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sich nach Mittheilnng des Bureaus der Stuttgarter Handelskammer hauptsächlich auf Gold- und Silberwaaren, Drogue», Salicylsaure, Druckfarbe», Saffian, bedruckte Kattune, Seive und besonders wollene und baumwollene Maaren, und bäum mollene Dicken (sogen. „Waffeldecken"), rohe Baumwollgarne, wollene Teppiche und Flanelle, Wollfilze, endlich gestrickte, ge- häckelle und geknüpfte Weber- und Filet- waaren.
Stuttgart, l4. März. U-ber die Volksküche in der LudwigSstraße schreibt die W. Landesz. wie wohlihätig ein derartiges Institut für Unbemittelte ist, davon kann man sich durch einen Besuch desselben am besten eine richtige Vorstellung machen. Täglich werdendort m der Zeit von ll'/» bis I Ubr snr ca. 300 Personen sehr gut gekochte warme Speisen zu änderst günstigen Preisen verabreicht. Für 30 bekommt man z. B. Suppe, Gemüs, Fleisch und Kartoffeln, Morgens früb sür 12 L Kaffee mit Brod und Abends für 30 ^ Pfannkuchen und Salat. Die Einrichtung in der Küche ist eine ganz musterhafte und die Küchenmeisterin, Frau Streik, entwickelt eine anerkennenswertbe Thätigkeir und Sachkenutniß. Viele Familien aus der Nachbarschaft laßen ebenfalls ihr Essen in der Volksküche holen und kommen dabei besser weg, als wenn sie selbst kochen.
Stuttgart, 14. Märr. Es wurde immer gejammert, daß diesen Winter Alles erfroren sei. Wenn man aber auf den Wochenmarkt am Samstag kommt, so kann man sich dort überzeugen, daß dies nicht der Fall ist, und daß im Gegentheil die Zufuhren an schönstem Kellerobst und Kar löffeln fortwährend noch scbr bedeutend sind, dader die Lamentationen auf spekulative Motive zurückzuführen sein dürften. Heute kosten Kartoffeln per Ztr. 4 ^ bis 4 -FL 30 der Verkauf geht aber bei diesen Preisen äußerst flau. Der Blumen- wie der Gemüsemarkt waren heute, wieder auss Einladendste ausgestaltet. (W. Ldsz.)
Oeh.ringen, 10. März. Im Laufe des Sommers 1879 hat sich in unserer Gegend ein „Hohenloher Bienenzüchter- Verein" gebildet. Derselbe beabsichtigt eine Ausstellung von Bienengerälhen und Utensilien zu veranstalten. Als Tag ist der 19. März dieses Jahres in Oebringen in Aussicht genommen. Die Ausstellung selbst verspricht sehr reichhaltig zu werden. Fabrikanten von Bienengeräthschaften aus Württemberg, Baden, der Pfalz, Hannover, Bayern und sogar Wien haben Sendungen zugesagt. Es versteht sich, daß die Ge- rätbschaften, soweit sie nicht Eigenthum von Bienenzüchtern sind, durch Kauf erworben werden können,- so daß mancher sich seinen Bedarf nach Gefallen auswählen kann. Bereits fangen die Bienen an zu arbeiten und Brut anzusitzen; ein hoffentlich sonnenhelles Jahr wird auch die Bieneuväter beglücken.
Ravensburg, I I. März. Wegen zweier Verbrechen des Mords und eines Verbrechens des Raubs wurde heute Matthias Rapp von Dautmergen, OA. Rott- weil, der, wie seinerzeit gemeldet, das Anton Schmid'sche Ehepaar in Untermooweiler, bei dem er am Abend des 12. De
zember auf sein Bitten nächtliche Unterkunft gesunden halte, im Schlaf ermordete und beraubte, nach dreistündiger Verhand lung vom hiesigen Schwurgericht z u m Tode verurtheili.
T u r n s a ch e. Dem XI. T urnkreis Schwaben gehören zur Zeit nach dem vom Landeskassier Joh. Buhl sein in Gmünd verfaßten Rechenschaftsbericht 6885 Mitglieder an. Die Zahl der Turnvereine ist 108.
Ausland.
Aus Indien wird die Aufmerksamkeit auf eine Novität für Gourmands gelenkt. Letztere werden unterrichtet, das Fleisch des Tiaers sei nicht allein ein höchst köstlicher Leckerbissen, sondern deffen Genuß stärke den Körper weit mehr als Roastbeef.
Miszellen.
Der Schnupfen.
(Schluß.)
