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Neuenbürg.

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Zpielwerke und Utihnachtkn.

Unzertrennlich, warum? hören wir den Leser fragen, weil man die weltberühmten Spielwcrke des Herrn I. K. Keller in Bern alljählich um diese Zeit angekündigt, und dann auf Tausenden von Weihnachtstischen als Glanzpunkt die kost­barsten Sachen überstrahlend, findet; es ist dieses auch ganz natürlich, da Herr Heller dieselben in einer Vollkommenheit erzeugt, daß Jeder, der je eines seiner Werke gehört, von dem Wunsche be­seelt wird, ebenfalls eines zu besitze». Was kann der Gatte der Gattin, der Bräutigam der Bruat, der Freund dem Freunde Schöneres und Will­kommeneres schenken? es vergegenwärtigt glück­lich verlebte Stunden, ist alleweil munter, lacht und scherzt durch seine bald heitern, erhebt Herz und Gemüth durch seine ernsten Weisen, ver­scheucht Traurigkeit und Melancholie, ist der beste Gesellschafter, der Eins Wien treuester Freund, und nun gar den Leidenden, den Kranken, den an das Haus Gefesselten! mit einem Worte ein Keller'sches Spiekwerk darf und soll in kei­nem Salon, an keinem Krankenbette, überhaupt in keinem guten Hause fehlen.

Für die Kerren Wlrthe giebt es keine ein­fachere und sicherere Airziehungskraft als solch' ein Werk, um die Gäste dauernd zu fesseln, die gemachte Ausgabe hat dieselben, wie uns van mehreren Seiten bestätigt wird, nicht nur nicht gereut, sondern sie veranlaßt, größere Werke anzuschaffen, nachdem sie die ersten mit Nutzen weiter gegeben, darum jene« Kerren WirtHcn, die noch nicht im Besitze eines Spielwerkes sind, nicht warm genug anempfohlen werden kann, sich dieser so sicher erweisenden Zugkraft osine Zö­gern zn bedienen, um so mehr, da bei größeren Beträgen nicht alles auf einmal bezahlt werden muß.

Wir bemerken noch, daß die Wahl der ein­zelnen Stücke eine sein durchdachte ist, die neue­sten, sowie die beliebtesten altern Opern, Operet­ten, Tänze und Lieder finden sich in den Kekker'schen Werken auf das Schönste vereinigt. Herr Heller hat die Ehre, Lieferant verschiedener^ Höfe und Hoheiten zu sein, ist überdieß auf den Ausstel­lungenpreisgekrönt. Kurz, wir können für unsere Leser und Leserinnen keinen anfrichtigcrn Wunsch aussprechen, als sich recht bald ein Heller'sches Splelwerk kommen zu lassen, reichhaltige illu- strirte Preislisten werden franko zugesandt.

Wir empfehlen Jedermann auch bei einer kleinen Spieldose, sich direkt an die Fabrik zu wende», da vielerorts Werke für Hellcr'sche an- gepriesen werden, die es nicht sind; jedes seiner Werke und Dose» muß scincn vollen gedruckten Namen tragen, wenn es ächt sein soll. Wer je nach Bern kommt, versäume nicht die Fabrik zu besichtigen, was bereitwillig gestattet wird.

K will Ir.

Deutschland.

Zu den zahlreichen Versionen über die Ursachen ver seilherigen Verstimmung zwi­schen Deutschland und Rußland tritt eine neue, die nur der Vollstäubigkeil w gen erwähn! sein mag. In derTimes" wird uämlich auSgeführl, daß die Initiative Deulschlands zur Bildung einer Eoasttio» der Mächle ,»r A"w>hr der von Rußland lnohende» Peugciahr die erste Ursache zur Verletzung Rußlands gebildet habe. Diele Aktton Deulschlands habe dazu geführt. Rußland politisch und kommerziell zu iso iircn, und dem Reiche großen Schaden zu- gtfiigl. Als Gegcnaclion bade Rußland große Massen der aus dem Orient zurück- bernsene» Truppen nach Polen und Litt- hanen verlegt. Das sei wieder in Deutsch land schief genommen worden, wo man deser mililärischen Demonstration große Bedentting vindicirle. So sei d:e Miß­stimmung gegenseitig genährt worden, bis s »ölbig erachtet wurde, daß der Großiürst- Throniolger persönlich sich nach Berlin de gebe, um das dort berrichende Mißtraue» zn beschwichtigen. Ob ihm dies gelungen, das wird in der Darstellung des Cily- Biattes nicht gesagt; nach allen sonstigen Anzeichen scheint es nicht in dem erwarteten Maße der Fall zu sein.

Berlin, 3. Dez. Nach einem Pose- ner Privattelegr. der Nordd. A. Z. wäre sestgesteltt, daß in Warschau und Rnssisch- pslen die Rinderpest immer mehr sich ver- breite; man glaube demgemäß, preußischer- seils eine militärische Grenzsperre erwarlen zu müssen.

