erklärte, er werde in Deutschland vor weiterem Zuzug warnen lassen.

Das Königreich Italien ist von einem schweren Schlag betroffen wor­den. König Viktor Emanuel, der erste König des einigen freien Italien ist nach kurzer Krankheit in einem Alter von knum 56 Jahren Mittwoch Nachmitt. 2'/- Uhr verschieden. Viktor Ema- nnel, seit 1849 König von Sardinien, seit 1861 König von Italien, der älteste Sohn und Nachfolger des Königs Albert von Sardinien bestieg, als derselbe nach der unglücklichen Schlacht von Novara die Krone niedergelegt hatte, den sardinischen Thron. Mit schweren finanziellen Opfern erkaufte er den Frieden mit Oesterreich und wandte sich alsdann, geleitet von seinem treffliche» Rathgeber Gras C a v o u r, ganz der Fürsorge für sein Land zu, das auf dem Weg einer wohlgeordneten, gesetzlichen und freiheitlichen Entwicklung sich allmälig auf die große nationale Arbeit der B e - frerung Italiens von derFremd- Herrschaft vorbereitete.

In seltenem Grade hatte der verstorbene König sich die Liebe und Verehrung seines Volkes, die Achtung des Auslandes erwor­ben. Die ritterlichen Tugenden, der stets gerade Sinn, die reine Vaterlandsliebe dös rtz galLirtuoino sichern ihm ein blei­bendes Gedächtnitz. Kronprinz H nm - bert wurde zum König von Italien proklamirt und bestä­tigte die Minister in ihren gegen­wärtigen Stellungen.

Vom Krieg.

Der Kriegsplan der Russen für den Winlerfeldzng tritt zu Tage. Die rumä­nische Armee belagert W i d d i n und be­setzt wichtige Punkte in Bulgarien, sowie am linken Donau Ufer; das Corps des General Zimmerinann deckt die Dobrudscha Front, belagert Silistria nno sucht Verbindung mit einer unter Befehl des Genera! T otle ben zu formirenden Belageruiigs.Armee, welche R u st s ch u k cernirt. Da Suleiman Pascha zum Schutze Rumeliens 40,000 Alaun auS dem Festungs- viercck geigen hat und nur circa 90,000 Manu zur Besatzung von Nustschuk, Silistria und Schumlo, zur Verthcidigung der Posi tionen bei Rasgrad, Djumaja und Osman- bazar in Bulgarien zurückgeblieben sind, so könnlen die Tücken hier höchst.ns 20,000 Mann zu einer Actio» im freien Felde verei­nen; die russischen Positionen in Mittel-BW - garien sind also gegen einen Angriff ziem lich gesichert.

Ter General G n r k o, (ein neuer Balkansli), hat aus ungebahnten Pfaden die mit Schnee und Eis bedeckten GebirgS- kämme überschritten und die Tücken voll­ständig überrascht, als er plötzlich am 31. Dezember bei Taschkcssen (zwischen Sofia und Slatiza) erschien. Nach hartem Kample wurden die Türken verjagt, und schon am folacnde» Tage konnte er Fühlung mit der russischen Colonne gewinnen, welche von Etiopol aus gegen Slatiza vorgedrungen. Die Türken mußt.n eiligst den Pah von Baba-Konak räumen nnv tum Feinde damit die schöne breite Militär-Straße,

von Sofia über den Balkan nach Orkhanie , In erster L nie sind verbesserte Stall. Plewna-Nnstschuk führt, preisgeben. > e i n r i ch t u n g e n mit Bretterbelag und In Asien bohren die Russen Tunnel, Abfluß der Jauche empfohlen worden, an­der Gebirgswege, statt der niedrigen, dumpfigen, geradezu

durch die Schueemassen der um Zufuhren der Armee zu bringen, welche Erzcrum eüischließt und durch Hunger zur Uebergabe zwingen will.

K o n st a u t i u o p e 1, 9. Jan. Der Kommandant der Division von Novibaznr, H a f i z, schlug am Montag nach 2!ägiger f blutiger Schlacht die Serben und uakm wieder Kurschninlje (wesil. von Noch). Die Verluste der Serben sind beträchtlich.

Welchen Eindruck die Hiobspost von dem Falle S o f i a's in Constanlinopel gemacht, ist noch nicht bekannt. Es klingt fast wie Hohn aus die türkische Kriegfüh­rung , daß der Verlust von 24 Soldaten der ganze Preis ist, den die Russen iür die Besitzergreifung, einer so wichtigen Posi­tion zu zahlen batten. Die Pforte ist mili­tärisch herabgekommeii. seitdem O s in a n Pascha seinen Degen ausgelietert hat. Kein Wunder, daß die Niederlagen, welche die türkischen Truppen auf dem Wege von Plewna bis Sofia erlitten baben, in Con- stantinopel eine fürchterliche Gährung her vorgerufen.

K o n st a n t i n o p e 1, 9. Jan. Die Zeitungen bestätigen, die Pforte sucht n m Waffe n still st and na cd, nach­dem sie sich für denselben im Prinzipe entschieden. Der Kriegsminister schickt sich LN, nach dem russischen Hauptquartier ab­zureisen , um die Unterhandlung zu füh­re». (S. M.)

