Kutscher angeworben, welcher kundig war.

So ging die Fahrt nach Sachsen zu, wo unterwegs sich Clemen so mancher Scene erinnerte. Sein Blick maß die Landstraße, auf welcher er einst mit seinem Freunde Richter als Handwerksbursche dahin gewandert. An manchem Schenkhause, an manchem elenden Kruge ließ er den Wagen halten, denn hier hatte er ja einst auf einer Strohschütte mit seinem Reise kameraden Nachtlager gehalten. Ach! so flink war damals der Wirth und die Wirthin nicht an die Thür gekommen, wie es jetzt geschah.

(Fortsetzung folgt.)

Einige Worte zur bäuerlichen Wirt­schaft des diesseitigen Schwarzwalds (Von Rf. S. in L.)

(Fortsetzung).

Welches find denn aber nun dre Grunde, welche die Bauern der hiesigen Gegend veranlassen, so wenig auf guten Rath zu hören und noch weniger solchen zu befolgen? Woran scheitern die fortgesetzten Bestrebun­gen der Vereine und Einzelner, die vor­handenen Mängel in der Wirthschast auf­zudecken und durch Vorschläge zur Ver­besserung zu heben, neue Culturmethoden einzuführen, also Mißbräuche zu beseitigen?

Es scheinen hier verschiedene Gründe obzuwalten:

Wie die alten sungen, so zwischerten die Jungen!" Das Hängen am Alther gebrachten, ja am Veralteten, oder wie man auch sagt: amalten Schlendrian" ist eine Eigenthiimlichkeit, welche man nicht wohl eine berechtigte nennen kann, die aber dem Landvolk von jeher ans Herz gewachsen war; es ist ja so bequem, man braucht sich den Kopf gar nicht zu zer­brechen, wenn man es macht, wie es der Großvater auch gemacht hat, wie man es schon in der Jugend hat ausüben gesehen, wie man es dann selbst so gehalten hat. Jung gewohnt, alt gethan."

N> 'u zum geringsten Theil hilft noch br-u ie Scheu vor den Nachbarn oder übrigen Dorfbewohnern: keiner will Etwas für sich unternehmen, was nicht seither gebräuchlich gewesen ist, weil er üble Nach­reden scheut, bei etwaigem Mißerfolg fich lächerlich zu machen fürchtet, die allgemeine Schadenfreude wohl kennt.Jeder gäbe ja ein Auge, wenn der Andere blind wäre," heißt es.

Der Hauptgrund liegt tiefer, dies ist derusrvus rerum" der Mangel an Geld. Was helfen mir alle Vorschläge zur Ver besserung meiner Lage, mögen sie auch noch so gut gemeint und auch richtig verstanden und gewürdigt sei» , wenn ich das dazu uölhige Geld nicht besitze, oder wenn vor­handen, immer wieder zum nöthigsten Lebens­unterhalt brauche? der Bauer ist in der Regel nicht in solchen Umständen, daß er heidenmäßig viel" Geld besitzt, und ge ringcre Beträge haben meistentheils schon ihre Herren; Schulden aber zur Verbesse­rung seines Bcsitzlhums zu machen, scheut der Bauer, und wie mir dünkt mit Recht.

der Wege! Es können Zeiten kommen, wo die Zah­lung der Zinsen sehr schwer fallen würde, und nicht immer ist auf gute Jahre zu rechnen.

Heute geht's schmal her, sagte der Wolf und fraß Schnecken." Hohe Fruchl- und Brodpreiie, fast unerschwingliche Fleisch- und Fettpreise, wie solche nunmehr feit einer Reihe von Jahren bestanden haben, müssen mau sollte es meinen ganz zum Vorlheile des Bauern ausschlagen und ihn in Zeilkürze wohlhabend machen. Hier aber fällt die Sache ganz anders aus der Bauer, der in der Regel in frühzeiti gem Alter heirathet, ist mit seiner meist zahlreichen Familie zugleich der größte Con- sument, und was er nicht braucht, das ver schlingt sein Dienstpersonal und die vielen Taglöhner, die er noch zu seinem große» Umlrieb haben muß. So kommt es, daß der Fruchtertrag von Gütern bis zu 10 Hktr. Größe und mehr nicht ausreicht für den Unterhalt eines ganzen Jahres; oft muß noch Brodfrucht zugekauft werden, und werden auf dem Gute 2 Pferde beschäf­tigt, so kann was sonst gebräuchlich nicht einmal der erzeugte Haler verkauft, sondern auch dieser muß zum Theil in beträchtlichen Quantitäten von auswärts beschafft werden. Dabei die fortwährende Futter- und Slreunolh, welche gleichfalls zu baaren Geloanslagen meist in ungün­stiger Zeit und bei den höchsten Preisen nöthigt, und so kann es Niemand Wunder nehmen, wenn alles verfügbare Geld, welches hauptsächlich der Stall und Wald zu lie- tern berufen wird, schnell wieder in fremde Taschen wandert. Braucht man aber alles Geld zum nöthigsten Lebensunterhalt, wer sollte da au verbesserte Einrichtungen in tall, Feld und Wald denken, die alle sogleich Geld kosten und erst später sich bezahlt machen?Die Trauben sind sauer", sagte der Fuchs, als sie ihm zu hoch hinge».

