Häuser sollen von den Arnbachern auf dem Nachhauseweg angegriffen worden sei».
Schweiz.
Bern, 29. Febr. Gottharddurch- bruch ist heute Vormittag 9 Uhr glücklich erfolgt.
Gö scheuen, 29. Febr. Der Durchschlag ist heute früh 11 Uhr 10 Minuten erfolgt. Jubelbegrüßung des Tunnelpersonals der beiden Seiten an der passir- baren Oeffnung. Ansprache des Tunnel- infpektors Kauffmann. Zusammentreffen in Axe und Höhe ganz genau. Sofort starke Luftströmung von Nord nach Süd eingetreten. Medaillenvertheilung an die Arbeiter auf Tribünen unter Flaggen der drei Staaten. Herrliches Wetter.
Zürich, 29. Febr. Heute Mittag 11 Uhr Gotthard durchbrochen, 4 Uhr Einzug der Göschener Ingenieure in Airolo. Ueberall Festjubel.
Sonntag Vormittag 11 Uhr 10 M. nach 7^/,jähriger unterirdischer Arbeit ist in dem engen Stollen des St. Gotthard in der Tiefe der Erde also die letzte Wand gefallen. Deutschland und Italien sind nicht mehr durch den Alpenwall getrennt, ein fortlaufendes Schienenband verbindet hinfort die Nordsee mit dem Mittelmeer. — Sofort gingen Depeschen an Kaiser Wilhelm, König Humbert und den schweizerischen Bnndespräfidenten ab, in denen das Ereigniß gemeldet wurde.
Zürich, 25. Febr. Die Einzelheiten des Brandes in Niein sind schrecklich Das Feuer brach um Mitternacht mitten im Dorf aus in der Scheuer des Kreisrichters Christoffel. Nur durch Sprung aus den 20 bis 30 Fuß hoch gelegenen Fenstern konnten die Bewohner dieses Hauses und vieler anderen Häuser das nackte Leben retten. Der furchtbare Föhn schlug die Flammen nach rechts und links, so daß bald das ganze Dörfchen in Flammen stand und kaum das Vieh gerettet werden konnte. Von 80 Firsten sind 8 Häuser und I I Ställe übrig, Kirche und Kirchthurm, Nachhalls sammt Zivilnandsregister, Pfand- und Kausprotokollen, Kirchenbüchern, Bürger- registern und Postbüchern verbrannten; selbst die Armenkaffe mit 3000 Fr. ist dahin. Hülfe in die hochgelegene Berggemeinde zu bringen, war fast unmöglich, weil der Bergweg an den steilen Stellen vergletschert war. Die Fahrhabe ist nicht versichert nnd die Noth groß. Das Allertraurigste aber ist, daß ganz unzweifelhaft böswillige Brandstiftung vorliegt. (S. M.)
Ausland.
Am 2. März sind es 25 Jahre, daß Kaiser Alexander den russischen Thron bestiegen hat. Diesen Ehrentag eines Monarchen würdig zu begehen, dem während seiner ganzen Regierungszeit das Wohl seines Volkes Richtschnur des Handelns und Wollens gewesen ist, der von seinem Volke als Vater verehrt wird, zur Feier dieses Tages sind im gesammten russischen Reich große Vorbereilungeu gemacht worden. Aber die bekannten traurigen Vorgänge der letzten Zeit werfen einen Schatten aus das F^st; die Schandthaten Weniger vergiften die Freude von Millionen, und mischen in die loyalen Kundgebungen
Gefühl der Trauer und Beschämung darüber, daß einem Kaiser von so lauterem und unverfälschtem Wohlwollen, von so bewundernswerther Hochherzigkeit am Ende einer sünfundzwanzigjährigen Regierungszeit so schnöde mit Undank gelohnt werden kann. — Dem Mitgefühl mit dem Jubilar sei Ausdruck verliehen, der für die vielen Wohlthaten, die er seinem Volke erwiesen, nunmehr von der nihilistischen Verbrecherbande verfolgt wird, der in seinem eigenen Hause des Lebens nicht mehr sicher ist. Mit tiefem Schmerze sah sich der Monarch, derselbe, der die Leibeigenschaft abgeschafft hat, genöthigt, eine Diktatur zu errichten, um dem von den Nihilisten begonnenen Vernichlungswerk gegen die staatliche Ordnung, gegen die kaiserliche Familie, vor Allem gegen das Oberhaupt derselben ent- gegenzuwirken. Dem Zaren, der so Vieles für Rußland gethan, kann daher nur e i n Wunsch an seinem Ehrenlage entgegenge bracht werden, der Wunsch, daß Ordnung und Sicherheit wieder- einkehren möge in sein Reich und dessen Hauptstadt.
Die Durchführung des Berliner Vertrages macht weitere Fortschritte. Die griechische Frage befindet sich einem Briefe der „Pol. Corr." aus Paris zu folge im Augenblick in einer Phase, welche alle dortigen Griechenfreunde auf eine rasche Lö>ung hoffen läßt.
