empfiehlt sich theils derGrundriß jder Anatomie des Menschen" non Pros. Ad. Pansch (Berlin, 1880, Oppenheimer), theils findet er alles Nöihige für die Ge­sundheitspflege und den praktischen Unter« richt besonders ausgewädlt in dem von mir verfaßten Werke:Der Leib des Men­schen", dessen Bau und Leben (mit 16 Fardendrucktafeln und 400 Holzschnitten, 2. Ausl. Stuttgart, 1878. Jul. Hossmann, Preis 15 -M), und weitere Ausfübrungen über die Fragen der Gesundheitspflege mit zahlreichen für den Vortrag unmittelbar verwendbaren Beispi-len in dem ebenfalls von mir verfaßten Werke:Das Buch der vernünftige» Lebensweise, eine populäre Hygieine zur Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit" (mit 23 Holzschnitt len, 2. Aufl. Leipzig und Heidelbrra, 1876, C. F. Winter, Preis 4 »(L 50 ^Z). Für höhere Unterrichtsanstalte», in denen auch das Nothwendigste aus der allgemeine» Gesundheitspflege an die private zu reihen ist, wäre noch zu nennen mein Buch:Lebens- regeln. Ernstes und Heiteres aus der Ge­sundheitspflege" (Berlin, 1878, A. Hoff­man» u. Cie., Preis 5 50

Mit diesem Material ausgerüstet wird jeder Lehrer sich verhälinißmäßig Bichl und in gedeihlicher Weise sür seine Unterrichts stunden vorbereiten könn-n. Da jedes der erwähnten Bücher ein sorgfältig gearbeitetes alphabetisches Register besitzt, so können sie ihm, nachdem er sie durchgelesen hat, als Nachschlagewerke dienen, und er wird sich sür jede einzelne Frage, die er im Unter­richte behandeln will, ein reichlich genügen­des Material verschaffen können, welches sich auf die neuesten Ergebnisse der wissen« sch.ftlichen Forschung stützt, und das er, je nach dem Bedürsmß eines Schülerkreises, ausführlicher oder knapper, tiefer eingehend auf den Stoff oder ihn an manchen Stellen nur leicht berührend, aiiszuwähle» vermag. Die Einführung der Gesundheitspflege in die Schule als einen stetigen und regel mäßigen Gegenstand des Unterrichtes ist ein Bedürsniß des Staates, der Schule und der Gesundheitspflege. Wann diese Ein­führung geschehe» werde, ist nur eine Frage der Zeit.' Lehrer und Volk, sowie alle ein sichtigen Pfleger der Hygieine fordern die­selbe nachdrücklich: Denn der Staat wird dadurch kräftigere Bürger gewinnen, ge­sündere Familien, ein Volk, welches leist ungsfähiger ist nach jeder Richtung hin, die Schule wird sich enger dem Leben und seinen Bedürfnissen anschließen, statt wie bisher in mehr als einem Punkte den Forde­rungen feindselig gegenüber zu stehen. Sie wird erstarken durch ihre eigene Gesund heitspflege und wird den Schüler mehr und mehr nicht nur als BelehrungS und Lern- Gegenstand aniehen, sondern als Mensche», den sie für seine künftige Thäligkeit aus­zubilden hat, und dem sie mitgibt, wessen er bedarf; die Gesundheitspflege aber wird lheilnehmende Freunde, zum Theil sogar mitstrebende und mitkämpfende Ge­nossen gewinnen, und da, wo bei zweck mäßigen Einführungen dem Hygieiniker und den Behörden jetzt Widerstand entgegentritt, da wird eine künftige Zeit Willfahrt und Beihilfe finden.

Die Tübinger Cbronik schreibt über einen B-such in der Weinbauschule zu Weinsberg:Durch den landwnthschaft lichcn Verein wurden drei hiesige Wein­gartner veranlaßt, eine Reise nach Weins berg zu machen, um die dortige Weinbau­schule zu sehen und sich durch Besichtigung derselben davon zu überzeugen, baß der Besuch dieser Lehranstalt auch für Tübinger Weingärlnerssöhne vom größten Nutzen sein würde. Einer dieser drei Weingartner hat dem Vereine folgenden kurzen Bericht über dicse Reise übergeben: Am 10. Okt. reisten wir von hier ad. In Heilbronn wurde der erste kurze Aufenthalt gemacht. Dortige Weingartner gaben uns durch die Wein­berge das Geleite bis Weinsberg. Hier nahm sich Herr Oekonomierath Mühlhäuser gleich auf das freundlichste unser an und zeigte uns bereitwilligst alles in unser Fach Einschlagende und zwar zuerst in der Kelter bie verschiedenen Weinraspeln, Gährbülten, Pressen u. s. w., sowohl nach altem als neuem System. Nachher besichtigten wir die Stallungen, wo wir einen sehr schönen Viehschlag vorsonden. Von da begad sich der Herr Ockonomierath mit uns in den Gemüsegarten, wo neben vielem anderen Interessanten auch formirte Bäume mit den verschiedensten Sorten seinen Tafelobstes zu sehe» sind. Hierauf besuchten wir die Baumschule, welche sich in einem vortrefflich gepflegten Zustande befindet und nur Hoch- stamme enthält. Damit ging der Vormittag zu Ende. Nachmittags ging es hinaus in die verschiedenen Weinberglagen. zuerst auf die Weiberireu, wo sich die Musterwein- berge, 4'/, Morgen groß, mit Rahme» und Pfahlbau befinden. Dann weiter auf den Schimmelberg, hier gab es verhälinißmäßig mehr Trauben als auf der Weiberlreu. Auf dem Rüuzenderg, mit 5'/r Morgen, ist der Erlrag von Trauben säst gleich wie auf der Wmberlreue, so daß der Schimmel berg, betreffs des Ertrags, sür dieses Jahr de» Vorzug hat. In dem Musterweinberg an der Weibertreu fanden sich neben den vielen Mustersorie» auch rolhe Traminer, blaue und rolhe Silvaner, St. Laurent, Porlugieier, Affenthaler, Bodeusee, Bur­gunder, blaue Arbst, Trollinger, Malvasier. Im Ertrag zeichnet sich diesen Herbst beson­ders aus der rolhe Malvasier, St. Laurent. Laska und weißer R'ßling. Die Bauart zst dreipsahlig, wobei an jedem Pfahl ein Schenkel mit einem Bogen rückwärts ge- bogen wird. Der Stock wird reingehalten von Bodenholz, auch an den Schenkeln sind selten Auswüchse zu sehen. Wir können von dem Ergebniß unserer Reise sehr be­friedigt sein, und wünschen nur, daß sich junge Weingartner finden möchten, welche sich dazu entschließen, einen Kurs in die­ser so vortrefflich organisirlen und geleite­ten Weinbauschule mitzumachen. Es wäre dies sür dieselben gewiß von großem Nutzen Es könnlen dies um so leichter einige unter­nehmen, als der landw. Verein einen größe­ren Beitrag dazu geben würde."