Hiezu kommen noch die unglückseligen Arbciterverhällnisse. Zwar vom socialistffchen Schwindel ist das Landvolk und die ans demselben hervorgehenden ländlichen Arbci ter hier zu Lande wenigstens wcht oder nur nnbedenieud angesteckt, aber die Klage» über Rohheit, Brutalität, Unflciß und Jmmoralität der dienenden Klassen, dabei die gesteigerten Ansprüche aus Lohn und Kost mehren sich von Jahr zu Jahr, und ein häufiger Wechsel im Personal entspringt hieraus, nicht znm Besten beider Theilc. Der Krug geht aber zum Wasser, bis er bricht!" und so jigt der Bauer, wenn er sich verschiedene Male über seinen Knecht oder seine Magd geärgert hat, ihn oder sie, oder am liebsten gleich alle beide zum Teufel, ohne erst einesEinigungsamtes" zu begehren. Wenn ihm aber nur damit geholfen märe! Ersatz ist schwierig zu be­schaffen, oft kommt man vom Regen in die Traufe und debilst man sich eine Zeit lang mit lauter Taglöhnern, so geht es noch schlimmer. Es heißt hur vor Allem: Oeffue die Augen bei Zeiten" unddie Augen auf oder den Beutel!"

(Fortsetzung folgt.)

Gewohnheit, sowohl Fleisch als Gemüse, entweder um sie frisch zu erhalten oder aus bloßer Gedankenlosigkeit, eine Zeit, oft Stunden lang, in Wasser zu lege». Dies ist ein ganz verkehrtes Verfahren, das sehr viel dazu beiträgt, die zu verwendenden Stoffe, gleichviel ob pflanzlichen oder thie- rischen Ursprungs, zu verschlechtern. DaS Wasser besitzt nämlich in weit höherem Ma e, als man gewöhnlich annimmt, die Kraft, diese Stoffe auszusaugen, und es sind deren gerade die besten Bestandlheils, welche immer zuerst ausgesogen werden. Je mehr e n Brunnenwasser Salz enthält, um so größer ist seine Einwirkung auf die damit behandelten Stoffe. Der mehr oder minder große Kalkgehalt, den fast alle Brunnenwasser besitzen, trägt überdies auch dazu bei, die Thier- und Pflanzcnfäser hart zu mache». Man sollte daher Vegetabilen wie Fleisch nie länger im Wasser lassen als gerade noihwendig ist, um sie zu rei­nigen. Manche Köchinnen wissen aus Er­fahrung, daß Spargel, Salat, Kohl an Zartheit und Geschmack verlieren, wenn sie vor der Zubereitung mehr, als unum­gänglich nöthig ist, mit Wufs.r behandelt werden. Sie hüten sich deßhalb, diese Gemüsearten zu kaufen, wenn sie gewaschen auf den Markt kommen. Diese auslau­gende Kraft des Wassers wird in Bezug auf die Kochkunst noch viel zu wenig beachtet.

Berlin. Die fahrlässige Verwechslung von Bittersalz mit Kleesalz seitens der Material- wsarenhändler, resp. ihrer Handlungsge­hilfen hat Hierselbst in den letzten zwei Jahren bereits mehrfach den Tod von Me-scheu zur Folge gehabt. Diese unheil­volle Verwechselung ereignete sich vorgestern von Neuem und halte wiederum den Tod des Käufers zur Folge. Ein in einem Materialwaarengeschäft beschäftigter Lehr­ling übergab einem jungen Mädchen, welches Bittersalz verlangte, statt dieses unschäd­lichen Salzes Kleesalz, das äußerlich dem Bittersalz ähnlich ist. Das Mädchen brachte daS Salz dem Steindrucker Milder, der durch das Bittersalz sein Unwohlsein zu beseitigen gedachte. Milder nahm das Salz ein und war zwei Stunden darauf eine Leiche. Der Lehrling wurde von der Polizei verhaftet.

Laut amtlichen Ausweises wurden in Britisch Indien während des Jahres 1876 von Raubthicren und Giftschlangen 19273 Menschen und 54830 Stück Vieh getödtel; dafür wurde freilich auch 23,459 Raub- thiercn und 212,371 Schlangen der Garaus gemacht. Von den oben genannten 19273 Menschen fielen nicht weniger als 15946 den Schlangen zum Opfer, 917 den Tigern, 887 den Wölfen. Die bescheidensten Mör­der waren die Elephanten; sie begnügten sich mit 52Herren der Schöpfung", und befanden sich dabei auch wohl meist im Zustande der Nothwehr.

sEin Wink für unsere Bekanntlich haben manche

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.

Muf der EiienbahuZ Fünf vergnügte Juiasffu zu einem Platzsuchenden:Hier tist Alles voll!" Fremder:Das sehe HaussrauenZ ich, aber jür einen Nüchternen ist doch Köchinnen die wohl noch Platz!"