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Der Rechrnschastsbrricht pro 1877 ist rrschirnrn. DaS RrchnungS-Ergrbnrß ist t
wirderum günstig.
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Darunter Dividrndrnfonds.„ 4,931,064
Uebrrschuß des Jahres 1877 .„ 1,236 426.
Dividendrn-Verthrilung im Jahre 1878 . 37"/»— „ 878,528
Zu weiterem Beitritt laden ein. mit dem Bemerken, daß aller Gewinn ungeschmälert den Versicherten zufließt, und jede Prämie Antheil am Gewinn hat,
dir Agenten:
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Diese Rüben, die s ch ö n st e n und ertragreichsten von allen jetzt bekannten Futterrüben, werden 1—3 Fuß im Umfange groß und 5—!0—15 Pfund schwer, ohne Bearbeitung. Die erste Aussaat geschieht Ausgangs März oder im April. Die zweile Aussaat im Juni, Juli, auch noch Anfangs August und dann auf solchem Acker, wo man sckon eine Vorfrucht abgeerntet hat, z. B. Grüufutter, Frühkartoffeln, Reps, Lein und Roggen. In 14 Woche» sind die Rüben vollständig ausgewachsen und werden die zuletzt gebauten für den Winterbedarf aufbewahrt, da dieselben bis im hohen Frühjahr ihre Nähr- und Dauerhaftigkeit behalten. Das Pfund Same» von der großen Sorte kostet 6 cM, Mittelsorle 3 Unter '/, Pfund wird nicht abgegeben. Aussaat pro Morgen Pfund. Culturanweisung füge jedem Aufträge bei.
L» I HeAAnsde/'sk der Berlin, K.
Frankirle Aufträge werden umgehend per Postvorschuß expedirt.
Kronik.
Deutschland.
Die Meldung der „Post", daß das fernere Verbleiben des Kultusminister Falk im Amte als höchst wahrscheinlich gelte, birgt einen förmlichen Trost für Preußen und das Reich in sich.
Pforzheim. Es wird mitgetheilt, daß in Folge der erheblichen Anzahl von Zöglinge» , die an Ostern aus den Semi- narien des Laubes entlassen wurden und sofort im Schuldienst Verwendung fanden, wie angesichts des immer zunehmenden Zudrangs zu den Lehrerbildungsanstalten, der Lehrermangel in Baden bald als ganz be feitigt betrachtet werden kan». (Pf. B.)
Unterströmungen.
(Aus der Berl. Tribüne.)
Eine so heftige Polemik, wie sie gegenwärtig über die Frage entstanden ist, ob der Attentäter Hödel „an den Schößen der Socialdemokratie hängt", ist geeignet, die allgemeine Bedeutung, welche jeder aus politischen Motiven verübten Thal iiinewohnt, zu verschleiern. Es ist ziemlich gleichgiltig, welcher socialistischen Partei der Thäter angehört, es wäre sogar von wenig Bedeutung, wenn der Thäter er klärte, er sei gar kein Socialist, sondern „Anarchist" oder „Nihilist« oder sonst etwas. Weder durch die persönliche Ansicht des Verbrechers, noch durch die heftigen Ab Weisungen, durch welche die „christlich-soci- ale« Partei und die Socialdemokralen den Unhold von sich abschütteln, wird der Zusammenhang aufgehoben, in welchem das Attentat zu den geistigen Unterströmungen der neuesten Zeit steht. Die Carbonari
in Italien, die Internationale in Frankreich, die Jntransigenien in Spanien, die Nihilisten in Rußland, die Neucommunisten in Amerika und die Socialdcmowatie in Deutschland — olle diese Parteien erzeugen Unterströmungen gegen die bestehenden Verhältnisse, und es ist nichts als eine Art natürlicher Konsequenz, daß die intensive Erregung halbgebildeter und ungebildeter Massen Exzesse aller Art erzeugt.
