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Die drei Wünsche.

Ein Tendenzmärchcn von N. Fischer.

(Fortsetzung.)

Doch hören wir. wie es ihm erging. Nachdem er eine Zeitlang gewandert war, da drückte ihn etwas. Dies war weder seinGroßkapital," noch sein Portemon­naie, denn letzteres war leer; nein, der Magen wars er fühlte nämlich Hanger. Was sollte er nun thun? Was jeder wandernde HandwerkSbnrschc unter solchen Verhältnissen thnt: er nahm zumFechten" seine Zuflucht.

Im nächsten Torfe klopfte er an einem der ansehnlichsten Häuser an mit den Worten:Ein armer reisender Schneider!"

Die Hausfrau crwiederte ihm:Wenn Ihr ein Reisender seid, so reiset in Gottes Namen; es wird Euch Niemand daran hindern."

Hans:Ich bitte um einen Zehr­pfennig, daß ich mir etwas zu essen kaufen kann."

Frau:Geld wollt Ihr haben? Dessen haben wir selber keines!"

Hans:So gebt mir ein Stück Brod oder sonst was zu essen; denn ich habe Hunger!"

Frau:So ein junger, rüstiger Kerl und noch dazu so ein seingekleideter Herr, schämt sich nicht zu betteln? Statt dessen arbeitet und verdient Euer Brod, wie wir auch!"

HanS:Ich wollte gern arbeiten, wenn ich nur Arbeit hätte."

Frau:Nun, so helft unseren Leuten eine Stunde dreschen, alsdann sollt Ihr auch was zu essen kriegen."

HanS:Dreschen kann ich nicht; ich bin ein Tailleur."

Frau:Tailleur? Was ist das?"

Hans:Ein Herrenkleidermachcr."

Frau:Ach so, ein Schneider! Da ist meinem Mann sein Kamisol, woran die Ellbogen durchgncken. Wenn Ihr das hübsch flicken wollt, so will ich Euch auch was zu essen geben."

Und der Tailleur, der Herrenkleider­macher er ließ sich herab, ein Flick­schneider zu werden: denn was thnt man nicht des lieben Brodes wegen, wenn man nämlich Hunger hat!

So gings demselben allenthalben: nirgends wollte man ihm etwas schenken, überall mußte er für die milden Gaben arbeiten.

Nachdem er die Insel krcnz und quer durchwandert hatte, entschloß er sich, in einem Torfe, das ihm am besten gefiel, sich niederzulassen. Zunächst wollte er als Geselle arbeiten, inzwischen sich eine Wohnung miethen und dann sich als Meister etabliren. In Folge seiner Er­kundigungen erfuhr er, daß sich nur drei Schneider im Torfe befanden. Er suchte dieselben aus, um sich ihnen als Gehüsten anzubieten.' Allein keiner derselben wollte ihn annehmen; sic Hütten selbst zu wenig zu thun, sagten sic. Die Leute machten sich die Werktagskleider, die ans selbst- geiponnenem Leinen bestanden, meistens selbst. Mit einem Sonntagsrvck, den sic nur au hohen Festtagen anzogcn, kämen sie zehn Jahre und länger aus. An ge­

wöhnlichen Sonntagen trügen die Männer blaue Blousen, welche ihre Frauen ent­weder selbst ansertigten oder ans dem Jahr­markt kauften. (Schluß folgt..

(Vom Springtnch zum Traualtar.»

Unter diesem Titel erzählt das W. Extra­blatt folgende Geschichte: Unter den Be­suchern der denkwürdigen Ringthcatervor- stellnng befand sich auch die Tochter eines reichen Gumpendorfer Hausherrn, Angela Sartvrini, in Begleitung ihres Bruders,

eines Technikers. Ter Letztere war von . , . - , . ,

seiner Schwester, neben der er im zweiten Stotz ce^ schwert-

sEin Schiss von einem Schwertfisch angebohrt.j Tie Fälle, in weichen unsere Seefahrer von Eollisivnen mit den Unge­heuern der Mecrestiese berichten, werden vielfach für Märchen erklärt und gehalten, obgleich es nicht zu den Seltenheiten gehört, daß die Schiffe Spuren von solchen Begegnungen ausweisen. Dies ist bei dem gegenwärtig in Lnnge's Dock in Bremer­hasen gelegten englischen SchiffeGenera! Dvmvillc", Capitün stanton der Fall, in dessen Bauch sich ein 18 Zoll langes Schwert eines Schwertfisches fand. Das

