engländer
haben, das ist unter aller Kanone. Von 100 Spreng- Geschossen, di« die Engländer werfen, platzen noch nicht 10, und die 10 richten mehr Skandal als Unglück an I Wenn eine Lydittbombe nicht gerade einem einmal auf den Kopf fällt, so daß er eine ordentliche Beule davonträgt, sonst schadet sie fast nichts. Vorgestern, am 15 , waren an 35000 Engländer mit über 50 Geschützen gegen un» 13 000 Buren, aber ich kann wohl sagen, daß wir Republikaner in diesem Treffen nicht über 100 Mann verloren haben, davon höchstens 3 Dutzend Tote. Und das trotz aller Schießerei der Engländer! Auf etwa 1000 englische Bomben vielleicht 13 Tote und 30—40 Verwundete, der.n das Uebrige haben die Gewehre geschafft. Auch die Burenartillerie hat lange nicht dis Erfolge gehabt, wie man allgemein vor dem Kriege erwartete. Gewiß, unsere Leute schießen jetzt prächtig, sie sind großartig eingefuchst; aber eL ist doch etwas Anderes, mit der Kanone als mit dem Gewehr umzug-h-n. Die Engländer müssen schwere Verluste gehabt haben, aber ich mit meiner Artillerie habe wenig T-il daran, obgleich wir auch an 400 Schuß abgaben. Ob wir 100 Mann damit kampfunfähig machten, ich lasse es dahingestellt. Aehnlich war es vor einer Woche (am II. Dez) bei Mogersfontein, wo ich auch ruhig bei meinen Batterien stand und — mich langweilte; denn wir hatten Befehl, nicht zu schießen. Die Schützen machten dann in 10 Minuten zehnmal mehr Leute kampfunfähig als wir Artilleristen manchmal in 10 Stunden. Artillerie in der Verteidigung scheint nicht zu glänzender Nolle bestimmt, und für die Angreifer — viel nützt dis Artillerie auch nicht. Sie macht nur viel Getöse und flößt Respekt ein, so daß dir Angreifer unter ihrem Schutze Vorgehen können; die eigentliche Entscheidung liegt doch nach wie vor im Nahkampf. Innerhalb 10 Minuten wurden die Schlachten von Magersfontein und Colenso entschieden! Innerhalb 5 Minuten hatte Bull» seine 11 Geschütze verloren. Wer am wenigsten nervös ist, wenn es darauf ankommt, der siegt, das ist meine felsenfeste Ueberzeugung. Natürlich fielen in den 10 Minuten des Nahkampfes viel mehr Leute, wie früher in gleicher Ze t; das Gemetzel ist darum auch von kürzerer Dauer! Alles andere ist Vorbereitung auf die Entscheidung, weiter nichts. Meiner Ueberzeugung nach ist der Krieg heute
nicht mörderischer, wie früher, er erfordert eher noch weniger Opfer, al» früher! Denn auch bei dem Nahkampfe trifft lange nicht jede Kugel, das verhindert schon die Aufregung. Also, man soll sich beruhigen, «S ist nicht so schlimm mit dem Kriege. Am besten iß «S freilich, wenn kein Krieg ist. Muß das Vaterland aber das Schwert ziehen, dann thue jeder Soldat seine Pflicht. . ."
-ensifchtrs.
— Centralisierung, Vereinfachung und Verbilligung des ReclamewesenS zur Hebung deSFremdenverkehrS. Die Inhaber des nun schon im VI. Jahrgang erscheinenden Illustrierten Reise-Albums in München (Landwehrstroße 59) haben sich entschlossen, den kleineren Städten, Bads- und Kurorten, Sommerfrischen rc., deren Reklame-Budget nicht groß ist, gegen ein verhältnismäßig kleines Aequivalent die Repräsentation im Reise-Album durch einen beschreibenden Artikel zu ermöglichen und wenden sich an alle die betreffenden maßgebenden Stellen mit der Aufforderung sich für den in Vorbereitung befindlichen Jahrgang rechtzeitig anzumelden. Magistrats und FremdenvsrkehrSverein« werden sicher nicht verfehlen, von dem gemeinnützigen Anerbieten Gebrauch zu machen.
