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Berlin, 18. Juli. Auf der Werft der Aktien-Gesellschaft Weser hat heute nachmittag der Stappellauf des Kreuzers L stattgefunden. Anwesend waren zahlreiche Vertreter von Armee und Marine. Bürgermeister Pauli tollste das Schiff „Niobe".
Berlin, 18. Juli. Die schwarzen Pocken sind, wie doS Berliner Tageblatt aus Sinai«. der Sommerresidenz deS rumänischen KönigS- paareS, meldet, daselbst und in der Umgebung aus- gebroch'N Von der Garnison sind schon etwa 50 erkrankt. Die epidemische Krankheit nimmt bei vielen einen tödlichen Verlauf.
— Wie das amtliche SkaarSka Dagbald mitteilt, hat König Oskar von Schweden aus Anlaß des Besuchs Kaiser Wilhelms auf dem französ. Schulschiff „Iphigenie" an den Kaiser einen Brief gerichtet, worin er seiner Freude darüber Ausdruck gab, „daß der erste Schritt zur freundschaftlichen Annäherung zwischen den hervorragendsten Kulturpaaten Europas auf dem Gebiete des Vereinigten Königreichs gemacht worden ist." Gleichzeitig sprach König Oskar die Hoffnung aus, daß dieser zur völligen Einigung beider Länder führen werde, auf denen in erster Reihe die Erhaltung des Welt» friedenS beruhe. Den Inhalt des Briefs lüß König OSkar durch den schwedischen Gesandten in Paris dem Präsidenten Loubet Mitteilen. Die russischen Blätter zollen dem König Oskar von Schweden ungeteiltes Lob für sein indirektes Eintreten zu Gunsten der deutsch-französischen Aussöhnung und erklären die Zeit für gekommen, Elsaß Lothringen und die Revancheidee zu vergessen. So schreiben die Nowosti, es sei nunmehr nicht schwer, zwischen Deutschland und Frankreich eine Einigung herbeizuführen, welche die Erhaltung des Weltfriedens sichern würde, der Berlin und Paris gleich teuer sei. Es sei Zeit, sich von dem Gedanken an Elsaß-Lothringen loszusogen.
Paris, 17. Jul'. Die Entlassung des
General Pellieux auS dem Heerverbande wird als sicher angesehen. Nachdem das Kriegsgericht von RenneS seinen Urteilsspruch gefällt hat, wird Pellieux vor ein Kriegsgericht gestellt werden, weil er al« Zeuge im Prozesse gegen Esterhazy eine falsche Ausrede verabredet habe.
Paris, 18. Juli. Der Matin veröffentlicht lange Berichte seines Londoner Korrespondenten, dem Esterhazy angeblich di« Wahrheit in Betreff deS Bordereaus erzählt hat. Esterhazy erklärt, er habe das Bordereau nach Diktat mit Bleistift geschrieben und dann nochmals abgeschrieben und in die deutsche Botschaft unter der Adresse Schwartzkoppens gebracht, der damals abwesend war. Das Bordereau wurde aus der Loge des Pförtners aus dem Briefkasten Schwartzkoppens noch an demselben Tage entnommen, an dem es überbracht worden war. Es gelangte also niemals in die Hände Schwartzkoppens, der cS somit nie gesehen hat und es daher auch niemals zerreißen und in den Papierkorb werfen konnte. Das alles geschah, wie Esterhazy sagt, auf An stiften Henrys, um die Quelle glauthaft erscheinen zu lassen. Esterhazy erzählt dann, er sei gezwungen worden, das Bordereau anzufertigen, weil man angeblich bestimmte Kenntnis von dem Verrat des Dreyfus durch die Verbindungen der Agenten des Nachrichtendienstes in Berlin erhalten hatte. Die Zeugenschaft dieser Agenten anzurufen, war unmöglich, ohne sie zu vernichten oder ohne uns in scharfer Weise zu kompromittiren. Esterhazy behauptet, daß die Generale Mercier, BoiSdeffre u. a. alles gewußt und gebilligt haben und erzählte Einzelheiten über Weisungen, die er von General BoiSdeffre erhielt. Dieser selbst beschäftigte sich mit der Zusammenstellung der Geschichte bis in ihre Einzelheiten. Ebenso haben die Schriftsachverständigen die Weisung erhalten, mit der Schrift Esterhazys keinen Vergleich anzr>stellen. Hierüber gibt Esterhazy lange Ausführungen. Er behauptete dann, den Schriftsach
verständigen Belhomme zwischen dem 20. und 23. November beim General Pellieux gesehen zu haben, er glaubt jedoch nicht, daß der General fähig gewesen, auf die Sachverständigen einen Druck auSzuüben. Das Bordereau wurde ihm, wie Esterhazy weiter erzählt, vom Obersten Sandherr diktirt, der es habe fabrizieren lassen, weil man nur moralische Beweise hatte, die in den Augen SandherrS und seiner Vorgesitzten unwiderleglich die Schuld deS HauptmannS Dreyfus festgestellt hätten. Esterhazy schließt mit der Drohung, gegen die General« als Ankläger aufzutreten, da man ihn verlassen habe wie man Henry verließ und wie man Paty de Clam verlassen wolle.
