glncker verschweig?» ferner, daß in dem . republikanischen Frankreich der Mann 5 Jahre unter der Fadne dient, bei uns 3, daß dort die Dienstpflicht bis zum 40. Lebensjahre dauert, bet uns nur bis zum 32., daß dort ein militärisches Slrassystem h.rrscht, gegen welches das un'rige milde ' ist, daß in Frankreich für Mckttärzweck.

I pio K"ps der Bevölkerung 15.7 ^ aut

k gewendet werden, in Deutschland 8.6 »1L ki Heutzutage süßen die Beziehungen der Völker i ebensowenig auf platonischer Grundlage, wie r ebedem, und wenn ein Krieg ausbricht, > Helten alle schöne Worte von Völkerfriedc» i nichts, sonder» ganz allein eine Armee,

- die der feindlichen überlegen ist an per . sonellen und materiellen Slreitkräften. Uns i aber solche Aruiee zu erhalten, fordert der nackte Selbsterhaltungstrieb der Nation, und wer dies nicht anerkennen will, der treibt entweder eitel Geflunker oder noch Schlimmeres."

Auch die preußischen Schulen werden nunmehr ihre einheitliche Rechtschreibung . erhalten und zwar in möglichst engem An schloß an das in Bayern emgetührte Regel­est buch. Der zu diesem Zwecke ausgearbeitele !t L itfaden erscheint unter dem TitelRegeln is und Wörterverzeichniß für die deutsche Rechtschreibung zum Gebrauch in preußi- g scheu Schulen. Herausgegeben im Aufträge

II des K. Ministeriums der geistlichen. Unter ' lichte- und Medizinalangelegenheilen."

Die Ausführung des eisernen Ober« !; baues für die von der hessischen Ludwigs si bahn behufs Einführung ihrer linksmai ij uischen Strecke und der Frankfurt-Mann ^ heimer Linie in den Frankfurter Zentral­st, bahnbof zu erbauende Eisenbadnbrücke bei F Riederrad ist der Firma Gebrüder B e n !s User übertragen worden.

^ Frankfurt a. M., 27. Jan. Die il s voii der k. Regierung und von der kaiserl. Pastverwaltung mir zusammen 600 cM für Ermittlung der Raubmörder Hilsenbeck und Treulied ausgeietzten Belohnungen sind nun i mehr an diejenigen Personen, welche sich , i» dieser Hinsicht ein Verdienst erworben haben, ausbezahlt worden. Bei der Er miltluug und Ergreifung Hilsenbecks, der ! >n> hiesigen Stadlwalde verhaftet wurde, kamen ein Eisenbahnbeamler, ein Schlosst »ad zwei Knaben aus Niederrad, sowie ' einige Soldaten des 8l. Regiments, Ni>d lei der Ermittlung Treuliebs, der in Ut­recht verhaft wurde, Post und Polizeibe mre in Stuttgart in Betracht.

Aus Lothringen, 26. Jan. Der seit einiger Zeit sich bcmerklich machende i allmälige Aufschwung der lothringischen j ^er,,Werksindustrie erst: eckt sich auch aus ! die Salzgewinnung. In den LaliNiN Vic, Dieuze, Sa eanx und Moyenvic hat sich I?» Jahressrist der Beirieb erheblich gehoben. Außerdem bat die Eimartung, daß durch dm Eingangszoll aus Salz die Gewinnung des letzteren einen größeren Ertrag als bisher abwers n werde, die Spekulations- luit auf Erwerbung neuer Konzessionen "»geregt.

! Aus der Pfalz, 27. Jan., schreibt man ! ^ »Fr- Ztg." : Aus all.n Thecken de,

! Aorderpfalz treffen Nachrichten über ein i am Sariistag Abend zwischen 7 Uhr 40 j und 7 Uhr 50 Minuten von Südwest nach

N -rdosi erfolgtes Erdbeben ein. Dasselbe war von einem dumpfen, starken, donner­ähnlichen Getöse begleitet, währte 78 Sekunden und endigte mit einem dumpfen Scblag. Während des StoßeS wankte und zitterte der Boden, Fenster und Thüren flogen ans und die Leute eilten erschreckt auf die Straßen. Eine Wiederholung des Erdbebens erfolgte am darauffolgenden Morgen um 3 Udr 35 Minuten, jedoch weniger heftig. Bemerkeuswerth ist noch, daß die höher gelegenen Gegenden mehr erschüttert wurd-n, als die tie'er». Auch in Pforzheim, Calw, Heimslieim, Zusfen Hansen wurden Erderschüllerungen verspürt.

Mannheim, 27. Jan. Der Neckar steht wieder völlig fest und man befürchtet, daß die Pfeiler der Kettenbrücke, an denen die Schlitzarbeiten durch die wieder einge- trctene Kälte unterbrochen wurden, bei einem abermaligen heftigen Eisläufe ganz ernstlich gefährdet werden können. Der Rhein geht sehr stark mit Eis und fließt mit großer Langsamkeit.

Psorzhei m, 28. Jan. Bisher war hier der Uebelstand, daß Reisende, welche mit der würitembergische» Nagold- und der Enz.Bahn abgehen wollten, »»geschützt vor Wind und Wetter in die betreffenden Bahn züge einsteigen mußten. Diesem ist obge- holsen, indem die bisherige zur badische» Bahn gehörige Einsteigballe verlängert wurde. Die Reisenden können nun von dem gemeinsamen Bahnhose aus unter Dach zu den verschiedenen Bahnen gelangen. Auch wird ein eiserner Steg über die ver schiedeuen Bahugeleise nächst dem Bahnhofe gebaut, welcher den Verkehr auf einer die Bahn kreuzenden, viel benützten Straße vermittelt.