Zum Dampsbade wird sich nicht jeder Verschuupile entschließen können, denn statistische Beobachtungen, die von den verläßlichsten Badedienern augestellt wurden, ergaben, daß dos Dampfbad beim Schnupfen ein Vs, baugua Spiel ist. Die Hälfte der Verschnupften wird gesund, bei der anderen Hälfte verdoppelt sich das Leiden. Immer ist eine gewisse Vorsicht nothwendig, und möge man nicht zu heiß dampfen und sich längere Zeit recht sorgfältig mit temperir tem, aber nicht mit ganz kaltem Wasser douchen. Vom Berliner Hoflheater wird osficiell den an Schnupfen erkrankten Mitgliedern desselben der Gebrauch folgender Mittel empfohlen : Man lasse beim Apotheker zwei Fläschchen füllen, das eine mit 1 Gran reinster krystallisirler Carbolsäure, gelöst in 5 Gran Alkohol, das zweite gefüllt mit 1 Gran Salmiakgeist, verdünnt mit 3 Gran Wasser. Von jedem Fläschchen werden ein paar Tropfen in ein leeres Weinglas gegossen und der aus diesem ausströmende Dampf eingcathmet, wobei man gut thut, die Augen zu schließe», damit diese nicht durch die Ammoniakdämpie leiden. Diese Einalhmuiig — in der Dauer von 5 bis 10 Minuten — wird stündlich wiederholt und führt in der Regel rasch zur vollen Genesung. In neuester Zeit wurde empfohlen, einige Blätter des blauen Gum- mibaumes (Lueulz-ptms glodulus), den man gegenwärtig in jedem botanischen Garten, ja beinahe bei jedem Gärtner bekommen kann, zu kauen. Der Autor hatte Gelegenheit, dieses Mittel an sich selbst zu erproben. Er fand es nicht unwirksam, aber so unangenehm, daß Viele es vorziehen werden, ihren Schnupfen zu behalten, wenn es keine andere Methode gäbe, Heilung zu erlangen und diele Methode giebt cs. Man erinnere sich, daß wir nachgewiesen haben, daß der Schnupfe» sich durch Ansteckung verbreitet und seine Entstehung gleich allen ansteckenden Krankheiten wesentlich Organismen pflanzlicher Natur (Spaltpilzen) verdankt. Gelingt es, diese zu vernichten, so sind wir auch im Stande, dem Schnup'en ein Ende zu machen, und dies läßt sich durch die in neuerer Zeit so viel gepriesenen Inhalationen von benzotzsaurem Natrium erreichen. Man kann hierzu den gewöhn
liehen Apparat nach Sigle verwenden, wie ihn Rokitansky empfiehlt, füllt die Vorlage mit einer fünipercenligen Lüning von den, zoesaurem Natrium in Wasser und inhaljst mindestens dreimal täglich durch je eine valbe Stunde. Die günstigen Folgen wer, den nicht ausbleiben, vorausgesetzt, daß der Schnupfen nicht lediglich Sympiom einer Scrophulose oder ähnlichen Erkrankung des Gesamml-OrganismuS ist, gegen welche dann freilich specielles Einschreiten erforderlich wäre. vr. E. Lewy. (Dtsch. Zig.)
(Ein stadträthlicher Ausspruch.) A, Elberield trug sich in oer Stadtverordnete», Versammlung ein komischer Zwischenfall zu. Man stritt heftig hin und her, ob der Gesellschaft „Fauna" zu ihrer im März z» veranstaltende» Geflügel« Ausstellung wiederum eine städtische Prämie von IVO Mark zu bewilligen sei. Nachdem von der einen Seile darauf hingewiesen worden war, daß nach solchem Präcedenzfalle auch die Gesangvereeine mit Unterstützungsge- iuchen kommen könnten, brach einer der Vater der Stadt in die klaffttchen Worts aus : „Ach was ! Singen kann ein Jeder, aber Eier legen nicht!" Stürmische Heiterkeit folgte, und die 100 Mark wurde» bewilligt.
(Zahl der Neujahrsbriefe in Berlin). Bei den Postanstalten in Berlin sind in der Zeit vom 31. Dezember 1879 bis einschließlich 1. Januar 1880 I,049,M Sladtbriefsendungen(aus Berlin nachBerli») eingeliefert morden, d. h. 102,320 mehr als im Vorjahr. Hierunter befanden sich 124,241 Postkarten und 130,920 Druck' sachensendungen. Auf die statistische Forme! zurückgeführt, ergibt sich, daß jeder Ein- wahner Berlins, die Säuglinge nicht ausgeschlossen, einen Brief avgesandt und eine» erhalten hat.
(Ein Fund im Meere.) Am 12. v. M. ruderten, so wird von der Insel Utsire a» der Westküste Norwegens geschrieben, einige Fischer aus dem Fjord, um ihre Netze zu ziehen. Bei dieser Arbeit gewahrten sie einen Gegenstand im Meere schwimme», der einem kleinen Gebäude glich. Sie kugsirten ihn an das Land und es zeigte sich, daß es ein rompouirter Eisenbahn- wagen mar. Die Räder feylten, die Fenster waren entzwei, aber eine Thür hing noch!» Angeln. Diese enthielt die Inschrift! „Edinburgh-Glasgom-Railway." Der Wagen könnte also zu dem im Tayflusse verunglückten Zu^e gehört haben, (c) In best Wagen wurde nur eins Reisetasche mit Wäsche gefunden.
(Ein Hausmiltelchen.) Man schreibt uns unterm 6. ds.: In einem Torfe nicht weit von Stuttgart kam ein Hausbesitzer, um seinen zahlungsunfähigen Miethsma»» loszuwerden, auf einen originellen Entfall. Er ging in die Wohnung des MietherS, »ahm die Stubenthüre und einige Fenster heraus und brachte sie unter sicheren Verschluß. Trotz der „lauen Frühlingslust" war es dem Betreffenden doch etwas z» „luftig" in dem Logis und er zog es vor, das Feld zu räumen. „Vor Nachahmung wird gewarnt." (N. T.)
Redaktion, Druck und Vertag von Jak. Me eh in Neuenbürg.
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Nr. 34.
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