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Paragraphen sicherten dieselben, auch wenn man Unbilliges forderte und die drohende Coneurrenz wurde dann häufig, wenn der ehemalige Lehrling sich zum Meisterwerdcn meldete, einfach mit dem oben beregten Verbiet tvdt gemacht. Um die Hunderte und Taufende von alten Gesellen kümmerte man sich nicht, die unter der Bezeichnung Krauter" bekannt waren und die bei irgend einem mildherzigen Meister zu einer Art von Hauc-thier herabsankcn, denen jedes Familienglück ihr Lebtag fern ge­blieben und die dann in der Regel unbe- weint und vergessen im Spital verstorben.

Viele von ihnen hatten gar nicht erst versucht, Meister zu werden, weil cs ent­weder am Meistcrgeld fehlte oder weil sic die Lage der Dinge kannten und schon wußten, daß man zuweilen eher eine Reise in den Mond machen konnte, als das Meistcrrecht in der oder jener Stadt er­langen. Das Proletariat, das der moderne Fabrikbctrieb ja zweifellos geschaffen, ist bei Weitem nicht so beklagenswerrh, wie das der Zünfte, denn ihm ist die Wohl- that der Familie nicht versagt. Ich lebe der festen Ueberzcugung, daß viele Tau­sende, die heute selbständig sind und die vielleicht mitschreien nach Wiederaufrollung der Zunftfahnen, ihre Selbstständigkeit gar nicht haben würden, wenn die Zünfte noch existirten.

lieber das Handwerk im Mittelalter daS von Historikern so hoch gerühmt wird, mag ich nicht reden, weil ich cs nicht kenne, aber ich habe in uralten Werk­stätten in Regensburg, JnSbruck und in Areiburg im Breisgau gearbeitet und kann mir nicht denken, daß in diesen gewölbten kerkerartigcn Räumen eine fröhliche Arbeit geblüht haben soll.

Was die moderne Zeit anlangt, so weiß ich sicher, daß das Elsaß und die Schweiz schon vor nunmehr 20 Jahren in den Handwerken Deutschland voraus waren, obwohl hier die Zünfte noch bestanden und dort schon längst nicht mehr. Als junger Wanderbursch fand ich das erste Arbeitsangebot in Zürich in einer Hellen viclscnstrigen, überaus freundlichen Werk­statt. Mit Freuden hätte ich cingeschlagen, aber die prächtigen Arbeiten, welche die Werkstatt anfülltcn, beunruhigten mich : ich maß meine eigenen Fähigkeiten ad, die ich mir in den Intervallen ange­eignet, während welcher ich bei meinem Lehrmeister nicht als Laufbursche thätig war. Ich rückte mit einem Geständnis; heraus, aber der wackere Schweizer unter­brach mich mit den Worten:Das bruchet Ihr mir gar mit erst zu sage, das weiß ich schon, chömmet doch ns Dütschland." Es genügte also dort, zu sehen, daß man jung war und zu wissen, daß man aus einem Zunftgebiet kam, um von den geringen Fähigkeiten unterrichtet zu sein. Lebte der treffliche, völlig un- zünftige Meister noch, ich würde ihm durch Einsendung dieses Artikels meinen Dank beweisen er hat das an mir gut gemacht, was mein zünftiger Lehrmeister an mir llcbkes gethan. Er hatte Recht, als er sagte:Ihr bruchet Euch mit ze schäme, das mäßet Ihr Eurem Lehrmeisch ter überlasse."

wirksamste ungefährlichst kohlensaures Baryum erwiesen. Dasselbe stellt ein schweres, feines, weißes, geruch und geschmackloses Pulver dar und wird den Feldmäusen (ebenso auch den Haus­mäusen und Ratten) im Mchlteig bcige- bracht. Man vermischt tadelloses Gersten­mehl mit demselben, für Feldmäuse '/« Pfund ausgefülltes kohlensaures Baryum auf 1 Pfund Gerstcmnchl, und stellt ans diesem Gemisch niit der erforderlichen Menge Wasser einen derben Teig her. Derselbe wird in frischem, also weichem Zustande in bohnengroßen Stücken in die Löcher der Feldmäuse gelegt. Hühner und Tauben nehmen davon weder in frischem, noch in hartem Zustande, daher wahrscheinlich auch anderes Geflügel nicht; Kaninchen dagegen fressen davon aus Naschhaftigkeit und gehen daran zu Grunde, vermuthlich auch die Hasen; es ist deshalb zum Schutze derselben vor Vergiftung nothwendig, die Pillen in die Mauslöcher zu schieben. Schon geringere Mengen verursachen völlige Lähmung der Hinteren Gliedmaßen; es steht daher zu erwarten, daß Feldmäuse, welche von diesem Gifte gefressen haben, in ihren Bauen sterben und ihren Feinden weniger verderblich werden als bei anderen Vergiftungsarten; eine nicht geringe Anzahl Feldmäuse findet ihren Tod dadurch, daß sie an Gift ver­endete Mäuse verzehren. Hervorzu- hcben ist, daß nur ausgefälltcs köhlen- saures Baryum wirksam ist; dasselbe ist in rohem und gereinigtem Zustande in jeder Apotheke vorräthig; das rohe genügt für diesen Zweck und kommen bei dessen Anwendung die Baryum-Pillen billiger zu stehen, als die Phosphorpillen.

Wie wir in öffentlichen Blättern lesen, ersucht die Staatsanwaltschaft der freien Hansestadt Bremen, im Interesse des Publikums folgender Mittheilung in den Lokalblättern Eingang zu verschaffen: In Hannover ist kürzlich Rothwein untersucht, angeblich Bordeaux, von der Firma Gebr. Bchrends (Bremen) kom­mend und mit Fuchsin gefälscht befunden worden. Auf Befragen haben die Inhaber der Firma eine Fälschung mit Wasser und Kirschsaft zugcstanden." Möchten doch die maßgebenden Behörden gegen derartige gewissenlose Weinschmiercr, welche eines schnöden Gewinns wegen Gesundheit und Leben ihrer Mitmenschen schädigen und welche leider allenthalben im deutschen Reiche ihr verbrecherisches Unwesen treiben, mit aller Energie einschreiten.

Fräulein.Wie kömmt denn nur daS? Gestern habe ich die Schuhe erst bekommen und heute sind sic schon zer­rissen?"

Schuhmacher (nachdenkcnde Miene machend und den Finger an die Nase legend.)Ah, Fräulein! ich erspähe den Grund. Sie sind jedenfalls darin ausge­gangen."

Gegen kalte Zeitungs- oder >das Schuhwcrk

Füße empfiehlt es sich, anderes Fließpapier in oder noch besser in die

Handtuch. Dieses leichteste und bequemste Mittel befreit für immer von jener Qual.

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auf den

Hnzthäter

für das erste u. zweite Quartal 1882 .

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Bemüht, den Wünschen der Leser ent- gegenzukommcn, wird der Enzthüler vom 1. Januar 1882 an 4 mal wöchentlich erscheinen und zwar ohne Preiserhöhung. Dies begründet aber auch die Hoffnung, daß das Publikum diese wesentlich nützliche Einrichtung durch vermehrtes Abonnement und häufigere Zuwendung von Inseraten anerkennen werde.

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Weuenbrr-rg.

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1881.

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