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^S150. Amts- rmd Arrzeigeökatt für den Nezirk Kalw. 74. Jahrgang.

arschttttt Dien«tag», Donner» tag« and Sam »tag». Dir tktnrückmigtgeLühl burSgl im Bezirk and in nächst«! Umgebung » vfg. die Zette, «etter entfernt IL Pfg.

Dienstag, -en 19. Dezember 1899.

Bterteljähriteher LbonnementLpret» in der Stadt Mk. 1.10 tn» Haus gebracht, Mk. I. IS durch die Post bezogen im Bezirk. Außer Bezirk Mk. I. SS.

Amtliche Mriitmstmschimge«.

K. Amtsgericht Calw.

Im Jahre 1900 werden dis Einträge in das Handelsregister durch den deutschen .Reichsanzeiger, durch da« Württembergische Csntralblatt für gericht­liche Bekanntmachungen (Beilage des Staatsanzeigers), den Schwäbischen Merkur und daS Calwer Wochenblatt, die Einträge in das GenoffenschaftSregister durch den Reichsanzeiger und, soweit sie betreffen die Spar- und Vorschußban! Calw» die Creditbank für Landwirtschaft und Gewerbe in Calw und den landwirtschaftlichen Konsumverein Calw, durch den Schwäbischen Merkur und daS Calwer Wochenblatt, soweit si; di« kleineren Genossenschaften betreffen, nur durch letztgenanntes Blatt veröffentlicht werden.

Den 14. Dezember 1899.

Stv. Amtsrichter:

Dinkelaker.

Die Orlsdehörden

derjenigen Gemeinden, welche zum Gemeindeverband der Schwarzwaldwasserversorgung gehören, werden beauftragt, bis zum SI. d Mts. die Beschlüsse über Beschaffung von Feuerwehrausrüstungsgegen­stände« und Einteilung der Feuerwehr hieher vor­zulegen.

Hiebei ist zugleich anzugeben, ob die Beschaffung sämtlicher Gegenstände durch daS Oberamt erfolgen soll, bezw. welcher derselben.

Calw, den 16 Dez. 1899.

K Oberamt.

Voelter.

Die Ortsbehörden

derjenigen Gemeinden, in welchen Heuer eine ärztliche Gemeinde-Visitation abgrhalten worden ist, werden beauftragt bis zum LI. Dez. zu berichten, ob di« diesbezüglichen Reeesse erledigt sind.

Calw, 18. Dez. 1899.

K Oberamt. Voelter.

** Calw, 18. Dez lieber den Sonntag waren im n«uen Schulhauss dir Arbeiten deS Handfertigkeitsunterrichts ausgestellt. Es waren diesmal etwas weniger Gegenstände als im Vorjahr; dafür aber fanden sich Arbeiten aus ganz verschiedenen Gebieten diests Unterrichtsfaches, Kerb- und Flachschnitzireisn sowie Papparbritcn von hiesigen Schülern, Laubsägearbeiten von Hrn. Pfarrer Fischer und Hrn. Friseur Hammann, Brandarbeiten von Frt. Härten und Hrn. Lehrer Fischer. Es ist immer von Wert, daß das Publikum solche Hand­arbeiten steht, damit eS für so nette und nützliche Beschäftigung, die ans Heim fesseln, Interesse ge­winnt; sagt doch der Wandspruch in der Ausstellung : Trautes Heim ist Glück allein*. Die Karloaoge- arbeiten scheinen dem Auge unscheinbarer und von weniger Bedeutung; ihre Anfertigung aber erfordert die Aufmerksamkeit des Schülers wie des Lehrers umsomehr. Die ausgestellten Arbeiten zeugen von Fleiß und Pünktlichkeit, was ja gerade durch dieses Unterrichtsfach bezweckt werden soll.

** Calw. Die freiwillige Sonntags­schule «öffnete gestern die Reih« der Weih­

nachtsfeiern. Die Feier wurde diesmal in der Kirche abg-halten, damit sich auch Eltern und Freunde der Kinder beteiligen konnten. Dieselbe war gut besucht und verlief in echt kindlicher Weise. Zwei große Christbäume erstrahlten im Lichterschmuck, nicht weniger die vielen freudigen Kindergesichter.

Auch der JünglingSverein hielt schon gestern Abend im VereinShauss seine Christfeier in gewohnter Weise. Der Andrang zu dieser Feier wird alle Jahre größer. Der Verein bemühte sich aber auch, den Besuchern rechte WeihnachtSgenüffe zu bieten. Herr Professor vr. Maisch hielt eine sehr schöne Ansprache, worin er betonte, wie daS Weih« nachisfest ein echt deutsches Fest sei, zu welchem di« Familienangehörigen von Nah und Fern dem Vater­hause zueilen. Der Verein wolle nun denjenigen, dis nicht nach Hause können, das traute Heim ersetzen. In dem Christenherzen soll sich aber auch daS Heim­weh nach der rechten, ewigen Heimat regen. Die Schlußansprache hielt Herr Dekan RooS.Pech­sieders Weihnachten* sowie zwei kleinere Deklamationen wurden schön und anregend vorgetragen. Allgemein« Gesänge und ein Männerchor vom Verein umrahmten die schöne Feier. Daran anschließend fand im oberen Saale deS VereinShauseS eine gemütliche Nachfeier unter den Vereinsmitgliedern und Freunden deS Vereins statt. Deklamationen, Gesänge, Mufikoorträge und Gabenoerlosung wechselten hier miteinander ab.

