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Auswanderer und keilende

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befördern wöchentlich mehrmals über Hamburg, Bremen, Rotter­dam nnd Mtwerpen-Liverpool zu den billigsten Uebersahrts- Preiseu und empfehlen sich zu AkkordSabschlüssen

die General-Agentur

ßark Änsetm in Stuttgart

sowie der Bezirksagcnt in 'ZleneriblWe;: Wnr. (K. WlcricH ain Acarkt.

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K-ntree für Kerren 1 Mark, Damen frei.

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Deutschland.

Ein Art. der Berl.Tribüne" (aus Gatschina (?) datirti, welcher über ge­spannte Beziehungen zwischen Wien nnd Petersburg pvleinisirt, hat Aussehen erregt und beunruhigt. Sensationsbedürftige Blätter wollen nun schon mehr wissen und sprechen in allzu unvorsichtiger Naivi­tät, als ob bereits der Krieg vor der Thüre stünde. Russland, das im Innern sehr mit sich selbst beschäftigt ist, wird sich die Sache doch vorher überlegen, ehe es mnthwilliger Weise die Freundschaft Deutschlands, das alle Anstrengungen zur Erhaltung des Friedens machen wird, berlcherzt. Bezeichnend ist übrigens, daß folche Polemik in Organen derjenigen Parteien vorzugsweise gepflegt wird, welche bis zur Stunde von Abrüstung und Ver­ringerung des Militär-Etats sprechen.

Wie verlautet, ist cs die Absicht der schweizerischen Bnndcsbehördeu, zur Theil- nahme an der Feier der Vollendung des Gotthardtnnnels u. a. die Mitglieder des deutschen Reichstages einzuladcn.

Prinz August von Württemberg ist jetzt soweit wieder hcrgestellt, daß er am Freitag Nachmittag, vom schönsten Wetter begünstigt, wieder eine Spazierfahrt un­ternehmen konnte. Das Allgemeinbefinden des Prinzen ist durchaus befriedigend.

Am 12. Febr. ist in Frankfurt a. d. O. der dortige Oberpostdircktvr Fischer geitorben; am 10. Febr. in Berlin der älteste deutsche Postbeamte Rechnnngsrath Thien, welcher 1822 in den Pvstdicnst getreten war, welchem er bis anfangs v. I. angehört hatte.

Karlsruhe, 12. Febr. Der unge­wöhnlich niedere Wassersland deS RhcineS Hai heute Hunderte von Personen nach Maxau gelockt. Mitten im Strom ist eine große Kiesinsel blvsgelegt, so daß etwa ein Dutzend Brückenjvche auf dem Boden aussitzen und man, da der Kies trocken iit, bequem unter der Brücke hindurchgehen kann. Auf der baherischen Seite fließt das Wasser sehr spärlich, am badischen

User ist nur ein schmaler Streifen noch tief. Die Bahnzüge müssen förmlich berg­auf und bergab fahren, wenn sie die Brücke passiren. Die bekannten ältesten Leute erinnern sich keines so niedern Wasscr- standcs mehr. <S. M.)

Pforzheim, 11. Febr. In hiesiger Stadt nnd in der Umgegend hat das Scharlachsieber nnd die Rachenbrüune in bedenklicher Weise um sich gegriffen, so daß der hiesige Amtsarzt, Dr. Ärnspergcr, für nöthig fand, eine Veröffentlichung zu erlassen, worin gesagt ist, durch welche Mittel und Wege der Verbreitung des Uebcls vorgebengt werden kann.

Pforzheim. Der Maskenball der Eintracht findet Samstag 18. Febr. im Gasthvf zumSchwarzen Adler" statt. Anfang Uhr. . -

-j- Jspringcn, 15. Febr. Am Aschermittwoch den 22. d. M. Nach­mittags 2 Uhr wird das Missivns- feft hier wieder gehalten werden. Es werden die Herren Pfarrer Schumacher von Oeschelbronn, Deggau von Karls­ruhe und Th. Blumhardt von Voll Ansprachen halten.

Württemberg.

Stuttgart, 14. Febr. Wie italienische Blätter melden, wird Sc. Maj. der König demnächst unter dem Namen eines Grasen von Teck in Florenz eintreffen nnd da­selbst gesundheitshalber einen mehrmonat­lichen Auscnhalt nehmen. (Die Abreise von Stuttgart erfolgt am 24. d. M. über München.')