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K. Amtsgericht Calw.
Der am 24 August 1833 zu Rottenburg geborene, zu Gechingen OA. Calw wohnhafte Kaufmann Bartholomäus Kaltenmark hat um dis Ermächtigung zur Amderu-g seines Vornamens in „Bruno" nachgesucht.
Dies wird mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen binnen eines Monats geltend zu machen, hi-mit bekannt gemacht.
Den 3 Februar 1900.
Oberamtsrichter
Fischer.
Revier Hirsau.
Submisfionsverkauf von Nadelstammhol;
am Donnerstag, de« SS. Februar, im Gasthaus zum „Rößle" in Hirsau auS den StaatS- waldungen IV. Altburgerberg Abt. Bleiche; V. Lutzenbardt Abt. Kohlmittel, Langnß, Birkenhau; VII. Weckeuhardt Abt. Siehdichfür, Kochgarten, Föhrbrunnen, Muckmiß, Finster-
brünnle und Rundweg:
Langholz: 1637 Fichten und Tannen, 133 Forchen mit
Fm.: Normal: 51 I., 107 II.. 131 III , 206 IV, 98 V. Kl. (mit Draufholz),
Ausschuß: 61 I., 95 II., 59 III., 87 IV., 30 V. Kl. (mit Draufholz);
Sägholz: 38 Fichten und Tannen, 9 Forchen mit
Fm.: Normal: 1 I, 7 II, 3 III. Kl.,
Ausschuß: 4 I., 4 II.. 5 III. Kl.
Die Offerte sind in ganzen und Zehntel-Prozenten des Revierpreises auL- gedrückt, verschlossen und mit der Aufschrift „Angebot auf Stammholz" bi» spätestens mittags 13 Uhr beim Revieramt Hirsau einzureichen. Zu dieser Stund« findet Eröffnung der Offerte im Gasthau« zum Rößle statt.
Das Ausschußholz ist zu 100 °/° des Revirrpreises berechnet.
Auszüge, LoLverzeichniffe, Offertformulare sind durch daL Kameralamt Hirsau zu beziehen.
Hirsau.
Fchkllis Nerlmf.
In der Nachlaßsache de» verstarb. Schullehrers Roller kommt am nächsten Montag, de« IS. Februar d. I., vou vormittags S Uhr a«, in der seitherigen Wohnung im öffentlichen Aufstreich gegen Barzahlung zum Verkauf:
Bücher und Gemälde, Mannskleider, Betten, Küchegeschirr, Schreinwerk, worunter 1 Kommode, Kleiderkasten, Bettlade, Tisch rc, Faß- und Bandgeschirr, Feld- Handgeschirr, Getränke, Kartoffeln und allerlei HauSrat,
wozu Liebhaber ringeladen werden.
Den 5. Februar 1900.
Jnventurbehörd«:
M a j e r.
Weltenschwann.
Lang- «nd Brennholz-Verkauf.
Am nächsten lFreitag, den !a9. d. M-, vor- fmittagS 10 Uhr, werden aus den kW-Ä hiesigen Gemeindewaldungen 180 Stück forcheneS Langholz mit ca. 115 Fstm., ferner 63 Rm. Brennholz in hiesiger Wirtschaft zum öffentlichen Verkauf gebracht.
Auszüge sind beim Gemeinderevieramt in Teinach zu bestellen.
Dm 5. Februar 1900.
Gemeinderat.
Kri»aL-K»zeigr«.
D-r Calwrr Kkzirks- verriir des württem- brrgjschrn SchnmrMld- vrrcins hält seine diesjährige
Hauptversammlung
Samstag, den 1V. Febr.» abends,
im badischen Hof.
Beginn präzis 8 Uhr. Gegenstände: Rechenschaftsbericht.
Neuwahl des Ausschusses. Vortrag von Rektor vr. Weizsäcker über ehemalige Hirsauer Wandgemälde u. deren wieder» entdeckte Vorlagen. Zahlreiche Beteiligung höchst erwünscht.
I. A. Der Schriftführer: Rektor vr. Weizsäcker.
Nächste Woche backt
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werden auf 1. März bezw. 1. April d. I. auszunehmen gesucht durch
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