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zuging und bestürzt zur Seite wich, als sie ihnuirückstteß, als habe sie stau seiner eine Schlange berübrt.
„Du darfst nicht länger so Deine G-- sundbeü auis Spiei setzen, wie Dn jetzt thnst." meinte Herr von R. Seine Galün sab ibn kaum an, sondern setzte sich ohne ein Wort zu erwidern an das Bett des Kindes und schien von da an für Niemanden anders m-hr zu exfftiren. Am Morgen des 2 Oktober holte das Kind ausgelitten. Her- v. N. und Frau Cvmmerzienralh D. kannten i» ihrem Schmerz keine Grenzen. Frau von N. selbst schien tbeilnuhmlos; allerdings schiiuetie der alle Hausarzt be deutlich den Kops, die klaren und sicherer Auordt ungen j doch , welche die Müller für die Be.rdigung ihres Lieblings traf, ließen jeden Gedanken, als ob der G ist der jungen Frau durch die Vorkommnisse der letzte» Tage gelitten habe, in den Hin! r..n>nd lrelen.
Der kleine Max war zur Ruhe gebellel. auf sein Grab streute bereits der Herbst seine >rsten gelben Blätter. Wenn H m von N. gehofft Halle, daß, wann einmal die L che dem Gesichtskreise seiner Gemahlin eniruckt sei, bei dieser die Geistesstarrhett weich n wi rde, so Halle er sich geirrt. Sie sah ihn am Morgen nach der Beerdigung Mit denselben eisig kalten Blicken an, wie dies in de» jüngsten Tagen überhaupt gesckebe» war.
„Möchtest Du nicht heute zu Deiner Mama h nuoergehen, mein Kind?" fragte Ihetlnabmvoll Herr von N.
„Ich habe das auch beabsichtigt, möchte aber vorb.r hier noch Einiges anordnen," erwidert, sie I lihig — „wobei ich Nicht gern gestört bin. Vielleicht reitest Du einige Stunden ans?"
Ais Herr von R. zum Mittagessen wieder in seine Wohnung zurückkehrle, hatte sich seine Gattin — seinem Wunsche ge maß — zu ihrer Mama begeben. Wann sie wied-r zurückkehren würde, wußte er nicht; der Brief, den er auf seinem Schreibtisch liegen fand, enthielt über diesen Punkt
nicht die geistigste Andeutung.
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Den Festlichkeiten, welche in der Winter- sailon von 1877 auf 1878 in den Salons der B.... er G,sellschaft gefeiert wurden, fehlte eine Hauplzierde, das von N ... sche Ehepaar. Frau von N. war seit dem Tode ihres Kindes von Niemanden mehr gesehen worden. Sie war im Hause ihrer Mama i» Folge der Aufregung erkrankt, und sollte sich daun zu ihrer Erholung nacb Obeiitalua an die Küste des mittelländischen Meeres begeben haben. Warum Herr von R. nicht bei ibr weilte, wußte man eigentlich nicht. Wichtige Geschäfte konnten ihn in B. doch keineswegs zurückhalten, und persönlich sah er so leidend und angegriffen aus, daß ihm ein Aufenthalt in einer gesunderen Gegend keinesfalls geschadet haben würde. Jedenfalls war er nervös so aufgeregt, daß es zwischen ihm und seiner Schw egermama, der Commerzienrath D,, zu ein,m kleinen Confllkt gekommen sein mußte, der Verkehr zwischen beiden Personen war auf ein Minimum reducirt. Im Vertrauen gesagt, hätte man nicht die Redereien der Bekannten und guten Freunde
gefürchtet, der Verkehr wäre auch äußerlich vollständig abgebrochen worden. — Es war Ni Anfang Februar 1878 als Herr von N. die Ai an Commerzienrätbin nm eine Unterredung bitten ließ, die ihm natürlich g-wäbrt wurde. Als Herr von R. in de» Salon seiner Schwiegermama eintral, hielt er zm>i Briefe in seiner Hand.
„Was verschafft mir die Ehre Ihres Vesuv, s, Herr Baron?"
„Gnädiae Frau, ich beabsichlige selbst auf die Gefabr eines Eklats hm, einem Zustande ein Ende zu machen, den länger iu erlraaea nicht mebr in meiner Macht liegt. Wo befindet sich meine Gattin?"
„Sie meine» meine Tochter. Herr Baron? Ich babe nicht das Recht, Ihnen das mit zulheilen "
„Ich muß das wissen, wenn ich nichl dem sichern Tode verfallen soll!"
„So leicht stirbt Jemand nicht, Herr Vaioii, der in zwei Monalen zwei verschiebe, en Personen ewige Liebe und Treue schwör,N kann!"
„Gnädige Frau!" fuhr Herr von R. ans.
„Bitte, Herr Baron, Sie stehen einer alten Frau gegenüber."
„Bitte nm Verzettlung, Frau Commerzien- rath, entschuldigen Sie meine Aufregung, aber Helsen Sie einem Bittenden. Ich habe schwer gesündigt, aber ich habe auch furcht ar gebüßt. Sehen Sie, ich habe hier die beiden Briete, die mich so namenlos unglücklich gemacht, helfen Sie mir die Schuld iiihneii und ich werde Ihnen ewig dankbar sein."