MisMen.

Einige Worte zur bäuerlichen Wirth- schaft des diesseitigen Schwarzwalds. (Von Rf. S. in A.)

(Fcr.setziiiig).

Ueberblicken wir noch einmal in Kurzem die von uns geschilderten Verhäliniss-, so können diese wohl zum Nachdenken aus­

abscheulichen Löcher, welche dem Nanieii- einesStalls" allerdings all: Ehre machen, - aber zum Wohlergehen des Viehs siche- nicht beitragen. Zweckmäßig angelegt!

Düngerstätteu una Gülle nbe- hälter mit Pumpen machen eine geord­nete Behandlung und Verwendung des Düngers allein möglich, und sparsames Zurathehalten aller möglichen Düngersorken, b. sonders der Jauche, die so oft unnöthi. ger Weise auf die Straße lause,» gelassen wird, um die Brunnen zu verpesten und zu vergüten, ist ja für die der reichlichen Düngung io sehr bedürftigen Feldflächen dringend geboten.Unsere Felder wollen zehren," satte ein alter nunmehr dahinge- gangcncr Oclsvorstcber.

Zum Dritten gehört hieher eine passend angelegte Streuh ü l t e, welche nirgends 'fehlen sollte, um unter irrem Dach das stets von Zeit zu Zeit in frisch.m Zustande eiiigefahrene Nadelreis an Regentagen oder, wenn sonst eine Stunde zu erübrigen ist, zu Streu, unter Ausscheidung des Breini- reiies. zerhacken zu könne». Denn das Nadelreis muß mit der Zeit, wie schon längst im Welzheimer und Estwangcr Wald, in Hohenlohe rc., auch im Schwarzwalde trotz der hier herrschenden Varurlheite den richtigsten Ersatz für die seither bezogene - Bodeustreu (Moos, Land re.) uns das! vielfach zur Fütterung nicht zu entbehrende Stroh abgeben.

D. auf dem Hole. Auf dem Felde ist längst vorgeschlagcn die Abschaffung der höchst unzweckmäßig betriebenen Feid- graswirlhschaf!, dafür Eiwnhrmig eines verbesserten k ü u st lichLn Fntter­bau e s in reinem, kräftig gedüngtem Land mit passender Klee-und Grasfamenmischnng. Ein solcher muß durch Vermehrung der Masse sowohl, wie auch durch Erhöhung der Güte au dem erzeugten Futter von vortrefflicher Wirkung sein für Erhaltung

fordern: ein kärglicher, undankbarer Feld-i^'^ Vc>besserang eineS au nck) nicht mi-

- heüentendeii, im Vergleich aber zu der

bau, der nicht für die Bedürfnisse einer. .,, , , , . . .. .

Familie hinreicht und meist ani zu großer ! Ausdehnung und dem DiU'gcroedilcfmß cer Fläche betrieben und, chronische Futter- F.ach-n weitaus iinzureichen- und Streunoth, worunter hauptsächlich die!'

Ernährung und das Wohlbefinden des zur

Milcherzeugung nneinoehrlichcU Rindoieh s zu leiden hat, dabei foriwahreuder Dünger- mangel, lhcure Arbeitslöhne bei nnoeimss,- nen Ansprüch.» der Arbeiter, in der Folge schließlich beständiger G.ldmangel, dem nur durch vorzeuige und übertriebene An­griffe aut den Waldbesitz zu Z ileii noch abgeholsen werden kann.

Gehen mir nun auch noch Alles durch, was in wohlwollender Weise schon zur Besserung dieser Umstände vorgeich'agen moidcn, so verschlügen wir uns nichi Inr Einsicht, daß dies; Alles schon oftmals getagt und gepredi.tt morden ist, daß man nur tauben Ohren oder mißttauischeii Blicken hieini begegnet ist u-.d auch fernerhin be­gegnen wird; ei»-,» Geschlecht-', d.m eS an d.r eigenen Eckcniitn-ß und an materiellen

...Mitteln soft gänzlich fehlt, darf man mit

welche Bern»!,stgründei! oil.in nicht kommen. Aedaklion, Druck und Verlag von Jak."

den ViehstandeS der mehr und mehr als Haiiplqii'.llr des Einkommens die Aufmerk­samkeit der bäuerlichen Besitzer unserer Gegcnd, insbesondere in Richtung ani rein­lich re Haltung und reichlichere Ernährung, auf sich vereinigen muß.

(Fortsetzung folgt,)

(Gegen Frostbeulen^ Ein einfaches und gutes Mittel soll folgendes sein: Man löse I Pfund Alaun in 4 Liter heißem Wasser aus und bade des Abends vor d.m Schlafengehen die schmerzhaften Glie­der 58 Tage nach einander in dieser Flüssigkeit, so warm als man es verträgt. Man benütze dazu stets dasselbe Wasser. Es vergehen daonich nicht nur die Schmer­zen, sondern die Haut nimmt auch wieder ihre gesunde Farbe an.

Goldkurs der vom 8. 20 Frankens! ücke M e e h in Neuenbürg.

Staatsknssenvcrlvii!tn»g Januar 1678.

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