Württemberg.

Ablösung von Pflaster- und Brücken­geldern. Einem imSt.-A." enthaltenen Bericht entnehmen wir folaende Notizen: Seit 1877 wurden Pflastergelder in 13 Gemeinden mit einem Gesammtjahresertrag von 8541 ^ 79^, Brückengelder in 18 Gemeinden mit einem solchen von 2133 ^ 69 ^ zur Ablösung gebracht. Die hiefür verwilligten Slaalsbeiträge seit November 1877 betragen 15,408 seit 1874 zu saminen 40,755 c/lL Pflastergelder werden noch erhoben in 20 Gemeinden mit einem Gesammtjahresertrag von 51,166cM2l^, darunter Stuttgart mit über 20,000 Brückengelder in 27 Gemeinden mit einem solchen von 4914^6 3 l^Z. In mehreren Oberamtsbezirke» werden die Verhandlun­gen wegen Bewerkstelligung weiterer Ab­lösungen fortgesetzt, so daß auch für die fernere Zukunft eine abermalige Herab- mindening der noch bestehenden Abgaben dieser Art in Aussicht genommen weiden kan».

Cannstatt, 27. Jan. Ein recht schweres Unglück ist beute über eine brave Familie gekommen. Der Pflasterer Riecker war in einem Steinbruch beschäftigt, als sich plötzlich ein Stein von vielleicht 3 Pfund Gewicht oben loslöste, herabfiel und ihn wsort ivdt niederstreck'e. Dem bedanerns werlhen, sehr braven und soliden Manne, der erst 30 Jahre zählte, wurde diese Nacht (wenige Stunden vor seinem Tode) ein Kind geboren, so daß die trostlose Wittwe

mit ihren 3 ganz kleinen Kindern den Er­nährer verloren bat. (W. L.)

Biet'igheim, 28. Jan. In Folge der Kälte hat sich auf der Enz und auf ver Meiler auf's Neue eine Eisdecke ge­bildet, welche von Schlittschuhläufern häufig neiiützt wird. Gestein Nachmittag kamen zwei junge i.Inge Männer i» große Gefahr und hätten beinahe in d-r Enz ihren Tod wsunden. Dieselben wollien zwischen ber Enzbrücke und dem Viadukt ein n Schiitt- ichuhlaut mache». Die Schlittschuhe in der einen, den Stock in der andern Hand, betraten die beiden vom linken User der Enz aus vorsichtig die Eisfläche; aber kaum waren sie einige Schritte gegangen, so hörten sie plötzlich einen Krach und in demselben Augenblick stürzten sie bis an die Brust in das kalte Wass r. Ein Stück Eis, etwa 2 Meter lang und einen haibeit Meter breit, war gebrochen und mit ihnen in die Tiefe gefunken. Die G-istesgegcn- wart verließ die beiden Linkenden lucht. Der eine rettete sich aut das Eis, das glücklicherweise lest genug war, der andere hielt sich mit dem linten Arm am Eise, das er noch rechtzeitig erreichen konnte. Nun reichte der wieder auf dem Eis siebende dem um seine Rettung Ringenden die Hand und zog ihn zu sich herauf. (S. M.)

Von der Glems, 27. Jan. In Eltingen ereignete sich letzten Montag ein großes Unglück. Ein Holzhauer wurde beim Fällen einer Eiche von den Aesten derselben zu Boden geschlagen, an seinem Aufkommen wird gezweifk. Der Unglück­liche ist Vater von 5 unmündigen Kindern.

Vom Welzheimer Wald,27.Jan. Ein gräßliches Unglück ereignete sich, laut R. Z. vorgestern i» der Leinecksmühle bei Alfdorf, Das achtjährige Söhnlein des borkigen Müllers kam in der Mühle dem Kammrad za nahe, es ersaßle ihn an seinem Shawl und im Nu war es um das Kind geschehen, das von der unerbittlichen Ge­walt zermalmt und zerstückelt wurde.

N e u e n b ü r g, 28. Jan. In wenigen Tagen wird Hr. Schultheiß und Verwal- inngsaktuar Hosch von Calmbach, Ge­meinde und Bezirk nach nahezu 40jähriger Wirksamkeit verlassen, um sich in seimr Vaterstadt Markgrön »geil ins Privatleben zurückzuziehcn. Dies gab in heutiger Sitz­ung des Amtsversamiiiluiigs < Ausschusses, dann auch in weiterem Freundeskreise An­laß zu einem gebührenden festliche» Akte, bei welchem der Hr. Oberamtmann die vielfache geschästsgewandte, stets dem Wohl des Bezirks und seiner Gemeinde gewidmete uneigennützige und erfolgreiche Thäligkeit des Scheidenden rühmt und ihm seine volle Anerkennung dafür aos'pricht.

In gleicber Weise, der Wahrheit die Ehre gebend, bestätigt und lobt Hr. O b e r- amlsrichter die selbstlose Pflichterfül­lung des Hrn. Hoich und beide HH. Be­zirksbeamten wissen dem Scheidenden ireund- tiche Worte für seine Leistungen aus ver­schiedenen Gebieten des öffentlichen Dienstes.

Hr. Hoich sichtlich überrascht von dem Lob, dankt gerübrt und hinterläßt für den Bezirk und seine Gemeinde seine besten Wünsche; er werde das Enzthal und seine Bewohner nie vergessen. Freund Web­in g e r widmet dem treuen vieljährigen Mitarbeiter elegischen Scheidegrub, be-