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Wie sehr allseitig das Bediirfniß poli- tischen Maßhaltens und uneigennützigen patriotischen Zusammenschlusses empfunden wird, zeigen u. A. sotgende Momente:

Professor Springer, der in der letzten Orieutkrisis manches treffliche Wort ge­schrieben bat, schließt eine Umschau im Neuen Reich" mit der Mahnung:Wir haben ein doppeltes Besitztbum ans unserer Vergangenheit geerbt: die Freiheit der Bildung und die fest geschlossene Rechts­ordnung. Beides wird angegriffen. Die Freiheit der Bildung soll beschnitten werden, weil sie angeblich die öffentliche Ordnung und den fromm-sittlichen Geist des Volkes bedroht. Die hergebrachte Ordnung der Dinge wird bekämpft, weil sie mit mannig­fachen neuen Vorstellungen über die Well unv die persönlichen Menschenrechte ver­meintlich im Widerspruche steht. Wir haben beides mit dem Aufgebot aller Kraft zu vertheidigen, so zu vertbeidigen, daß nicht die eine Hälfte des Besitzes dem andere» zum Opfer fällt. Im Angesichte dieser Aufgabe treten die allen Parkeinamen und die allen Parteiprogramme in den Hinter­grund zurück. Bequem und gemächlich wird dadurch unser Leben allerdings nicht. Unser Pflichlenkreis ist mit dem Eintritt in die Reitze der Großstaaten und Groß­mächte Europas gewachsen, unsere Privat­interessen muffen sich eine vielfach noch un­gewohnte, aber unbedingt notbwendige Unter ordnung unter die öffentlichen Interessen g?sa-llen, lassen. Daß wir zu der Einsicht gekommen sind, zur Erhaltung des Staates , gehöre nicht bloß Tapferkeit, sondern auch viaßballende Gesinnung, ist der größte Gewinn, den wir dem vergangenen Jahre verdanken."

Bei einer Versammlung patriotischer Gesinnungsgenossen in Göppingen am 5. Jan. begann der Kammerpräsident Holder mit einer Schilderung der gegenwärtigen politischen Lage und der gedrückten Stim mung, welche in so vielen Kreisen Platz gegriffen. Auf der einen Seite stehen Leute, die dem Reiche seind sind, die alles verachten, über alles schreien, die an allem nörgeln, was von Seiten der Negierungen, des Reichstags und Reichskanzlers geschiehi, die nie ei» einziges Wort der Anerkennung für den Staatsmann haben, der Deutsch­land aus einem Spielball seiner Nachbarn zu einem achtunggebietenden, mächtigen Staate gemacht hat. Was der Kanzler thilt, ist von ihnen schon im Voraus ver- urlheiit. Redner hält eine sachliche Opposition für berechtigt und nöthjg und ist selbst nicht mit allem einvertlanden, was Bismarck für gut hält; allein eine gehässige, persönliche, maßlose, giftige Opposition, wie der Kanz­ler im Reichstage und in einem Theil der Presse erfahre, sei nicht berechtigt. Er anerkennt, daß manches in der neuen Ord nung der Dinge, an den neuen Gesetzen, den gewohnten Anschauungen entgegen ist und deßhalb wehe lhut; allein wenn man so Vieles, lange Vernachlässigtes nachholen müsse, könne es nicht gleich vollkommen und zur Befriedigung 'Aller ausfallen. Manches an diesen Gesetzen muffe wieder geändert werden, aber im großen Ganzen

sei das Neue doch besser als das Altge­wohnte, was inan mit der Zeit wohl ein sehe» werde. Jedenfalls aber sollen die wahren Patrioten in einer solchen Zeit d>r allgemeinen Mißstimmung sich nicht enl- mnthigen lassen, sondern fest auf ihrem Platze zusammensteken gegen die Extremen rechts die Konservativen (Junker) und Orthodoxen, und diejenigen links die Sozialen, welche die bestehende Ordnung völlig nmstoßen wollen.

Die Wochenkorrespondenz der freikouser- vatioen Partei ichreibt: Wenn der Minister- Wechsel in Frankreich nach den Personen, welche jetzt vor und hinter de» Kulissen die leitenden Rollen spielen, zweifelsohne noch immer ein energischeres Zusammen taffen der nationalen Kräfte und damit naturgemäß die Verschärfung der nationale» Gegensätze, insbesondere also gegen Deutsch­land bedeutet, so liegt in dem Vorgan auch für uns die ernste Mahnung zu engem Zusammenschluß. Der Reichsgedanke, wel­cher in der letzten Zeit bedenklich zu ver »lassen begann, wird mit voller Kraft und Lebendigkeit wieder in den Vordergrund trete» muffen. Das Kokeltiren mit föder atlsiischen Tendenzen auf der einen, der Widerspruch gegen die nationale Wirth schaftSpolilik auf der andern Seite wird mehr zu schwinden haben und so in dem gemeinsamen nationalen Streben der Boden für ein gedeihliches Zusammenwirken der erhaltenden Kräfte der Nation in konser­vativer und liberaler Richtung zu gewinnen sein. Zu diesem Ende wird ferner in unserem öffentl. Leben der Widerstreit der Parteien auf das gelingst mögliche Maß zu beschränken sein. Die einseitige Partei­politik bleibe ebenso fern, wie die doktrinäre und darum nur allzu leicht den Extremen zugeneigte Auffassung. Maßhalten sei die Parole, und in Anerkennung der gemein­samen patriotischen Bestrebungen würdige man auf der Rechten die Berechtigung der liberalen Ideen, auf der Linken die Be­rechtigung der konservativen Anschauungen. So weroen wir auch i» Preußen den große» Auigaben des Tages uns gewachsen er­weisen und unser Skaatsmesen erholten auf der Bahn des ruhigen stetigen Fortschritts.

