wüthend über den Menschen, der so offen­bar die Absicht hatte, einen harmlosen Wanderer zu überfallen.

So erreichte ich die höchste Stelle des Hügels. Ich hatte mich nicht geirrt. Die Gestalt des Mannes stand in der Mitte der Straße unmittelbar vor mir.

Halt!" schrie er, als ich an ihn her­ankam.

Wer seid Ihr?" sagte ich.Was wollt

?"

Ich will das Geld!"

Welches Geld?"

Das Geld, welches Ihr mit nach Hause nehmen wollt!"

Zurück! Laßt mich vorbei oder ich schieße Euch nieder!" rief ich, indem ich mit der Hand zum Schein in die Brnst- tasche meines Rockes fuhr.

Ach, macht mir doch uicht Augst!" entgegnete der Strolch mit hämischem Lächeln.Ich mochte wissen, womit Ihr schießen wolltet. Heraus mit dem Gcldc, oder ich schieße Euch nieder."

Und mit diesen Worten hielt er mir eine Pistole dicht vors Gesicht.

Ich prallte unwillkürlich zurück.

Schnell!" rief er mit einem lauten Fluche. Ich habe keine Zeit, lange zu schwatzen. Rasch oder Ihr seid ein Kind des Todes."

Na eine Minute werdet Ihr doch warten können", sagte ich in verstellt ärgerlichem Ton.Ich werde Euch wohl geben müssen, was ich bei mir habe. Es ist nicht viel."

Nur keine Flausen gemacht!" schrie der Räuber.Ich will das Packet Papier­geld, welches ihr nach Hanse tragen wollt. Glaubt nicht, daß ich mich mit der Kleinig­keit abspcisen lasse, die ihr vielleicht außer­dem in der Tasche habt."

(Schluß folgt.)

Der Barometer

und das Vorausbestimmen des Wetters.

(Nach dem Französischen.)

(Schluß.)

Wenn der Barometer in Paris aus Veränderlich" d. h. ans 760 mm. steht, wird er für eine Stadt, die 500 m. über dem Meere liegt, ca. 40 mm. weniger 720 mm. anzeigen. Er wird fallen bis aufBiel Regen", und das Instrument wird immer zwischenSturm" undRegen" stehen, während die Sonne hell strahlt. Man muß deßhalb die Scala je nach der Höhenlage ändern; man kann indessen sehr leicht eine Correction vornehmen. Bei den Barometern mit gerader Glas­röhre, wie sie bei uns noch zumeist im Gebrauch sind, genügt es, die Grad-Ein- theilung höher oder niedriger anzubringen. Bei den neueren, mit schneckenförmig gebogenen Glasröhren und mit einer Jndicationsnadel versehenen Instrumenten braucht man nur mit Hilfe eines Schrau­benziehers auf die Schrauben zu wirken, die sich auf der Rückseite (der Metall­platte) des Barometers befindet, und die Nadel derart vor- oder zurückzurichten, daß sie beiVeränderlich" stehen bleibt, wenn man in Wirklichkeit in der in's Auge gefaßten Lage veränderliches Wetter hat. Aber wenn man so auch die ge­schriebenen Angaben berichtigt hat, so hat

man dabei doch den Fehler bezüglich der Scala in Millimeter fortbestehcn lassen. Man muß sich deßhalb stets daran er­innern, daß in diesem Falle das Instru­ment seine Druckverhältnisse wie aus dem Meeresnivcau anzeigt.

Außer dieser Unrichtigkeit kann der Barometer wirklich aufSchön" stehen, während es regnet. Dies hängt von den atmosphärischen Umständen ab. Man muß sich um die Witterung vvrherzubestimmen, nicht nach den wirklichen von dem Instru­ment angegebenen Druck, sondern nach dessen Schwankungen richten. Die Art und Weise der Schwankungen gibt vor Allem die Witterungsveränderungen zu erkennen. Der Barometer kann überVer­änderlich" stehen und dennoch der Regen eintreten; aber der erfahrene Beobachter ist im Stande, selbst in dem Falle den Eintritt des Regens vorherzusehen, wenn er recht auf die Art und Weise der Schwankungen des Instruments geachtet hat.

Im Allgemeinen tritt, wenn der Baro­meter plötzlich füllt, schlechtes Wetter ein, aber nur wenn er noch bei gutem Wetter fällt; umgekehrt, wenn er steigt, so steht schönes Wetter bevor, aber nur wenn er steigt, während es noch regnet. Jede rasche Veränderung kündigt eine nahe be­vorstehende, aber kurze Störung an; eine langsame Veränderung bezeichnet eine be­deutende und langandauernde Witterungs­änderung. Wenn der Barometer nach dem Regen steigt, ist dies kein absolutes unbedingtes Anzeichen von schönem Wetter; wenn er plötzlich wieder in die Höhe geht, bezeichnet dies eine Windstille, d. h. ein oder 2 Tage Schön; hieraus folgt schlechte Witterung und das Instrument geht wieder zurück. Aus der Dauer des Sinkens oder Steigens des Barometers kann man genau aus das Andauern des guten oder schlechten Wetters schließen. Auch ist es angemessen, mit der Beobachtung des Barometers, um den Borhersagungcn mehr Werth zu ver­leihen, eine aufmerksame Prüfung des Ganges der Wolken zu verbinden.