Wer Wind säet, wird Sturm ernten, sagt die Schrift. Men» die Socialdcmo- kralie von heute nicht einsieht, daß ihr beharrliches, consequenles Rütteln an jeder Auto.ilät die Gemütber verwirrt, so ver rälh dies eben nur einen Mangel an Einsicht; — es läßt sich aber im Gegentheil annehmen, daß die Partei oder vielmehr ihre Führer viel zu klug sind, um dies nicht selbst einzusehen, daß also die Social- demokralie die Erregung der Massen wünscht und zur geeigneten Zeit tür ihre Zwecke ansbeuten will. Daß sie die Geister, die sie ruft, vielleicht in ferner Zukunft selbst nicht im Stande sein wird, los zu werden und den Besen wieder in die Ecke zu stellen, daß irgend eine andere stärkere Mrcht als Meister auftreten muß, um die allgemeine Cultur vor der Ueberschwemmung und dem Untergange zu bewahren, das vergessen die Zauberlehrlinge der Partei. Die Armee mar es, welche seiner Zeit den Brand von Paris löschen mußte.
Diese geistigen Unterströmungen sind angeregt und entwickelt worden durch die zügellose Sprache einer srechen Broschürenliteratur, sie werden täglich gefördert durch maßlose Artikel in der socialdemokratischen Presse Deutschlands, noch mehr durch eine Anzahl von Versammlungen, in denen das
Gemüth der Massen verwirrt und so er- hegt wird, daß die unheimlichen Klänge d.r Marseillaise zum Schluß ertönen. Viel schlimm, r und vergiftender aber wirken die Worie, welche in Hunderten von privaten Cirkeln gesprochen werden, wo das Auge des Gesetzes nicht wacht, und es wird wenig Arbeilerdistrikte in Deutschland geben, in denen nicht unbefangene Gemüther über einzelne Ansichten und über die Rohheit der Form, mit der sie an's Licht treten, erschrecken.
(Schluß folgt.)
Württemberg.
Rottenburg, 19. Mai. Die heutige Feier des 50jährigen Jubiläums des Bisthums Rottenburg hat sich großartiger gestaltet, als man anfangs erwartet hatte. Die Häuser der Stadt waren reich beflaggt und viel Volk hatte sich von auswärts eingefunden. Dem feierlichen Gottesdienste in der Domkirche, wobei der hochwürdigste Bischof ein Pontifikalamt celebrirte, wohnte auch der Präsident des K. kath. Kirchenraths, Herr v. Schmidt, ein geborener Not- tenburger, bei; desgleichen gaben protestantische Beamte hiesiger Stadt, darunter Oberamtmann Wittich, durch ihre Anwesenheit ihrer wohlwollenden Gesinnung gegen die Katholiken offenen Ausdruck. Den Schluß der heutigen Festfeier wird ein solenner Fackelzug bilden, der heute Abend dem Bischof gebracht wird und zudem sich zahlreiche Theilnehmer angemeldet haben. — Möge das Bisthum Rottenburg sein lOOjähriges Jubiläum einst unter den gleichen glücklichen kirchlich-politischen Verhältnissen feiern können, wie es sich deren gegenwärtig zu erfreuen hat!
Heilbronn, 18. Mai. In unserer Stadt bereitet man sich zum Empfang der 30. Wanderversammlung württembergischer Landwirthe vor und erwartet sehr zahlreichen Besuch.
Gmünd, 18. Mai. Die hiesige Kunstausstellung von Erzeugnissen der Gold- und Silberschmiedekunst u. s. w. ist dis Sonntag den 26. ds. einschließlich verlängert worden.
Wildbad, 19. Mai. Gestern und heute tagte hier die dritte Wanderoersammlung der südwestdeutschen Neurolsgcn und Irrenärzte. Gegen 50 Aerzte aus Baden, Hessen, Bayern und Württemberg waren zusammen gekommen. Württemberg selbst war auffallenderweise nur sehr gering beiheiligt. Die vier verschiedenen Menu'S, welche sich in meist sehr interessanten wissenschaftlichen Borträgen (Konversationssaal), iu der Vorstellung einer wahren Auslese von zum Theil seltenen Rückenmarkskrank: heilen (Katharinenstist), im gemeinsamen hochfeinen Festessen (Badhotel), sowie in der musikalischen Festprodukion unserer vortrefflichen Kurkapelle abspiellen, fanden den aufrichtigsten Beifall sämmllicher Theilneb- mer. Die K. Eiienbahndirekiion hat sich am 18. durch die vorübergehende Einlegung des erst am I. Juni in Kraft tretenden Schnellzuges Nr. 139 den Dank sämmtti- cher auswärtiger Aerzte erworben, der ans den Wunsch derselben Hiemil gerne öffentlich ausgesprochen wird. (S. M.)
Jmpfsache. Der „St.-A." entüälr eine Bekanntmachung des K. Ministeriums