Miszellen.
Hat cr's gethan?
(Schluß.)
Nach zwei langen, peinvoll langen Jahren ereignete es sich, daß der Fürst starb. Sein Sohn gab, als er auf den Thron kam, eine sehr umfassende Amnestie, die sich aller- dings auf Brandstifter, Raubmörder u. s. w. nur wenig erstreckte. Für Martin Schlee- berger aber hatte die Zuchthausverwaltung die vortrefflichsten Atteste eingeschickt, er selbst ein Gnadengesuch eingereicht.
Wie oft halte er sein abgehärmtes Gesicht an die Eisenstäbe seiner Kerkerzelle gepreßt und sich den Tod gewünscht. Aber immer wieder hielt ihn die Hoffnung aufrecht, seine Unschuld werde noch an den Tag kommen. Welch ein qualvolles Dasein I
Endlich fiel ein Lichtstrahl in seinen Kerker. Er ward begnadigt unter der Bedingung, daß er nach Amerika auswandere.
Ach wie gern hätte er Katharin noch einmal gesehen und von ihr ein Lob über seine Bravheit und Treue mitgenommen.
Traurig wendete er seiner Heimat den Rücken. Alles hielt ihn ja für einen Brandstifter, auch sein eigener Bruder. Ein unerwartetes Erbe, das ihm um diese Zeit zugefallen war, vermochte seine Trauer nicht zu heben. Ihm summte es jetzt durch den Sinn:
Zwei Spatz'» us'm Dach,
Zwei Häsle im Klee.
Ade liebe Heimath,
Du Liebste Ade!
Wir märten fünfzehn Jahr, eh' wir uns wieder nach dem Martin Schleeberger umseh'n.
Was ist aus ihm geworden? Lebt er noch oder ist er todt?
Er ist nicht todt, sondern er lebt. Es geht ihm gut, sehr gut.
Im Staat Missouri liegt eine groß? Farni. Der Besitzer ist einer der reichsten Farmer geworden durch Fleiß und durch Glück. Durch Glück, weil nach zwei Jahren fleißigen Schaffens eine Eisenbahn über seine Besitzung gebaut worden ist und dm Werth derselben um das dreifache erhöht hei.
Der Farmer ist kein anderer, als Martin Schleeberger. Er kommt eben mit seine» Kindern von einem großen Volksfest - es war der Jahrestag der UnabhängigkeitS- erklärnng der vereinigten Staaten Nm- 'amerikas gefeiert worden — aus der I nächsten Stadt. Seine Frau ist mit dm !vorjüngsten Töchterchen, das allein bei der Mutter daheim geblieben war, ein SÄ weit enlgegeiigegange».
Der auf dem Bock sitzt, ist sein Stiefsohn, denn er hat eine Wittwe geheirathei und diese Witlme ist keine andere als seine Katharin.
Der lustige Fidelbauer hat sich erheiikt. Er hatte im Rausch ausgeplaudert, daß er es gewesen, der seinen Bauernhof ange- zündet habe und als er nüchtern wurde, lieber mit sich ein Ende gemacht, ehe er es zur Verhaftung kommen ließ. Sei» Hof ward verkauft.
Die alte Scheckenbäuerin ist auch gestorben. Der Bauer bewirthschaflete dm Hof, bis ihn einst der Sohn übernehmen könne.
Die Katharin aber hielt es in der Heimath nicht mehr aus. Sie machte sch mit ihrem Buben auf und davon nach' Amerika.
Den Martin Schleeberger wollte ßi nur noch einmal sehen, um von ihm zn hören, daß er ihr verzeihe, und dann noch weiter westlich zu einer Base zu ziehen, aber der gute treue Martin ließ sie nicht mehr fort, er nahm sie zum Weib und lebte fortan überaus glücklich.
Wenn'S einer verdient hatte, so war cr's
EinefideleOrtsbehörde. In einem bei Görz gelegenen Orte war diese! Tage der Gemeinderath zu einer öffentlichen Sitzung versammelt. Da sich jedoch, wie der „Jsonzo" erzählt, das Sitzungsloln! in einem Gasthaus befindet, ereignete ei sich, daß gegen 7 Uhr Abends die Gemahlinnen und Töchter der Herren Gemeinde- rälhe erschienen, daß die Sitzung sofort unterbrochen und bis zum nächsten Morgen gelanzt wurde.
Stuttgart, 3. März, 1 Uhr 50 Min> (Telegramm.) Brüssel. Gestern Abend nach Schluß der Vorstellung im Theater Monnaie erfolgte, als der Hofwagen der Königin um die Ecke rue bog,
eine heftige Detonation. Gerüchte verbreitet, daß auf der Königin Wagen geschossen worden. Sofortige Untersuchung ergab, daß ein Individuum eine Petarde geworfen hatte.
GolükurS der Staatökaffenvcrwaltung vom 23. Februar 1880. 20-Frsnkenstücke . . . 16 -^16^1
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Reduktion, Druck und Vertag vov I a k. M e e h in Neuenbürg.
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