itz inne hatte, auf der wilden Flucht nach dem Ausgange ge­trennt worden und während er ins Freie gelangte, wurde die Schwester mit etwa siebzig Leidensgefährten in die Loggia ge­drängt. Der Techniker ries den Namen Angelas, aber seine Stimme verhallte nn- gchört in dem wirren Lärm und nachdem ihm auf der Straße versichert worden war, daß Alles gerettet sei, eilte er nach Hause, in der festen Meinung, seine Schwester bereits dort zu finden? Angela war nicht zu Hanse. Sie stand händeringend hinter dem Fenster, auf Rettung harrend. Das Springtuch kam und Angela war dem Tode entrissen. Ohnmächtig wurde sie von dem Tuche herabgczogen. Niemand hätte das Mädchen beachtet, denn kaum hatte sie den Sprung gewagt, als ein zweiter Verzweifelter sich über die Brüstung schwang. Ein junger Mann sah das Fräulein wanken und fing sic in seinen Armen ans. Er brachte seinen Schützling in den Flur eines Nachbarhauses, labte ihn dort und nachdem sich Angela erholt, brachte er sie in einem Wagen nach Hause. Der Vater rannte indes; verzweifelnd -n dem Zimmer auf und ab, der Bruder war wieder auf die Unglücksstclle geeilt, er hatte die ersten Todtcn gesehen und war der festen Uebcrzeugung, daß auch Angela zu den Verlorenen gehöre. Er eilte zurück, um dem Vater die erschütternde Kunde zu bringen und findet ihn weinend vor Freude neben Angela, die bleich, ihrer Sinne kaum mächtig, ans dem Ruhebette liegt. Er ahnte sofort, daß der fremde Jüngling, der mit besorgten Blicken auf das Mädchen sieht, seine Schwester nach Hause gebracht habe und laut schluchzend will er ihm die Hände küssen. Der Fremde war Herr Emil Frank, Buchhalter in einem der größten Garngeschäfte Wiens und gegenwärtig ist derselbe der glückliche Verlovte der schönen Angela.

fisches so leck geworden, daß dasselbe auf der Rückreise von Rangoon seit dem Pas­siven des CapS der guten Hoffnung bis zur Ankunft auf der Weser 4L- Zoll Wasser per Stunde gemacht hat.

IGegen das Gerinnen der Milchst Ein Stückchen Zucker in die Milch gethan, macht das Gerinnen derselben unmöglich; natürlich kann dann auch keine Butter aus ihr bereitet werden.

(Wie es den: Schultheißen von Nanft- liugen ergangen ist, als er schwäbische Cnlturgeschichte kaufen wollte.) Der Schult­heiß liest an der Auslage eines Buch- ladens:Die Pfälzer . . . Tic Pfalz und die Pfälzer . . . Die Pfälzer . . . Sakrisch- taisteud, lauter Pfälzer, döS wär aber doch 's Teufels, wenn man über d'Schwabe nit au a Büchte g'schrieben hütt'; mir sind doch an nit die letzscht Nation im heili­gen Reich und hänt schon allerhand Rumor in d' Welt 'neing'macht . . . Aha, i Hanls ja denkt, guck sell droben im Eck steht oins über d'Schwabe, dös muß i glei kaufa; sollt mi wundern, wenn der Schuttes von Ranftlingen nit anchd'rin Vorkommen thnt." Der Schultheiß liest auf der Straße den Titel des gekauften BnchcS:

Die Schwaben schnell und sicher zu vertreiben.

Von einem erfahrenen Ockvnvmen.

Frankfurter Course vom 1

l. Jan.

1881.

Geldsorten.

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Englische Sonvereigns . . .

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Ruß. Imperiales . ...

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Dukaten.

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Dollars in Gold.

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20

Die KK. Inserenten

sind grbctcn, Anzeigen jc vor drm Tage, an dem sie erscheinen sollen, gef. auszugcben; insbcju»: rrc find Anzeigen für Vir Sonntags - Niimer je Freitag Nachmittags e'nzureichen.

Calw. Frucht-Preise am 7. Januar 1882.

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Redaktion, Druck und Verlag von Ink. Meeh in Neuenbürg.

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