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Die Anforderungen, welche auf diese Weise gestellt werden, haben zur Folge daß wir im Winter nur zu gerne die Lust löcher und Zugänge zn den Kellerräumen verschließen, damit ja keinLüslche» eindringen kann; ja, daß man im Lause des Winters gsr nie oder selten die Stroh- oder Dung Polster, die die Kellerei »ganze verschließen, entfernt, um eine Lüftung vorzunehme»
Der Keller dient zur Aufbewahrung von Lebensmitteln für Menschen, und Thiere, zur Aufbewahrung von Getränken, Aepseln, Kartoffeln, Rüben, u. s. w. Warum thun wir diese Nahrungsmittel in den Keller Damit sie sich recht lange halten, oder daß die Feinde, die sich hinter diese Stoffe machen, ferne bleiben. Diese Feinde sind: Kälte, Wärme, Schimmelpilze, Fäulniß, Verwesung.
Von diesen fünf Feinden steht der erste, die Kälte, für sich, die andern vier aber sind Vetter und treten gewöhnlich mitein ander auf. Und wenn wir den Schaden, der in unfern Kellern durch Kälte entsteht, vergleichen mit dem, der durch die andern Feinde angerichtet wird, so ist elfterer äußerst klein im Vergleich zum letzteren. Es kommt selten vor in einem Winter, daß es heißt „Heute Nacht bat die Kälte in meinem Keller geschadet." ES kann dies nur da Vorkommen, wo die Kälte im Winter recht auffallend groß ist und die Verschlußmittcl der Kellcröffnungen schlecht sind.
Wie oft hört man aber die gegenthei- ligen Klage» : „In meinem Keller will das Getränke nicht halten." „Die Kartoffel, Aefel und Rübe» faulen stark und schnell." „Die Kartoffel wachsen aus." „Die Fässer und andere Geschirre im Keller laufen stark an, werden iporig und schimmelig." Und was dergleichen Redensarten noch mehr sind. In den meisten Fällen ist nicht die Bauart und die Lage des Kellers schuld an diesen Klagen, sondern eine zu große Wärme, die in demselben herrscht.
Eine zu große Wärme im Keller hat zur Folge, daß die Getränke nicht in der gehörigen Ruhe bleibe», daß die Gährung die im Herbst begonnen hat, sich fort'etzt und wen» auch nur in einem sehr geringen Grade, daß die gewöhnliche Gährung in eine Essiggährung übergeht und das Sauerwerden der Getränke bewirkt. Eine zu große Wärme hat zur Folge, daß die Schimmelpilze in den Kellern gerne und üppig wachsen. Die Ursache des Schimmels sind weiße, fadenförmige Pflanzen, Pilze genannt, die sich auf feuchten Nahrungsmitteln allenthalben bilden. Je wärmer es ist, desto massenhafter treten sie aus und desto schneller wachsen sie; denn sie bedürfen zu ihrem Wachsthum, wie alle Pflanzen, . ich Wärme. Ein solcher Schimmelpilz ist auch schuld an unserer Kartoffelkrankheit. Und wer sich davon überzeugen will, darf nur eine kranke Kartoffel im Keller in die Hand nehmen und Nachsehen, und er wird finden, wie kleine, weiße Punkte sich an der Oberfläche zeigen, die nichts anders sind, als Schimmelpilze. Die Monate Oktober und November waren im Jahr 1873 bedeutend wä"mer, als im Jahr 1874. Was war die Folge? Daß die Kartoffelkrankheit im Herbst 1873 im Keller sich stärker sortsetzte, als im Herbst 1874.
Halten wir die Kellerräume recht warm, oder bester gesagt, zu warm, so thu» wir damit den Schimmelpilzen den größten Gefallen und fügen unseren Nahrungsmitteln den größten Schaden zu. Und trotz dessen gibt es Leute, die im Herbst bei kühlen Rächten nicht genug eilen können, ihre Kellerlöcher zu verschließen, damit es ja recht warm im Keller wird und bleibt, damit die den Tag über eingedrungene warme Luft ja nicht entweichen und einer kühleren, wohltätigeren Platz machen kann.
Denn sind die Kellerlöcher verschlossen, so hört der Luftzug auf, so kann keine gesunde Lust einströmen, es entsteht eine dumpfe schlechte, feuchte Luft, die das Verwese» und Verfaulen, das mit den Schimmelpilzen in Verkündung steht, befördert. Es ist das nicht allein an den Nahrungsmitteln zu sehen, sondern auch an den im Keller be kindliche» Gesöffen und Geichirren, wie z. B. an den Fässern, die oft ganz angelaufen und mit Schimmel überzogen sind Werde» die Keller im Winter zu warm gehalten, so bilden sie angenehme Aufenthaltsorte für verichiedenes Ungeziefer. Davon soll hier nun ein Beispiel aagezeigt werden. Es hat sich in den letzten Jahren eine Stechfliegenart in Württemberg ein- geschstchen und sich schon in vielen Bezirken verbreit-'. Es ist dies ein überaus lästiges Thier, indem dasselbe bei Nacht über den Menschen herkälli und ihm Blut auSsangt. Als Aufenthaltsort im Winter wählen sie besonders die Kellerräume, wo sie sich an dem Gewölbe und in Manerlöchern massenhaft niederlasscn. Je wärmer wir diese Kellerräume halten, desto angenchmer fühlen sich diese Thiere und desto mehr überwintern wir davon.
