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-Shit werden darf. Wohl jeder Mann, jede Frau und auch jedes Kind, welche die sog. gemäßigte Zone bewohne», in wel cher bekanntlich der Winter am I. Oktober ansängt und Ende Mai noch Nachtfröste zu fürchten sind, haben schon ein- oder einigemale im Leben den Schnupfen durchgemacht. Eines schönen Tages — meistens im Herbste oder Frühjahre — bekamen sie eine gerölhete Nase, und eS stellten sich Folgen ein, welche alle Taschentücher des Schranks zu wenig werden ließen. Dumpfe Kopfschmerzen peinigen die vom Schnupfen Gequälten, die nur in den wenigen Sekunden, welche einem herzhaiten Nießen folgen, momentane Erleichterung finden. Vergebens suchen die mit Schnupfen Heimgesuchlen ein Labsal. Die Geschmacksnerven haben anfgehört, zu funktioniren, die Zunge ist kaum noch im Stande, Speisen zu unterscheiden, die Geruchsnerven folgen dem Beispiele ihrer College» und kümmern sich wenig darum, ob Asantdämpfe oder Veilchendüfte sie kitzeln. Allgemeine Mattigkeit, Abgeschlagenheit, ja unter Umständen hes tiges Fieber verstimmen die an Schnupfen Leidenden, bedrücken ihr Gemülh und machen sie unfähig zu geistiger und physischer Arbeit.
Noch ist es unenträthselt, in welcher Weise der Schnupfen sich verbreitet. Die Emen behaupten, es sei eine Folge der Erkältung und berufen sich auf die Kirchensänger, die in kühlen Winternächten bei offenem Fenster stehen, um sich den Schnupfen zu holen, damit ihr Baß in der tiefsten Tiefe senorer klinge. Man kann aber den Schnupfen durch einen Kuß bekommen, und gibt es Jemanden, der es wagen würde, zu behaupten, daß man sich beim Küssen erkälte ? Der Schnupfen ist eine ansteckende Krankheit und wird durch mikroskopische Gebilve herbeigeführt, welche auf die Nasenschleimhaut gelangen, sich daselbst massenhaft vermehren und neue Infektionsherde bilden. Daß Zugluft Schnupfen begünstigt, ist richtig; aber nicht etwa durch Abkühlung der Nasenschleimhaut, sondern dadurch, daß die bewegte Luft eine größere Anzahl von den stets in ihr schwebenden organischen Krankheitskeimen der Schleimhaut zuführt, als die nicht bewegte. Warum nicht alle Menschen am Schnupfen erkranken, ist leicht mit dem Gleichniß vom Säemann in der Bibel zu erklären. Nicht jedes Korn des Krankheitskeimes fällt auf fruchtbaren, empfänglichen Boden. Es muß ausgesät werden zur günstigen, das heißt für den zur Erkrankung Bestimmten ungünstigen Zeit, als welche wir besonders naßkalte Witterung und jähen Temperaturwechfel bezeichnen können, welche überhaupt als Förderer und Erreger von Krankheiten zu betrachten sind. Es muß auf einen Boden fallen, der für die Aufnahme vorbereitet ist. Bei manchen Krankheiten, wie den Masern, dem Scharlach, den chronischen Jod- und Quecksilber-Vergiftungen, verliert der Schnupfen seinen selbstständigen Charakter und wird zu einem bloßen Symptom des Grundleidens. Wer dagegen seine Nasenschleimhaut abhärtel, sei es durch häufige kalte Waschungen, stete Bewegung in irischer Luft oder auch nur durch Tabak-
schnupfen, ist vor der Schnupsenkrankheit gefeit. (Fortsetzung folgt.)
Das Gypsen des Klees. Während man früherbin allgemein der Meinung war, die hauptsächlichsteWirkung desGypses auf Kleefeldern bestehe darin, daß die Schwefelsäure desselben die Verflüchtigung des Ammoniaks aus dem Boden verhindern und solches aus der die Ackerkrume berührenden Luft auffange, wohl auch die atmosphärischen Niederschläge begünstige, hat man sich seit mehreren Jahren schon über zeugt, daß der Gyps in hohem Grade die Wirkung hat, manche in dem Boden befindliche mineralische Nahrungsmittel der Pflanzen, insbesondere die Kalisalze in einen löslicheren Zustand überzuführen. Um den Gyps in dieser Wirkung zu unterstützen, ist es nothwendig, ihn dem Einflüsse größerer Feuchtigieitsmengen auszusetzeu, als es bisher geschehen ist. Darum hat man empfohlen, den Gyps nicht mehr, wie es früherhin allgemein gebräuchlich war, erst im Monat April oder gar Anfangs Mai auf das Land zu bringen, ihn vielmehr schon vor, oder doch im Winter dem Klee zuzusühren. Die zahlreichen vergleichenden Versuche der letzten 5 Jabre über die günstige Wirkung der Frühgypsung sind im Jabre 1867 durch viele Versuche über die uns Mitlheilung gemacht wurde, weiter bestätigt worden. Wir halten es daher gerade jetzt für zeitgemäß denjenigen Landwirthen, dis mit dem Frühgypsen des Klees noch keine Versuche angestellt haben, dringend zu empfehlen, die jetzt für die Anstellung derartiger Versuche günstige Zeit nicht unbenutzt vorübergehen zu lassen. (W. L. N.)