Es ist also nach dem bisher Gesagten nothwendig, die Kunst den Barometer zu Rathe zu ziehen, zu erlernen, denn es ge­nügt nicht, einem solchen (ein Instrument) zu kaufen und sich damit zu begnügen, die Theilstriche zu betrachten, vor denen der Barometer stehen bleibt; man kann dann nur zu irrigen Ergebnissen gelangen. Leider begnügt man sich aber allerwärts mit dieser unvollständigen Art und Weise der Beobachtung. Wer besagte Kunst er­lernt hat, wird nicht mehr sagen, der Baro­meter sei ein unzuverlässiges Instrument, das höchstens dazu geschaffen, das Publi­kum irre zu leiten, sondern man wird sich überzeugen, daß er der vorzüglichste Apparat zum Studium der atmosphärischen Er­scheinungen ist, den wir besitzen.

Eine Anekdote vom alten Fritz. Ein Bauer und sein Weib wollen dem alten Fritz eine Bittschrift überreichen. Der König fragt sie über die Sache aus und sagt dann zu ihnen, sie sollen zum Kammcr- gerichte gehen, dort werden sie Bescheid erhalten.Da sind wir ja aber schon ge­wesen", erwidert der Bauer.Ja, dann

kann ich Euch auch nicht helfen!" gibt der König zur Antwort. Da sagt der Bauer zu seinem Weib:Komm' Weib, wir wollen weiter! Du siehst ja, der steckt mit dem Kammcrgericht unter einer Decke!" Diese Naivität bringt den König zum Lachen, er nimmt die Bittschrift an und gewährt dem Bauer auf dem Gnadenwege, was mau ihm auf dem Rechtswege versagen mußte.

Verfehlter Berus. Ein Baron hatte zwei Söhne, er ließ den ältesten in die Armee, den jüngsten in ein Bank­geschäft eintreten. Als der Vater später gefragt wurde, wie die jungen Herren vorwärts kämen, antwortete er:Nicht so, wie es der Fall wäre, wenn sie von vornherein ihre Berufe getauscht Hütten. Während der in der Bank Angestellte, statt Noten anszufertigen und Wechsel zu ziehen, beständig auf der Jagd ist und zugleich die größte Leidenschaft für Paraden ent­wickelt, scheint der Andere, dessen Geschäft das Schießen, Drillen und Paradiren sei» sollte, nichts Anderes zu thun haben, als beständig Noten auszustcllen und Wechsel auf mich zu ziehen."

Mittel zur Verhütung der Kar- toffelkrankh eit. Ein Gartenbesitzer hat, seiner Angabe nach, seit mehreren Jahren Düngergyps mit bestem Erfolge als Mittel zur Verhütung der Kartoffcl- krankheit in der Weise angewandt, daß er auf ein Ar Land fünfundzwanzig Pfund feinpulverisirten Düngergyps entweder bei gelindem Regen oder früh Morgens, so lange noch Thau aus den Kartosfelpflanzcn liegt, diese damit bestreut, wobei er da­rauf achtet, daß auch die unteren Blatt­seiten bepudert werden. Er beginnt mit dieser Procedur, wenn die Kartoffeln schon eine Zeit lang abgeblüht haben, um sie während der Entwicklung der Blüthe nicht zu stören; zeigen sich indeß schon früher verdächtige Flecken auf den Blättern, so ist das Begypsen sofort vorzunehmen.

Ob dies Mittel ein probates ist, weiß ich ich nicht aus eigener Erfahrung; habe mir aber Düngergyps schicken lassen, um einen Versuch zu machen. Die Resultate desselben werde ich im Herbst veröffent­lichen, theile das angegebene Mittel indes; schon jetzt mit, um auch Andere zum Prokuren desselben zu anzuregen und zu ersuchen, später über Erfolg oder Nicht- crfolg zu referiren. Düngergyps ist billig, ich bezahlte den Centner mit anderthalb Mark ab Fabrik; er kommt auch wenig­stens theilweise dem Lande zn Gute.

UmStan gen bohnenrechtlange blühend und tragbar zu erhalten, ist folgendes Mittel zu empfehlen. So­bald die nntercn Blätter beginnen welk zu werden, was daun auch bald an dem Blüthenansatz der Fall ist, wird um den ganzen Stock Buchenasche gestreut (bei trockenem Wetter vorher eine ganze Kanne voll Wasser), dann wird die Erde hoch au den Ranken hinauf aufgchüufelt. Schrci- berin dieser Zeilen beobachtet dieses Ber­ühren seit Jahren und hat immer blühende Bohnen, bis cs Nachtfröste gibt..

Auflösung der Charade m Nr. 62.

Polarstern.

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.