Calw, 18. Drz. Anläßlich deS auf die Weih­nachtsfeiertag« zu erwartenden stärkeren Expreß - Verkehrs wird im Interesse des Publikums darauf aufmerksam gemacht, daß Gegenstände von der Ex­preßgutbeförderung ausgeschlossen sind, die ein Gewicht von 100 Icx übersteigen, sowie Gegenstände, die wegen des dafür nötigen Raums oder weil di« Verladung besonders schwierig erscheint, zur Beiladung in Gepäck­wagen ungeeignet sind, besonders wird erwähnt, daß Gegenstände, wie z. B. Eierkisten oo » über 70 Kx, DivanS, Kleiderkästen, Sopha- gestelle, Bierfässer (leer oder gefüllt) von über 100 Liter, Stab- und Rundeisen von über 3 Meter Länge, nach und von Zwischenstationen, mit Schnell- und beschleunigten P ers o n en g e n nicht befördert werden dürfen. Solche Sen­dungen sind auf Strecken, wo Expreß- und Eilgüterzüge laufen, in erster Linie mit diesen zu befördern, auf den übrigen Strecken mit geeigneten Güter­und gewöhnlichen Personenzügen.

Nagold, 1b. Dez. In letzter Stunde wurde nun doch noch eine Gegenkandidatur für die Landtagswahl aufgestellt. In der heutigen Nummer deSGesellschafter* erklärt sich der Sägwerkbesitzer Karl Reichertzur Annahme der Kandidatur bereit und veröffentlicht sein Programm.

Gmünd, 15. Dez. Die Verhaftungen wegen Gold- und Silberdiebstählen in den hirs. Fabriken nehmen immer größeren Umfang an. Der Wert dessen, was bis jetzt als gestohlen ermittelt wurde, soll sich auf über 50 000 belaufen.

Ulm, 15. Dez. Unter kolossalem Andrang d«S Publikums wurde heute vor dem Schwurgericht der Raubanfall auf den Pfarrer Rilling von

Mähringen, hiesigen Oberamts, der während der Sommermiffe und zwar in der Nacht vom 8. auf 9. Juni auf hiesiger Markung beraubt wurde und über welchen Fall wir seinerzeit beichteten, verhandelt. Die Verhandlung nahm den ganzen Tag in Anspruch. Trotzvem die beiden Angeklagten leugneten, jeder die Schuld auf den andern schob und jeder nur Hehler sein wollte, gelang es dem Staatsanwalt, den Indi­zienbeweis glänzend zu liefern. Von den 3 Schuld­fragen bejahten die Geschworenen die schwerste, näm­lich die auf erschwerten Raub und zwar ohne Zulassung mildernder Umstände. Das soeben abends 10'/« Uhr verkündete Urteil lautete: Der Schreinergeselle Johannes Braun von Lrinzsll, OA. Gmünd, wird zur Zuchthausstrafe von 5 Jahren 2 Monaten, der Müllerknecht Gottfried Eßlinger von Herbrechtingen, OA. Heidenheim, wird zur Zuchthausstrafe von 5 Jahren, je mit den üblichen Nebenfirafen, verurteilt. Das Publikum nahm das Urteil sichtlich mit Be­friedigung entgegen, da es überzeugt ist, daß nur mit exemplarischen Strafen dem Treiben des Gesindels, das sich dann und wann nächtlich in den Glacis herumtre>bt, Einhalt gethan werden kann.

Saulgau, 14. Dezbr. Heute Nachmittag 5 Uhr passierte in der Metzgerei deS MetzgermeisterS Nußbaumer ein schreckliches Unglück. Ein 17jähriger Lehrling, gebürtig aus Munderkingen, brachte die Hände in die Fleifchhackmaschine, so daß ihm beide Hände vollständig weggeschnitten wnrden. Er wurde sofort ins Spital gebracht.

Vom Oberland, 16. Dez. Gestern früh hat sich endlich etwas Schnee eingestellt und eS wird sich nach allen Anzeichen noch mehr einstellen, was für die unbestellten Felder von großem Wert ist. Von der Mäuseplage hört man nichts mehr; zuerst das Regenwitter und dann der Frost haben den Feldverwüsternden Treff gegeben." Im allgemeinen ist die Witterung sehr günstig für die Landwirte und da auch die Maul- und Klauenseuche zurückgegangen ist, atmen unsere Bauern wieder etwas auf.

Warschau, 17. Dez. Hiesigen Blättern zufolge sind 8 russische Offiziere der hier garaisonierenden Infanterie-Regimenter nachTranS- vaal abgereist, um in den Reihen der Buren zu kämpfen. Im hiesigen Offizierkorps herrscht für die Buren lebhafte Sympathie.

Rom, 17. Dez. In hiesigen Hofkreisen spricht man von dem Besuch Kaiser Wilhelms, der im Frühjahr in Begleitung des Kronprinzen stattfinden würde. Auch eine erneute Zusammenkunft des Kaisers mit der Königin Victoria in San Remo fei für daS Frühjahr geplant.

Brüssel, 17. Dez. JnderTugela- Schlacht kämpften 12,000 Buren gegen 2 0,000 Engländer. Die letzteren ließen auf dem Schlachtfeld« etwa tausend Tote und Verwundete, darunter 40 Offiziere zurück. Der Rückzug artete in eine wilde Flucht aus. Die Buren erbeuteten außer 11 Kanonen mehrere hundert Gewehre, welche die Flüchtenden wegwarfen. Die hiesige TranSvaal- Gesandtschaft betrachtet den Sieg der Buren als einen absolut entscheidenden. (S. unten.)

In London wurde folgende amtliche Depesche bekannt gegeben: Die englisch« Haupt«