Wir wolle» deßhalb folgende kurze Regeln ausstclleii, die bezüglich der Keller im Winter beobachtet werden könne» :
1) Die Kell-rlöcher sollen im Herbst v lange als möglich offen gelassen und nicht bälder verschlossen werden, als bis die Temperatur mehrere Grade unter Null sinkt.
2) Sind die Keller tief im Boden, so dürfen die Kältegrade noch mehr steigen, ehe eine Vorsichtsmaßregel erforderlich ist.
3) Trifft ei» kalter Wind von einer Seite den Keller oder die Kelleröffnungen,
B. der Nord- oder Ostwino, so ist der Keller nach dieser Seile zu verschließen, aber nach der entgegengesetzten offen zu affen.
4) Treten im Laufe des Winters milde Tage oder Nächte mit unbedeutender Kälte ein, so sind die Kellerlöcher während dieser Zeit zu öffnen, damit eine frische, kühle, reine Luft einströmen und die feuchte, schlechte Luft sich entfernen kann.
5) Der Grundsatz, der im Sommer maßgebend ist: „Je kühler der Keller, desto bester" — gilt auch für den Winter. Denn die Nahrungsstoffe leiden durch die Kälte im Keller erst dann, wenn die Tempe ratur darin unter Null-Grad herabsinkt.
(W. Wochenbl. f. Landw.)
sUnliebsame Verwechslung^ Ein Fremder, der mit dem nächsten Zuge abreisen will, schickt den Kellner zum Barbier, um sich noch schnell vorher rasiren zu lasten;
dieser bestellt ihn auf das Zimmer des Fremden. Nr. 43. Der Barbier stürtzt mit großem Euer, sein Handwerkszeug un- ter'm Arm, in das Hotel, verwechselt aber in der Eile die Ziminernummern und klopft an Nr. 41 an. „Herein!" schallt es von innen. Ein mit Mudiren beschäftigter Herr bittet den eintrctenden Barbier, einen Augenblick Platz zu nehmen, indem er ihn fragt, ob er schon gefrühstückt habe, worauf dieser mit „Nein" antwortet und sich in der Stille wünscht, daß seine übrigen Kunden auch so freundlich sein möchten. „Das ist mir lieb," sagt der Andere und holl »eine große Flasche hervor, aus der er dem vergnügt Schmunzelnden ein Liqueurgläs- chen voll einschenkt, welches dies-r mit vielem Behagen austrinkt. Nach einer kleinen Weile füllt der Herr das Gläschen nochmals, das der Barbier d-m ankern folgen läßt, und sagt zu ihm: „So, gehen Sie jetzt nur ganz ruhig noch Hause, leben Sie diät und halten Sie sich warm; in höchstens 24 Stunden werden Sie Ihren Bandwurm los sein." Der arme Barbier war ans Versehen in das Zimmer eines Bandwnrm- doktors gerathen und iollle jetzt auch noch lür die unfreiwillige Kur 5 Mark bezahlen.
Ein S ch w i m m s a n a t i k e r. Straßburg hat, wie die „Lolhr. Zlg." berichtet, einen Nachfolger des Naiuriorschers Ernst Mahner auszuweisen — eine» junge» Mann nämlich, welcher die Gewohnheit, sich täglich im Freien zu bade», diesen ganzen Wrnter über nicht an einem einzigen Tage ausgesetzt. Die bekannte und beliebte Schwimmanstalt von Person >m Jllflusse inmitten der Stadt ist der tägliche Schauplatz dieser erfrischenden Leistung, die selbst nicht unterbrochen wurde, als man genölhigt war, das Eis im Schwimmbads auszubauen, um den nölhigen Raum für den Schwimmfanatiker zu gewinnen. Zuweilen soll derselbe denn auch wie ein nordpolarischer Flußqott, mit schweren Eiszapfen im Lockenhaare, der dampfenden Flulh entstiegen sein. Ernst Mahner II. ist Kellner oder Oberkellner in einem Straßburger Hotei.
Das Benetzen der Steinkohlen empfiehlt sich ganz besonders bei sogenannten GrieSkohlen, da dieselben, wenn nicht benetzt, sehr leicht durch den Rost fallen, wenn benetzt, jedoch zusammenbacken und bester ausgenützt werden. Ferner ist ein Benetzen zu empfehlen bei Kohlen, die sehr stark verschlacken, sodann bei sehr trockenen Kohlen. Das hierbei in Anwendung kommende Master wird, wenn es mit der Glulh oder dem glühenden Roste in Berührung kommt, zerlegt, und zwar in Sauerstoff und Wasserstoff. Da nun der Wasserstoff, wenn er zur Verbrennung gelangt, eine große Hitze abgibt, so bewirkt er auch hier als Brennmaterial eine ganz erhebliche teigerung der Temperatur.
Für den Monat März
nehmen sämmtliche Poststellen, im Bezirk auch durch die Postboten, Bestellungen auf
den Enzthaler
zu '!z des Quartalpreises an.
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. M e e h, Neuenbürg.
(Mit einer ZLeilage.)
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