Die Nr. 3 des Regierungsblatts für das Königreich Württemberg, ausgegeben am 11. Februar, hat folgenden Inhalt: Königliche Verordnung, betreffend die Leichenschau, die Leichenöffnung und das Begräbnis;. Vom 24. Januar 1882. Verfügung des Ministeriums des Innern, betreffend die Dienstanweisung für die Leichenschnuer. Vom 3. Februar 1882.

Das Kgl. Knltministerium hat soeben die Statistik des Unterrichts- u. Erziehungs- wesens in Württemberg für das Schul­jahr 1879V0 veröffentlicht. Die interessante kleine Schrift erstreckt sich auf sämmtliche

Unterrichts- und Erziehungsanstalten des Landes.

In der General-Versammlung des württemb. O b st b a n - V e r e i n s , welche am 13. Febr. in Stuttgart stattsand, hielt der hiezu eingeladene Baumschul- besitzer und Oberamtsbanmwart V. Weiß von Ottenhausen einen interessanten und belehrenden Vortrag überdie Schwierig­keiten des Obstbaues in rauhen Gegenden nnd die Mittel zur Ueberwindung der­selben." ES sei ans dem Schwarzwald möglich, die Pflanzungen durch die Wäl­der gegen die Stürme aus West und Südwest zu schützen. Redner hatte zur Verdeutlichung eine Anzahl schöner Obst­sorten mitgebracht. Der Vortrag wird im Organ des Vereins veröffentlicht werden: wir werden auch auf denselben später zurückkvmmen.

Aus Ulm wird geschrieben: Wie man hört, ist von Berlin die Genehmigung zur Anlegung eines neuen großen Exer­zierplatzes bei den sog. Lerchenhöfen und Umgebung hier eingetrvffen.

Ulm, 13. Febr. Die Ulmer Blätter bringen die erfreuliche Nachricht, daß der Deutsche Kaiser und König von Preußen den Vertrieb der Münsterbanloose in den preußischen Staaten gestattet habe. Das LvoS soll jetzt 3 kosten.

Eßlingen, 12. Febr. Daß es in unsern Waldungen noch wirkliche Pracht­exemplare von Eichen gibt, dürste durch Nachstehendes bewiesen werden. Bei dem vorgestern im Staatswald Grafenwald im Revier Denkcndorf abgehaltenen Holzver­kauf wurden aus einer Eiche mit einem Kubikinhalt von 7,4 Fcstmetcr 440 erlöst.

Am Abend des 12. ist in der Stadt Nosenfeld ein bedeutender Brand aus- gebrochen, wodurch fünf Häuser einge- üschert wurden. ^ ü - ' - (

In Untcrlengc n h ardt wurde in jüngster Zeit, anläßlich der Fahrniß- anfnahme bei einer verstorbenen ledigen Frauensperson, in der Schublade eines alten auf der Bühne stehenden Schrankes noch altes Geld gefunden, welches die schöne Summe von 1271 fl. reprüsentirt. Es sind u. A. darunter: 216 Kronenthaler, 25 3'/r-Gulden-Stücke, 55 1 fl. 10 kr.- Stücke, 196 Gulden-Stücke w. Die Be­sitzerin des Schrankes ererbte denselben vor 11 Jahren von ihrem Vater, einem vermöglichen Bauern in Unterlengenhardt: sie selbst hat aller Vermuthung nach keine Kenntnis; von dem wcrthvollen Inhalt ihres äußerlich ganz unscheinbaren Jnven- tarstücks gehabt.

Aas Kerverbe Sei den Winern,

(Schluß aus dem Vortrag des Hru. Präc. W örz im Gewerbe-Verein.)

Gehen wir über zu dem Stande der Aerzte.

Während der 'Stand der Aerzte bei den Griechen in hohem Grade angesehen war, ja sogar für heilig gehalten wurde, erfreute sich gerade dieses Gewerbe bei den Römern nicht immer des besten Rufes. Die römische Würde schien sich damit nicht zu vertragen. Die Römer betrachteten alle Aerzte mit Mißtrauen. Der alte ,Cato gab seinem Sohne die Weisung: jHabe nichts mit den Acrzten zu thun,