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Wandla'eln, Schriften, Apparate, I Wastl der verwegenste Wildschütz weit und Modelle, Präparate, Samen , Wolle-, I streit! Wie viele Gänge und Schreibereien

'hatte es den Odertorstineister gekostet, bis

Hnseisensammlungen u. dgl.

Diejeniae», welche sich an der Aus­stellung betheiligcn wollen, werden aufge- foroert werden, die betreffenden Gegen­stände mittelst eines besonderen Formulais, welches unentgeldlich verabfolgt werden wird, bei der landwirtbschaftlichen Centralstelle an- zumclden und hiebei möglichst genaue Anga­ben über Anbau, Ertrag und etwaige be sondere Kultnrverhältnisse beizuiügen, damit diese Anaabe bei der Beurlheilung der Pr-iswurdinkeit des Gegenstandes, sowie bei Abfassung des Ausstellungskatalogs berücksichtigt werden können. Außerdem ist beabsichtigt, für ausgezeichnete Ansstel linigsgegenstände Ehrenoiploine mit silber­nen und bronzenen Meda-lle» zu vertheilen. Als Ausstellnngslokal ist der Kursaal in Cannstatt i'ammt Umgebung und als Termin die Zeit einige Tage vor und »ach dem Volksfest in Aussicht genommen. Wir sind überzeugt, daß diese Mitiheilung unter den betbeiliglen Kreisen mit Interesse und Befriedigung aufgenommen und die geplante Ausstellung eine lebhafte Bethei­ligung erfahren werde.

Oesterreich.

Wien, 23. April. Nach soeben hier eingetroffenen Nachrichten ist die russisch­persische Kooperation, trotzdem sie bisher abqelengnet wurde, entschieden. Die russische Kaukasusarmee zieht gegen den Euphrat, um dort die persische Armee in sich aufzunehmen und dann gemeinsam mit ihr zu operiren. Der Kriegsschauplatz i» Asien scheint also eine hervorragende Nolle, vielleicht die Hauptrolle spielen zu sollen.

Wien, 25. April. Aus Jassy, Galatz, Bukarest wird der M a s s e n e i n m a r s ch derRussenin Rumänien gemeldet. Gestern sind durch Jassy 60,000 Mann durchgezogen. In Orsswa ging das Gerücht, die T ü r k e n überschritten bei Widdin die Donau.

Ausland.

Der Krieg zwischen Rußland und derTürkei hat seinen Anfang genommen. Das Manifest des Kaisers Alexander und das Rundschreiben seines Kanzlers wurden in demselben Augenblicke veMrci tet, als dierussischenBataillone sich anschickten, den Pruth zu überschreiten und in Rumä­nien einzumarsch ren.

MisMen.

Aer Kasgeier-Wastt.

Eine Jägergeschichte von 6. 0.

Teufel!" schrie d r furst erzbischöflich salzburgische Oberforstmeister Meininger, ab einer seiner Gehülsen ihm beim Morgen- rapport berichtete, der Aasgeier-Last!, der seit zwei Jahren beiden kaiserlichen Jägern stand, sei mit seinem Bataillon im nächsten Städtchen eingerückt. Der Ostersorstineister fluchte, daß die alte, auf den Gnadenbrod- Etat gesetzte Diane erschreckt aus ihrem Wmkel kroch und die junge Meute un Flur zu heulen begann. War doch der Aasaeier-

es ihm gelungen war, den Kerl unter die Soldaten stecken zu lassen; ein Jahr lang lag der Buriche im Städtchen in Garnison und schoß oft genug mit dem kaiserlichen Stutzen Seiner erzbischöflichen Gnaden Hasen und Rehe und lud die Kameraden zu manch' luftigem Traktament. Da er sich nie ertappen ließ und weder Major noch Capitän je Ursache fanden, dem tüch­tigen Soldalen feind zu sein, standen die Lacher an seiner Seite, und der Oberforst­meister mußte feinen Zorn verbeißen. End­lich nach Jahresfrist marschirt das Bataillon ad und kaum ist wieder ein Jabr über Forst und Fetd dahing gangen, rückt die Uugluckstruppe wieder ein! und der Wastl, der Unleroifizier geworden, mit ihr!