Berlin. Ein interessantes Schauspiel bietet sich gegenwärtig den Besucher» des Grunewaldes. Auf dem in der Nähe der Förster Stege'schen Dienstwohnung befind­lichen Futterplatz sammelt sich lägljch fast der gesammte Wildstand des Grunewalds, um dort in den Aesungshallen das darge­reichte Futter in Empfang zu nehmen. Zum Theil sind die Hirsche so zahm, daß sie bis ans drei bis fünf Schrill an die Menschen herankommen. Andere gehen sogar lrotz der Hunde in den Hof des genannten Försters. Das Futter, welches dem Wilde gercichi wird, tu sieht ans Karloffeln, Lupinen und Heu. 'Nur den Rebhühner» im freien Felde werden Ha'eruarben gereicht. Viele Per sonen besuchen läglich, um der interessante» Fütterung veiznmohnen, den Grunewald.

Einen schönen Beweis seiner landes- väterlichen Sorgfalt (sagt die Post) Hai der Kaster wiederum gegeben, indem er de» Wunsch zu erkennen gegeben hat, daß vom schlesischen ProvinziaUandiag die zur Errichtung einer Siisinng zur Erinnerung an die goldene Hochzeit des Kaisers in Aussicht g nommenen 400,000 zur Be­festigung des Nolhstandes in Oberschlesien milverwendel würden. Der Provinzialaus- schnß hat alle ihm zu Gebote stehenden Mittel für das ganze nächste Jahr im Vor­aus nahezu verausgabt, um Arbeitsgelegen­heit zu schaffen. Die Regierung hat dem Oberpräsidentcn der Provinz einen Vor­schuß von 300,000 überwiesen, um die Behörden und besonders die Armenverbäude den an sie herantretenden Forderungen

negenüb r hinreichend äuszustakten, und der Provinzmlaus'chuß hat an den Landtag den Antrag gerichtet, eine Summe von andertha.b Millionen ^ für Bauten und etwaige andere Bedürfnisse zur Beringung zu stellen.

Münster, l. Dez. Gestern Nach­mittag 3 Uhr belustigle sich die 17jährige Tochter des F. L. auf dem Eis; die Decke, noch zu schwach, brach ein und das Mäd­chen sank bis an den Hals im Wasser ein, konnte sich aber mtt einer Hand noch an der Eisdecke halten; einige Schulknaben hatten Geistesaencnwari genug, sich an die Rettung zu machen; der 13 Jahre alle Rudolf Maier hielt sich mit einer Hand an einem Weidengebüich und bog sich bis zu der Verunglückten hin, ihr die frei ge­bliebene Hand bietend; das Mädchen er­faßte sie glitt st doch ans und erst zum zweiten Mal, als ihr der mnlhige Knabe die Hand reichte, eifaßte sie sie fest; der kleiiie Relter seinersiiks wurde von den andern Knabe» gehalten und >o gelang die Rettung.

Straßburg, 2. Dez. Zur Erinne­rung an den 2. Dez. 1870 (Cbamplguy) haben die Unteroffiziere des dahier aar- nisonirenden Theiles des württ. Ins.Reg. Nr. 126 aus heule Abend in den Räumen des Cafee Amst-rdam eine Feststchkei! ver- anstallet, welcher such die Unteroifiziere des in Kolmar liegende». Bataillons des gen. Regiments b-uvohuen werden.

Wie demChemnitzer Tageblatt" ge­meldet wird, ist am Montag Abend in dem zweiten Zmickauer Brückenbergschachte die Belegmannschait durch schlagende Wetter verunglückt. Man befürchiel. daß 70 bis 80 Personen dabei ums Leben gekommen sind. Dte Nellungsarbeiten sind in vollem Gange.

Pforzheim, 2. Dez. Der am ver- stoffenen Montag dahier stattgehable Vieh- markt war mit 842 Stück Großvieh, ein­schließlich der Pferde, beiahren. Auch dies­mal waren die Preise kür Rindvieh wieder etwas gedrückt. Der Pserdemarkt war nur spärlich befahren. Gute Arbeitspferde waren gesucht und wurden gut bezablt.

(Pf. B.)

Württemberg.

Ain 29. November wurde von der evangelischen Oberschulbehörde die Schul­stelle in Kleinansbacb, Bez. Blaufi-Idcn, dem Schulamtsverweser Busch in Jgelsloch, Bezirk Neuenbürg übertragen.

Bekanntmachung der Centralstelle für die Landwirthschail, beireffend die Zuerken- uung von Preisen für künstliche Fischzucht ist der» Fischer Wilhelm B ü r k l e in Neuenbürg ein Preis r-on 40 ^ für Auf­stellung und Aniveudung eines zweckmäßigen Brutapparats zuerkanut worden.

Erhaltener Mittheilung zufolge ist die Ein- und Durchfuhr von frischem. ge­räuchertem oder gedörrtem Schweinefleisch, in welcher Form cs auch sei, in Italien strenge verdaten. Die Posianstalten haben Weisung erhalten, derartige Sendungen von der Annahme auszuschießen.

Marbach a. N., 3. Dez. Gestern Abend ereignete sich in der benachbarten Buchmühle a. d. Murr ein furchtbares Un­glück. Ein junger Müllerknappe geriekh beim Schmieren des Werks in die Räder und wurde so buchstäblich zerrissen.