Breslau, 5. Jan. DieBreslauer Zig." meldet aus Oppetu von großem Hoch­wasser, Eisversetzung und bedeutender Ueber- schwemmung. (Also eine neue Heimsuchung für die ohnehin Rothleidenden.)

Aus Franken, 5. Jan. In einem Hause in Würzburg wurde dieser Tage em 2' jähriges, in seinem Bette schlafen des Kind von einer Ralle angefressen und nicht einmal von den auf das Geschrei des Kindes herbeigeeilten Eltern ließ das Thier sich verscheuchen, sondern mußte mit Ge­walt weggerissen und getödlet werden.

Pforzheim, 6. Jan. Die sogen. Singergesellschast, welche hier seit mehreren Jahrhunderten besteht, hatte wie üblich ans Sonntag nach Neujahr ihre jährliche Generalversammlung veranstaltet. Hiermit ist immer eine kurze religiöse Feier und ein Abendessen verbunden. Die Erträg­nisse des Gesellschaflsvermögens werden zur Unterstützung von Bedürftigen ver­wendet und es bildet die Art und Weise der Vergeltung den Hauptgegenstand der

jeweiligen Verhandlungen der Jahresver­sammlung.

Pforzheim, 7. Jan. Der am ver­flossenen Montag dahier sialtgehabte Vieh- markt mar mit 777 Stück Großvieh, ein­schließlich der Pierde, befahren. Käufe wurden ziemlich viel abgeschlossen; die Preise für Rindvieh Ware» immer noch gedrückt. (Pf. B.)

Pforzheim, 8. Jan. Die Her­stellung einer eisernen Brücke über die Nagold ist bereits zur Submission ausgeschrieben. Der Stadt erwächst durch den Eisgang ein Schoden von mehr denn 20,000 ^

Renchen, 5. Jonr. In der N icht vom 31. Dezember auf 1. Januar wurde nnier Städtchen durch gewaltige Eismassen aus schreckliche Weise heimgesucht. Eine ergrei­fende Szene spielte sich dabei in dem Hause eines armen Taglöhners ab: Der Mann war weagegange», um seinem Schwager beizuspringe», dessen Hans ihm mehr ge- iährdet schien, als das semige; als er zu« ruckkehren wollte, wurde ihm dies trotz der größten Anstrengung nicht möglich, so war die Frau mit tun Kindern allein, mit 7 Mädchen und einem Sohns von 15 Jahren; bald dringt das Wasser ,n die Stube; sie flüchten auf d,n Tisch, draußen hören sie den Strom vorüberrauichen, mit Scheu blicken sie bisweilen zum Fenster hinaus, aber ra'ch meiibc» sie den Blick wieder ab von den furchtbar, n Eisblöcken, die ihren Val>r, der vielleicht eben zu ihnen eilen will, erdrücken können; vom Slalle her hören sie entsetzliches Brüllen des Viehs und herzzerreißendes Jammer­geschrei erheben auch die Kinder; immer höher steigt auch das Wasser in der Stube, bald wird es auch den Tisch erreichen und sie müsse» ertrinken; da faßt der I5jährige Sohn einen kühnen Entschluß: gegenüber ist ein hochgelegenes Hans, das nicht leicht vom Wasser erreicht werden kann, dahin will der Brave seine Geschwister bringen; er steigt also zu dem Fenster hinaus (in dos Wasser, das ihm beinahe bis an den Hals reicht) unv läßt sich von der Mutter ein Schwesterchen reichen; mit gewaltiger Anstrengung gelangt er mit demselven in das Nachbarhaus; der gelungene Versuch erhöh! ihm Kraft und Muth und io bringt er alle sieben Geschwister in Sicherheit; gls er mit dem letzten mitten in d-r Strö­mung war, wird er von einem Eisblock umgerissen und das Kind entgleitet seinen Armen; schnell rafft er sich aber wieder auf, erhascht auch noch das Kind und er­reicht mit ibm und der nachfolgenden Mut­ter glücklich, wenn auch gänzlich erschöpft, das rettende Nachbarhaus. (W. L.)

Vom M a r k g r ä f t e rla nd, 5. Jan. Bei dem Weiustocke hat es sich gezeigt, daß da, wo das Holz seine gehörige Reife er­halten, die Kälte nichts geschadet, überhaupt die Gebirgslagen verschont blieben. Was den Verkehr im Weine betrifft, so ist ein regerer Verkehr eingetrete». Jetzt wird für den Hellen 1879er 54 bis 60 per 150 Liter bezahlt. Rechtes Kirschenwasser kostet 55,50 die Maaß, Aeiiere Weine behaupten die seitherigen Preise, 1878 steht zu 75 bis 80

Württemberg.

Stuttgart, 6. Jan. Der Besuch der kunstgewerblichen Weihnachtsausstellung