sZur Hühnerzucht.) Mancher Landmann hat eine Masse Hühner, aber er erhält dennoch verhälinißmäßig wenig Eier wenn er nicht versteht, die guten Hühner von den schlechten auszusondern und blos die elfteren zur Zucht zu behalten. Prange bat in einem über die Hühnerologie abgefaßten Buch aut die Unterscheidungszeichen aufmerksam gemacht und ist es hiernach leicht, ein gutes Leghuhn von einem schlechten zu unterscheiden. Das erste Zeichen liefert der Kamm und Bart. Je dunkelscharlach- rother dieselben zur Zeit, wenn die Hühner Eier legen, sind, um so bessere Eierleger sind die Hühner. Mittelmäßige und schlechte Legerinnen haben mehr blaßroth gefärbte Kämme und Bärte, während ibre Ohrenscheibe schmutzig weiß und gelblich rosaroth ist. Unter das Hühnerfutter eine hinreichende Menge Eierschalen oder Kalk gemengt, bewirkt nicht nur ein begieriges Fressendesselben Seitens der Hühner, sondern die letzteren legen auch mehr Eier als sonst. Eine gut genährte Henne ist im Stande, eine Menge Eier zu legen, jedoch kann sie dies nicht ohne das nölhige Material zur Schale, wenn ihr Futter auch sonst noch so nahrhaft ist, und muß damit ganz aufhören, wenn sie nur mit kalkfreiem Futter und Wasser ernährt wird.
(Folgende sinnig-schmeichelhafte „Parabel für Damen") bringt die D. Nom.-Z. in einer ihrer neuesten Nru. „Im Auflage des Herrn stieg eine gute Fee zur Erde nieder mit einem Füllhorn von Gaben,
die sie unter die Frauen vertheilen sollte. „Gebt mir", rief die Spanierin, „schwarze Haare, so dicht, daß ich mich ihrer nP eines Mantels bedienen kann!" — mir Augen," rief die Italienerin, „aus denen Blitze fahren wie Flammen aus dem Vesuv um Mitternacht!" — „Mache mich rund wie den Vollmond", rief die Türkin, „und schwellend wie Eiderbaunen!" — „M die bewegliche Grazie!" rief die Engländerin. „Die königliche Haltung mir!" rief dis Russin. Ein Weib aber blieb schüchtern im Hintergründe; kein Mensch hatte sie noch beachtet. „Ich habe meine letzte Gabe übrig: ein Herz voll treuer opiersähiger Liebe. Wer will es haben?" — Mail verzog die Lippen spöttisch im Chor. „Da binten siebt eine", riefen alle, „die noch gar nichts bekommen hat. Laß Sie den Rest haben." — „Der Rest ist mein bestes," sagte die Fee „und weil sie um nichts gebeten, so soll sie von allem haben, und den Nest obendrein. Komm näher, deutsche Frau!"
sCorpulente Reisende.) Die „Hamb. Nachr." schreiben: Corpulente Reisende wurden in letzter Zeit in gewissen Gegenden mehr denn sonst gesehen und erregten um so mehr Aussehen, als man in den letzten Jahren immer weniger de» Anblick solcher Behäbigkeit zu Gesicht bekam. Daß die Sache nicht mit rechten Dingen zugehe, daran dachte kein Mensch, bis ein Kenner dieser Corpulenz einer gewissen Behörde ein Licht aufsteckte. Die Dicken wurden nämlich als Pascher entlarvt, welche, mehrere Anzüge über einander tragend, mit alten und neuen Garderoben die Zollgrenze pai- sirten, ohne dem Zolltarif den pflichtschuldigen Tribut zu zahlen. Dieser Tage sind nun 7 dieser behäbigen Herren, und zwar 6 Polen und 1 Ungar, in Hamburg in Hast genommen worden.
(Der Bauer im Theater.) Der Moorbatzensepp geht ins Theater und nimmt einen Platz im Parquet, das, wie jetzt in den meisten Theatern, mit Klappsitz versehen ist. Während der Pause erhebt er sich und mit ihm sein Sitz. Als er sich jetzt wieder setzen will, berührt er ziemlich unsanft den Boden. Auispringen, sich umdrehen und seinem Hintermann eine tüchtige Watsche ins Gesicht hincinhauen, ist das Werk eines Augenbicks. — „So", sagten „das ist für das Stuhlwegziehen!"
Bediente Congestionen . .
Kutscher: neue Krankheit?
Bediente den, als wenn Piano spielte. Kutscher:
: Der Herr hat wieder
Was ist das für eine
: Erzittert an den Häuer einen Triller auf dem
Ach, das ist seine alte
Plage — das IriHirinin cleinens.
Anzeigen für den HnztyLler vermitteln in Wildbad: Hr. H. Schobert; in Pforzheim: Hr. Htto ZtieLer.
Goldkurs der Staatskafscnverwaltung
vom I. März 1880.
20-idranke»stücke' . . . 16 ^ 16 ^
Redaktion, Druck und Verlag von 3 ak. Meeh in Neuenbürg.
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Nr. 32.
Erscheint Dienst- man bei der Re
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An die AI Mer ck?
Die Vorna nungen pi Gemäß der 1828 (I. Erc S. 198 ff.) ist lermin für di auf den 1. A; >vo nicht schon Monats Mär Beginn des Anfang mit mache», und es Pflichtigen, w, vorzuladen, Schuldigkeiten und Orlsvorst Sollten sich, welche nicht s, iten, so darf vom 2. Juni nicht geschlosst Rückstände vo Verwaltungs-i Oberamt zur zeigen.
Hienach ha Gemeindepfleg gehörig zu a über die S 1879/80 sowo! an Gemein stens bis 15. vvrzulegen. ^ Ms vor, auc Gemeinden ! langen.
Den 11. D
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Für die ! durch den Ob offen l sind abermals det worden:
1) Neue sabrike