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würde vergeblich forschen, sie ist eben uii- desiinrbar und wirkt mit der Ursprünglich keit einer Naturgewalt. Wer in B. an seinem geistigem Auge die Bilder vorüberziehen läßt, die hier vor nunmehr fünf Jahre» jene heileren Stunde» in die Seele geprägt, die man in deujenigen Salons dieser Stadt geniesten durite, in denen die Jünger der Kunst und Wissenschaft mit den Vertretern der Aristokratie und der damals noch im Zenith ihres Glanzes siebenden Plutotralie in dem Begehren, sich zu amüsiren, wetteiferten, der wiro eingrst-hen müsse», daß Maximilian von R. »edst seiner jungen Gemahlin eigentlich die Alleinherrscher aut dem glatten Parket waren, aus dem man sich bewegte. Junge Eheleute geniesten überhaupt eine beneide,is- werthe Stellung, der Mann wird von den Herren nicht inehr als Rivale betrachtet, wo es gilt, das Herz einer begehrenswertsten Dame zu erobern, und erst das theilnehmende Herz der jungen Frau, welcher ihre Freundinnen ovne Besorgniß, in derselben eine Nebenbuhlerin zu finden, alle ihre Wünsche uno Bekümmernisse an- veitrauen dürfen, ist io recht eine Schatzkammer der stetsten Geheimnisse, durch bereit Mistu-sitz die Inhaberin dieses H.rzens un- willkürt.ch eine nicht abzuschuttelnde Gewalt über ihre Freundinnen erlangt hat. Kein Wunder, dast auch die R.'sehen Eheleute, unterstützt durch ihre natürliche Anlage, zu herrschen, eine dominirendeStellung einiiahmen. Beide waren von der Natur mit gleich groben körperlichen und geistigen Vorzügen begabt, und Diejenigen, welche bei der Nachricht ihrer Verlobung erklärt hatten : „Das hätte ich Vorhersagen können, denn die beiden sind für einander präde- stinirt!" schienen wenigstens in letzter Beziehung das Richtige getroffen zu haben.
Es war im März 1874 gewesen, die Saison neigte sich bereits ihrem Ende entgegen, als Maximilian von R., der kaum erst in B. angekommen war, auf einer Reunion der verwiliweten Frau Commer- zienrath D. und stirer einzigen Tochter vorgestellt wurde. Der Blick, mit dem sich die beiden jungen Leute bei dieser Gelegenbeit masten, war nicht gerade der freundlichste, und diejenigen Herren der Gesellschaft, welche den ganzen Winter vergeblich sich bemüht hasten, durch das Feuer ihrer Liebe das Eis zu schmelzen, das Fräulein Elisabeth D. um ihr Herz gelagert hatte, schienen sich in d-r Ueoerzeugung zu begegnen, der neue Ankömmling könne ihnen nicht gefährlich werden.
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Kaum zwei Monate vorher saß in einem kleinen, aber elegant mödlirlen Zimmer der zweiten Etage eines Hauses in M. ein junges Paar, die Dame geisterbleich und vor innerer Erregung bebend, der Herr scheinbar ruhig und gelassen, in Wirklichkeit aber nicht weniger erregt als sein Gegenüber.
„Aber liebes Kind, so nimm doch Vernunft an! Du mit Deinem klare», ruhigen Verstände wirst Dir doch selber oft genug gesagt haben, daß eine Verbindung für bas Leben zwischen uns beid-n zu den Unmöglichkeiten gehört?"
„Zn den Unmöglichkeiten?" fragte tonlos das Mädchen. „Und weßhalb? Sind wir nicht beide unabhängig? Du, Dein eigener Herr und ich eine Waise, die Nie mand aus der Welt hat, als Dich, Niemand sonst. O Max, sage, daß Du gescherzt hast, ich mußte sterben, wenn es anders wäre."
„Sterben! Sprich das häßliche Wort nicht aus, Eugenie, ich mag es nicht hören, wenigstens jetzt nicht. Weßhalb es unmöglich ist, daß wir Mann und Frau werden, hättest Du Dir ebenso gut sagen können, als ich es mir getagt habe. Mein Vermögen allein reicht nicht aus, standeSmaßig eine Familie zu ernähren — und Du..."
„Und ich bin arm, ja wohl, arm, ich habe nichts, als meine Liebe."
„Mit der man aber keinen Haushalt Nähren kan». Es gibt keinen andern Ans weg, als den: wir müssen scheiden. Das Leben und die Gesellscha't begehren, daß ich die Ansprüche befriedige, tue an mich gestellt werden, und meine finanzielle Lage verlangt, daß ich'eine Gemahlin wähle, die in diesem Punkte besser silrurt ist, als ich selber."
„Und wer ist diejenige, der Du mich opferst, mich, die Dir Alles geopfert. Alles — so schluchzte sie — auch meine Ehre.
„Noch weiß ich es nicht, aber . . ."
