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August kein Geheimnis; vor seiner Frau hatte, laS er mit lauter Stimme:
„Mein lieber thcurer Freund!
„Ich bin der unglücklichste Mensch von der Welt, nachdem ich vier Jahre lang der glücklichste Mensch gewesen bin. Meine Frau ist gestorben, und auf dem Sterbebette hat sie mir ein Geständnis; abgelegt, das mich tödten wird. Esther hat Frau von Klattau ermordet. Dieser eine Satz sagt Dir Alles. Ich bin nicht mehr fähig meine Gedanken zu fassen. Seitdem ich die fürchterliche Wahrheit erfahren und daS heißgeliebte Weib verloren habe, empfinde ich nichts mehr; ja die Aussicht, das; ich in irgend einem Jrrenhausc mein Dasein beschließen werde, erscheint mir sogar tröstlich. . ^
„Meine Fra» ist vor acht Tagen beerdigt worden. Ich habe seitdem das Zimmer nicht verlassen und weiß nicht, ob ich eS wieder verlassen werde. Ich schreibe Dir, weil ich die traurige Pflicht habe, Esthers letzten Willen anszuführen. Die beifolgende Auszeichnung, die Du lesen magst — denn mir ist an der Geheimhaltung derselben gar nichts mehr gelegen und ich fühle der Ocffentlichkeit gegenüber eine grenzenlose Gleichgültigkeit — soll ich auf schnellstem Wege Herrn v. Klattau übergeben; ich soll ihn anfsnchcn, dies sind Esthers eigene Worte, „auf welchem Winkel der Erde er sich auch anfhaltcn möge."
„Ich soll seine Verzeihung erwirken. Ich bin aber jetzt nicht im Stande, eine Reise zu machen; und der Arzt, den ich heute Abend ernstlich konsnltirt habe, hat mir nicht undeutlich zu verstehen gegeben, daß ich vielleicht ganz und gar darauf verzichten müßte, meinen jetzigen Aufenthalt zu verändern, und daß ich, wenn ich wichtige Sachen zu erledigen hätte, wohl daran thäte, mich eines Vermittlers zu bedienen; mit anderen Worten, er hat mich nahezu ansgegeben.
„Ich kenne nun keinen Vermittler außer Dir. Du bist mir stets ein lieber Freund gewesen und ich weiß, daß sich hinter Deiner tollen Laune und Deinem Ucbermuth, die Du Dir hoffentlich erhalten hast, ein treues warmes Frcundcshcrz verbirgt. Suche also Herrn von Klattau auf, und übergieb ihm die beifolgenden Blätter. Wenn er mit der Veröffentlichung derselben noch einige Zeit warten kann, so wird er mir ersparen, daß ich die Schmach meiner verstorbenen Frau noch erlebe. Ich lege darauf keinen besonderen Werth, sondern bemerke dies nur nebenbei. Die Hauptsache ist, daß Klattau baldmöglichst Esthers Wunsche gemäß die für ihn bestimmten Blätter erhält. Du kennst ja Herrn von Klattau, Du hast an jenem verhüngnißvvllen vierten August mit ihm zusammen sonpirt. . . ." Reinhard stockte eine Sceunde.
„Lies nur weiter", bat Hannchen, indem sie seine Wangen klopfte.
„Und hast ihn später bei den Verhandlungen wiedergcschcn. Er wird der unglücklichen Esther die entsetzliche That, welche sie begangen hat, freilich nie verzeihen können; aber er wird Mitleid mit ihr empfinden; denn die blinde Leidenschaft hat sic dazu getrieben und sie hat schwer dafür gebüßt. (Fortsetzung folgt.)
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Icrhvptarr erb 16 . September 1882 .
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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meel, in Neuenbürg.