Bekanntlich kaufte die preußische Regie­rung dem Präparator am Berliner Zoo logischen Museum, Hrrn I. Wickersheimer, ei» bewährtes Verfahren zur Coniernirung von Leichen ab und machte dasselbe damit

ttim Gemeingut. Jetzt wurde demselben Chemiker ein anderes Verfahren patenürt welches die Conservirung von frischem Fleisch. z»m Zwecke des spätere» Genusses, zum Gegenstand jhal. Es wird tn das Thier, vor oder nach dem Tödteu, eine Flüssigkeit ein gespritzt, und zwar auf ein Kilogramm Gewicht 100 Gramm Flüssigkeit. Das Fleisch hält sich zwei bis drei Woche,, geruchlos.

Die größte Schwefelhölzerfabrik der Erde befindet sich zu Oskosh in Wiskoiisin. Dieselbe hat im letzivergangene» Jahr 640.500 cm Holz zu Schwefelhölzchen ver­arbeitet und an den Staat 1*/« Mtll. ^ Gewerbesteuer entrichtet.

(Ein zollpflichtiges Kind.) An einem der letzten Tage der vergangenen Woqe fuhr in einem Omnibus durch die Porta Garibaldi in Mailand eine Amme blühen­den Aussehens, die in ihren Armen einen Säugling hielt, der in weißeste Wäsche ge­bettet war.Oh, wie brav ist doch dis Kleine!" ries eine und die andere der mit- tahrenden Damen aus,sie weint ja gar niemals!"Oh. gar nie etwas Süßigkeiten das genügt!" meinte die Amme.Sie, liebe Frau, kommen Sie euren Augenblick heraus," rief plötzlich der Zollwarl der Porta Garibaldi,kommen Sie in das Bureau, nur auf eine» Augen­blick!" Die Amme erblaßte und bei näherer Untersuchung stellte es sich heraus, daß die Kleine so ganz eigentlich nichts anderes war, als sieben Kilogramm ächte Bolog­neser Salami!

(Geistesgegenwart). Gras Königsmark ward als schwedischer Gesandter zur ersten Audienz vor Ludwig den Vierzehnten ge­führt. Nach damals herrschender Sme durste er seine Antrittsrede in der Sprache seines Landes Hallen. Sie war dem sonst geistvollen Königsmark von einem berühm­ten Redner schriftlich aufgesetzt, er hatte sie mit Mühe gelernt, verlor aber schon nach der ersten Periode den Faden. Ohne sich deshalb irren zu lassen, deklamirte er aus Schwedisch das Vaterunser und den Glau­ben und unterstützte Beides durch tiefe Ver­beugungen und ein Ergebenheit und Achtung verkündendes Mieneuspiel. Man b-merkte am Hose nichts, im Gegenlheil, man hatte mit wahrer Andacht zugehört; nur die Per­sonen seines Gefolges hatten kaum Fassung genug, um bis zur Beendigung der Zere­monie das laute Lachen zu unterdrücken.

sDer neue Alte.) Gattin:Aber, Mann, wo hast Du denn den Rock gekauft?" Gatte:Na, wie immer bei Schlesinger." Gatun:Das ist ja Dein alter lieber- zieber, den lch vor acht Tagen dort ver­kaufte." Gatte:Drum sagte auch Schlesinger zu mir, der paßt, als wenn er für mich gemacht wäre.

Frankfurter Course vom 17. Nvv. 1880. Geldsorten. »k

20 -shrankenstücke.16 1216

Englische Souvereigns . . . . Ll> 29-31

Ruß. Imperiales.16 70-75

Dukaten. 9 6065

Dollars in Gold.4 17- 20

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Mceh in Neuenbürg.