«zeige!

Der Unterzeichnete behandelt nach den neueste» Erfahrungen der Homöopathie ins­besondere Frauenkrankheiten» wie monat­liche Regelstörungen, Weißfluß rc.

Ferner unfreiwillige Samenergießungen, männliche Schwäche und andere Geschlechts­krankheiten. Ferner Magenleiden, Krebs- krankheite», Balggeschwülste entferne ich ebne zu schneiden unter Garantie. Dicke Hälse, Hühneraugen und Bettnässen beseitige ich in den allermeisten Fällen sicher. Krampf­adern und Fußgeschwüre (selbst veraltete) behandle ich mit bestem Erfolge sicher ohne Nachtheil für Gesundheit. Bandwurm be­seitige ich ohne Vorkur.

Ebenso empfehle ich schwangeren Frauen ein bedeutendes Geburtscrlcichtcrungs- mittcl. Nebenbei führe ich das Neueste in Bruchbändern u. Bandagen für Mutter- Vorfälle. Am nächsten Mittwoch, den 3. März bin von Morgens 9 bis Nachmittags 3 Uhr im Gasthaus z. Bären in Neuen­bürg zu sprechen.

Maichel, Homöopath,

Wd. u. Geburlsarzl, Spezialist in Frauenkrankheiten, aus Ravensburg, Wtlbrg.

Kleine Plakate

mit Abgangszeil der Bahnzüge

ab k. März

auf Station Neuenbürg in großen Ziffern,

für Gasthäuser, Comptoirs, Kaufläden Md Bedienstete besonders geeignet, in handlichem Format, bei

-Reell.

k) ' Zum "Abschied

^ des Herrn Schultheiß KostH.

Calmbach, den 28 . Februar 1880.

Herr Schultheiß Ho sch bis jetzt feit zweiundzwanzig Jahren in schweres Amt gesetzt, ist wacker drin gefahren.

Mit viel Geschick und Fleiß hat er sein Werk gethan und war in seinem Kreis allzeit der rechte Mann.

Es ist in seinem Thun besonders das zu loben:

Den Haushalt der Kommun hat möglichst er gehoben.

Der König gab daher

ihm gnadenreich und hold zur Auszeichnung und Ehr Verdienstmedaill' in Gold.

Die meiste Bürgerschaft

mußt' immer ihn zu schätzen und in der Wahrheit Kraft nichts an ihm ausznsctzen.

Nur Leute grober Art

die murrten falscher Ding, er sei zu rauh und bart und fahre oft zu streng.

Zu einem groben Pack

da braucht man kein Getändel; an einen groben Sack

gehört ein grober Bändel.

So lange noch ein Ort

zum Theit grob Volk enthält, so brauchts auch immerfort, daß darein Strenge fällt.

Herr Hosch hat mancherlei in seinem Amt erfahren an Dingen, die als neu höchst überraschend waren:

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Im Jahre siebenzig die deutsche Einigkeit, doch drauf in manchem Stück sehr viel Verworrenheit.

Ach, gar zu liberal

sind worden die Gesetze; und aus demSocial" ward eine schlimme Hetze. Die Zucht und Sittlichkeit ward äußerst mangelhaft; manch braver Mann im Streit ist daran sehr erschlafft.

Nun fühlt Herr Hosch sich satt von dem verwirrten Leben und will vom Kampfe matt zur Ruhe sich begeben.

Zu gönnen ist ihm Ruh

nach so viel Arbeitsschweiß; von oben fließ ihm zu

der Lohn für seinen Fleiß!

Noch manches gute Jahr mög er zu leben haben und ihn auch immerdar der Segen Gottes laben! Auch möge er zugleich erleben bessre Zeit und daß das deutsche Reich bestehn bleibt und gedeiht!

ü. 6.

Kronilr.

Deutschland.

B e r l i n , 27. Febr. Die Nordd. A.Z. schreibt in einer Polemik gegen die Kreuzz. und den Reichsboten, welche die jüngste» Artikel der Norddeutschen sngriffen hatten, indem sie nochmals die friedliebende Politik Deutschlands betont: die panslavistischen Bestrebungen, wenn sie siegreich zum Ziele gelangen, sind gleichbedeutend mit Auflösung der östrcichlsch-ungarischen Monarchie. Daß Deutschland dagegen einzutreien habe, ent­spreche der von ganz Deuischland gebilligten Politik des Reichskanzlers. Die tiefe Ver­ehrung für den edlen und friedliebenden Kaiser Alexander, den nahen Verwandten und nächsten Freund unseres Kaisers, be­dinge noch nicht, daß man alle teilenden russischen Staatsmänner für Freunde Deutsch­lands halte.