„Was für Briefe sind das?"
„Der eine ist von meiner Frau, und der andere —"
„Nun. und der andere?"
„Der andere ist —"
„Bitte, geben Sie die Briese einmal her!" _(Fortsetzung folgt.)
Geräuchertes Fleisch, Wurst, Speck, Schinken bewahrt man selbst im Sommer am besten aus, wenn man ein gewöhnliches, reines Faß nimmt und den Boden d-sselben drei bis vier Zoll mit feinem Hack'el bestreut; dann packt man Fleisch, Wurst, Speck, Schinken, sauber gelrocknet, eine Schicht hoch »eben einander und streut zwischen jede Schicht abermals zwei bis drei Zoll Häckerling, bis das Faß gefüllt ist und oben als Abschluß die l tzle Lage Häcksel kommt. In dieser Weise bewahrt man auch Aepiel, die vorher sauber getrocknet sein müssen, über Winter an frostfreien Orlen vortrefflich auf.
Elektrische Bahnen. Die Firma Si,mens und Halske in Berlin wird in nächiur Zelt in der Lage sein, elektrische Lahnen für den öffentl. Verkehr Herstellen zu können, welche weit geringere Betriebskosten er-ordern, als die Bahnen mit Dampfbetrieb oder die Pferdebahnen. Es gilt nur eine einzige technische Schwierigkeit zu überwinden und die besteht darin, die Achse des Wagens zu isoliren. Diese müssen so gelagert wero-n, daß sie von jeder metallischen Verbindung mit dem Wagenkörper seriibleiben. Ist diese Frage gelöst, so st. hl der E-N'ührung der billigen eleklrischen Verkebrsmaschmen kein Hinderniß mehr
(Hunde Intelligenz. Man schreibt aus Stuttgart: Die Frau des Reuter Apostels Angnst Jimk.rmann hatte dieser Tage mit einem Jagdhunde ein Abenteuer, das für die Intelligenz der Hunde em glanzendes Zeugniß ablegt. Frau Jnnkeimann hatte m einem Modewaareittnden d.r Königs, siraße einen Einkauf betorgt und dabei eine Rch-ung bezahlt. A s sie in einem anberen Geichätt gleichfalls eine» Einkauf machen wollie, veriiijßie sie ihr Portemonnaie, das lrotz alles NachiucheuS auf der Straße und in den h.ioen Läoe» nicht mehr ui finden war. Scho» wollle sie betrübt den Heimweg anlre>eii. als ein gallonirter Bedienter in dem Modewanrengejchäst erschien, das vermißte „Jnchienlederne" in der Hand lragenb Es stellte sich heraus, baß Teto, der Hühnerhund der in demselben Hause wohnenden Fr,isran Cotta v. Cottendors, das Poitcmonnuie auf dem Trottoir enkb.ckl, an-genommen und seiner Herrin im erst.ii Stock d.s Hauses mit größter Sorgfttl appottirt halte. Die in dem Pw iemonngie befind ich-Rechnung, aus den Rainen lautend, inhrle sehr bald aus die Spur der Eigenthümeriii, deren Gatte am andern Morgen nichts Eiligeres zu thnn hatte, als sich i» einen Fleischerladen zu begeben, ein Paar Prachlwürste auszusuchen und sie, zierlich eingewickelt, ui das Haus der Kö-ugsttraße zu senden mit einem Geldstück und folgendem Verse: Für Telo, den redliche» Finder, Uebericnüe beifolgend die Wurst, Dem Diener gebühret nicht minder. Ein Trinkgeld sür etwaigen Durst.
August Junkermann.
Gebet eines Gcrichtsvollzieheropfers.
Luder Golk, laß die Bäume so hoch werden, wie sie wollen, aber sorge dafür, daß die Gcrichlskosten nichl in den Himmel wachsen. (B. W.)
Februar.
Zunahme des Tages 1 St. 31 Min. Nachmittage länger als Vormittage. (Größter Unterschied von 29. Min. am 11.)
Alle Bauernregeln.
So lange die Lerche vor Lichtmeß singt.
So lange schweigt sie hernach.
Maiheis bricht s'Eis;
Hat er kein's — so macht er cin'S.
1. Februar 187!. 80,000 Franzosen fliehe» in die Schweiz. 15. Febiuar 1871. Belsort überaivt sich den Deutschen.
Goldkurs der Staatskaffenverwaltung vom I. Februar 1880. 20-Frkmkeiittücke . . . 16 12 ^
Anzeigen für den Hnzthäker vermitteln in Wisdüad: Hr- ß. Schoöert; in Pforzheim: Hr. Gtto Aieckter.
Für die Monate Februar und März nehmen sämmtliche Poststellen, im Bezirk auch durch die Postboten, Bestellungen auf
im Wege.
(N. F. Pr.)
den Enzt Haler
zu des Quartalpreises an.
Redaktion, Druck und Vertag von 3 a. Meeh in Neuenbürg.
Nr. 16.
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