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8cItu1pLpiere in ullon lOiniaturen, bei dnk. LI e e ii. ,

Kronilr.

Deutschland.

Berlin, 5. Dez. Der Einzug des Kaisers mar glänzender als alle früheren, welche der greise Herrscher erlebt hat. Der Regen Halle aufgehört, und die zahllose herbeigestömte Bevölkerung konnte den ge schmackvollen Schmuckbewimdern, im welchem vie Straßen pranuteu. Aller Parleihader schien heute vergessen. Fortschrittsblätter bemerken, es sei ein Familienfest, und die Huldigungen seien der Person gewidmet, als ein Ansdruck b-rdicher Freude über oie Genesung des Kaisers und seine Wie- derübernahme der Negierung, die bekannt üch heute ersolgt ist. Die Ordnung wurde keine» Augenblick gestört. Der Kaiser sah ernst aus. Er saß im offenen Wagen, seine ausrechte Haltung bewies, daß die Genesung vollständig ist, und widerlegte die Gerüchte im entgegengesetzten Sinne, die hier und da verbreitet waren. Man konnte auch von dem Pflichtgefühl des Kaisers erwarten, daß er nur in dem voll- bewußten Besitz seiner körperlichen und geistigen Kräfte die Geschäfte der Regie­rung wieder übernehmen wolle. Die Rat. Zlg. schreibt: Dieser Tag, dieser Einzug, kann nicht den großartigen bewegte» Schau­spielen gleichen, als der Monarch an der Spitze seiner siegreichen Heere triumphireud durch das Brandenburger Thor 1866 und 1871 zog. Dies ist etwas wie ein Familien­fest zwischen ihm und uns. Welchen An- theil auch das ganze Reich an der Wieder­kehr des Kaisers in seine Hauptstadt neh­men mag, dieser Tag gehört zunächst den Berlinern. Wir empfangen unfern König, de» gefeiertsten, den ruhmvollsten Sohn unserer Stadt. Alle politischen Betrach­tungen , die sich an die Wiederaufnahme der Regierungsgeschäste durch den Kaiser knüpfen, drängen wir heute zurück, wir wolle» nur unserer Freude, ihn wieder in unserer Mitte verehrt und geliebt zu wissen, einen herzlichen unzweideutigen Ausdruck geben. Schon umstrahlt etwas von dem Glanz und Schimmer der Mythe dies ehr- lurcdlgebieteuve Haupt. Karl der Große, Friedrich der Rolhbart erscheinen als die einzig würdigen Gestalten der Geschichte, die wir als ebenbürtig nid ihm vergleichen könnten. Muß es die späten Nachkommen nicht wie ein Wunder dünken, daß nach so vielen Mühen, Arbeiten und Thalen der 81jährige Helv von gefährlichster Ver­wundung wieder heil und gesund aufersteht und festlich in seine geliebte Stadt einzieht? Ist es uns nicht, die mir all diese selt­same», unerhörten, hochherrlichen und tief- traurigen Dinge erlebt haben, wenn wir sie zurückdenken, als wäre» wir in einem kaiserliche» Märchentraum befangen? An diesem Tage des Einzuges aber, in der unmiltelbaren Nähe des Helden, verliert der phantastische Zauber; die Einfachheit, die schlichte Würde, die herzgewinnende Leutseligkeit des Kaisers tritt an seine Stelle, wir fühlen uns ihm menschlich näher als sonst, unser Herz geht auf bei seinem An­blick. Und sollten wir uns täuschen, wenn wir glauben und hoffen, das auch das seine bewegter als sonst dem Herzen seines ge­

treuen Volkes entqegenschlägt? Daß ihn das Gelaul unserer Glocken, die auch seine Heimalhsglocken sind, der Anblick der fest­lich geschmückten Straße, die er so viele Male, in guten und schlimmen Tagen ent­lang gefahren ist, inniger ergreifen wird, als all' die Pracht und all' der Jubel, die anderwärts ihm dargebrachl worden sind? Nein, seine Stimmung, sein Gefühl begeg­net sich mit dem unsrigen ; wie wir gerührt und ehrsuchlsvoll zu ihm emporschauen, wird auch ihn eine lauste Freude, eine stille Befriedigung erfüllen, wenn er den vieltausendfacheu Jubelruf vernimmt: Heil unserem Kaiser ! Die Trib. schreibt u. A.: Manch' glanzvolles E i n z u g s f e st hat die deutsche Hauptstadt unter Wilhelm's I. Regierung geieben; schöner, feierlicher, ergreifender aber, als das gestrige, niemals eines zuvor. Wie die ursprüngliche An- reaung zu diesem Empfange des heim­kehrenden Monarchen ausschließlich von bür­gerlichen Kreisen ousgegangen war, so ist auch die Ausführung des Gedankens aus­schließlich die Sache des Bürgerthums ge­blieben. Was diesem Feste sein durchaus eigenartiges Gepräge verlieh, war der Mangel alles oificiellen Apparats, die Ab­wesenheit aller militärischen Schaustellung. Und do.v ist dies Fest an Glanz der Aus­stattung von keinem anderen übertroffen, an Würde und Herzlichkeit von keinem anderen erreicht worden. Geduldig harrten die unabsehbaren Tausende die Einzugs- stroße entlang dem ersehnten Augenblick entgegen, kein roher Mchklang störte dis feierliche Ruhe, die über der ungeheuren Menge lag; es war man darf es nach den bitteren Erfahrungen des letzten Früh­jahrs mit doppelter Befriedigung sagen die Haltung eines hochgesttteten Volkes. Und dann, als der Kaiserliche Wagen her- annahke, als der greise Held in ungebroche­ner Frische, hocherhobenen Hauples und freudestrahlenden Blickes sichtbar ward- wer beschreibt den Jubel, der donnergleich brausend sich die endlosen Reihen hindurch sorlsetzte! Da war nichts Gekünsteltes, nichts Gezwungenes so grüßen die Kinder den aus schwerer Gefahr glücklich heimkehreu- den Vater. Und wie ein Vater, mit jener herzgewinnenden Milde, die wir Alle kennen, erwiderte der Kaiser de» vieltausendstim- migen Gruß. Es war inmitten dieser fort­geschrittenen Zeit das Bits eines wahrhaft rührenden patriarchalischen Verhältnisses, ein Bild, welches Jedem, der es mit an­gesehen, durch den Adel einfacher Mensch­lichkeit unauslöschlich in die Seele geprägt bleiben wird.

In Folge des vom Bundesrath über die Zollbehandlung der Schachteln mir, beziehungsweise zu sogenannten schwedischen Zündhölzern hat der preuß. Finanzmiuister jetzt sämmtlichen Provinzialsteucrdirktoren mitgelheill, daß Zündhölzer, auch wenn sie in mit Papier beklebte und mit Reibsub, stanz versehene Schachteln aus Holzspan eingehen, zollfrei zu lassen, leer eingehende Schachteln der erwähnte» Beschaffenheit jedoch mit 12 für den Ztr. zur Ver­zollung zu ziehen sind.

Heidelberg, 3. Dez. Die Ge­nossenschaft der Bäckermeister hat einstimmig