Was das ewige Hernmmarfchiren für ein Heidengeld kostet," raisonnirte der Forst- menrer und blies furchtbare Wolken aus leiner kurzen Pfeife;nichts als Steuern, Abgaben und Steuern, und die doppel- tuchigen Lumpen verjubilircn das schwere Geld Jahr ein Jahr aus am Weg. Alle­weil Marsch und all-weil Gaudium! Der Kerl soll sich aber hüten; ich selber hänge ihn an den Galgen, kommt er mir unter!" Der Oberiorstmeister »ahm einen tüchtigen Schluck Wachholder ans seinen Grimm, hing Flinte und Hirschfänger um, pfiff den Hunden und schwang sich auf seinen fl nken Braunen, um hinauszureiten in de» Wald. Kaum war er fünf Minuten dahingetrabt, choll ihm ein unterthänigesGuten Mor­gen!" entgegen; des Oberforümeisters Ge­richt war kirfchbraun vor Wulh, als er das zerlumpte alte Weib erblickte, das ihm demülhig den Morgengiuß zurief. Wild riß er fein Pierd herum, daß es sich er­schrocken auf die Hinterfüße stellte und schäumend in die Zügel knirschte.Pfui Teufel!" schrie er der zitternden Alten zu, da soll Einen der Tag noch freuen, wenn Einem am Hellen Morgen die alten Weiber in den Weg laiuen. War' ich nur Herr im Land, das ganze Hexenpack ließ ich verbrennen, und alle Knochen kurz und klein zerfü-lagen!" Er lachte grimmig und ritt davon; seit Jahr und Tag hatte er sich so viel nicht geärgert; es war ihm, als sollte ihm heule keine rechte Freude mehr in sein Herz kommen. Das erste Mal in seinem Leben verdroß es ihn ganz niederträchtig, daß der Wald so gut ge­halten, der Durchschlag so wohl gepflegt, daß er nirgends Grund finden konnte, zu schimpfen und einen seiner Förster oder Heger tüchtig am Kragen zu nehmen. Der Braune wollte nicht straucheln und sogar die Pfeife, die alle miserable Pfeife hatte deute besser Luit denn je er konnte nichts finden, nichts, um seinen Zorn doran auslaffen zu können. Nachdem der Ober­förster sich einen tüchtigen Hunger in den Magen geritten, dachte er an das prächtige Frühstück, das die alte Ursel gewiß schon bereit hielt, wandte sein Pferd und machte sich auf den Heimweg. Rings um ihn war's liei ruhig und nichts zu hören, als das muntere Gewieher des Braunen, kaum daß der Wind in den Blättern rauschte.

Da knallte plötzlich, kuum iünfbundertSchrilte weil, ein Schuß durch die Lust; kurz nach dem ersten siel ein zweiter. Waldinann schlug an und blickte aus zu seinem Herrn, dem aber war schier Hören und Sehen vergangen. Nur eine Sekunde lang horchte er nach der Richtung des Schusses diu, dann aber gah er dem Braunen die Spo­ren und in milden Sätzen galoppirle er durch dick und dünn der Gegend zu, wo der Frevel geschehen. Bald wäre er vom P'erde gespien, aus lauter Zorn und Staunen, als er plötzlich, einen Büchsen­schuß weit von sich, de» Aasgaier-Wastl in Civil ruhig im Grase sitzen sah.

(Fortsetzung folgt.)

Aus in der ichnee-

Ein erfrorenes Dorf, der Moldau wird berichtet, daß Mitte dieses Monats so inrchibaie i stürme wütheteu, daß ganze Gegenden von jedem Verkehr abgejchnitlen waren. Die ans niederen Hütten bestehenden Dörfer waren beinahe ganz in Schnee begraben, und in einigen sah man nur die Kirch- lhürme herausragen. Den Schneestürmen folgte sechstägiger Frost der in der Mol­dau und in der Bukowina Opfer an Men­schen und Thieren forderte. Die Hälfte der Bewohner eines kleinen moldauischen Dorfes fand man als die Kälte ein wenig nachließ, erfroren. Die Dächer hatte der Sturm fcntgelragen und die Unglücklichen fielen dem Hunger und dem Froste zum Opfer. Man kann sich denken, welche Qualen die Ubriggebliebenen ansstanden, bis ihnen Seitens der Behörden Hülse zu Theil wurde.

1,500,000 Glatzköpfe. Wie schon gemeldet, ist am vergangenen 25. Februar der Staatsminister von Nepal (Indien, Sir Jung Bahadur, gestorben und wurde dann seine Leiche am 1. März zusammen mit den drei lebendigen Frauen des Ber- storoenen verbrannt. Gleich nach dieser Verbrennung erließ nun die Regierung dieses Land.-s den Befehl, daß alle ihre männlichen Unterlhanen im Alter "von 7 Jahren an als Zeichen der Trauer für den Verstorbenen ihre Köpfe glatt zu rasi- ren und sie ein volles Jahr hindurch kahl zu trauen haben. La sich in Nepal an 1,500,000 Mannspersonen befinden, so kann mau sich lekchl denken, wie zufrieden die dortigen Barbiere mit diesem Erlasse der Regierung waren. Aber auch die ver­schiedenen Lehrjnngen Nepals jubelten über diesen Erlaß, da sie nun sicher sind, daß ihre Meister sie ein volles Jahr hin­durch nicht beim Schopfe werden nehmen können.

Für die Monate Mai und Juni aeymen sämml- liche Postämter, sowie auch die Postboten, Bestellungen aus den

Enzthäle r"

2/s des Quartalpreises an.

zu

Redaktion, Druck und Lerlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.