Berlin, 26. Febr. Die in Süd deuischland, namentlich in Stuttgarter und Münchener Blättern umlaufende Nachricht, der K a i s e r A l e x a n d e r von Rußland wolle abdanken und sich auf auf Schloß Rosenstein bei Cannstatt zurückziehen, wäh­rend die Zarin sich nach Jugenheim bege­ben wolle, findet in hiesigen sonst unter- »ichleten Kreisen keinen Glauben; nament­lich ist Personen, die zu der russischen Lolschaft in Beziehung stehen, davon absolut nichts bekannt.

Lübeck, 25. Febr. Der diesjähirge Frühlingshäringsfang scheint sehr ergiebig werden zu sollen. In der Nähe von Rügen haben vor einigen Tagen zwölf Fischer neuntausend Wall gefangen. Da bei einer solchen Ueberfülle das Wall nicht mehr zu achtzig Stück gezählt, sondern nur noch gemessen wird, so dürfte die Zahl der ge fangenen Häringe nicht sweit unter einer Million bleiben.

München, 26. Febr. Heute Morgens begann vor dem Schwurgerichte die für zwei Tage anberaumte Verhanolung gegen oen Doppelmörder Math. Wild, Dienst- knecht von Bernbach in Württemberg, welcher außerdem »och zweier Verbrechen des Raubes, sowie mehrerer solcher des Diebstahls, der Unterschlagung sowie der

Widerseßung gegen die Staatsgewalt an-- geklagt ist. Der Andrang von Neugierigen war derart, daß der Eintritt beschränkt werden mußte.

Württemberg.

Stuttgart, 27. Febr. Die Schieß­übung der 13. Artilleriebrigade (K. Württ.) wird in diesem Jahre im Juni auf dem Schießplatz Griesheim bei Darmstadt statt- sinden. Der Hin- und Rückmarsch der­selben wird, wie in den vorangegangenen Jahren, mit der Eisenbahn erfolgen.

Stuttgart, 26. Febr. Gestern Vormittag fand eine Plenarsitzung der Handels- und Gewerbekammer im Rath­haussaale statt. Den zweiten Gegenstand der Tagesordnung bildete die Berathung über die Zuschrift des deutichen Handels­tages wegen einer Wellausstellung in Berlin 1885. Die Debatte hierüber war eine sehr lebhafte. Chevalier konstatirte, daß Deutsch­land in Philadelphia Fiasko gemacht und in Paris nicht vertreten war, also sich re- habilitiren müsse. Weltausstellungen sind «un einmal da, und wenn eine zu erwarten sei, dann solle sie in Deutschland stalt- finden und Berlin sei alsdann der richtige Platz dafür. In diesem Sinne wird dis Znichrift des Handelstages beanlworlet werden.

Stuttgart, 26. Febr. Eine zahl­reich besuchte Bürgerversammlung beschloß im Hinblick auf die großen Zeitverluste und die häufig gesundheitlichen Nachtheile, welche die bisherige Art der Leichenbeglei­tungen zur Folge hatte,die Fußbeglei­tungen bei Leichendegräbniffen durch die Stadt aufzugeben" und wird das gewählte Komite demnächst weitere Schritte zur Aus­führung dieses Beschlusses thun.

Nagold, 25. Febr. Was die be­vorstehende Abgeordnelenwahl betrifft, so ist es noch ziemlich ruhig. Viele Wähler richten ihr Augenmerk ans Herrn Fabrikant Sannwald von Nagolv, andere auf Herrn Oberregierungsroth Luz. (N. T.)

Neuenbürg, 28. Febr. Der Finger- Abbeißer von Feldrennach (s. Nr. 22 des Enzthälers) wurde auf dem Jahrmarkt hier verhaftet und in Untersuchungs-Arrest ab- geführt.

Schweiz.

Der Tag rückt heran, an welchem der südliche und nördliche Richtstollen im großen Gotthardtunnel Zusammentreffen werden. Vermuthlich am l. März erfolgt der welt­geschichtliche Durchbruch, der den Norden und den Süden unseres Welttheils in direktester Weise mit einander verbinden soll. Ein großartiges Denkmal des olle Hindernisse überwindenden Menschengeistes wird der Gotthardtunnel, mit fernen 15 Kilometern Länge durch den Kern des schweizerischen Hochgebirges hindurch, für alle Zeilen bleiben. Nicht geringer, als im Tunnel selbst, find noch die Schwierig­keiten, die an den Zufahrten im Norden und im Süden bis zu beiden Tunnelmün­dungen zu bewältigen sind. In erster Linie verdankt die deulsch-schweizerisch-ilalienische Weltbahn, wie dieE.-L. Ztg." richtig be­merkt, ihre Entstehung dem weitblickenden Geiste der Staatsmänner der Subventions­staaten, welche an diesem Werke bewiesen haben, daß ihr Sinn auch für andere Dinge

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