Paris, 18. Juli. Im Auswärtigen Amt verfolgt man die Entwickelung der Dinge in Süd- Afrika mit größter Aufmerksamkeit. Eine in diesem Amte täglich verkehrende Persönlichkeit soll sich einem Freunde gegenüber unzweideutig über die Stellung Frankreichs zu England und Transvaal wie folgt geäußert haben: Delcasss erwägt augenblicklich, auf welche Weise er die Faschoda-Niederlage wieder wett machen kann. Etwas später ließ die betreffende Persönlichkeit das bedeutungsvolle Wort fallen: Ja, was die Colonial-Angelegenheiten anbelangt, so sind Frankreich und Deutschland ganz einig. Den Beweis hir- für wird die nächste Zukunft liefern.
RenneS, 17. Juli. Frau Dreyfus stattet« auch gestern in Begleitung eines Freundes der Familie ihrem Manne im Gefängnis einen Besuch ab. Sir erzählte, daß sich ihr Mann bei guter Gesundheit erfreue und das geheime Dossier jetzt vollkommen durchgesehen Hobe. Frau DreyfuS ist fortgesetzt Gegenstand sympathischer Kundgebungen.
Constantinopel, 18. Juli. Aus dem südlichen Armenien wird hierher berichtet, daß dort neuerdings Streitigkeiten entstanden sind, und zwar wegen der Steuern, welche angeblich ungleich zwischen Kurden und Armeniern verteilt seien.
MtliHe -rkarmMLHMIts
Forstamt Neuenbürg.
Die waldbesitzenden Körperschaften
mit Staatsbeförsteruug werden darauf aufmerksam gemacht, daß zu Folge hohen Erlasses K. Forstbirektion vom 3. November 1876 über etwaige im Lauf des vergangenen Jahres eingrtretene Aenderungen im Waldbesitzstand je auf den 1. Juli Anzeige hieher zu erstatten sei, was daher von den noch rückständigen Gemeindebehörden nunmehr in Bälde zu geschehen hat.
Neuenbürg, den 18. Juli 1899.
K. Forstamt. Uxkull.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme wäh rend des langen schweren Leidens unseres I. Vaters
Ä Friedrich Köhler,
sowie für die zahlreiche Begleitung zu seiner letzten Ruhe >. stätte sagen wir unfern herzlichen Dank.
Mlh. Köhler und Irau, geb. Weidler.
Bad Teinach.
Das Iakobifest
wird nächsten Dienstag, den SS. d. M.» von nachmittags 3 Uhr an, mit Wettlauf, Hahnentsnz, Sackhüpfen, Klettern und Wasserträger, in herkömmlicher Weise hier abzehalten.
Solche, welche sich an Vorstehendem beteiligen wollen, wollen sich zeitig bei dem Unterzeichneten anmeldsn.
Diejenigen, welche als Hahnentänzer und -Tänzerin auftreten wollen, müssen in Schwarzwäldertracht gekleidet sein.
Schultheiß Holläpfel.
Röthenbach.
Das Sammeln
von Heide!» und Preiselbeeren
in den hiesigen Gemeindewaldungen ist für Auswärtige bei Strafe verboten. Den 19. Juli 1899.
Gemeinderat.
Danksagung.
Für die vielen Beweise in- IM Niger Liebe und Teilnahme, welch« mir während des langen schweren Leidens und dem Heim- meiner lieben unvergeßlichen Mutter
Katharine Wagner zuteil wurden, für die trostreichen Worte dcs Herrn Geistlichen, sowie den Herren Ehren-Trägern und für die vielen Blumenspenden sage den innigsten Dank.
Di« tieftrauernde Tochter Karoliue Wagner.
Martinsmoos.
Bekanntmachung.
DaS Sammeln von Hetdel- und Preiselbeere« in den hiesigen Gemeindewaldungen ist für Auswärtige bei Strafe verboten.
Gemeinderat.
Krivat-Arrzrige«.
Aufforderung.
Diejenigen Geschäftsleute, welche an da- Komite des Gustav-Adolf-Festes eine Forderung zu machen haben, werden gebeten, di« Rechnungen sofort abzu- geben an
ßhr. Im. Kraushaar.
Nächste Woche backt
Kaugenvrehekn
E. FrohnmMer.
NeueLauffener und Malta-Kartoffeln
verkauft zum billigsten Tagespreis
vsllrolsna.
Welshtia».
Danksagung.
Für die vielen Beweise inniger Teilnahme während der langen Krankheit meines lieben Gatten
Johannes Kranß» Schullehrer,
sowie für die überaus zahlreiche Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte sage ich allen, insbesondere aber dem Herrn Pfarrer, den Herren Lehrern und dem Gesangverein meinen herzlichsten Dank.
Die trauernde Witwe:
Marie Krauß
mit ihren Kindern.
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