„Also einem unbekannten Wesen, einem Phantom gegenüber gibst Du mich Preis!" ries aufspringend das Mädchen, und vor den Mann hiniretend, sagte sie, indem Purpurröihe ibre Wangen bedeckte: „Und unser Kind, Max?"
„Alle Teufel, also doch? Nun, Ihr sollt nicht Notb leiden, ich werde für Euch sorgen? Aber jetzt muß ich fort, ich komme morgen wieder, hoffentlich bist Du dann ruhiger geworden.
(Fortsetzung folgt.)
Grfli'igelställe.
Das Nöthigste über sHefliigelstalleinrich- tungen geben die „Schlesw. Holst. Blätter f. Geflügel,." in folgenden Sätzen wieder:
Der Geflügelstall sei geräumig, lustig, licht, trocken, warm und rastensicher. Enge, dunkle, feuchte und dumpfe Räume sind Ungezieferhecken und Brutställen ansteckender Krankheiten.
Der Geflügelstall liege mit Thür und Fenstern »ach Süden; jeder Sonnenstrahl kommt so den Thieren zu Guts.
Gänse, Enten, Tauben und Hühner dürfen nie zusammen Hausen; ihre Bedürfnisse sind verschieden.
Ueberfüllnng der Ställe ist streng zu meiden; auch im größten Raume drängt Alles ans einen Fleck zusammen; man theile lieber in mehrere Abiheilungen; Hühner gehören nicht über 25 in eine Abtheilung.
Alt und Jung sei getrennt; letztere werden sonst gebissen und getreten.
Die Sitzstangen der Hühner seien in gleicher Höhe; sonst entsteht Streit um die höchste Stange. Leilerarlige Sitzflangen brauchen ebensoviel Platz, sollen sich die Thiere nicht gegenseitig beschmutzen.
Die Stangen seien abnehmbar, 50 Censtmeter breit mit abgerundeten Kanten.
Unter den Sitzstangen sei ein Schmutz« brett znm Anffangen des Düngers; er ist so leichter rasch zu entfernen.
Häufige Reinigung des Stalles fördert das Gedeihen der Thiere, besonders im Winter, wo sie oft bis 17 Stunden aus der Stange sitzen.
Raum zum Füttern und Tränken bei Regen, Schnee und Frost ist »ölhig; sonst kommen die Thiere von Fleisch und legen später weniger.
Ein Erd- oder Staubbad ist den Hühnern für ibre Gesundheit unentbehrlich.
Die Legenester seien an dunklem Orte, nahe dem Boden, von oben gedeckt, fl saß sie nicht als Ruheplatz für die Nacht gewählt und beschmutzt werden; die Heuoder Stroheinlage ist oft zu erneuern.
Mindestens zweimal im Jahre sind Decke und Wände mit Kalk zu weißen, alle Holztheile mit kochendem Wasser zu brühen. „Der praktische Landwirth.,
Champagner als Medizin für — Kühe. Ein Gutsbesitzer in der Nähe von Pankow kaufte vor einigen Tagen 1 Dutzend Flaschen billigen Campagner. Glücklich wegen des günstigen Kaufs stach er Abends mit seiner jungen Gattin zwei Flaschen davon aus. Beide bekamen furchtbares Leibschneiden und bald suchte sich der gäh- rende Sekt Wege jeder Art, um wieder an bas Tageslicht zu treten. Da meldete der Oberknecht, daß die beste Kuh plötzlich de» Auslaus bekommen habe und dem Tode nahe sei. Eingedenk der soeben selbst gemachten Erfahrungen verardnete der Gutsbesitzer seiner Patientin zwei Flaschen jenes ivirkungsreichen Weines, und der Erfolg mar, daß sich der edle Trank wiederum gewaltig ins Freie drängte. Die Kuh war gerettet. Im Namen derselben halte der erfreute Herr dem Weinhändler ei» Dankschreiben übersendet und ihm gestattet — solches zu veröffentlichen.
Der diesjährige Monat Februar zeichnet sich nicht nur dadurch vor den gleichen Monaten eines „gemeine»" Jahres aus, Laß er 29 Tage zählt, er ist vielmehr auch »och ganz besonders durch den Umstand merkwürdig, daß er fünf Sonntage umfassen wird. Es ist dies ein Fall, der nach dem „B. T." in jedem Jahrhundert nur drei, höchstens viermal vorkommt, im gegenwärtigen in den Jahren 1825, 1852 und 1880. Dann wird der Fall erst wieder 1920 Vorkommen. Der Schalttag ist in diesem Jahre der dritte Festsonntag Okuli, was noch Niemand von uns erlebt hat. ^ Denn es ist seit 1728 (vorher 1540) nicht vorgekommen, tritt aber 1948 für die ein, , die noch 68 Jahre leben. Es ist also gegenwärtiges Jahr in unserm Jahrhundert ein kalendarisches Unikum.
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